Vergessen Sie die Trends: Worauf es bei der Raumgestaltung wirklich ankommt

von Julia Steinhoff
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In meiner langen Laufbahn als Handwerksmeister habe ich so viele Wohntrends kommen und gehen sehen. Was gestern noch der letzte Schrei war, wirkt heute oft… naja, sagen wir mal, ein bisschen müde. Aber wissen Sie was? Die wirklich guten Grundlagen für einen Raum, die ändern sich nie. Es geht nämlich nicht darum, dem neuesten Instagram-Hype hinterherzurennen. Es geht darum, einen Ort zu schaffen, der für Sie funktioniert. Ein Zuhause, das sich einfach richtig anfühlt, lange schön bleibt und Ihren Alltag spürbar besser macht.

Viele Leute kommen heute mit Pinterest-Bildern zu mir. Das ist auch super als Inspiration! Aber oft sehen sie nur die schicke Oberfläche und nicht das, was dahintersteckt. Ein Raum ist so viel mehr als nur Deko. Man muss ihn sich wie ein kleines Ökosystem vorstellen: aus Licht, Akustik, Raumklima und Funktion. Wenn diese vier Dinge stimmen, dann hat ein Raum eine Seele. Und ganz ehrlich? Dann können Sie fast jedes Möbelstück reinstellen und es wird gut aussehen. Ich möchte Ihnen hier mal ein paar Geheimnisse aus der Profi-Kiste verraten, damit Sie Entscheidungen treffen können, über die Sie sich auch in zehn Jahren noch freuen.

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Die unsichtbaren Grundlagen: Licht, Akustik und Raumklima

Bevor wir auch nur ein Wort über Wandfarben oder Sofas verlieren, müssen wir über die Dinge sprechen, die man nicht sofort sieht, aber umso mehr spürt. Jeder Raum hat seine eigene Physik. Wer die ignoriert und einfach nur eine Wand streicht, wundert sich oft, warum es trotzdem ungemütlich bleibt.

Das Licht: Mehr als nur eine Glühbirne an der Decke

Licht ist unser mächtigstes Werkzeug. Punkt. Wir müssen dabei immer mit zwei Arten von Licht spielen: dem natürlichen Tageslicht und der künstlichen Beleuchtung. Der erste Schritt, der übrigens nichts kostet: Beobachten Sie mal einen ganzen Tag lang den Lichteinfall in Ihrem Zimmer. Wo knallt morgens die Sonne hin? Wo ist die gemütliche, helle Ecke am Nachmittag? Allein diese Beobachtung verrät Ihnen schon, wo der Lese-Sessel oder der Arbeitsplatz am besten aufgehoben sind.

Beim künstlichen Licht machen die meisten den gleichen Fehler: eine einzige, helle Lampe in die Mitte der Decke, fertig. Das macht den Raum zwar hell, aber auch schattenlos, flach und ungemütlich. Wir Profis planen immer mit mindestens drei Lichtebenen, damit ein Raum lebendig wird:

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  • Grundbeleuchtung: Das ist das Licht, damit man nicht über den Teppich stolpert. Meistens eine eher unauffällige Deckenleuchte. Sie sorgt für eine gleichmäßige, blendfreie Ausleuchtung.
  • Zonenlicht: Das ist das funktionale Licht für bestimmte Bereiche. Ganz klassisch: die Pendelleuchte über dem Esstisch oder die Strahler über der Küchenarbeitsplatte. Hier brauchen Sie direktes, klares Licht.
  • Stimmungslicht: Das ist die Kür! Kleine Tischleuchten auf dem Sideboard, eine Stehlampe neben dem Sessel, indirekte LED-Streifen hinter einem Regal… Das sind die Lichtinseln, die einen Raum erst richtig wohnlich und gemütlich machen.

Gut zu wissen: Achten Sie beim Kauf von Leuchtmitteln auf die Lichtfarbe, angegeben in Kelvin (K). Für Wohnbereiche ist alles zwischen 2.700 und 3.300 K perfekt, das ist ein schönes Warmweiß. Am Arbeitsplatz darf es auch mal Neutralweiß um die 4.000 K sein, das hilft der Konzentration. Dimmbare LED-Lampen sind hier Gold wert und kosten heute kaum noch mehr als normale.

