Devisenhandel für Anfänger – so gelingt der Einstieg
Viele Anleger kennen sich mit Aktien, Fonds und ETFs gut aus. Doch der Devisenhandel ist gerade für Anfänger ein Mysterium und erscheint auf den ersten Blick als zu komplex oder riskant. Doch der Devisenmarkt ist gemessen am täglichen Handelsvolumen um ein Vielfaches größer als der Aktienmarkt. So wird täglich ein Umsatz von über 6 Millionen US-Dollar generiert, was den Devisenmarkt zum größten Finanzmarkt der Welt macht. Wir erklären Ihnen daher im Folgenden, wie der Einstieg gelingt.
Grundlagen des Währungshandels
Um den Devisenhandel, also den Handel mit Währungen, zu verstehen, sollten Sie sich zunächst die Foreign Exchange (Forex) Definition anschauen. Der Markt ist nicht nur aufgrund seiner Größe etwas Besonderes, er bietet außergewöhnliche Chancen für den Trader:
Unterschied zum Wertpapierhandel
Die größte Besonderheit des Währungshandels wird im Vergleich mit dem Aktienmarkt deutlich: Im Wertpapierhandel treffen private Akteure aufeinander und die Preise bilden sich durch ein Spiel von Angebot und Nachfrage. Beim Devisenhandel ist das nicht so. So kann zum Beispiel das staatliche Ziel der freien Politikgestaltung im Konflikt mit den Zielen der Wechselkurspolitik stehen. So kann die schlecht gemanagte Wirtschaft eines Landes zu hohen staatlichen Schulden führen und somit zu Turbulenzen im Devisenhandel. Ein gutes Beispiel dafür ist Argentinien: Im August 2018 brach der Wert des argentinischen Pesos innerhalb weniger Tage um ein Drittel ein.
Ein solch dramatischer Verlust hat natürlich starke Auswirkungen auf die Inflationsrate oder die Außenhandelsbilanz. Der betroffene Staat versucht entsprechend gegenzusteuern, beispielsweise indem die Zentralbank den Leitzins erhöht und die heimische Währung für den Devisenhandel attraktiver macht. Das Geschäft mit Devisen wird also stark durch staatliche Stellen beeinflusst, das sollte man als Trader im Auge behalten, da dies verschiedene Möglichkeiten bietet.
Wie starte ich mit dem Devisenhandel?
Wenn Sie einen groben Überblick über den Devisenhandel haben, dann sind Sie bereit einzusteigen. Dabei gilt es folgende Tipps und Tricks zu beachten:
Entscheiden Sie sich für eine Art von Devisengeschäft
Beim Handel mit Währungen spekuliert man auf Kursänderungen. Da sich die Devisenkurse häufig nur leicht verändern und sich die Bewegung im vierten oder fünften Bereich der Nachkommastelle abspielt, sind gehebelte Instrumente im Bereich der Devisengeschäfte sinnvoll. Der Hebel wirkt sich natürlich auch in die andere Richtung aus und kann potentielle Verluste multiplizieren. Wer ohne Hebel arbeitet, kann das Risiko für Verluste im Vergleich zum Aktienhandel erheblich minimieren.
Entscheiden Sie sich für einen Broker
Es sollte immer ein Broker gewählt werden, der sich fest im Devisenhandel etabliert hat. Darüber hinaus sind weitere Kriterien entscheidend, wie beispielsweise eine entsprechende Regulierung. Achten Sie darauf, dass der Broker bestimmten staatlichen Organisationen unterliegt und von diesen beaufsichtigt sowie reguliert wird. In Deutschland gilt es beispielsweise darauf zu achten, dass der Broker bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin, registriert ist. Darüber hinaus sollten möglichst viele Währungen angeboten werden, wobei es sich als Anfänger anbietet, zunächst lediglich die bekanntesten zu handeln. Ebenso stellen viele Broker nützliche Tools und Informationen zur Verfügung, die den Einstieg in den Devisenhandel erleichtern.
Erarbeiten Sie sich eine funktionierende Strategie
Gerade Anfänger sollten zunächst eine einfache und wenig komplexe Strategie verfolgen. Nutzen Sie zum Beispiel ein Demokonto, um sich langsam an eine individuelle Strategie heranzutasten und diese auszuprobieren. Im Laufe der Zeit kann diese Strategie dann weiter ausgebaut und verfeinert werden. Schritt für Schritt bauen Sie Wissen auf und können Ihre Möglichkeiten ausloten.
Handeln Sie zuerst die Majors
Es empfiehlt sich zu Beginn nur die bekanntesten Devisenpaare zu handeln, für die aktuelle Nachrichten und Hintergründe verfügbar sind. Diese können Sie besser einschätzen, was bei Exoten häufig nicht möglich ist.
Ist der Devisenhandel für Privatanleger geeignet?
Der Devisenhandel eignet sich für Privatanleger, wenn Sie nicht unvorbereitet in den Währungshandel einsteigen, daran denken, dass die Hebel sowohl Gewinne als auch Verluste multiplizieren können und einen seriösen Broker wählen. Anleger, die diese Punkte beachten, sind in einer guten Position, um an den Möglichkeiten des Devisenhandels zu partizipieren.