Kurze Haare, große Wirkung: Der ehrlichste Guide für deinen neuen Look
Eine Veränderung fängt oft auf dem Kopf an, stimmt’s? In all den Jahren, die ich nun im Salon stehe, habe ich eines gelernt: Ein Haarschnitt ist selten nur ein Haarschnitt. Er ist oft ein Neustart, ein Statement, ein Zurückerobern des eigenen Ichs.
Inhaltsverzeichnis
Ich hatte Frauen im Stuhl, die frisch getrennt waren, einen neuen Job anfingen oder sich einfach mal wieder selbst spüren wollten. Und ganz oft war da dieser Wunsch nach einer radikalen Veränderung. Der Griff zur Schere wird dann zu einem echten Befreiungsschlag. Ein Kurzhaarschnitt mit Pony ist dabei wohl eine der stärksten Aussagen, die man machen kann.
Aber ganz ehrlich? Ich will dir hier nicht einfach nur schicke Frisuren-Bilder zeigen, die findest du überall. Ich möchte dir das an die Hand geben, was zählt: das Wissen aus der Praxis. Wir reden über Techniken, die Physik deiner Haare und die ungeschminkte Wahrheit zur Pflege. Sieh das hier als die Beratung, die du bekommen würdest, wenn du jetzt bei mir im Stuhl sitzen würdest.
Die Grundlage für alles: Der ehrliche Check-up
Bevor ich auch nur ans Schneiden denke, schaue ich mir eine Kundin und ihre Haare ganz genau an. Das ist der wichtigste Teil überhaupt. Ein Schnitt muss nicht nur zum Gesicht passen, sondern zum ganzen Leben. Das ist das Erste, was ich auch meinen Azubis beibringe.
Dein Gesicht ist der Kompass
Klar, jeder redet von Gesichtsformen. Aber was heißt das konkret? Es geht darum, mit Linien und Volumen zu spielen, um eine schöne Harmonie zu schaffen.
- Ovales Gesicht: Der Jackpot! Dir steht so gut wie alles. Ein frecher Pixie, ein klassischer Bob mit geradem Pony, ein geometrischer Pagenschnitt. Deine symmetrischen Züge erlauben fast jedes Experiment.
- Rundes Gesicht: Hier wollen wir optisch etwas strecken. Ein seitlicher, langer Pony ist genial dafür. Das Volumen sollte oben am Kopf sein, nicht an den Seiten. Ein Bob, der deutlich übers Kinn hinausgeht, zieht das Gesicht ebenfalls in die Länge. Ein No-Go ist meist ein kurzer Bob auf Kinnhöhe mit rundem Pony – das macht alles nur noch runder.
- Eckiges Gesicht: Ziel ist es, die markanten Kieferlinien weicher wirken zu lassen. Weiche, stufige Schnitte sind hier perfekt. Ein seitlicher Pony oder sanfte Curtain Bangs, die die Wangenknochen umspielen, sind ideal. Ein super geometrischer Bob mit hartem, geraden Pony würde die Kanten nur noch betonen.
- Herzförmiges Gesicht: Du hast eine breitere Stirn und ein schmales Kinn. Ein Pony ist hier Gold wert, um die Stirn auszugleichen. Ein Bob auf Kinnhöhe gibt dem unteren Gesichtsbereich optisch mehr Fülle. Ein extrem kurzer Pixie könnte das Kinn allerdings zu spitz wirken lassen.
Dein Haar hat seinen eigenen Kopf
Ich kann den tollsten Schnitt der Welt zaubern – wenn deine Haarstruktur nicht mitspielt, bist du zu Hause unglücklich. Deswegen ist die Analyse so entscheidend.
- Feines Haar: Braucht klare Kanten zur Unterstützung. Ein klassischer Bob oder Pagenschnitt lässt es sofort voller aussehen. Zu viele Stufen klauen Volumen. Ein voller Pony kann schwierig werden, weil man viel Haar dafür „opfern“ muss; ein leichter, fransiger Pony ist oft die bessere Wahl.
- Dickes, kräftiges Haar: Ein Traum für viele, aber es kann auch schnell wie ein Helm aussehen. Hier sind Stufen super, um Gewicht rauszunehmen und Bewegung reinzubringen. Ein Pixie sieht oft fantastisch aus, weil das Haar von allein Stand hat. Ein stumpf geschnittener Bob braucht unbedingt etwas Textur in den Spitzen, sonst wirkt er zu wuchtig.
