Frühlings-Werkstatt für Kids: Mehr als nur Kleben – Basteln wie die Profis
Ganz ehrlich? Wenn ich im Frühling sehe, wie alles wieder zum Leben erwacht, juckt es mich auch in den Fingern. Nach über 30 Jahren in der Werkstatt, umgeben von Holz, Leim und Werkzeug, ist dieser Drang, etwas mit den Händen zu schaffen, immer noch da. Und bei Kindern ist das oft noch viel stärker. Sie sehen einen Haufen alter Kartons und darin nicht Müll, sondern ein Raumschiff, ein Schloss, eine ganze Welt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Erstmal die Grundlagen: Was in die Werkzeugkiste gehört
- 2 Materialkunde für kleine Meister: Warum Pappe eine Richtung hat
- 3 Werkzeuge richtig nutzen: So klappt’s von Anfang an
- 4 Konkrete Projekte mit Hand und Fuß
- 5 Sicherheit in der Werkstatt: Klare Regeln, kein Stress
- 6 Ein letztes Wort aus der Werkstatt…
- 7 Bildergalerie
Oft denken wir bei „Basteln mit Kindern“ an bunte Pappteller und Wackelaugen. Das ist auch total okay für den Anfang! Aber ich möchte euch zeigen, wie ihr einen Schritt weitergehen könnt. Es geht darum, echtes Verständnis für Material und Technik zu vermitteln. Das ist der feine Unterschied zwischen einem Teil, das nach zwei Tagen in der Ecke liegt, und einem kleinen Werkstück, auf das ein Kind wochenlang richtig stolz ist.
Vergessen wir also mal das schnelle Beschäftigen. Wir behandeln Eierkartons, Milchtüten und alte Zeitungen heute mit dem Respekt eines Handwerkers. Denn gutes Handwerk beginnt nicht mit teurem Material, sondern mit einer guten Idee und sauberer Arbeit.

Erstmal die Grundlagen: Was in die Werkzeugkiste gehört
Bevor wir loslegen, ein kurzer Blick auf die Ausrüstung. Gutes Werkzeug ist die halbe Miete, wirklich. Stumpfe Scheren oder Pinsel, die Haare verlieren, führen nur zu Frust. Aber keine Sorge, ihr müsst nicht den halben Baumarkt leerkaufen.
Hier ist eine kleine, bewährte Grundausstattung:
- Eine gute Kinderschere: Scharf, aber mit abgerundeter Spitze. Rechnet hier mit etwa 5 bis 10 Euro. Das ist gut investiertes Geld.
- Lösungsmittelfreier Bastelleim (Weißleim): Eine Flasche kostet meist um die 3 bis 5 Euro und hält ewig. Achtet auf das Zeichen „DIN EN 71“, dann ist er auch für Spielzeug unbedenklich.
- Ein kleines Set Acrylfarben: Auf Wasserbasis, versteht sich. Ein Starter-Set mit den Grundfarben bekommt ihr schon für 10 bis 15 Euro. Die sind super, weil sie auf fast allem decken.
- Ein paar gute Pinsel: Ein flacher und ein runder in mittlerer Größe reichen für den Anfang.
Das war’s schon fast. Den Rest finden wir zu Hause: alte Zeitungen als Unterlage, Joghurtbecher zum Farbmischen und Wäscheklammern als unsere Mini-Schraubzwingen.

Materialkunde für kleine Meister: Warum Pappe eine Richtung hat
Ein Profi muss sein Material kennen. Und genau das bringen wir jetzt auch den Kids bei – spielerisch, versteht sich.
Papier & Pappe: Das Geheimnis der Laufrichtung
Wusstet ihr, dass jedes Blatt Papier eine „Laufrichtung“ hat? Die Holzfasern darin sind wie bei einer Allee alle in eine Richtung ausgerichtet. Das ist kein Hexenwerk, sondern entscheidend. Versucht mal, ein Blatt Papier zu falten. In eine Richtung geht es ganz leicht und die Kante wird super scharf. Das ist mit der Laufrichtung. In die andere Richtung sträubt sich das Papier, die Kante bricht ein bisschen. Das ist eine simple, aber geniale Lektion über Materialeigenschaften.
Kleiner Tipp vom Profi: Wenn ihr eine stabile Röhre rollen wollt (zum Beispiel für ein Fernglas), rollt immer mit der Laufrichtung. Die Röhre wird viel stabiler und knickt nicht. Für einen festen Standfuß hingegen solltet ihr die Pappe so zuschneiden, dass die Belastung quer zur Laufrichtung steht.

Meister-Herausforderung: Schnappt euch drei verschiedene Papiersorten zu Hause – zum Beispiel Zeitungspapier, Druckerpapier und ein Stück von einer Müslipackung. Versucht, bei allen die Laufrichtung zu finden. Spürt ihr den Unterschied beim Falten?
Klebstoffe: Mehr als nur „papp“
Der klassische weiße Bastelleim ist ein sogenannter Dispersionskleim. Das Wasser darin verdunstet, und die enthaltenen Kunststoffteilchen verhaken sich. Deshalb funktioniert er super auf saugfähigen Materialien wie Papier, Pappe, Stoff und Holz. Übrigens trocknet er transparent, was kleine Patzer verzeiht.
Aber was, wenn ihr etwas auf eine glatte Plastikflasche kleben wollt? Da hat der Weißleim keine Chance, weil er nicht einziehen kann. Hier braucht man etwas anderes. Eine Heißklebepistole (Achtung, nur unter Aufsicht von Erwachsenen!) ist hier oft die Lösung. Der Kleber wird flüssig, kühlt ab und hält dann rein mechanisch. Erklärt diesen Unterschied – das ist angewandte Physik!
Farben: Nicht nur bunt, sondern schlau eingesetzt
Wasserfarben sind toll für Papier, keine Frage. Aber wenn ihr einen bedruckten Karton bemalen wollt, werdet ihr verrückt, weil die Schrift immer durchscheint. Hier sind Acrylfarben auf Wasserbasis die bessere Wahl. Sie decken richtig gut.

Und hier ist ein Trick aus der Malerwerkstatt: Wenn ihr auf einen dunklen Untergrund malen wollt, grundiert ihn zuerst mit weißer Acrylfarbe. Lasst das gut trocknen. Die Farben, die ihr danach auftragt, werden leuchten wie verrückt. Das spart am Ende nicht nur Farbe, sondern vor allem Nerven.
Werkzeuge richtig nutzen: So klappt’s von Anfang an
Die Schere führen wie ein Profi
Die meisten Kinder halten eine Schere anfangs total verkrampft. Zeigt ihnen die einfache Regel: „Der Daumen schaut zur Decke.“ Dann liegt die Schere automatisch richtig in der Hand. Und der zweite Trick für saubere Kurven: Nicht die Scherenhand dreht sich, sondern die Hand, die das Papier hält, führt die Bewegung aus. Das ist eine kleine Offenbarung für viele!
Kleben mit Köpfchen
Ich hab meinen Lehrlingen immer gepredigt: „Ein Punkt, kein See!“ Zu viel Kleber weicht das Papier auf, es wirft Wellen und braucht ewig zum Trocknen. Ein Holzstäbchen oder ein kleiner Pinsel helfen, den Leim dünn aufzutragen. Nach dem Zusammenfügen kurz andrücken. Für alles, was unter Spannung steht: Wäscheklammern sind die besten Freunde des Bastlers. Sie halten die Teile zusammen, während der Kleber in Ruhe trocknen kann.

Pinselpflege – eine Lektion fürs Leben
Nichts ist ärgerlicher als ein Pinsel, der nach einmal Benutzen hart wird wie ein Brett. Zeigt eurem Kind, wie man ihn richtig pflegt. Grobe Farbe auf einem alten Tuch abstreifen, dann unter lauwarmem Wasser mit etwas Kernseife auswaschen, bis das Wasser klar bleibt. Danach den Pinsel sanft in Form streichen und liegend trocknen lassen. Niemals auf den Borsten stehend, das zerstört sie!
Konkrete Projekte mit Hand und Fuß
So, genug Theorie! Hier sind drei Projekte, die mehr sind als nur Deko. Sie haben eine Funktion und vermitteln dabei wichtige handwerkliche Prinzipien.
Projekt 1: Der wetterfeste Nistkasten aus dem Getränkekarton
- Für wen: Kids ab 6 Jahren (ein Erwachsener muss das Loch schneiden!).
- Zeitaufwand: Ca. 30 Minuten Basteln, dann Trockenzeit für die Farbe (ca. 2 Stunden), dann nochmal 30 Minuten Malen.
Ein Nistkasten aus Holz ist oft zu kompliziert. Aber ein Getränkekarton? Perfekt! Er ist stabil und von innen beschichtet, also wetterfest.

- Vorbereiten: Einen 1-Liter-Karton (Milch, Saft) gründlich ausspülen und gut trocknen lassen, um Schimmel zu vermeiden.
- Das Einflugloch: Das ist der wichtigste Teil! Für kleine Meisenarten sind 28 Millimeter Durchmesser ideal. Ein Erwachsener schneidet das Loch mit einem scharfen Cuttermesser oder einem Forstnerbohrer aus. Ein sauberes Loch ohne Fransen ist wichtig, damit sich die Vögel nicht verletzen.
- Ein häufiger Fehler: Bitte keine Sitzstange unter das Loch bauen! Die brauchen Vögel nicht, sie hilft aber Fressfeinden wie Mardern, sich festzuhalten.
- Gestaltung: Die glatte Oberfläche des Kartons mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) ganz leicht anrauen. Dann mit weißer Acrylfarbe grundieren. Danach kann der Kasten bunt bemalt werden. Helle Farben sind besser, da er sich in der Sonne nicht so aufheizt.
- Aufhängung & Details: Vier kleine Löcher in den Boden pieksen, damit Regenwasser abfließen kann. Oben einen stabilen Draht zum Aufhängen durchziehen. Hängt den Kasten in 2 bis 3 Metern Höhe an einem ruhigen Ort auf, mit dem Einflugloch nach Osten oder Südosten, damit er vor starkem Wind und praller Mittagssonne geschützt ist. Mehr Infos dazu findet man auch bei den Profis vom NABU.

Projekt 2: Stabile Körbe aus Zeitungspapier flechten
- Für wen: Geduldige Kids ab 8 Jahren.
- Zeitaufwand: Das Rollen der Stäbe dauert ca. 45-60 Minuten, das Flechten nochmal so lange.
Das ist eine geniale Lektion in Statik. Ein flaches Blatt Papier ist labberig, aber eng gerollt wird es zu einem soliden Bauteil.
- Stäbe herstellen: Nehmt eine aufgeschlagene Doppelseite aus einer normalen Tageszeitung. Legt einen Schaschlikspieß an eine Ecke und rollt das Papier so eng wie möglich diagonal auf. Die letzte Ecke mit etwas Bastelleim bestreichen und festkleben. Spieß rausziehen, fertig. Ihr braucht etwa 30-40 dieser Stäbe.
- Boden anlegen: Legt vier Stäbe nebeneinander und verwebt vier weitere rechtwinklig hindurch. Das ist euer Boden. Für einen größeren Korb startet ihr einfach mit 6×6 oder 8×8 Stäben.
- Flechten: Alle „Steher“ nach oben knicken. Einen neuen Stab in der Mitte falten, um einen Steher legen und dann immer abwechselnd vor und hinter den Stehern entlangflechten.
- Verlängern: Geht ein Stab zu Ende, steckt einfach die dünne Spitze eines neuen Stabes mit einem Tropfen Leim in das dicke Ende des alten.
- Abschluss: Wenn der Korb hoch genug ist, die überstehenden Steher nach innen umknicken und festkleben. Mit Klarlack auf Wasserbasis wird er noch stabiler.

Projekt 3: Ostergras für Gärtner-Profis
- Für wen: Perfekt für die Kleinsten, schon ab 3 Jahren.
- Zeitaufwand: 15 Minuten Vorbereitung, dann 7-10 Tage gespanntes Warten.
Klar, Ostergras auf Watte kennt jeder. Aber es schimmelt schnell und sieht oft etwas traurig aus. Wir machen das wie die echten Gärtner.
Nehmt eine flache Tonschale oder einen Untersetzer, etwas normale Blumenerde und Weizenkörner (gibt’s für ein paar Euro im Bioladen oder Reformhaus). Erde rein, Körner dicht darauf verteilen, dünn mit Erde bedecken und mit einer Sprühflasche feucht halten. An einen hellen Ort stellen. Der Vorteil? Die Erde liefert Nährstoffe, die Wurzeln bekommen Halt und der Ton atmet. Das Ergebnis ist ein sattes, dichtes Grün, das viel länger hält. Probiert es aus!
Sicherheit in der Werkstatt: Klare Regeln, kein Stress
In meiner Werkstatt gibt es Regeln. Nicht, um den Spaß zu verderben, sondern damit wir alle am Ende noch zehn Finger haben. Das gilt auch für den Basteltisch zu Hause.