Die Akustik: Warum Stille der neue Luxus ist

Schon mal in einer komplett leeren Wohnung gestanden? Jeder Schritt, jedes Wort hallt unangenehm. Das liegt an den vielen harten, glatten Oberflächen (Wände, Böden, Fenster), die den Schall wie ein Ping-Pong-Ball durch den Raum werfen. In modernen Wohnungen mit viel Glas, Beton und Fliesen ist das ein riesiges Problem. Es macht Gespräche anstrengend und erzeugt eine unterschwellige Unruhe.

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Aber die Lösung ist oft einfacher als gedacht. Weiche Materialien sind die natürlichen Feinde des Halls. Sie schlucken den Schall.

  • Textilien: Das ist der einfachste Hebel. Schwere Vorhänge, ein großer Teppich, Kissen und Polstermöbel wirken Wunder. Ein dicker Wollteppich kann die Akustik eines Raumes schon komplett verändern.
  • Holz & Bücher: Ein gut gefülltes Bücherregal ist ein fantastischer Schallschlucker. Auch eine Wandverkleidung aus Holz bricht die Schallwellen und sorgt für eine viel wärmere Akustik.
  • Spezielle Akustikpaneele: Die gibt es längst nicht mehr nur für Tonstudios. Heute findet man richtig schicke Paneele aus Filz, Holzlamellen oder sogar Moos, die man wie ein Kunstwerk an die Wand hängen kann. Die gibt’s in spezialisierten Online-Shops oder im Holzfachhandel. Einfache Filzpaneele starten bei etwa 30 €, während hochwertige Holzlamellen-Paneele schnell 150-300 € pro Quadratmeter kosten können.

Ich hatte mal einen Kunden mit einem wunderschönen, minimalistischen Wohnzimmer. Riesige Fensterfront, Betonboden, schickes Ledersofa. Aber er meinte, er fühlt sich dort nie wirklich wohl. Wir haben kein einziges Möbelstück ausgetauscht. Wir haben nur einen großen Teppich unter die Sofagruppe gelegt und an einer Wand Akustikpaneele aus Eichenholz montiert. Eine Woche später rief er mich an und sagte nur: „Jetzt ist es ein Zuhause.“

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Das Raumklima: Wenn Ihr Haus atmen kann

Das gesunde Raumklima ist so eine Sache, die man erst merkt, wenn sie nicht stimmt. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte idealerweise zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Zu trocken? Die Schleimhäute leiden. Zu feucht? Schimmelgefahr! Gerade in top gedämmten Neubauten ist das ein Dauerbrenner.

Kleiner Tipp: Kaufen Sie sich für 10 bis 15 Euro ein einfaches Hygrometer. Das bekommen Sie in jedem Baumarkt. Das ist der erste, wichtigste Schritt, um überhaupt zu wissen, wo Sie stehen.

Auch hier können die richtigen Materialien enorm helfen. Holz zum Beispiel ist da ein kleiner Superheld. Man sagt, Holz „atmet“. Das bedeutet, es kann überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. Es wirkt wie ein natürlicher Puffer. Lehmputz kann das übrigens auch hervorragend. Eine versiegelte Kunststoffoberfläche kann das nicht. Trotzdem gilt: Das Wichtigste bleibt regelmäßiges Stoßlüften. Und damit meine ich: Fenster für 5 bis 10 Minuten komplett aufreißen (nicht nur kippen!), am besten so, dass ein schöner Durchzug entsteht.

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Blüten auf der Fensterbank? So klappt’s bei dir – garantiert!

Homeoffice-Fallen: Wie der Arbeitsplatz zu Hause wirklich funktioniert

Seit so viele Menschen von zu Hause arbeiten, sehe ich die wildesten Konstruktionen. Der Laptop am Küchentisch ist für ein paar Tage okay, aber als Dauerlösung eine Garantie für Rückenschmerzen.

Ergonomie ist keine Raketenwissenschaft

Ein guter Arbeitsplatz ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Die Formel ist eigentlich ganz einfach: Tisch- und Stuhlhöhe müssen zu Ihrem Körper passen. Die Unterarme sollten locker im 90-Grad-Winkel auf der Tischplatte liegen, der Bildschirm etwa eine Armlänge entfernt sein. Die Oberkante des Monitors sollte dabei auf oder knapp unter Augenhöhe liegen – das allein verhindert schon die typischen Nackenverspannungen.

Investieren Sie in einen guten Stuhl und, wenn möglich, einen höhenverstellbaren Schreibtisch. Ein wirklich guter Bürostuhl kann schon mal 400 € und mehr kosten, aber solide Modelle gibt es oft schon ab ca. 200 €. Ein elektrisches Schreibtischgestell fängt bei rund 250 € an. Ihr Rücken wird es Ihnen danken!