- Lockiges Haar: Das ist die absolute Königsdisziplin bei Kurzhaarschnitten. Locken müssen trocken oder nur ganz leicht feucht geschnitten werden, damit man sieht, wie sie springen. Ein Pony ist knifflig, aber machbar – man schneidet ihn oft länger und lässt die Locken den Rest erledigen. Kleiner Tipp: Such dir hierfür einen Friseur, der wirklich Ahnung von Locken hat. Ein Fehler ist hier nur schwer zu korrigieren.
- Graues oder dünner werdendes Haar: Ach ja, das ist ein wichtiges Thema. Graues Haar hat oft eine andere, manchmal etwas drahtigere Struktur. Ein guter Schnitt kann hier Wunder wirken und Fülle zaubern. Bei lichter werdendem Haar am Oberkopf kann ein clever geschnittener Pony oder ein leicht gestufter Pixie wahnsinnig gut kaschieren und Volumen vortäuschen. Es geht darum, mit dem zu arbeiten, was da ist, und das Beste daraus zu machen.
Und dann gibt es da noch die heimlichen Chefs auf deinem Kopf: die Haarwirbel. Einen Wirbel am vorderen Haaransatz kannst du nicht zu einem geraden Pony zwingen. Niemals. Er wird sich immer teilen. Hier arbeitet ein Profi mit dem Wirbel, nicht gegen ihn – und empfiehlt dir dann zum Beispiel einen lässigen Seitenpony.
Die 3 großen Kurzhaar-Klassiker im Realitäts-Check
Okay, reden wir mal Klartext. Welcher Schnitt bedeutet was für dich im Alltag? Hier kommt der direkte Vergleich, ganz ohne Schnickschnack.
Der Bob – Präzise und elegant. Dieser Schnitt ist pure Architektur fürs Haar. Er lebt von einer exakten Linie und schwingt bei jeder Bewegung mit. Ein gut geschnittener Bob fällt fast von allein in Form. Aber Vorsicht: Er verzeiht keine Nachlässigkeit.
- Ideal für: Glattes bis leicht gewelltes Haar, von fein bis normal dick.
- Stylingzeit morgens: Rechne mit 10-15 Minuten. Du musst ihn meist föhnen (am besten über eine Paddelbürste), damit die Linie perfekt sitzt.
- Nachschneiden: Alle 5-6 Wochen, sonst ist die Magie der präzisen Linie weg.
- Preisspanne: Ein präziser Meisterschnitt kostet in der Stadt schnell 80-120€, auf dem Land bist du vielleicht mit 50-70€ dabei.
Der Pixie – Frech und unkompliziert. Der Pixie ist das Gegenteil vom Bob. Er lebt von Textur und ist unglaublich vielseitig. Er legt das Gesicht frei und betont Augen und Wangenknochen. Morgens bist du mit ihm super schnell fertig.
- Ideal für: Fast alle Haarstrukturen, besonders toll bei dickem Haar mit Stand oder feinem Haar, das einen Push braucht.
- Stylingzeit morgens: Ehrlich? Oft unter 5 Minuten. Hände, etwas Wachs, fertig.
- Nachschneiden: Alle 4-5 Wochen. Er wächst extrem schnell aus der Form, da musst du dranbleiben.
- Preisspanne: Ähnlich wie beim Bob, auch wenn er schneller geschnitten ist. Die Technik dahinter ist anspruchsvoll.
Der Pagenschnitt – Grafisch und mutig. Er ist der strenge Verwandte des Bobs. Man kennt ihn von alten Modefotografien – sehr geometrisch, oft mit einem schweren, geraden Pony. Dieser Look ist ein echtes Fashion-Statement.
- Ideal für: Sehr glattes, dichtes Haar. Bei Locken oder Wellen ist er kaum umsetzbar.
- Stylingzeit morgens: Etwa 15 Minuten. Er muss perfekt rund und glatt geföhnt werden, damit der Look funktioniert.
- Nachschneiden: Wie der Bob, alle 5-6 Wochen, um die geometrische Form zu halten.
- Preisspanne: Technisch sehr anspruchsvoll, also plane hier eher das obere Ende der Preisskala ein.
Der Pony: Dein Gesicht braucht einen Rahmen
Ein Pony verändert alles. Er kann dich jünger aussehen lassen, deine Augen betonen oder eine hohe Stirn kaschieren. Aber er braucht auch die meiste Zuwendung. Hier die häufigsten Probleme und meine Lösungen:
- Problem: „Mein Pony wird total schnell fettig.“ Klar, die Stirn produziert Talg. Dein bester Freund heißt Trockenshampoo! Gibt’s für ein paar Euro bei dm oder Rossmann. Nur auf den Ansatz sprühen, kurz einmassieren, ausbürsten – fertig. Oder, noch einfacher: nur den Pony kurz am Waschbecken waschen.
- Problem: „Mein Pony teilt sich immer.“ Das ist meist ein Wirbel. Aber es gibt einen Trick! Und der ist so simpel wie genial.
Der Profi-Föhn-Trick in 3 Schritten: 1. Föhne den nassen Pony komplett in die eine Richtung (z.B. nach links), bis er fast trocken ist. 2. Dann föhnst du ihn komplett in die andere Richtung (nach rechts). 3. Erst GANZ am Ende föhnst du ihn nach unten in seine endgültige Form. Dadurch „verwirrst“ du den Haaransatz und er legt sich glatt. Klappt immer! - Problem: „Ich hab versucht, ihn selbst zu schneiden…“ Oh je. Der Klassiker. Bitte, tu es nicht! Eine Küchenschere quetscht dein Haar und führt zu Spliss. Und weil das Haar nach dem Schnitt immer etwas hochspringt, wird er fast immer zu kurz. Viele Salons bieten für 10-15€ einen Pony-Schneide-Service an. Das dauert fünf Minuten und rettet deine Frisur.
Dein Werkzeugkasten für zu Hause
Du brauchst kein Arsenal an Tools. Aber die richtigen Dinge machen den Unterschied.
Die Basics: Ein guter Föhn mit einer schmalen Düse ist das A und O. Ohne Düse pustest du die Haare nur wild durcheinander. Mit Düse lenkst du den Luftstrom und glättest die Schuppenschicht des Haares – das ist das Geheimnis für Glanz. Gute Geräte gibt es ab ca. 50€, die Investition lohnt sich.
Die Produkte (weniger ist mehr!):
- Hitzeschutz: Immer! Das ist keine Option, das ist Pflicht.
- Für Volumen (Bob/Pixie): Ein tennisballgroßer Klecks Schaumfestiger am Ansatz. (z.B. von L’Oréal oder Wella)
- Für Textur (Pixie): Eine erbsengroße Menge mattes Wachs oder Paste. Mein Tipp: In den Händen komplett verreiben, bis sie fast unsichtbar ist, und dann erst ins Haar. So vermeidest du klebrige Nester. Ein gutes Drogerie-Wachs kostet um die 8€, Profi-Produkte aus dem Salon (wie z.B. von KMS oder Paul Mitchell) liegen bei 20-30€, sind aber oft ergiebiger.
- Für Glanz (Bob): Ein, zwei Tropfen Haaröl oder Glanzserum nur in die Spitzen geben.
Deine Checkliste für den Friseurbesuch
Damit du sicher bist, stell deinem Friseur diese Fragen, bevor die Schere angesetzt wird:
- Passt der Wunsch-Schnitt wirklich zu meiner Haarstruktur und meinem Wirbel?
- Wie viel Zeit muss ich morgens realistisch für das Styling einplanen?
- Welche Produkte brauche ich WIRKLICH dafür und wie wende ich sie an?
- Wie sieht der Schnitt aus, wenn er herauswächst, und wie oft muss ich zum Nachschneiden kommen?
- Was kostet mich der Spaß ungefähr im Jahr, inklusive Nachschneiden?
Ein guter Friseur wird sich Zeit für diese Fragen nehmen und dir ehrlich antworten.
Ein letztes, ehrliches Wort
Der Schritt zu kurzem Haar ist ein großer, ja. Aber es ist selten einer, den Frauen bereuen. Er bringt eine unglaubliche Leichtigkeit mit sich. Man zeigt sein Gesicht, versteckt sich nicht mehr.