- Der Arbeitsplatz: Eine aufgeräumte, helle Fläche mit einer abwaschbaren Unterlage ist Gold wert.
- Werkzeug-Regeln: Schere und Messer sind kein Spielzeug. Geschnitten wird immer vom Körper weg. Und danach kommt alles an seinen festen Platz.
- Heißkleber & Cutter: Das sind Werkzeuge für Erwachsene. Kinder können zuschauen und sagen, wo der Klebepunkt hin soll, aber die Bedienung übernehmen wir Großen.
- Aufsicht: Die wichtigste Regel. Immer ein Auge drauf haben. Es wird mal was danebengehen, Kleber landet auf der Hose, ein Schnitt ist krumm. Das ist Teil des Lernens. Wichtig ist, ruhig zu bleiben und zu zeigen, wie man es löst.
Denkt dran: Die Aufsicht und die Verantwortung für sicheres Arbeiten liegen immer bei den Erwachsenen.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt…
Ich habe in meinem Leben viele beeindruckende Dinge gesehen. Aber der ehrliche Stolz in den Augen eines Kindes, das sein erstes selbst gebautes, funktionierendes Werkstück in Händen hält – das ist unbezahlbar. Beim Basteln geht es nicht darum, perfekte Fotos für Social Media zu produzieren. Es geht um die gemeinsame Zeit, ums Ausprobieren, ums Scheitern und ums neu Versuchen.

Lobt den Prozess, nicht nur das Ergebnis. Wenn etwas nicht klappt, fragt: „Okay, woran könnte das liegen? Was machen wir beim nächsten Mal anders?“ Das ist die Denkweise eines echten Handwerkers. Und das ist eine Lektion, die weit über den Basteltisch hinausreicht.
Bildergalerie


Der Profi-Trick: Grundieren. Bevor die bunten Farben ins Spiel kommen, lohnt sich ein Anstrich mit weißer Acrylfarbe oder einer einfachen Grundierung. Gerade bei bedruckten Kartons oder saugfähigen Eierpappen sorgt diese Basis dafür, dass Gelb, Rosa und Hellblau später richtig leuchten und nicht gräulich und matt wirken.

- Fasern, die sich wehren: Schneiden Sie Wellpappe immer mit einer scharfen Klinge (Cuttermesser, nur für Erwachsene!) parallel zur Welle für saubere, gerade Linien.
- Kurven und Kreise gelingen am besten, indem man das Material zur Schere dreht, nicht die Schere um das Material.
- Für extra Stabilität einfach zwei Lagen Pappe mit Leim kreuzweise übereinanderkleben.
Das Geheimnis? Die Struktur des Materials verstehen, nicht dagegen ankämpfen.


Unsere Papp-Raupe knickt immer in der Mitte ein! Was tun?
Das ist ein klassisches Statik-Problem, das auch Ingenieure kennen. Die Lösung liegt in der Verstärkung. Kleben Sie auf der Unterseite einen Schaschlikspieß oder einen dünnen Zweig fest. Eine andere Methode ist das Falten: Eine simple Zickzack-Faltung im Karton, ähnlich einer Ziehharmonika, verleiht ihm eine enorme Stabilität. So wird aus einem labbrigen Streifen eine tragfähige Brücke oder ein stabiler Raupenkörper.

Wussten Sie, dass das Hantieren mit verschiedenen Texturen – rauem Karton, glattem Papier, klebrigem Leim und dicker Farbe – die sensorische Entwicklung und die Feinmotorik bei Kindern nachweislich fördert?
Jedes Material fühlt sich anders an und verhält sich anders. Diese haptische Erfahrung ist ein wichtiger Teil des Lernprozesses und macht das Basteln zu einem ganzheitlichen Erlebnis, das weit über das rein Visuelle hinausgeht.


Der Unterschied zwischen „geklebt“ und „bombenfest“ liegt oft im Kleber selbst. Für die meisten Papier- und Papparbeiten ist ein guter Weißleim wie der „Ponal Classic“ unschlagbar. Er trocknet transparent und bildet eine Verbindung, die stärker ist als das Material selbst.

Heißklebepistole: Schnell und stark, aber nur für ältere Kinder unter strenger Aufsicht. Ideal für schnelle Fixierungen, bei denen man nicht lange halten kann.
UHU Bastelkleber: Der Klassiker. Lösungsmittelfrei und super für leichtere Materialien, braucht aber etwas länger zum Trocknen.
Unsere Empfehlung für die ultimative Stabilität bei größeren Projekten: Weißleim. Für den schnellen Spaß zwischendurch reicht der Klassiker.


Verleihen Sie Ihren Frühlingsfiguren Charakter! Statt Augen nur aufzumalen, probieren Sie es mal mit kleinen Perlen, alten Schraubenmuttern oder getrockneten Linsen. Ein Stückchen Draht von einem alten Kabelbinder wird zu einer perfekten Fühler-Antenne und ein Rest roter Wollfaden zu einem lachenden Mund.

Ein Detail, das alles verändert: Schatten und Licht. Nachdem die Grundfarbe getrocknet ist, mischen Sie eine etwas dunklere Nuance derselben Farbe. Malen Sie damit eine feine Linie entlang der Unterkanten Ihrer Figur. Mit einem Hauch Weiß auf den Oberkanten erzeugen Sie einen Lichtreflex. Dieser simple Trick verleiht selbst einem flachen Pappteller-Käfer sofort eine erstaunliche Tiefe und Dreidimensionalität.

- Alte Zahnbürsten für Farbspritzer-Effekte (Wiesensprenkel!)
- Gabelzinken, um Rindenmuster in dicke Farbe zu ziehen
- Korken als perfekte Stempel für Punkte auf Marienkäfern
- Ein Föhn auf Kaltstufe, um die Trocknungszeit zu beschleunigen


Ein einzelner Schmetterling ist schön, aber eine ganze Familie, die in einem alten Schuhkarton-Diorama wohnt, erzählt eine Geschichte. Regen Sie die Fantasie an: Wo schlafen die Papp-Bienen? Was frisst die Eierkarton-Raupe? Indem Sie ein Umfeld für die gebastelten Figuren schaffen, wird aus dem Projekt eine ganze Spielwelt.

„Die beste Methode, eine gute Idee zu bekommen, ist, viele Ideen zu haben.“ – Linus Pauling, zweifacher Nobelpreisträger
Keine Angst vor „Fehlversuchen“. Jedes geknickte, falsch geschnittene oder schief bemalte Stück ist kein Müll, sondern eine Lernerfahrung – oder der Anfang eines völlig neuen, unerwarteten Kunstwerks.


Wie mischen wir das perfekte Frühlingsgrün?
Vergessen Sie das Grün direkt aus der Flasche. Echtes Natur-Grün hat unendlich viele Nuancen. Mischen Sie Ihr eigenes: Starten Sie mit einem sonnigen Gelb und geben Sie tröpfchenweise Blau hinzu. Ein winziger Klecks Rot macht das Grün erdiger und natürlicher, ein Hauch Weiß verwandelt es in ein zartes Pastellgrün für die ersten Blätter im Jahr.

Um ein Werkstück wirklich langlebig zu machen, ist ein Finish entscheidend. Eine Schicht transparenter „Serviettenlack“ oder ein Klarlack auf Wasserbasis (z.B. von Marabu oder C. Kreul) schützt die Acrylfarben vor Kratzern und Feuchtigkeit. So wird aus dem Bastelobjekt ein robustes Spielzeug, das auch mal eine feuchte Reinigung übersteht.


Die Natur ist der beste Lehrmeister für Formen und Strukturen. Schauen Sie sich vor dem Basteln mal ein echtes Schneckenhaus genau an: die Spirale, die feinen Rillen. Oder die symmetrischen Flügel eines Schmetterlings. Der Versuch, diese Details aus Pappe und Farbe nachzubilden, schult die Beobachtungsgabe ungemein.

- Ein sattes, glänzendes Finish.
- Eine extrem robuste, fast kunststoffartige Oberfläche.
- Die Möglichkeit, selbst filigrane Formen zu stabilisieren.
Das Geheimnis? Kaschieren. Reißen Sie Zeitungspapier in kleine Schnipsel und tragen Sie diese mit einem Gemisch aus Weißleim und Wasser (etwa 3:1) in mehreren Schichten auf Ihre Pappform auf. Trocknen lassen, staunen!