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Das „Cloffice“: Bitte nicht im Schrank ersticken!

Die Idee, das Büro in einem Schrank zu verstecken, ist charmant. Aber Achtung! Ich habe schon oft die Folgen einer schlechten Planung gesehen.

Achtung, hier gibt es zwei echte Gefahren:

  1. Fehlende Belüftung: Sie atmen. Ihr Computer produziert Wärme. In einer geschlossenen Kiste steigt die CO2-Konzentration rapide an. Das macht müde, unkonzentriert und im schlimmsten Fall führt die Feuchtigkeit zu Schimmel an der Wand. Sorgen Sie also unbedingt für Lüftungsgitter in den Türen oder sogar eine kleine technische Lüftung.
  2. Brandgefahr durch Elektrik: Eine Mehrfachsteckdose mit Laptop, Monitor und Lampe im engen Schrankraum kann überhitzen. Die Verkabelung muss sauber geplant sein und Netzteile brauchen Luft zum Atmen.

Eine schlaue Alternative, wenn der Platz knapp ist: ein klassischer Sekretär. Den klappt man nach der Arbeit einfach zu und das Chaos ist sofort unsichtbar. Funktioniert seit Jahrhunderten.

Materialehrlichkeit: Warum sich echt einfach besser anfühlt

Materialien haben eine Seele. Sie haben eine Textur, eine Temperatur, einen Geruch. Eine massive Holzplatte fühlt sich einfach anders an als eine kalte Kunststoffplatte mit aufgedrucktem Holzfoto. Das meine ich mit „Materialehrlichkeit“: Ein Material darf und soll zeigen, was es ist.

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Dein Homeoffice im Landhausstil: Echte Profi-Tipps für Holz, Ergonomie & eine Atmosphäre zum Wohlfühlen

Die Wahrheit über Holz: Massiv, Furnier oder Fake?

Holz ist ein fantastischer, lebendiger Werkstoff. Aber Holz ist nicht gleich Holz. Hier eine kleine Orientierung, ganz ohne Tabellen-Kram:

Massivholz ist sozusagen die Königsklasse. Ein Tisch oder Boden aus massivem Holz ist extrem langlebig und verzeiht auch mal was – Kratzer kann man einfach abschleifen. Es verbessert das Raumklima und ist eine Anschaffung für Generationen. Preislich liegt man hier bei Bodenbelägen, je nach Holzart, schnell bei 80 € bis über 150 € pro Quadratmeter. Aber es ist eine Investition, die sich lohnt.

Eine sehr gute und ressourcenschonendere Alternative ist Furnier. Hier wird eine dünne Schicht Echtholz auf eine stabile Trägerplatte geklebt. Hochwertiges Furnier ist optisch und haptisch kaum von Massivholz zu unterscheiden, ist aber formstabiler, was es ideal für große Schranktüren macht. Es ist eine sehr ehrliche und qualitativ hochwertige Lösung.

Und dann gibt es die Nachbildungen, wie Laminat oder melaminharzbeschichtete Platten. Das ist im Grunde ein Foto von Holz auf einer Kunststoffoberfläche. Der unschlagbare Vorteil ist der Preis – Laminatboden gibt es schon ab 10-15 € pro Quadratmeter – und die Pflegeleichtigkeit. Aber es fehlt die Wärme, der Geruch und die Seele von echtem Holz. Und eine tiefe Schramme ist und bleibt eine tiefe Schramme; da kann man nichts reparieren.

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Kleiner Tipp: Achten Sie beim Kauf auf Siegel wie FSC oder PEFC. Die stellen sicher, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommt.

Mehr als nur Holz: Die Kraft von Rattan, Leinen & Co.

Natürlichkeit hört nicht bei Holz auf. Materialien wie Rattan, Leinen, Wolle oder Naturstein bringen spannende Texturen in einen Raum und machen ihn lebendig. Aber auch hier gilt: Schauen Sie genau hin. Ein billiger Rattan-Stuhl für 50 € bricht oft schon nach einem Sommer, während ein hochwertig geflochtener Sessel für 300 € ein Leben lang hält. Ein guter Ledersessel wird mit den Jahren sogar noch schöner. Fragen Sie nach, woher die Materialien kommen. Ein ehrlicher Händler wird Ihnen die Unterschiede gerne erklären.

Altbau-Charme trifft auf modernes Leben

Ich liebe es, in Altbauten zu arbeiten. Diese Häuser haben eine Geschichte. Knarrende Dielen, leicht schiefe Wände – das sind keine Mängel, das ist Charakter! Die große Kunst ist, diesen Charme zu erhalten und trotzdem moderne Wohnansprüche zu erfüllen.

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Die ewige Frage: Sanieren oder erneuern?

Das Erste, was wir uns immer fragen: Was von der alten Substanz können wir retten? Klar, einen alten Dielenboden abzuschleifen und neu zu ölen, ist oft mehr Arbeit, als schnell Laminat drüberzulegen. So eine Aufarbeitung kostet pro Quadratmeter um die 25-40 Euro. Aber das Ergebnis hat eine Patina und eine Seele, die man für kein Geld der Welt neu kaufen kann.

Die wichtigste Regel: Respektieren Sie die Architektur des Hauses. Wenn Sie Stuck an der Decke haben, bauen Sie bitte keine Trockenbaudecke mit LED-Spots darunter. Arbeiten Sie mit dem, was da ist. Perfektion ist nicht immer das Ziel – manchmal sind es gerade die kleinen Unebenheiten, die ein Haus lebendig machen.

Überraschungen hinter der Tapete

Arbeiten im Bestand ist immer ein kleines Abenteuer. Man weiß nie, was einen erwartet. Darum sind Standardlösungen aus dem Möbelhaus hier oft zum Scheitern verurteilt. Eine Einbauküche muss millimetergenau an krumme Wände angepasst werden – das erfordert echtes handwerkliches Geschick.

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Wichtiger Hinweis: In älteren Gebäuden, insbesondere aus der Zeit vor den 90er-Jahren, kann man immer noch auf Schadstoffe wie Asbest stoßen. Das kann in alten Fliesenklebern, Bodenbelägen oder Dämmungen stecken. Bei Verdacht gilt: Finger weg und eine Probe von einem Fachlabor analysieren lassen! So eine Analyse kostet nicht die Welt, oft nur um die 50-100 Euro, und gibt Ihnen absolute Sicherheit. Hier geht es um Ihre Gesundheit.

Für Fortgeschrittene: Der Feinschliff zum perfekten Raum

Wenn die Grundlagen stimmen, geht es an die Details. Und hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen.

Maßgefertigte Einbauten: Jeder Millimeter zählt

Die beste Art, Stauraum zu schaffen und ungenutzte Ecken oder Dachschrägen sinnvoll zu nutzen, sind Einbauschränke. Ja, eine maßgefertigte Lösung vom Tischler ist teurer. Während ein Standard-Kleiderschrank vielleicht 500 € kostet, müssen Sie für einen Einbauschrank, der eine ganze Wand füllt, eher mit 3.000 € bis 8.000 € rechnen. Aber dafür passt er perfekt, Sie können das Innenleben exakt nach Ihren Wünschen gestalten und er hält ein Leben lang.

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Fehlersuche für Heimwerker: Kleine Probleme, schnelle Lösungen

  • Die Wand hält keine Schraube? Ein Klassiker im Altbau! Finden Sie erstmal raus, woraus die Wand besteht. Erster Test: Klopfen. Klingt es hohl? Dann ist es wahrscheinlich eine Gipskartonwand. Klingt es satt und dumpf? Eher massiv. Zweiter Test: Bohren Sie ein kleines, unauffälliges Loch. Die Farbe des Bohrmehls verrät viel: Rotes Mehl deutet auf Ziegel, graues auf Beton und weißes, feines Mehl auf Gipskarton oder Porenbeton. Je nachdem brauchen Sie dann den passenden Dübel – Hohlraumdübel für Gipskarton, spezielle Porenbetondübel oder bei ganz schwierigen Fällen sogar Injektionsmörtel.
  • Der Boden knarrt? Bei alten Dielen ist das oft Teil des Charmes. Wenn es aber extrem stört, haben sich vielleicht Dielen vom Untergrund gelöst. Manchmal kann man sie mit speziellen Dielenschrauben wieder fixieren.
  • Die Tür klemmt? Liegt oft an den Türbändern (Scharnieren), die sich meist nachjustieren lassen. Manchmal hat sich das Türblatt auch verzogen. Ein Tischler kann prüfen, ob man es noch abhobeln kann.
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Ganz wichtig: Wissen, wann der Profi ran muss

Ich bin ein riesiger Fan vom Selbermachen. Es gibt kaum ein besseres Gefühl, als etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen. Aber es gibt klare Grenzen. Zu wissen, wann man Hilfe holen sollte, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Kompetenz.

