Drehfrucht im Überblick – Pflegetipps und Wissenswertes
Die beliebte Drehfrucht, botanisch als Streptocarpus und regional gelegentlich unter den Namen Samtglöckchen oder Afrikanisches Veilchen bekannt, ist eine tropische und blütenreiche Pflanzengattung aus der Familie der Gesneriengewächse. Sie ist eng mit ebenso bekannten und hübsch blühenden Zierpflanzen wie Gloxinie und Schiefteller verwandt. Die Gattung umfasst rund 155 unterschiedliche Wildformen. Hobbybotaniker bevorzugen allerdings vor allem die verschiedenen Hybridformen. Im heutigen Beitrag möchten wir diese näher unter die Lupe nehmen und Ihnen praktische Pflegetipps und spannende Fakten über die Drehfrucht geben.
Inhaltsverzeichnis
Exotische Schönheiten für die heimische Fensterbank
Wissenswertes über die Drehfrucht
Die meisten Arten der Drehfrucht Gattung stammen ursprünglich aus den tropischen und subtropischen Bergwäldern Südafrikas und Madagaskars. Die ersten Exemplare wurden im frühen 18. Jahrhundert nach Europa gebracht.
Ende des 19. Jahrhunderts hatten britische Botaniker bereits einige der ersten Hybriden geschaffen. Es gibt heute Hunderte, wenn nicht Tausende einzigartige Sorten auf dem Markt in fast jeder erdenklichen Farbe, Farbkombination, Form und Größe.
Es gibt Exemplare mit glatten oder geriffelten, einfarbigen, zweifarbigen oder mehrfarbigen, gepunkten oder gestreiften Blütenblättern. Nahezu alle Farben des Regenbogens sind inzwischen abgedeckt, einschließlich reines Weiß und ein nahezu schwarzes Violett. Einige Drehfrucht Hybriden wie die „Polka-Dot Purple“ haben sogar dicke, gemusterte Adern entwickelt, die denen traditioneller Orchideen wie den Schmetterlingsorchideen ähneln.
Die meisten Sorten wurden jedoch nicht nur wegen ihrer reinen Schönheit, sondern auch wegen ihrer Widerstandsfähigkeit und langen Blütezeit selektiv gezüchtet. Bei optimalen Pflegebedingungen kann die Drehfrucht bereits Anfang März mit der Blüte beginnen und diese erst im November vollenden.
Danach werden die verwelkten Blüten durch die charakteristischen, namensgebenden Kapselfrüchte ersetzt. Sie sind korkenzieherähnlich spiralig gedreht und voller tausend winziger Samen.
Die Hybride „Harlequin Lace“ in voller Pracht
Die Ähnlichkeit zu Orchideen ist unbestreitbar
Standort und Temperatur
Die Drehfrucht ist eine exotische, wärmeliebende und kälteempfindliche Zierpflanze. In unseren Regionen gedeiht sie nur im Topf und nur als Zimmerpflanze bei Raumtemperatur, also zwischen 18 und 25 Grad.
Sie benötigt viel Licht, freut sich am meisten aber über die Morgen- oder Abendsonne. Die starke Mittagssonne kann ihre Blätter und zarten Blüten leicht verbrennen. Am besten eignen sich daher Fensterbänke mit östlicher oder westlicher Ausrichtung.
Obwohl die Drehfrucht an warmen Sommertagen nach draußen auf dem Balkon oder im Garten gebracht werden kann, tut ihr dies nicht besonders gut. Die exotische Schönheit braucht nämlich jedes Mal einige Tage, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. In der Zwischenzeit kann sie ungeöffnete Knospen, reife Knospen und sogar Blätter abwerfen.
Schon das Umstellen des Topfes von einer Fensterbank zur anderen kann „Stress“ verursachen. Es empfiehlt sich daher, einfach von Tag eins an einen geeigneten Ort für die Drehfrucht zu finden und sie nicht mehr zu verschieben.
Klimaanlagen, Zugluft, kalte Füße – Samtglöckchen dürfen diesen nicht ausgesetzt werden
Sie müssen einen grünen Daumen haben, um diese Zierpflanze glücklich zu halten
Substrat und Dünger
Die Drehfrucht wächst in ihrem natürlichen Lebensraum vor allem als Bodendecker. Sie ist ein typischer Flachwurzler und bevorzugt daher breite und flache Töpfe. Gerne können Sie also zierliche Behälter für Sukkulenten und Bonsai dafür verwenden.
Füllen Sie den ausgewählten Topf am besten mit handelsüblicher Blumenerde, die reich an organischen Materialien ist, d. h. Kompost, Humus und Kokosfasern. Der optimale pH-Bereich liegt zwischen 5,5 und 6,5. Diese dekorative Zimmerpflanze leidet häufig unter Wurzelfäule. Sie profitiert daher sehr von der Zugabe von etwas Perlit oder Quarzsand zum Substrat.
Umtopfen sollten Sie die Drehfrucht erst dann, wenn sie ihren Behälter voll durchwurzelt hat. Tun Sie dies am besten vor oder nach der Blütezeit, also im Frühjahr oder im Spätherbst.
Während der gesamten Blütezeit sollte diese exotische Zierpflanze etwa alle zwei Wochen mit einem handelsüblichen, flüssigen Blühpflanzendünger gefüttert werden. Geben Sie einfach ein paar Tropfen ins Gießwasser.
Nährstoffreiche, torffreie Erde ist hier ein Muss
Diese Zierpflanze benötigt viel Energie, um das halbe Jahr lang solch üppige Blüten zu tragen
Wasserbedarf
Trotz ihrer tropischen Herkunft mag die Drehfrucht keine nassen Blätter und Blüten und kann unschöne Blattflecken entwickeln. Wie bereits oben angesprochen, ist sie auch sehr anfällig für Wurzelfäule.
Es empfiehlt sich daher, diese Zimmerpflanze etwa einmal wöchentlich von unten und nur mit abgestandenem, weichem Wasser bei Zimmertemperatur zu gießen. Wenn Sie Leitungswasser verwenden, füllen Sie einfach Ihre Gießkanne und lassen Sie das Chlor ca. 24 Stunden verdunsten. Füllen Sie den Untersetzer, lassen Sie die Wurzeln 10-15 Minuten die benötigte Menge aufnehmen, dann entleeren Sie ihn.
Prüfen Sie die Erde regelmäßig – sie sollte weder trocken noch nass sein
Welche Hybridform ist Ihr Favorit?
Die Drehfrucht ist eine wundervolle Zierpflanze für die Fensterbank, benötigt aber auch einiges an Aufmerksamkeit. Sie belohnt die Bemühungen jedes gründaumigen Hobbybotanikers mit einer langanhaltenden, umwerfend schönen Blütenpracht. Wir hoffen, dass unsere Tipps für Sie hilfreich sind.
Quellen: