Vom Sperrmüll zum Schmuckstück: So verleihst du alten Dingen neues Leben
Kennst du das? Du gehst an einer Baustelle vorbei und siehst eine alte Holzpalette liegen. Oder du hast im Keller noch ein paar leere Konservendosen und alte Einmachgläser stehen. Die meisten Leute sehen darin nur Müll. Aber ganz ehrlich? Für mich sind das Schätze. Rohstoffe, die nur darauf warten, in etwas Neues und Nützliches verwandelt zu werden.
Inhaltsverzeichnis
Seit Jahren stehe ich in meiner Werkstatt und habe gelernt, hinter die ramponierte Fassade zu blicken. Es geht dabei nicht nur darum, Geld zu sparen (obwohl das ein netter Bonus ist!). Es geht um die pure Freude daran, mit den eigenen Händen etwas zu schaffen, das Charakter hat und eine Geschichte erzählt. Etwas, das wirklich hält.
Wir reden hier nicht von einfachem „Basteln“. Wir gehen einen Schritt weiter und werten die Dinge fachgerecht auf. Das heißt, wir schauen uns die Materialien genau an, nutzen das richtige Werkzeug und am Ende hast du nicht nur irgendein „DIY-Projekt“, sondern ein solides, schönes Möbelstück. Bereit? Dann zeige ich dir, wie’s geht.
Das A und O: Material verstehen und richtig vorbereiten
Jedes gute Projekt beginnt damit, dass du dein Material kennst. Klingt langweilig, ist aber der Schlüssel zum Erfolg. Wer das ignoriert, arbeitet im Blindflug und ärgert sich später über Fehler, die man leicht hätte vermeiden können.
Holz: Mehr als nur ein Stück Brett
Holz lebt und atmet. Das vergisst man leicht. Meistens stolpert man über Paletten, alte Dielen oder vielleicht sogar Treibholz am Flussufer.
Wo findet man gutes Material? Die besten Stücke liegen oft nicht direkt auf der Straße. Schau mal bei Kleinanzeigen in der „Zu verschenken“-Rubrik. Oft sind Leute froh, wenn du ihnen alte Bretter oder Paletten abnimmst. Frag auch mal bei kleinen Handwerksbetrieben oder auf dem Bauernhof nebenan nach – oft haben die Reststücke, die für sie zu klein sind, aber für dich perfekt.
Der Paletten-Check: Europaletten bestehen oft aus zähem Kiefern- oder Fichtenholz. Aber Achtung! Halte Ausschau nach dem „HT“-Stempel. Das steht für „Heat Treated“ (hitzbehandelt) und ist für den Möbelbau im Haus unbedenklich. Finger weg von Paletten mit einem „MB“-Stempel! Das steht für Methylbromid, ein giftiges Begasungsmittel. Solches Holz hat in deiner Wohnung absolut nichts zu suchen.
Kleiner Profi-Tipp zum Zerlegen: Der häufigste Fehler ist, wie wild mit dem Hammer auf die Klötze zu dreschen. Dabei splittert und reißt das Holz. Nimm lieber einen Fäustel (ein schwerer Hammer) und ein kurzes Stück Hartholz als Puffer. Damit kannst du die Bretter gezielt und schonend von den Klötzen lösen. Noch smarter: Mit einer Metallsäge einfach die Nägel zwischen Brett und Klotz durchsägen. Dauert etwas länger, aber dein Holz wird es dir danken.
Altholz – Charme mit Tücken: Alte Dielen oder Balken sehen fantastisch aus, haben aber oft eine unsichtbare Geschichte aus Nägeln und Schraubenresten. Investier in einen günstigen Metalldetektor (gibt’s online schon für unter 30 €). Einmal kurz drüberfahren, bevor du sägst oder hobelst. Ein versteckter Nagel ruiniert dir sofort jedes Sägeblatt, und das wird teuer. Glaub mir, die Lektion lernt man nur einmal.
Lass das Holz außerdem ein paar Wochen in dem Raum liegen, in dem es später stehen soll. Man nennt das „akklimatisieren“. Holz, das aus einem feuchten Keller kommt, wird sich in deiner warmen, trockenen Wohnung verziehen und Risse bekommen. Geduld ist hier dein bester Freund.
Metall: So zähmst du Dosen und Co.
Leere Konservendosen sind ein genialer und vor allem günstiger Rohstoff. Meistens sind sie aus Stahlblech oder Aluminium.
