Beeteinfassung wie vom Profi: Dein ultimativer Guide für saubere Kanten, die ewig halten
Ganz ehrlich? Ein Garten kann die prächtigsten Blumen haben, aber ohne klare Linien wirkt er schnell… chaotisch. Ich hab das in meiner Laufbahn als Gärtner unzählige Male gesehen. Und das Geheimnis für diese saubere, aufgeräumte Optik ist oft eine simple, aber gut gemachte Beeteinfassung.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Warum eine saubere Kante mehr als nur Show ist
- 2 Materialcheck: Was wirklich was taugt (und was es kostet)
- 3 Wo kauft der Profi ein? (Und wo solltest du es tun?)
- 4 Deine Einkaufs- und Werkzeugliste für eine Steinkante
- 5 Die Schritt-für-Schritt-Anleitung: So wird’s gemacht!
- 6 Dein Projekt für’s erste Wochenende
- 7 Die Top 4 Fehler, die du jetzt vermeiden kannst
- 8 Ein letztes Wort…
- 9 Bildergalerie
Aber Achtung: Das ist weit mehr als nur ein bisschen Deko. Eine ordentliche Kante trennt Rasen von Beet, hält die Erde an Ort und Stelle und macht dir das Leben beim Mähen so viel einfacher. Viele machen den Fehler, mal schnell ein paar Steine aus dem Baumarkt in die Erde zu stecken. Und im nächsten Frühling? Alles krumm und schief, vom Frost hochgedrückt. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kostet am Ende doppelt Zeit und Geld.
Deshalb gibt’s hier jetzt mal Klartext. Ich zeig dir, wie ich das auch meinen Leuten auf der Baustelle beibringe. Wir reden nicht nur über schicke Materialien, sondern darüber, was wirklich hält, was es kostet und wie du es so einbaust, dass es auch in zehn Jahren noch bombenfest sitzt. Am Ende weißt du genau, welche Lösung für deinen Garten, dein Budget und deine zwei Hände die richtige ist.

Warum eine saubere Kante mehr als nur Show ist
Bevor wir den Spaten rausholen, müssen wir kurz verstehen, was so eine Einfassung eigentlich aushalten muss. Es geht um ganz einfache Kräfte, die in deinem Garten jeden Tag am Werk sind.
Die unsichtbare Grenze unter der Erde
Die Hauptaufgabe ist natürlich die Trennung. Vor allem Gräser sind da ziemlich aggressiv und schieben ihre Wurzeln und Ausläufer (sogenannte Rhizome) einfach unterirdisch ins Beet. Ohne eine Barriere bist du ständig am Zupfen und kämpfst einen Kampf, den du nicht gewinnen kannst. Eine ausreichend tief gesetzte Kante wirkt hier wie ein Türsteher für den Rasen. Umgekehrt sorgt sie auch dafür, dass dein teurer Rindenmulch nicht beim nächsten Wolkenbruch auf dem Rasen landet.
Ordnung für’s Auge und weniger Arbeit für dich
Eine Einfassung gibt dem Garten Struktur und dem Auge Halt. Aber viel wichtiger ist der praktische Nutzen: die Mähkante. Wenn die Einfassung ebenerdig mit dem Rasen abschließt, kannst du mit dem Rasenmäher einfach drüberfahren. Fertig. Kein nerviges Nacharbeiten mit dem Trimmer oder der Rasenschere mehr. Das spart dir jede Woche locker 15-20 Minuten. Glaub mir, das summiert sich über den Sommer!

Der größte Feind im Garten: Väterchen Frost
Der schlimmste Gegner für alles, was du im Garten baust, ist der Frost. Wasser dehnt sich aus, wenn es gefriert, und entwickelt dabei eine unglaubliche Kraft. Dieser sogenannte Frosthub drückt alles nach oben, was nicht absolut fest verankert ist. Eine Beeteinfassung ohne das richtige Fundament wird im Winter angehoben und sackt beim Tauen ungleichmäßig wieder ab. Das Ergebnis: eine wackelige Angelegenheit.
Das Geheimnis der Profis ist daher ein Unterbau aus Schotter. Der wirkt wie eine Drainage. Wasser kann abfließen, sammelt sich nicht direkt unter den Steinen an und der Frost hat kaum eine Chance. Das ist der ganze Trick für eine Kante, die ewig gerade bleibt.
Materialcheck: Was wirklich was taugt (und was es kostet)
Im Baumarkt wirst du von der Auswahl erschlagen. Aber nicht alles, was glänzt, ist auch Gold. Hier kommt meine schonungslose Einschätzung aus der Praxis.
Holz: Der natürliche Klassiker mit Verfallsdatum
Holz sieht super aus, keine Frage. Es wirkt warm und organisch. Aber im direkten Erdkontakt fängt eben jedes Holz irgendwann an zu modern. Hier gibt es gewaltige Unterschiede in der Haltbarkeit und im Preis.