Drei absolute No-Go-Zonen für Heimwerker

Bei diesen drei Dingen gilt: FINGER WEG! Das ist keine Schikane, sondern dient Ihrer Sicherheit und der Ihres Hauses.

  1. Elektroinstallation: Arbeiten an der Hauselektrik sind für Laien lebensgefährlich und gesetzlich verboten. Das darf nur ein ausgebildeter Elektriker.
  2. Gas- und Wasserinstallationen: Ein winziger Fehler an einer Wasserleitung kann einen gigantischen Schaden verursachen. Von Gasleitungen fange ich gar nicht erst an. Auch das ist reine Facharbeit.
  3. Tragende Wände: Niemals einfach so eine Wand einreißen! Holen Sie immer einen Statiker dazu. Ein Fehler hier kann die Stabilität des gesamten Gebäudes gefährden.

Ein guter Raum ist eine Investition in Ihre Lebensqualität. Und wie findet man einen guten Handwerker dafür? Der beste Weg ist immer die Empfehlung von Freunden oder Bekannten. Schauen Sie ansonsten auf den Webseiten der lokalen Handwerkskammer nach Betrieben. Und mein wichtigster Rat: Holen Sie sich immer zwei bis drei Angebote ein. Vergleichen Sie nicht nur den Preis, sondern auch Ihr Bauchgefühl. Nimmt sich der Handwerker Zeit, Ihre Fragen zu beantworten? Dann sind Sie wahrscheinlich an der richtigen Adresse.

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Woran erkennt man ein wirklich zeitloses Möbelstück? An seiner Haptik. Fahren Sie einmal mit der Hand über eine massive Eichenplatte im Gegensatz zu einem furnierten Tisch. Spüren Sie die schwere, dichte Struktur eines Wollstoffs von Kvadrat im Vergleich zu einer dünnen Polyester-Mischung. Langlebigkeit ist nicht nur eine Frage der Optik, sondern ein Gefühl, das uns jeden Tag begleitet und eine tiefere Verbindung zu unserem Zuhause schafft.

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„Die Funktion eines Objekts sollte in seiner Form sichtbar sein.“ – Walter Gropius, Gründer des Bauhaus

Dieses Zitat ist der Kern zeitlosen Designs. Bevor Sie etwas kaufen, fragen Sie sich: Dient die Form dem Zweck? Ein Sessel, der elegant aussieht, aber unbequem ist, wird nie zu einem Lieblingsplatz. Eine Küche mit hochglänzenden, aber unpraktischen grifflosen Fronten wird im Alltag schnell zur Last. Wahre Schönheit entsteht, wenn Form und Funktion eine perfekte, unaufgeregte Einheit bilden.

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Ihr Raum klingt hallig und unpersönlich?

Bevor Sie zu teuren Akustikpaneelen greifen, nutzen Sie, was Sie bereits haben. Ein großes, gut gefülltes Bücherregal ist einer der besten Schallschlucker überhaupt. Schwere Vorhänge aus Samt oder Leinen absorbieren den Schall von den Fenstern, und ein hochfloriger Wollteppich unter dem Couchtisch kann die Akustik eines ganzen Raumes verändern und eine sofortige Atmosphäre der Geborgenheit schaffen.

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  • Grundbeleuchtung (Ambient Light)
  • Arbeitslicht (Task Light)
  • Akzentlicht (Accent Light)

Das ist die magische Formel der Lichtprofis. Statt einer einzigen Deckenleuchte kombinieren Sie eine dimmbare Grundhelligkeit (z.B. durch Deckenfluter), gezieltes Licht zum Lesen oder Arbeiten (wie die klassische Tolomeo von Artemide) und kleine Lichtinseln, die Bilder oder Pflanzen betonen. Das Ergebnis ist ein Raum mit Tiefe, Struktur und Seele.

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Die 60-30-10-Farbregel: Ein simpler Trick aus der Profi-Kiste für eine harmonische und zeitlose Farbgestaltung. Wählen Sie eine dominante Farbe, die etwa 60% des Raumes einnimmt (typischerweise die Wände). Eine sekundäre Farbe sollte 30% ausmachen (Polstermöbel, Teppiche). Die restlichen 10% sind für Akzente reserviert (Kissen, Kunst, Deko-Objekte). So wirkt das Ergebnis immer stimmig, nie überladen.

