Sonnenblumen säen und pflegen – Tipps rund um die Aussaat
Sonnenblumen zählen zu den schönsten und zierlichsten einjährigen Pflanzen für Gärten, die praller Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Ihre riesigen Blütenköpfe ziehen sofort die Aufmerksamkeit auf sich und verleihen jedem Außenbereich viel visuelles Interesse. Sie sind ein wunderbares Symbol des Sommers und können mit ihren sonnengoldenen Blütenblätterchen und „sonnengebrannten“ Körbchen die Stimmung eines wahren Muffels aufhellen. Doch Sonnenblumen sind nicht nur rein dekorativ, denn immerhin sind sie auch eine wertvolle Kulturpflanze. Während ihrer gesamten Blütezeit ziehen Sonnenblumen nützliche Bestäuberinsekten an und bieten ihnen reichlich Pollen und Nektar. Einmal bestäubt, belohnt Sie der Helianthus annuus im Spätsommer mit Kernen, die nicht nur super lecker und knusprig schmecken, sondern auch unglaublich gesund und nahrhaft sind. Der einzige, aber größte Nachteil ist, dass diese Riesenblumen jedes Jahr neu gesät werden müssen. Die Sämlinge haben dabei ganz besondere Pflegeansprüche. Im heutigen Artikel zeigen wir Ihnen daher, wie und wann Sie Ihre Sonnenblumen säen und dann pflegen.
Sonnenblumen verströmen positive Energie
Rein dekorative Sorten erfüllen auch eine wundervolle Rolle als Schnittblumen
Den richtigen Moment zum Sonnenblumen Säen erwischen
Es kann ziemlich schwierig sein, den richtigen Zeitpunkt für die Aussaat der Sonnenblumenkerne im Gartenbeet zu bestimmen. Blumentöpfe können problemlos drinnen oder im Gewächshaus aufbewahrt werden, bis die ersten Sämlinge erscheinen und das Wetter es zulässt, sie nach draußen zu bringen. Im Garten im Freien sind die Jungpflanzen jedoch auch unter einem Vliestunnel nicht so gut geschützt.
Inhaltsverzeichnis
Eines der wichtigsten Dinge, die Sie bei der Aussaat von Sonnenblumenkernen beachten sollten, ist, dass sie einen warmen Boden benötigen. Alle Frostgefahren müssen vorüber sein und die Bodentemperatur muss mindestens 10 Grad betragen. Idealerweise sollte die Temperatur auf 15 Grad steigen, bevor Sie mit der Aussaat Ihrer Sonnenblumenkerne beginnen.
Ein Unterschied von nur 5 Grad wirkt sich stark auf Ihre Erfolgschancen aus
Bei niedrigeren Temperaturen wie 10 Grad verlängert sich nicht nur die Keimzeit, sondern es steigt auch das Risiko, verschiedene Krankheiten zu entwickeln. Im Durchschnitt erscheinen die Sämlinge bei diesen Bedingungen nach rund 25-30 Tagen.
Bei etwas höheren Temperaturen hingegen halbiert sich praktisch die Keimzeit. Bei einer Bodentemperatur von etwa 15 Grad dauert es nur 10-15 Tage, bis die ersten Sämlinge erscheinen. Die jungen Sonnenblumen beginnen viel früher mit der Photosynthese und nehmen Vitamin D auf, was ihre Widerstandskraft gegen Krankheitserreger verbessert. Durch den starken und kräftigen Wuchs wird die Riesenblume auch konkurrenzfähiger gegenüber Unkräutern.
Um den richtigen Zeitpunkt der Aussaat zu bestimmen, sollte daher ein Bodenthermometer Ihr bester Freund sein, kein Kalender. Klima, Temperaturen und Wetterbedingungen unterscheiden sich erheblich zwischen unseren Regionen. Als Faustregel gilt, dass Sie ab Mitte April täglich die Bodentemperatur kontrollieren sollten. Sobald diese konstant 10-15 Grad erreicht, können Sie ruhig Ihre Sonnenblumen säen.
Sie können Sonnenblumen auch in Anzuchttöpfen vorziehen
Die richtige Tiefe und Abstand
Die Aussaattiefe Ihrer Sonnenblumen und der Abstand zwischen den einzelnen Samen sind ebenso wichtige Erfolgsfaktoren. Wenn die Samen zu tief gepflanzt werden, haben sie nicht die Energie zu wachsen, selbst wenn die Bodentemperatur optimal ist. Stehen die Pflanzen zu nah beieinander, konkurrieren sie um Platz und Ressourcen. Sind sie jedoch zu weit voneinander entfernt, können einzelne Sonnenblumen aufgrund von starkem Wind oder einfach ihrer Höhe brechen.