- Günstige Nadelhölzer (Kiefer, Fichte): Die bekommst du oft als kesseldruckimprägnierte Rollpalisaden. Das klingt gut, aber „imprägniert“ heißt nicht „unsterblich“. Je nach Feuchtigkeit im Boden ist hier nach 5 bis maximal 8 Jahren Schluss. Kostenpunkt: Sehr verlockend, oft schon ab 5-10 € pro Meter. Aber du kaufst es halt zweimal.
- Langlebige Hölzer (Lärche, Eiche, Robinie): Die haben von Natur aus mehr drauf. Ihre Harze und Gerbsäuren sind ein natürlicher Schutz gegen Fäulnis. Lärche ist ein super Kompromiss aus Haltbarkeit und Preis. Eiche und vor allem Robinie sind die Panzer unter den Hölzern und können locker 15-20 Jahre oder länger durchhalten. Dafür legst du aber auch 20-40 € pro Meter hin, und die Verarbeitung ist anstrengender.
Kleiner Tipp vom Profi: Setz Holzpfosten niemals direkt in die Erde, auch nicht die langlebigen. Gönn ihnen ein kleines Bett aus Kies. So kann Wasser ablaufen und das Holz trocknet schneller. Das verlängert die Lebensdauer enorm!

Stein: Die Anschaffung für’s Leben
Wenn du es einmal richtig machst, überlebt eine Steinkante dich und deinen Garten. Hier gilt: Der Unterbau ist alles! Ohne den geht’s nicht.
- Naturstein (Granit, Sandstein, Basalt): Absolut zeitlos, extrem robust und jeder Stein ein Unikat. Granit ist quasi unzerstörbar, Sandstein bekommt mit der Zeit eine wunderschöne Patina. Naturstein ist allerdings in der Verlegung anspruchsvoller, weil die Steine oft unregelmäßig sind. Preislich geht’s hier je nach Sorte bei ca. 25 € pro Meter los, nach oben sind kaum Grenzen gesetzt.
- Betonstein: Die praktische Alternative. Betonsteine sind maßhaltig und daher viel einfacher zu setzen. Die Qualität ist heute oft top, sie sind durchgefärbt und frostsicher. Günstige Varianten können aber nach ein paar Jahren ausbleichen. Hier bist du mit 15-30 € pro Meter dabei und hast eine riesige Auswahl an Farben und Formen.
Metall: Modern, schlicht und superscharf
Metallkanten sind total im Trend, weil sie fast unsichtbar sind und extrem saubere Linien schaffen. Perfekt für moderne Gärten.

- Cortenstahl: Der Stahl, der absichtlich rostet. Er bildet eine feste, schützende Rostschicht (Patina) in einem warmen, erdigen Rotton. Sieht genial aus! Aber Achtung: In den ersten Monaten kann der Rost bei Regen abgewaschen werden und hässliche Flecken auf hellen Terrassenplatten hinterlassen. Plane hierfür etwa 15-35 € pro Meter ein.
- Verzinkter Stahl oder Edelstahl: Die rosten nicht. Die Kante bleibt silbrig und sauber. Edelstahl ist die edelste, aber auch teuerste Variante. Verzinkter Stahl ist ein guter Mittelweg. Preislich liegst du hier zwischen 10 € (verzinkt) und über 40 € (Edelstahl) pro Meter.
Übrigens, das Verbinden ist meistens super einfach: Die einzelnen Elemente werden ineinandergesteckt oder mit speziellen Verbindern verschraubt. Um Kurven zu formen, biegst du die Bänder vorsichtig um einen runden Gegenstand oder nutzt vorgefertigte Eckelemente.
WICHTIG: Arbeite mit Metall immer mit festen Handschuhen! Die Kanten können verdammt scharf sein.
Kunststoff: Billig, aber selten gut
Ich sags, wie’s ist: Ich bin kein Fan. Die günstigen Rollen aus dem Baumarkt für 3-7 € pro Meter werden von der Sonne spröde, brechen im Winter und sehen oft einfach nur billig aus. Der Rasenmäher zerfetzt sie dir beim ersten Kontakt. Es gibt zwar mittlerweile stabilere Systeme aus Recycling-Kunststoff, aber für eine dauerhafte, wertige Lösung würde ich immer ein paar Euro mehr in die Hand nehmen.