Vorsicht, scharf! Das größte Risiko ist der scharfe Rand nach dem Öffnen. Ich hab schon üble Schnitte gesehen, weil das jemand unterschätzt hat. Nimm dir immer Zeit, den Grat zu entfernen. Am besten geht das mit einer feinen Metallfeile oder Schleifpapier, das du um einen Holzklotz wickelst. Danach vorsichtig (am besten mit Handschuh) drüberfühlen. Es darf sich nichts mehr kratzig anfühlen.
Damit die Farbe hält: Farbe auf glattem, fettigem Metall? Hält von zwölf bis mittags. Reinige die Dose erst gründlich mit Spüli, dann mit einem Entfetter wie Spiritus oder Isopropanol (kostet ein paar Euro in der Drogerie). Danach raust du die Oberfläche mit feinem Schleifpapier (Körnung 180 oder 220) leicht an. Dadurch hat die Grundierung später etwas, woran sie sich festkrallen kann. Ohne diesen Schritt platzt die Farbe garantiert irgendwann ab.
Glas: Die glasklare Herausforderung
Alte Weinflaschen oder Einmachgläser sind super dekorativ, aber Glas ist eine Diva: hart, spröde und verzeiht keine Fehler.
Der Etiketten-Trick: Hartnäckige Klebereste sind ein Graus. Nachdem du das Papier im Wasserbad abgerubbelt hast, probier mal das: Reib die Klebereste mit einfachem Speiseöl ein, lass es kurz einwirken und wisch es dann mit einem Küchentuch weg. Das Öl löst den Kleber. Danach einfach mit Spüli die Fett- und Klebereste abwaschen. Funktioniert fast immer!
Für eine wirklich haltbare Lackierung auf Glas brauchst du entweder einen speziellen Haftgrund für Glas oder direkt Glasmalfarbe. Normale Acrylfarbe bildet nur einen Film, den du später leicht wieder abkratzen kannst. Das ist der kleine, aber feine Unterschied zwischen einem kurzlebigen Bastelprojekt und einer hochwertigen Veredelung.
Deine Werkstatt: Richtiges Werkzeug, halbe Miete
Du brauchst keine Profi-Ausstattung für tausende von Euro. Aber das richtige Werkzeug für den Job zu haben und es gut zu pflegen, ist entscheidend. Ein scharfes Werkzeug ist nicht nur besser, sondern auch viel sicherer!
Die Grundausstattung für den Start:
- Sicherheit zuerst (nicht verhandelbar!): Eine gute Schutzbrille (ca. 5-10 €), feste Arbeitshandschuhe und bei Schleifarbeiten eine FFP2-Staubmaske. Deine Gesundheit ist unbezahlbar.
- Messen & Anzeichnen: Ein Zollstock, ein Metallwinkel und ein spitzer Bleistift. Präzision fängt hier an.
- Sägen: Mein Tipp für Anfänger ist eine japanische Zugsäge. Sie sägt auf Zug, braucht weniger Kraft und macht unglaublich saubere Schnitte. Eine gute Alternative ist ein klassischer Fuchsschwanz.
- Schrauben & Bohren: Ein solider Akkuschrauber ist die beste Investition, die du machen kannst. Achte auf ein einstellbares Drehmoment, damit du Schrauben nicht überdrehst. Ein gutes Set Holz- und Metallbohrer dazu – fertig.
- Schleifen: Schleifpapier in verschiedenen Körnungen (z. B. 80 für Grobes, 120 für den Mittelweg und 240 für den Feinschliff) und ein einfacher Schleifklotz.
Ran an die Arbeit: 3 Projekte mit Geling-Garantie
So, genug Theorie! Jetzt wird’s praktisch. Hier sind drei Ideen, wie aus Fundstücken echte Hingucker werden.
Projekt 1: Vom Einmachglas zur stylishen Tischlampe
Eine Lampe aus einem Glas bauen ist mehr als nur eine Birne reinhängen. Es geht um einen sicheren und stabilen Aufbau.
- Zeitaufwand: ca. 2-3 Stunden (ohne Trocknungszeiten)
- Kosten: ca. 25-40 €, je nachdem, ob du den Glasbohrer schon hast
- Schwierigkeit: Mittel (wegen Bohren und Elektrik)
Was du brauchst: Ein großes Einmachglas, eine Lampenfassung (E14 oder E27), ein schickes Textilkabel mit Schalter und Stecker, einen Diamant-Glasbohrer (ca. 8-10 mm, kostet um die 15-25 € im Baumarkt), eine Bohrmaschine und etwas Klebeband.