Die beste Aussaattiefe für Sonnenblumen liegt zwischen 3 und maximal 5 cm. Das geht ganz einfach mit dem Finger oder, wenn Sie ganz genau sein möchten, mit einem Pflanzlineal. Der optimale Abstand zwischen den einzelnen Sonnenblumen sollte etwa 20 bis 40 cm betragen. Größere oder kleinere Sonnenblumensorten erfordern natürlich mehr oder weniger Abstand. Im Allgemeinen ist dies jedoch der Abstand und die Tiefe, bei denen Sonnenblumen auf großen landwirtschaftlichen Feldern industriell gesät werden.
Diese Zier- und Nutzpflanzen können zuerst auch dicht aneinander gesät werden
Danach müssen Sie sie jedoch getrennt umpflanzen
Optimale Bodenqualität und Standort
Den idealen Standort für Sonnenblumen lässt sich schon anhand ihres Namens leicht vorhersagen. Diese Riesenblumen brauchen sehr viel direkte Sonneneinstrahlung und Wärme. Sie sollten sich mindestens 6 bis 8 Stunden am Tag sonnen, um sich wohl zu fühlen.
Der ideale Standort sollte auch vor starken Winden geschützt sein, da die schweren Blütenköpfe leicht umknicken und brechen könnten. Viele Gärtner entscheiden sich daher dafür, ihre Sonnenblumen direkt neben der Hausfassade zu säen, welche wertvollen Windschutz bietet.
In Sachen Bodenqualität sind die Sonnenblumen und besonders die Jungpflanzen eigentlich gar nicht so anspruchslos, wie manche Hobbygärtner glauben. Ihr Substrat sollte idealerweise gut durchlässig, leicht sandig und entweder mit Wurmhumus oder reifen Kompost angereichert sein. Die wichtigsten Nährstoffe für optimalen Wuchs und auch spätere Ernte, falls erwünscht, sind Stickstoff, Kalium und Bor. Bei einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,0 fühlt sich die Sonnenblume wohl.
Sonne, Sonne und noch mehr Sonne – so fühlt sich die Sonnenblume wohl
Ein Magnet für zahlreiche Bestäuberinsekten
Wie viel Wasser benötigen Sonnenblumen?
Sowohl die jungen als auch die ausgewachsenen Sonnenblumen benötigen viel Sonnenlicht, um zu gedeihen. Allerdings trocknet all diese Sonne und Wärme ihren Boden sehr schnell aus, besonders während der heißen Sommermonate. Ihre üppige Blattmasse und riesigen Blütenköpfe benötigen außerdem viel Wasser, um sich zu entwickeln. Es ist daher eine gute Idee, die Erde rund um die Sonnenblumen täglich zu überprüfen. Stecken Sie einfach einen Finger in das Substrat und fühlen Sie, ob es trocken oder feucht ist.
Wie die meisten Sämlinge benötigen auch die Jungpflanzen der Sonnenblumen zu Beginn eine stets feuchte Erde. Erst voll ausgewachsen können diese Riesenblumen kurze Trockenperioden gut überstehen. Als Faustregel gilt: Gießen Sie Ihre Gartenpflanzen immer früh morgens oder spät abends.
Eine riesige Blume wie diese benötigt viel Wasser und Nährstoffe
Sonnenblumen sind für Katzen ungefährlich, also können Sie sie ruhig ins Haus bringen
Sonnenblumen säen verläuft bei optimalem Timing und Bedingungen sehr unproblematisch. Ihre Bemühungen werden dann nur nach wenigen Wochen mit beeindruckender Blütenpracht und später einer reichen Ernte belohnt.
Der Lebenszyklus einer Sonnenblume beginnt im späten Frühjahr und endet im frühen Herbst
Eine einzige, riesige, grüne Knospe erscheint ganz oben
Sie öffnet sich nach ein paar Tagen vollständig und wird bestäubt
Im Spätsommer, wenn die Blätter braun werden, sind die Blumen schon erntereif
Die Kerne können Sie essen, für die nächste Aussaat lagern oder Vögel damit futtern