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Manchmal sind die besten Investitionen die, die man kaum sieht. Eine hochwertige Fußbodenleiste oder eine sauber verarbeitete Zimmertür von einem Markenhersteller wie Jeld-Wen machen einen fundamentalen Unterschied für die Gesamtwirkung eines Raumes. Während ein Trend-Möbelstück kommt und geht, bleibt diese handwerkliche Qualität über Jahrzehnte bestehen und hebt den Wert und das Gefühl des gesamten Zuhauses.

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Massivholz: Lebt, atmet und altert in Würde. Kleine Kratzer können abgeschliffen werden, und das Material entwickelt über die Jahre eine einzigartige Patina.

Furnier: Eine dünne Echtholzschicht auf einem Trägermaterial (oft MDF). Hochwertig verarbeitet eine gute Alternative, aber bei tiefen Kratzern kommt das Trägermaterial zum Vorschein und eine Reparatur ist schwierig.

Für Stücke, die täglich beansprucht werden – wie Esstische oder Arbeitsplatten – ist Massivholz oft die nachhaltigere und langlebigere Wahl.

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Laut einer Studie der NASA können Zimmerpflanzen bis zu 87 Prozent der Raumluftgifte innerhalb von 24 Stunden beseitigen.

Grünpflanzen sind weit mehr als nur Dekoration. Sie verbessern aktiv das im Artikel erwähnte Raumklima, regulieren die Luftfeuchtigkeit und bauen Schadstoffe ab. Eine großblättrige Monstera oder eine pflegeleichte Sansevieria sind nicht nur optische Highlights, sondern stille, grüne Mitbewohner, die für unser Wohlbefinden arbeiten.

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Wie mischt man verschiedene Holzarten, ohne dass es unruhig wirkt?

Der Schlüssel liegt in den Untertönen. Kombinieren Sie Hölzer mit ähnlichen Farbtemperaturen – also warme Töne wie Eiche, Buche und Kirsche miteinander, oder kühlere Töne wie Ahorn und Esche. Wenn Sie unsicher sind, hilft ein verbindendes Element: Ein Teppich, auf dem alle Möbel stehen, oder eine einheitliche Metallart bei Griffen und Leuchten kann die verschiedenen Hölzer zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen.

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Vergessen Sie für einen Moment die perfekte Symmetrie. Ein Raum wird erst durch eine bewusste Asymmetrie lebendig und persönlich. Statt zweier gleicher Nachttische stellen Sie auf eine Seite einen kleinen Hocker und auf die andere eine schmale Kommode. Hängen Sie eine Bilderwand, bei der die Rahmen und Größen bewusst variieren. Diese kleinen Brüche im Muster ziehen das Auge an und erzählen eine interessantere Geschichte als eine makellose, aber sterile Anordnung.

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  • Fühlt sich die Oberfläche angenehm kühl oder warm an?
  • Wie verändert sich der Klang meiner Schritte auf dem Material?
  • Reflektiert es das Licht hart oder schluckt es sanft?

Schließen Sie beim Auswählen von Materialien wie Böden oder Arbeitsplatten kurz die Augen und konzentrieren Sie sich auf Ihre anderen Sinne. Ein geölter Holzboden fühlt sich barfuß wärmer an als eine glänzende Fliese. Ein Boden aus Kork dämpft den Schall. Diese subtilen, sensorischen Qualitäten bestimmen maßgeblich, ob wir uns in einem Raum wirklich zu Hause fühlen.

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Wichtiger Punkt: Investieren Sie in einen „Anker“. Das ist das eine Möbelstück im Raum, das durch seine Qualität und sein Design den Ton angibt. Das kann ein perfekt verarbeitetes Sofa von B&B Italia, ein massiver Esstisch von Ethnicraft oder ein ikonischer Sessel-Klassiker sein. Um dieses hochwertige Herzstück herum können Sie dann problemlos mit günstigeren Elementen, Vintagestücken und persönlichen Fundstücken ergänzen, ohne dass der Raum an Wertigkeit verliert.

Achten Sie auf die „negative space“ – den leeren Raum zwischen den Möbeln. Oft neigen wir dazu, jede Lücke füllen zu wollen. Doch erst die leeren Flächen lassen Möbel atmen und wirken. Sie schaffen Laufwege, lenken den Blick und sorgen für eine ruhige, unaufgeregte Atmosphäre. Weniger ist hier tatsächlich mehr. Bevor Sie etwas Neues hinzufügen, überlegen Sie, ob Sie stattdessen etwas wegnehmen können.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.