Schritt 1: Das Loch ins Glas bohren. Das ist die kniffligste Stelle. Glas hasst Hitze und Vibration. Klebe ein Stück Kreppband auf die Stelle, wo das Loch hin soll – das verhindert, dass der Bohrer abrutscht. Wähle eine niedrige Drehzahl und übe absolut KEINEN Druck aus. Kühle die Bohrstelle ununterbrochen mit Wasser. Ein kleiner Ring aus Knete um die Bohrstelle, gefüllt mit Wasser, ist ein super Trick. Langsam und mit viel Geduld! Du hörst es, wenn du fast durch bist.
Schritt 2: Die Elektrik (WICHTIG!). Führe das Kabel durch das Loch. Und jetzt ganz ehrlich: Arbeiten am 230-Volt-Netz sind aus gutem Grund Profisache. Ein falscher Anschluss kann einen Brand oder Stromschlag verursachen. Lass den Anschluss am Ende unbedingt von einem Freund, der Elektriker ist, oder einer Fachkraft prüfen! Das ist keine Schande, sondern verdammt verantwortungsvoll. Die Adern müssen korrekt angeschlossen werden: Braun oder Schwarz ist die Phase (der „Saft“), Blau der Neutralleiter und Grün-Gelb der Schutzleiter.
Schritt 3: Der Zusammenbau. Befestige die Fassung sicher im Deckel und sorge für eine Zugentlastung am Kabel, damit das Gewicht nicht an den winzigen Kontakten zerrt. Als Leuchtmittel nimmst du am besten eine LED-Birne. Die wird nicht so heiß und ist ideal für geschlossene Glasbehälter.
Projekt 2: Die unverwüstliche Werkzeugkiste aus Palettenholz
Wir nageln hier nichts einfach zusammen. Wir bauen eine Kiste mit stabilen Verbindungen, die auch schwere Werkzeuge locker wegsteckt.
- Zeitaufwand: ca. 4-6 Stunden (ohne Leim-Trocknung)
- Kosten: ca. 15-25 € für Leim, Dübel und Oberflächenbehandlung
- Schwierigkeit: Mittel
Was du brauchst: Bretter einer HT-Palette, Holzdübel (8 mm), wasserfesten Holzleim (achte auf D3 oder D4), Säge, Akkuschrauber mit 8-mm-Bohrer und Schraubzwingen.
Schritt 1: Vorbereitung & Zuschnitt. Zerlege die Palette wie oben beschrieben und entferne alle Nägel. Schleif die Bretter glatt. Für eine handliche Kiste kannst du dich an diesen Maßen orientieren: 2 Seitenteile (z.B. 40×20 cm), 2 Stirnseiten (z.B. 30×20 cm) und ein Boden (ca. 40×28,4 cm, je nach Brettdicke anpassen).
Schritt 2: Dübeln statt schrauben. Eine stumpf verschraubte Ecke ist eine Schwachstelle. Eine Dübelverbindung ist um ein Vielfaches stärker. Markiere die Positionen, bohre die Löcher (ein Tiefenstopp am Bohrer ist Gold wert!), gib etwas Leim hinein, stecke die Dübel ein und füge die Teile zusammen. Mit Schraubzwingen fest verpressen, bis der Leim trocken ist. Diese Verbindung ist am Ende stabiler als das Holz selbst.
Schritt 3: Die Oberfläche. Schleif die fertige Kiste nochmal komplett ab und brich alle Kanten mit Schleifpapier. Das fühlt sich nicht nur besser an, es verhindert auch Splitter. Für eine Werkzeugkiste ist Hartwachsöl perfekt (eine kleine Dose kostet um die 20 € und reicht ewig). Es schützt vor Schmutz, lässt das Holz aber atmen und kann bei Kratzern superleicht ausgebessert werden. Lack würde hier nur abplatzen.
Projekt 3: Modulares Regal aus Konservendosen
Vergiss die Heißklebepistole! Wir bauen ein stabiles, verschraubtes System, das du jederzeit erweitern oder umbauen kannst.