Und jetzt deine kleine Hausaufgabe, bevor du einen Termin machst: Stell dich vor den Spiegel. Fühle deine Haarstruktur. Finde deinen Wirbel. Schau dir deine Gesichtsform an. Wenn du das weißt, gehst du mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein in den Salon.
Und dann? Wag es einfach. Am Ende sind es nur Haare. Sie wachsen wieder. Aber das Gefühl, das eine richtig gute Frisur dir gibt – das bleibt.
Bildergalerie
Der Moment direkt nach dem Schnitt ist einzigartig. Das Gefühl, wenn die Haare nicht mehr im Nacken kitzeln, das geringere Gewicht auf dem Kopf – es ist eine physische Erinnerung an die getroffene Entscheidung. Viele Frauen beschreiben es als eine sofortige Leichtigkeit, die weit über das rein Körperliche hinausgeht.
- Müheloses Volumen und Textur am Ansatz: Ein gutes Trockenshampoo wie das „Prêt-à-Powder“ von Bumble and bumble.
- Definition ohne zu verkleben: Eine flexible Styling-Paste, z.B. Oribe’s „Rough Luxury Molding Wax“.
- Hitzeschutz ist Pflicht: Auch kurzes Haar braucht Schutz, gerade wenn Sie täglich föhnen oder glätten.
Die richtige Bürste macht den Unterschied: Für einen Pixie ist eine kleine Paddle-Brush ideal, um das Haar flach an den Kopf zu föhnen. Bei einem Bob hilft eine mittelgroße Rundbürste (z.B. von Moroccanoil mit Keramikkern), die Spitzen sanft nach innen oder außen zu formen und am Ansatz Volumen zu erzeugen. Die Investition in das richtige Werkzeug halbiert den täglichen Styling-Aufwand.
„Haare sind das reichste Ornament der Frau.“ – Martin Luther
Und bei kurzen Haaren wird dieses Ornament zu einem Statement-Schmuckstück. Jeder Millimeter zählt, jede Linie hat eine Aussage. Der Fokus liegt ganz auf dem Gesicht, den Augen, dem Ausdruck. Ein Kurzhaarschnitt ist keine Reduzierung, sondern eine Konzentration auf das Wesentliche.
Hilfe, meine Haare stehen morgens in alle Richtungen! Was nun?
Das ist der Klassiker bei kurzen Haaren. Statt alles mühsam nass zu machen, gibt es einen Trick: Befeuchten Sie nur die Problemzonen mit einer Sprühflasche. Föhnen Sie dann gezielt den Wirbel oder die abstehende Strähne mit einer kleinen Bürste in Form. Oft reicht das schon und spart wertvolle Zeit. Ein Seidenkissenbezug kann übrigens ebenfalls helfen, die Reibung in der Nacht zu minimieren.
Der Wet-Look: Ein Hauch von Runway im Alltag. Einfach etwas Haar-Gel oder Wet-Gel (z.B. von Wella) in das handtuchtrockene Haar geben und mit einem feinen Kamm streng nach hinten oder zur Seite kämmen. Lässt sich in fünf Minuten stylen und verwandelt einen braven Bob in einen ultramodernen Hingucker für den Abend.
Die Nackenpartie ist die geheime Heldin jeder Kurzhaarfrisur. Sie bestimmt, wie der Schnitt fällt und herauswächst.
- Weich und fransig: Wirkt feminin und lässt den Schnitt sanfter auslaufen.
- Grafisch und scharf: Betont eine lange, elegante Halslinie und wirkt sehr modern.
- Ausgestuft (undercut): Reduziert Volumen bei dickem Haar und sorgt für einen überraschenden, rockigen Twist.
Sprechen Sie mit Ihrem Friseur gezielt über diese Zone – sie hat einen enormen Einfluss auf die Gesamtwirkung.
Laut einer Studie der Yale University assoziieren Menschen Frauen mit sehr kurzen Haaren oft mit Eigenschaften wie Intelligenz, Selbstbewusstsein und Offenheit.
Ob bewusst oder unbewusst, ein Kurzhaarschnitt sendet Signale. Er kann eine Rüstung sein oder eine Einladung, die Trägerin neu wahrzunehmen. Es ist eine Frisur, die selten unkommentiert bleibt und oft Türen zu interessanten Gesprächen öffnet.