Wo kauft der Profi ein? (Und wo solltest du es tun?)
Die Materialquelle entscheidet oft über Preis und Qualität. Hier ein kleiner Wegweiser:
- Der Baumarkt (z.B. Bauhaus, Obi): Perfekt für kleine Projekte und Standardware. Hier kriegst du alles von der Rolle bis zum einzelnen Betonstein. Super, um mal eben Material für 5 Meter Kante zu holen.
- Der Baustoffhandel: Deine Adresse für größere Mengen. Wenn du mehr als 10-15 Meter planst, sind Schotter und Beton hier oft deutlich günstiger, vor allem, wenn du es dir liefern lässt. Die Qualität der Steine ist meist auch eine Stufe höher.
- Der lokale Steinbruch oder Natursteinhandel: Wenn du was Besonderes suchst, fahr hier hin. Du kannst dir die Steine live ansehen und findest oft einzigartige Stücke. Manchmal gibt es auch Restposten zu super Preisen!
Deine Einkaufs- und Werkzeugliste für eine Steinkante
Damit du nicht fünfmal zum Baumarkt fahren musst, hier eine knallharte Liste, was du wirklich brauchst:

- Material: Deine Steine, Schotter oder Mineralgemisch (Körnung 0/32 ist ideal), und Estrichbeton in Säcken.
- Werkzeug: Spaten, Schubkarre, eine stabile Maurerschnur und zwei Holzpflöcke, Gummihammer, Wasserwaage, Eimer oder eine Mischwanne, Maurerkelle und ein Handstampfer (das ist dieses schwere Metallteil mit langem Stiel zum Verdichten des Schotters – unverzichtbar!).
- Schutzausrüstung: Feste Schuhe, robuste Arbeitshandschuhe und eine Schutzbrille.
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung: So wird’s gemacht!
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Nimm dir Zeit, denn Sorgfalt zahlt sich hier aus. Für eine 10 Meter lange Steinkante solltest du als Anfänger übrigens locker ein komplettes Wochenende einplanen.
Schritt 1: Planen und Graben ausheben
Für eine gerade Linie spannst du die Maurerschnur – die lügt nicht! Für Kurven legst du einen Gartenschlauch aus, bis die Form passt. Dann markierst du den Verlauf mit Sand. Entlang dieser Linie hebst du einen Graben aus. Für eine typische Mähkante aus Pflastersteinen sollte der Graben etwa 20-25 cm tief und ca. 30 cm breit sein.

Schritt 2: Das Fundament, das alles entscheidet
Jetzt kommt der wichtigste Schritt: Fülle den Graben mit einer 10-15 cm dicken Schicht Schotter. Und dann wird verdichtet! Stampfe mit dem Handstampfer so lange, bis die Schicht steinhart ist. Das ist die Versicherung gegen Frostschäden.
Gut zu wissen: Wie viel Material brauchst du? Als Faustregel kannst du für 10 Meter Kante bei einem 30 cm breiten Graben mit etwa einer halben Tonne Schotter und ca. 4-5 Säcken Estrichbeton (à 40 kg) rechnen.
Schritt 3: Steine setzen in erdfeuchten Beton
Misch den Estrichbeton mit WENIG Wasser an. Er muss „erdfeucht“ sein.
Meisters Mini-Tutorial: Stell dir feuchten Sand am Strand vor, mit dem du eine Burg bauen kannst. Wenn du eine Handvoll fest zusammendrückst, behält er die Form und es tropft kein Wasser heraus. Genau so muss sich der Beton anfühlen. Ist er zu nass, haben die Steine keinen Halt.
Bring eine 5 cm dicke Schicht von diesem Beton auf den Schotter, setz den ersten Stein und klopf ihn mit dem Gummihammer auf die richtige Höhe. Richte jeden weiteren Stein an der Schnur aus und prüfe immer wieder mit der Wasserwaage.