- Zeitaufwand: ca. 3-4 Stunden (plus Lack-Trocknung)
- Kosten: ca. 20-30 € für Schrauben und Lack
- Schwierigkeit: Einfach
Was du brauchst: 10-15 gleich große, saubere und entgratete Dosen, kleine Maschinenschrauben (z.B. M4x12) mit Muttern und Unterlegscheiben, Metallbohrer (4 mm), Metall-Haftgrund und Metalllack aus der Sprühdose, einen Körner.
Schritt 1: Lackieren wie die Profis. Sprüh zuerst eine hauchdünne Schicht Haftgrund auf. Mehrere dünne Schichten sind immer besser als eine dicke, die Nasen bildet. Nach dem Trocknen folgen zwei dünne Schichten Farblack. Das Ergebnis ist eine glatte, widerstandsfähige Oberfläche, die nicht nach „Bastelarbeit“ aussieht.
Schritt 2: Bohren und verbinden. Leg die Dosen so hin, wie dein Regal später aussehen soll (z.B. als Pyramide). Markiere die Kontaktpunkte. Ein kleiner Schlag mit dem Körner verhindert, dass der Bohrer auf dem runden Blech abrutscht. Bohre die Löcher und verschraube die Dosen von innen. Die Unterlegscheiben sind superwichtig, denn sie verteilen den Druck und verhindern, dass das dünne Blech ausreißt. Das System ist bombenfest und kann sogar an die Wand gehängt werden.
Das Wichtigste zum Schluss: Sicherheit und Verantwortung
Ich kann es nicht oft genug betonen: Deine Sicherheit hat absolute Priorität. Eine Maschine hat keinen Respekt vor deinen Fingern. Den Respekt musst du haben.
- Trag deine Schutzausrüstung. Immer. Eine Schutzbrille hat mir schon mehrfach das Augenlicht gerettet.
- Halte deinen Arbeitsplatz sauber. Stolperfallen durch Kabel oder Holzreste sind eine der häufigsten Unfallursachen.
- Sei ehrlich zu dir selbst. Wenn ein Projekt deine Fähigkeiten oder dein Werkzeug übersteigt, hol dir Hilfe.
Ein Projekt ist erst dann wirklich gelungen, wenn es nicht nur gut aussieht, sondern auch sicher, stabil und langlebig ist. Das ist die wahre Kunst. Nimm dir die Zeit, lerne die Grundlagen und hab Geduld. Du wirst staunen, was du mit deinen Händen alles erschaffen kannst. Und dieses Gefühl ist, ehrlich gesagt, unbezahlbar.
Bildergalerie
Upcycling ist die Veredelung von Abfall. Im Gegensatz zum Recycling, bei dem das Material oft an Wert verliert, wird es beim Upcycling aufgewertet.
Denken Sie daran: Sie retten nicht nur Müll, Sie schaffen einen einzigartigen Wert. Jede Macke, jede unperfekte Kante erzählt die Geschichte einer Transformation – von übersehen zu unübersehbar.
Der Geruchstest ist entscheidend!
Bevor Sie ein altes Möbelstück mit nach Hause nehmen, vertrauen Sie Ihrer Nase. Ein muffiger, modriger Geruch kann auf Schimmel hindeuten, der tief im Material sitzt und nur schwer zu entfernen ist. Auch starker Zigarettenrauch zieht oft dauerhaft in Holz und Polster ein. Manchmal ist es besser, ein solches Stück stehen zu lassen, egal wie schön es aussieht.
Die Magie der Kreidefarbe: Für den beliebten matten, samtigen Look ist Kreidefarbe unschlagbar. Marken wie Annie Sloan oder Rust-Oleum bieten eine riesige Palette an. Der größte Vorteil: In den meisten Fällen ist kein mühsames Anschleifen der Oberfläche nötig. Einfach reinigen, entfetten und lospinseln!
- Stabile Arbeitshandschuhe (gegen Splitter und Chemikalien)
- Schutzbrille (beim Sägen, Schleifen und Hämmern)
- Staubmaske (mindestens FFP2 beim Schleifen alter Lacke)
- Ein Satz Schraubendreher und ein Akkuschrauber
- Hammer und eine kleine Brechstange
Mit dieser Grundausstattung sind Sie für die meisten Upcycling-Projekte bestens gerüstet.
Verleihen Sie Ihren Fundstücken eine Seele mit dem Wabi-Sabi-Prinzip. Diese japanische Ästhetik feiert die Schönheit des Unvollkommenen, des Vergänglichen und des Bescheidenen. Ein Riss im Holz, eine verblichene Farbstelle oder eine rostige Stelle sind keine Makel, sondern Spuren eines gelebten Lebens, die Ihr fertiges Stück einzigartig und authentisch machen.