Der wahre Kostenfaktor: Kurzes Haar bedeutet zwar weniger Verbrauch bei Shampoo und Conditioner, aber es verlangt nach häufigeren Friseurbesuchen, um in Form zu bleiben. Rechnen Sie bei einem präzisen Schnitt alle vier bis sechs Wochen mit einem Termin für das Nachschneiden. Langfristig kann das teurer sein als ein Langhaarschnitt, der nur alle paar Monate einen Besuch erfordert.
- Platinblond wirkt kühl, edgy und futuristisch.
- Ein leuchtendes Kupferrot signalisiert Wärme und Kreativität.
- Tiefes Schwarz oder Espressobraun unterstreicht grafische Linien und wirkt elegant.
Der Clou? Farbe hat bei kurzen Haaren eine viel intensivere Wirkung. Da die Fläche kleiner ist, wird die Farbe zum zentralen Designelement. Eine neue Nuance kann den gleichen Schnitt komplett anders wirken lassen – von klassisch zu avantgardistisch.
Wie kommuniziere ich meinem Friseur genau, was ich will?
Bilder sind mehr als tausend Worte wert! Suchen Sie auf Pinterest oder Instagram 3-4 Fotos von Frisuren, die Ihnen gefallen, aber auch 1-2, die Ihnen absolut nicht gefallen. Erklären Sie, was Sie an den Bildern mögen (z.B. „die Textur hier“, „die Länge des Ponys dort“). Ein guter Stylist kann diese visuellen Puzzleteile zu Ihrem perfekten, individuellen Look zusammensetzen.
Texturpaste: Mattes Finish, starker Halt, ideal für den „Undone Look“. Perfekt, um feinem Haar sofort mehr Griffigkeit und Volumen zu geben. Ein Klassiker ist die „Matte Separation Workable Wax“ von TIGI Bed Head.
Stylingcreme: Leichter Halt, natürlicher Glanz, bändigt Frizz. Optimal für dickeres Haar, das Kontrolle braucht, aber nicht beschwert werden soll. Bringt Ruhe in den Look.
Wählen Sie Paste für ein Statement-Styling und Creme für eine gepflegte, natürliche Definition.
Denken Sie über den Pony hinaus! Haar-Accessoires erleben gerade ein riesiges Comeback und funktionieren bei kurzem Haar besonders gut. Eine einzelne, auffällige Spange von Marken wie Lelet NY oder schlichte goldene Klammern können einen einfachen Bob sofort aufwerten und den Look verändern. Sie sind das perfekte Werkzeug, um eine Frisur im Handumdrehen von alltagstauglich zu ausgehfein zu verwandeln.
Der „Bixie“ ist zurück – die perfekte Mischung aus der Länge eines Bobs und der Textur eines Pixies.
Dieser Trend aus den 90ern feiert ein fulminantes Comeback. Er ist länger und weicher als ein klassischer Pixie, aber kürzer und frecher als ein Bob. Der Bixie ist unglaublich wandelbar und ideal für alle, die sich an einen Kurzhaarschnitt herantasten wollen, ohne direkt alles aufs Spiel zu setzen.
Wichtiger Punkt: Ein Kurzhaarschnitt legt den Fokus unweigerlich stärker auf Ihr Gesicht – und Ihre Augenbrauen. Sie bilden den Rahmen. Investieren Sie in professionelles Formen und Färben der Brauen. Gut definierte Augenbrauen geben der gesamten oberen Gesichtshälfte Kontur und bringen die Augen zum Strahlen, was die Wirkung des Haarschnitts enorm verstärkt.
- Ein Pony, der sich einfach nicht legen will.
- Ein Hinterkopf, der am Morgen einem Vogelnest gleicht.
- Das Gefühl, jeden Tag gleich auszusehen.
Die Lösung? Die Kraft der Föhnrichtung. Probieren Sie, Ihre Haare einmal komplett in die entgegengesetzte Richtung zu föhnen, als Sie sie normalerweise tragen. Erst ganz am Schluss legen Sie sie in die finale Position. Das bricht die natürliche Fallrichtung auf und schafft sofort maximales, langanhaltendes Volumen am Ansatz.
Kann ich bei kurzem Haar ein Glätteisen verwenden?