Schritt 4: Die Rückenstütze – das Geheimnis der Profis
Wenn alle Steine sitzen, formst du auf der Beetseite einen Keil aus Beton, der die Steine von hinten stützt. Er sollte etwa bis zur halben Höhe der Steine reichen. Diese „Rückenstütze“ verhindert, dass der Erddruck aus dem Beet die Kante über die Jahre nach außen drückt. Das ist der Unterschied zwischen einer Heimwerker- und einer Profi-Lösung! Lass den Beton jetzt 1-2 Tage aushärten, bevor du die Erde wieder anfüllst.
Dein Projekt für’s erste Wochenende
Fühlst du dich überfordert? Kein Problem! Fang klein an. Dein „Quick Win“-Projekt: Baue eine 3 Meter lange, perfekt gerade Mähkante entlang eines geraden Beetes. Daran kannst du die Technik mit dem Fundament und dem Beton perfekt üben. Plane dafür einen kompletten Nachmittag ein. Wenn das klappt, traust du dich im nächsten Schritt auch an die großen, geschwungenen Projekte.
Die Top 4 Fehler, die du jetzt vermeiden kannst
Ich sehe sie immer wieder. Mach sie bitte nicht nach:

- Am Unterbau sparen: Keine oder zu dünne Schotterschicht. Das Ergebnis ist immer eine wackelige, schiefe Kante.
- Beton zu nass anmischen: Die Steine „schwimmen“ und lassen sich nicht exakt ausrichten.
- Die Rückenstütze vergessen: Der häufigste Grund, warum Steinkanten nach außen kippen.
- Die falsche Höhe: Zu hoch wird zur Stolperfalle, zu tief wächst sofort wieder zu. Die Oberkante sollte exakt mit der Grasnarbe abschließen.
Ein letztes Wort…
Puh, das war eine Menge Input, ich weiß. Aber eine Beeteinfassung ist ein Projekt, das sofort einen riesigen Unterschied im Garten macht. Wenn du die Basics verstanden hast und dir bei der Ausführung Zeit lässt, schaffst du ein Ergebnis, das nicht nur professionell aussieht, sondern auch viele, viele Jahre hält. Und dieses Gefühl, abends mit einem kühlen Getränk auf die Terrasse zu sitzen, auf eine perfekte, saubere Kante zu blicken und zu wissen: „Hab ich selbst gemacht!“ – das ist unbezahlbar. Also, ran an den Spaten!

Bildergalerie


Cortenstahl ist mehr als nur eine Beeteinfassung – er ist ein Statement. Der Stahl bildet eine schützende, stabile Rostschicht, die in warmen Erd- und Orangetönen leuchtet und sich ständig verändert. Anders als bei normalem Stahl schreitet diese Korrosion nicht fort, sondern versiegelt die Oberfläche. Das Ergebnis ist eine Optik, die wunderbar mit dem satten Grün von Gräsern oder der Blütenpracht von Stauden kontrastiert und jedem Garten eine moderne, fast skulpturale Note verleiht.

- Granit-Pflastersteine: Absolut frostsicher, in vielen Farben erhältlich und halten buchstäblich ewig. Ideal für eine klassische, wertige Optik.
- Basalt-Stelen: Schlank, dunkel und elegant. Setzen vertikale Akzente und passen perfekt zu moderner Architektur und formalen Gärten.
- Sandstein-Quader: Ihr warmer, mediterraner Charme passt wunderbar in naturnahe Gärten. Achtung: Nicht alle Sorten sind gleichermaßen winterhart.
Der Trick? Egal welcher Stein, ein Fundament aus Schotter und Sand ist das A und O für Stabilität.

Der unsichtbare Helfer: Manchmal ist die beste Kante die, die man kaum sieht. Dünne Rasenkanten aus Metall (z.B. von Everedge oder Garden-Edge) oder hochwertigem, recyceltem Kunststoff verschwinden fast vollständig zwischen Rasen und Beet. Sie schaffen eine messerscharfe Linie, ohne optisch vom Wesentlichen abzulenken – der Bepflanzung selbst. Perfekt für minimalistische Designs, bei denen die Pflanzen im Vordergrund stehen sollen.

Wussten Sie, dass die Wurzeln eines einzigen Rasengrases (z.B. Quecke) sich pro Saison bis zu 1,5 Meter weit ausbreiten können?
Genau deshalb ist eine Einfassung, die mindestens 10-15 cm tief in den Boden reicht, kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie wirkt wie eine unterirdische Mauer, die den unermüdlichen Eroberungsdrang des Rasens stoppt und Ihnen stundenlanges Jäten erspart.

Mein Rasenmäher bleibt immer an der Kante hängen. Was mache ich falsch?
Das ist ein Klassiker! Der Fehler liegt meist in der Höhe der Einfassung. Eine perfekte Mähkante schließt bündig mit der Grasnarbe ab oder liegt sogar einen Hauch tiefer. So kann das Rad des Mähers auf der Kante rollen und die Messer schneiden das Gras bis zum Rand sauber ab. Steht die Kante auch nur einen Zentimeter zu hoch, wird aus der Arbeitserleichterung schnell ein wöchentliches Ärgernis mit dem Rasentrimmer.