Wie bekomme ich hartnäckige Etiketten von Gläsern und Flaschen?
Vergessen Sie langes Kratzen! Mischen Sie einfach zu gleichen Teilen Speiseöl (z. B. Sonnenblumenöl) und Natron zu einer Paste. Reiben Sie diese auf das Etikett, lassen Sie sie 15–30 Minuten einwirken und wischen Sie dann alles samt Kleberesten mühelos mit einem Tuch ab. Zum Schluss mit Spülmittel nachreinigen – fertig!
Laut Umweltbundesamt dauert es rund 4000 Jahre, bis eine Glasflasche in der Natur vollständig verrottet ist.
Jedes Einmachglas, das Sie als Vase, Windlicht oder Vorratsbehälter wiederverwenden, ist also ein kleiner, aber bedeutender Sieg für die Umwelt. Ein Gedanke, der die Arbeit daran noch schöner macht.
Wachs: Verleiht Holz eine samtige, natürliche Haptik und feuert die Maserung an. Ideal für wenig beanspruchte Flächen wie Kommoden oder Deko-Objekte.
Lack: Bildet eine robuste, versiegelte Schutzschicht. Unverzichtbar für Tischplatten, Stühle oder alles, was feucht abgewischt werden muss.
Für den Start ist ein klares Möbelwachs oft die schönere, fehlerverzeihendere Wahl.
Bevor Sie Metall oder Glas lackieren, ist ein Schritt unverzichtbar: das Entfetten. Selbst unsichtbare Fingerabdrücke oder leichte ölige Rückstände können die Haftung der Farbe massiv beeinträchtigen und zu unschönem Abblättern führen. Ein einfaches Tuch mit Isopropanolalkohol oder Bremsenreiniger aus dem Baumarkt wirkt Wunder und sorgt für ein professionelles, langlebiges Finish.
- Perfekte Haftung auch auf glatten Oberflächen.
- Verhindert, dass dunkle Holzflecken (Tannin) durch helle Farbe „bluten“.
- Isoliert Gerüche in alten Möbelstücken.
Das Geheimnis? Ein hochwertiger Sperrgrund. Produkte wie der „Zinsser B-I-N Shellac-Based Primer“ sind eine Investition, die sich auszahlt, indem sie stundenlanges Nacharbeiten und Frustration erspart.
Suchen Sie nach dem gewissen Etwas? Die Decoupage-Technik ist Ihr Freund. Dabei werden Servietten, dünnes Papier oder sogar Stoffstücke mit einem speziellen Leim-Lack (z.B. „Mod Podge“) auf Oberflächen aufgebracht. So lassen sich langweilige Holzkisten, Tabletts oder sogar die Innenfächer einer Kommode in farbenfrohe Kunstwerke verwandeln.
Mein Holz hat alte Holzwurmlöcher, ist es noch zu retten?
Ja, meistens schon! Zuerst prüfen: Klopfen Sie um die Löcher herum. Klingt das Holz noch fest? Gut! Um sicherzugehen, dass keine Larven mehr aktiv sind, behandeln Sie das Holz mit einem Holzwurmmittel wie „Holzwurm-Ex“. Danach können Sie die Löcher mit Holzkitt in passender Farbe füllen oder sie als charmantes Merkmal des Alters bewusst sichtbar lassen.
Der schnellste Weg zur Transformation: Tauschen Sie die Griffe! Eine alte, dunkle Kommode kann mit modernen Messinggriffen oder bunten Keramikknöpfen sofort frisch und stylisch wirken. Schöne und besondere Exemplare finden Sie nicht nur im Baumarkt, sondern auch auf Flohmärkten oder in spezialisierten Online-Shops wie „Pretty Pegs“.
„Ein perfektes Stück ist seelenlos. Die wahre Schönheit liegt in der gelebten Geschichte eines Objekts.“ – (Design-Philosophie)
Schleifpapier: Ideal für große, flache Oberflächen. Gefaltet oder auf einen Schleifklotz gespannt, sorgt es für einen gleichmäßigen Abtrag. Beginnen Sie mit einer groben Körnung (z.B. 80) und arbeiten Sie sich zu einer feinen (z.B. 180) hoch.