Unbedingt! Aber wählen Sie das richtige Werkzeug. Ein Mini-Glätteisen, wie der ghd Mini Styler, ist eine Offenbarung für Kurzhaarfrisuren. Mit seinen schmalen Platten können Sie den Pony präzise formen, einzelne Strähnen definieren oder widerspenstige Wirbel am Haaransatz bändigen, ohne sich dabei die Kopfhaut zu verbrennen. Ein Game-Changer für das tägliche Styling.
Vergessen Sie nicht die Macht der Asymmetrie. Ein seitlich rasierter Undercut, ein deutlich längerer Pony auf einer Seite oder ein asymmetrisch geschnittener Bob können eine klassische Form sofort modern und individuell machen. Es ist ein gezielter Bruch mit der Symmetrie, der Spannung erzeugt und die Aufmerksamkeit auf Ihre besten Gesichtszüge lenken kann.
Kurzes Haar und Locken? Eine Traumkombination! Der Schlüssel liegt in einem stufigen Schnitt, der den Locken Raum gibt, sich zu entfalten, ohne eine unerwünschte „Helm-Form“ zu bilden. Produkte wie eine Lockencreme (z.B. von Aveda) definieren die Bündel, ohne sie zu verkleben. Ein Diffusor-Aufsatz für den Föhn ist dabei Ihr bester Freund für ein Frizz-freies Ergebnis.
Eine Kurzhaarfrisur wächst im Durchschnitt 1 bis 1,5 cm pro Monat.
Das bedeutet, dass ein präziser Schnitt seine Form relativ schnell verliert. Was anfangs eine klare Linie war, wird nach wenigen Wochen weicher. Das ist nicht unbedingt schlecht! Viele Schnitte entwickeln in der „Herauswachs-Phase“ einen ganz eigenen, lässigen Charme. Nutzen Sie diese Übergangszeit, um mit verschiedenen Styling-Varianten zu experimentieren.
Der Sprung zu Platinblond oder einer anderen extremen Farbe ist bei kurzem Haar viel weniger riskant. Da das Haar regelmäßig geschnitten wird, haben geschädigte Spitzen keine Chance, sich „hochzuarbeiten“. Sie können also mutiger experimentieren, ohne eine langfristige Verpflichtung für die Haargesundheit einzugehen. Es ist die perfekte Spielwiese für Farbexperimente.
Feines Haar: Hier geht es um die Illusion von Fülle. Ein stumpf geschnittener Bob (Blunt Cut) lässt die Spitzen voller wirken. Leichte Stufen am Oberkopf können zusätzliches Volumen schaffen. Vermeiden Sie zu starkes Ausdünnen, das lässt die Haare schnell fisselig aussehen.
Dickes Haar: Das Ziel ist, Schwere zu nehmen und Form zu geben. Ein gestufter Pixie oder ein Bob mit einem leichten Undercut kann Volumen reduzieren. Techniken wie das „Slicen“ helfen, die Masse zu kontrollieren, ohne sichtbare Stufen zu erzeugen.
- Der Pixie der 60er (Twiggy, Mia Farrow): Elfenhaft, androgyn, revolutionär.
- Der Power-Bob der 80er (Annie Lennox): Grafisch, stark, oft mit Farbe kombiniert.
- Der Grunge-Look der 90er (Winona Ryder): Undone, lässig, unangepasst.
Kurze Haare waren schon immer ein Spiegel des Zeitgeistes und ein Symbol für weibliche Emanzipation. Ihr neuer Schnitt reiht Sie in eine lange Tradition starker Frauen ein.
Ein oft übersehener Faktor: die Brille. Ein Kurzhaarschnitt rückt Ihre Brille viel stärker in den Fokus. Überlegen Sie, wie die Linien des Gestells mit den Linien des Schnitts harmonieren. Ein grafischer Bob passt wunderbar zu einer markanten, eckigen Brille, während ein weicher, stufiger Pixie von einem filigranen, runden Modell profitieren kann. Die Brille wird so vom notwendigen Übel zum zentralen Stil-Accessoire.
Am Ende ist die wichtigste Regel, dass es keine Regeln gibt. Ein Haarschnitt ist eine zutiefst persönliche Ausdrucksform. Er soll Ihnen Freude bereiten, Ihnen morgens im Spiegel ein Lächeln entlocken und Ihnen das Gefühl geben, genau die Person zu sein, die Sie sein möchten. Tragen Sie ihn mit Selbstvertrauen – das ist das beste Styling-Produkt von allen.