Holz im Garten – aber das richtige! Eine Einfassung aus Holz strahlt Wärme und Natürlichkeit aus. Doch Holz ist nicht gleich Holz, wenn es ständigem Erdkontakt ausgesetzt ist.
- Lärche/Douglasie: Diese heimischen Nadelhölzer sind von Natur aus reich an Harz und dadurch relativ witterungsbeständig. Sie halten ohne Behandlung einige Jahre, bekommen aber eine silbergraue Patina.
- Kesseldruckimprägniert (KDI): Meist Kiefer oder Fichte, die mit Salzen unter hohem Druck behandelt wurde, um sie vor Fäulnis und Schädlingen zu schützen. Hält länger, ist aber aus ökologischer Sicht umstritten.

„Der Knochenbau eines guten Gartens ist im Winter sichtbar.“ – Rosemary Verey, berühmte englische Gartengestalterin
Beeteinfassungen sind Teil dieses „Knochenbaus“. Sie geben dem Garten auch dann Form und Struktur, wenn die üppige Blütenpracht verschwunden ist. Eine wohlüberlegte Linienführung macht den Garten zu jeder Jahreszeit interessant.

Upcycling ist nicht nur nachhaltig, sondern verleiht dem Garten auch eine ganz persönliche Note. Die Galeriebilder zeigen es: Alte Weinflaschen, kopfüber in die Erde gesteckt, fangen das Licht in farbigem Glas. Halbe Terrakotta-Töpfe ergeben eine wellenförmige, mediterrane Kante. Oder wie wäre es mit alten Dachziegeln? Deren geschwungene Form ergibt eine robuste und gleichzeitig charmante Begrenzung, die eine Geschichte erzählt.

Der Frost-Faktor: Warum hebt der Winter Ihre Steine an? Wasser im Boden dehnt sich beim Gefrieren mit enormer Kraft aus und drückt alles nach oben – das nennt man Frosthub. Eine 15-20 cm tiefe Schicht aus Schotter oder Kies unter der Einfassung wirkt wie eine Drainage. Wasser kann abfließen und sammelt sich nicht direkt unter den Steinen. So hat der Frost keine Angriffsfläche und Ihre Kante bleibt, wo sie sein soll.

Wie lege ich perfekte Kurven an?
Starre Steine und Bohlen sind für Schwünge ungeeignet. Hier kommen flexible Materialien ins Spiel. Rasenkantenbänder aus Metall oder Kunststoff lassen sich leicht in die gewünschte Form biegen. Für eine besonders saubere Linie: Legen Sie einen Gartenschlauch auf den Boden, um die Kurve vorzugeben. Wenn die Form gefällt, markieren Sie den Verlauf mit Sand oder Sprühfarbe, bevor Sie den Graben ausstechen.

- Hält Schnecken fern (durch Kupferionen).
- Verhindert das Übergreifen von Wurzelausläufern.
- Erleichtert das Rasenmähen ungemein.
Das Geheimnis? Moderne Rasenkanten-Systeme wie die von ACO Self oder Beckmann. Sie sind oft aus verzinktem Stahl, Cortenstahl oder Aluminium und werden mit Erdankern und cleveren Verbindungselementen zu einer stabilen, aber fast unsichtbaren Grenze montiert.

Beton vor Ort gegossen: Eine extrem haltbare und individuelle Lösung. Mit speziellen Schalungsformen (sogenannten „Bordürenformen“) können Sie eine geschwungene Kante direkt im Garten gießen. Der Vorteil: Sie haben die volle Kontrolle über Form, Höhe und sogar die Farbe, indem Sie dem Beton Farbpigmente beimischen. Das ist zwar arbeitsintensiv, aber das Ergebnis ist eine massive, einzigartige Kante, die mit dem Garten verwächst.

Option A – Ziegelsteine: Geben dem Garten einen rustikalen, englischen Cottage-Charme. Besonders schön sind alte, gebrauchte Klinker mit Moos-Patina. Sie sind relativ günstig, müssen aber sorgfältig in ein Sand- oder Magerbetonbett gesetzt werden, um nicht zu wackeln.
Option B – Betonformsteine: Modern, präzise und in unzähligen Formen und Farben erhältlich. Sie lassen sich dank Nut-und-Feder-Systemen oft leicht verlegen. Ihre gleichmäßige Optik passt gut zu neuen Häusern und formalen Anlagen.