Schleifschwamm: Unschlagbar für Rundungen, Kanten und profilierte Leisten. Er passt sich der Form an und verhindert, dass man Kanten versehentlich zu stark abträgt.
Denken Sie über Möbel hinaus! Aus alten, ausgedienten Ledergürteln lassen sich fantastische und robuste Aufhängungen für Regale oder Zeitschriftenhalter fertigen. Das abgenutzte Leder in Kombination mit rohem Holz oder Metallrohren erzeugt einen hochwertigen Look, der weit entfernt von „gebastelt“ aussieht.
Der Industrial-Look lebt vom Kontrast rauer, ehrlicher Materialien.
- Kombinieren Sie altes, verwittertes Palettenholz mit schwarzen Metallrohren aus dem Baumarkt zu einem markanten Regal.
- Verwandeln Sie eine alte Metallkiste mit einer aufgesetzten Holzplatte in einen rustikalen Couchtisch.
Was ist eigentlich „Shabby Chic“?
Dieser Stil zelebriert den Charme des Gebrauchten mit einem romantischen Touch. Man erreicht ihn oft durch Farbschichten: Streichen Sie ein Möbelstück zuerst dunkel (z.B. grau) und nach dem Trocknen hell (z.B. weiß). Schleifen Sie dann an Kanten und Ecken die obere Farbschicht vorsichtig wieder ab, sodass die dunklere Farbe und das Holz durchscheinen. So entsteht ein authentischer „Used-Look“.
- Unerwartete Materialquellen:
- Fragen Sie in Cafés nach gebrauchten Kaffeesäcken aus Jute – perfekt für Kissenbezüge oder Wandbehänge.
- Reifenhändler sind oft froh, alte Autoreifen loszuwerden. Lackiert werden sie zu robusten Pflanzkübeln.
- Weinkisten aus Holz von Winzern oder aus dem Supermarkt sind ideale Bausteine für modulare Regalsysteme.
Textiles Upcycling: Schauen Sie in Ihren Kleiderschrank, bevor Sie Stoff kaufen. Eine nicht mehr passende Jeans wird zur robusten Werkzeugtasche. Der eingelaufene Wollpullover lässt sich zu Topflappen oder Kissenbezügen filzen. Alte T-Shirts können in Streifen geschnitten und zu „T-Shirt-Garn“ verarbeitet werden, aus dem sich Körbe oder Teppiche häkeln lassen.
„Jedes Mal, wenn Sie etwas wiederverwenden, reduzieren Sie den Bedarf an neuen Rohstoffen, den Energieverbrauch bei der Herstellung und die Menge an Abfall auf den Deponien.“ – UN-Umweltprogramm (UNEP)
Konservendose: Da sie undurchsichtig ist, eignet sie sich perfekt für Projekte, bei denen die äußere Gestaltung im Vordergrund steht. Besprüht mit Metallic-Lack wird sie zum edlen Stiftehalter, mit Tafelfarbe zum beschriftbaren Kräutertopf.
Einmachglas: Seine Transparenz ist sein größter Vorteil. Ideal als Windlicht, Vase oder zur offenen Aufbewahrung von Nudeln, Reis oder Knöpfen in der Werkstatt.
Für ein wirklich einzigartiges Finish, schauen Sie über den Farbtopf hinaus.
- Mit Schablonen und Sprühfarbe lassen sich grafische Muster auf Möbel oder Kisten aufbringen.
- Bekleben Sie die Rückwand eines offenen Regals oder die Innenseiten von Schubladen mit alten Landkarten, Notenblättern oder schicken Tapetenresten. Das ist eine wundervolle Überraschung beim Öffnen.
Alte, einzelne Stühle sind ein Flohmarkt-Klassiker. Statt sie mühsam zu einem Set zu kombinieren, zelebrieren Sie ihre Unterschiedlichkeit! Schleifen Sie vier oder sechs verschiedene Holzstühle ab und lackieren Sie alle in exakt demselben, kräftigen Farbton. So entsteht ein harmonisches und doch individuelles Ensemble für den Esstisch.
Achtung, alter Lack! Bei Möbeln, die vor 1970 hergestellt wurden, könnten die alten Lackschichten Blei enthalten. Tragen Sie beim Abschleifen solcher Stücke immer eine hochwertige Atemschutzmaske (FFP3) und eine Schutzbrille. Arbeiten Sie wenn möglich im Freien und reinigen Sie den Arbeitsbereich danach gründlich feucht, um den Staub zu binden.