Eine saubere Mähkante kann über eine Gartensaison bis zu 8 Stunden Arbeit am Rasentrimmer einsparen.
Das ist ein ganzer Arbeitstag, den man stattdessen im Liegestuhl verbringen könnte! Die anfängliche Investition in eine gut durchdachte und korrekt installierte Beeteinfassung zahlt sich also nicht nur optisch, sondern auch in gewonnener Freizeit aus.

Denken Sie über das Material hinaus – denken Sie in Licht. Moderne Einfassungssysteme, z.B. von Bellissa oder GarDomo, bieten die Möglichkeit, LED-Lichtleisten direkt zu integrieren. Am Abend zeichnen sie die Konturen der Beete nach, schaffen eine magische Atmosphäre und sorgen ganz nebenbei für Sicherheit auf den Wegen. Eine Investition, die den Garten 24 Stunden am Tag in Szene setzt.

Der englische Rasenkanten-Abstich: Die puristischste aller Kanten kommt ganz ohne Material aus. Hierbei wird mit einem speziellen Kantenstecher oder einem scharfen Spaten eine saubere, senkrechte Kante von etwa 10 cm Tiefe in die Grasnarbe gestochen. Das Ergebnis ist eine sehr natürliche, dezente Trennung. Der Nachteil: Diese Kante muss zwei- bis dreimal pro Saison nachgestochen werden, um scharf zu bleiben.

Gabionen sind nicht nur für große Mauern da. Schmale, niedrige Gabionenkörbe (oft nur 10-15 cm breit) sind eine fantastische, moderne Beeteinfassung. Man kann sie mit verschiedensten Materialien füllen: grauer Basaltschotter für einen kühlen Look, heller Jurakalk für mediterranes Flair oder sogar mit grobem, farbigem Glasbruch für spektakuläre Lichteffekte.

Der pH-Wert des Bodens kann das Material Ihrer Einfassung beeinflussen.
Kalkhaltige Steine wie Sandstein oder Travertin können über die Jahre langsam Kalk an den Boden abgeben und so den pH-Wert in ihrer unmittelbaren Umgebung leicht anheben. Für Pflanzen, die sauren Boden lieben (Rhododendren, Hortensien, Heidekraut), sollte man daher lieber eine Kante aus neutralem Material wie Granit, Basalt oder Metall wählen.

Wichtiger Punkt: Eine Beeteinfassung ist eine Entscheidung für viele Jahre. Bevor Sie den Spaten ansetzen, fragen Sie sich: Passt das Material wirklich zum Stil meines Hauses und Gartens? Ein rustikaler Holzzaun harmoniert selten mit einer hochglänzenden Edelstahlkante. Nehmen Sie sich Zeit, Materialmuster vor Ort zu betrachten und ihre Wirkung im Zusammenspiel mit Fassade, Terrasse und Bepflanzung zu beurteilen.

Die geflochtenen Weidenzäune, auch bekannt als „Faschinen“, haben eine lange Tradition in europäischen Gärten. Sie sind ökologisch, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, und bringen eine wunderbar lebendige, natürliche Struktur ins Beet. Sie sind nicht für die Ewigkeit gemacht (Haltbarkeit ca. 5-8 Jahre), aber in dieser Zeit bieten sie vielen Nützlingen Unterschlupf und verleihen dem Garten einen Hauch von verwunschenem Bauerngarten-Flair.

- Unkrautvlies nicht vergessen: Unter einer Einfassung aus losen Steinen oder Kies verhindert ein Vlies, dass Unkraut von unten durchwächst.
- Wasserwaage ist Pflicht: Nichts wirkt unprofessioneller als eine schiefe Kante. Prüfen Sie jeden Meter!
- Materialüberschuss einplanen: Bestellen Sie immer 5-10% mehr Material als berechnet. Es gibt immer Verschnitt, und Nachbestellungen können in Farbe und Charge abweichen.
Spüren Sie mal hin: Der kühle, glatte Granit unter den Fingerspitzen. Das raue, poröse Gefühl eines Ziegelsteins. Das leise Knirschen von Kies, wenn man darauftritt. Die Wärme, die ein sonnenbeschienener Sandstein speichert. Eine Beeteinfassung ist nicht nur eine visuelle Grenze, sondern auch ein haptisches Erlebnis, das die sinnliche Wahrnehmung des Gartens bereichert.