Ein häufiger Fehler ist Ungeduld. Leim braucht Zeit zum Aushärten und Farbe zum Trocknen. Wenn man zu früh weitermacht, verschmieren die Farben und die Klebestellen lösen sich. Wäscheklammern sind hier die besten Freunde des kleinen Handwerkers: Sie fixieren geklebte Teile perfekt, bis der Leim seine volle Kraft entwickelt hat.

Wichtiger Punkt: Pinselpflege. Selbst die besten Acrylfarben können einen Pinsel ruinieren, wenn sie eintrocknen. Die einfache Regel lautet: Pinsel, die gerade nicht benutzt werden, stehen in einem Wasserglas. Nach der Arbeit werden sie mit Kernseife oder mildem Spülmittel sanft ausgewaschen, bis das Wasser klar bleibt. So bleiben die Borsten weich und einsatzbereit für das nächste Projekt.

Der deutsche Haushalt wirft jährlich pro Kopf etwa 78 Kilogramm Papiermüll weg. Ein Großteil davon sind Verpackungen – die perfekte, kostenlose Ressource für eine Kinder-Werkstatt.


Erweitern Sie die Materialkiste mit Schätzen aus der Natur. Ein kleiner Ast wird zum Stamm eines Baumes, gepresste Blüten und Blätter zur Dekoration einer Blumenwiese, kleine Kieselsteine zu einem Weg im Schuhkarton-Garten. Diese Kombination aus recycelten und natürlichen Materialien verleiht den Werken eine besonders authentische Note.

Warum blättert unsere Farbe vom Joghurtbecher ab?
Glatte Kunststoffoberflächen sind schwierig. Die Farbe findet keinen „Halt“. Die Lösung ist einfach: Rauen Sie die Oberfläche vorher mit feinem Schleifpapier oder der rauen Seite eines Küchenschwamms leicht an. Eine Schicht Kunststoff-Grundierung (oft als „Haftgrund“ im Baumarkt erhältlich) wirkt wahre Wunder und schafft die perfekte Basis für jeden Farbanstrich.


Bevor das große Malen beginnt, lassen Sie die Kinder die Formen und Texturen mit geschlossenen Augen ertasten. Wie fühlt sich die Welle in der Pappe an? Die glatte Seite einer Müslipackung? Der raue Eierkarton? Dieses bewusste Fühlen fördert die Kreativität und hilft, ein tieferes Verständnis für das Material zu entwickeln.

Vom Objekt zur Deko: Ein Kunstwerk verdient einen Ehrenplatz. Kleben Sie auf die Rückseite eines leichten Papp-Vogels einen kleinen Neodym-Magneten – perfekt für den Kühlschrank. Ein Faden, der mit einer Nadel durch die Oberseite gezogen wird, verwandelt eine Papiersonne in ein Mobile fürs Fenster. So wird der Stolz auf das Geschaffene jeden Tag sichtbar.


Nicht jedes Kind möchte einen Marienkäfer basteln. Vielleicht ist es eher ein futuristisches Raumschiff aus Joghurtbechern oder ein abstraktes Gebilde aus Papprollen. Die Techniken sind dieselben. Das Wichtigste ist, die Idee des Kindes wertzuschätzen und ihm zu helfen, seine eigene Vision umzusetzen, statt stur einer Vorlage zu folgen.

- Farben, die beim Trocknen nicht rissig werden.
- Eine cremige Konsistenz, die gut deckt.
- Eine hohe Pigmentierung für leuchtende Ergebnisse.
Das findet man oft bei Künstler-Acrylfarben für Einsteiger, z.B. aus der Serie „Solo Goya Triton Acrylic“ von C. Kreul. Eine Investition, die sich in sichtbar besseren Ergebnissen auszahlt.
Denken Sie über das zweidimensionale Bild hinaus. Eine Blume aus einem Pappteller wird interessanter, wenn die Blütenblätter leicht nach oben gebogen werden, um einen 3D-Effekt zu erzeugen. Die Flügel eines Schmetterlings wirken lebendiger, wenn sie nicht flach aufgeklebt, sondern nur in der Mitte befestigt und leicht aufgestellt werden. Kleine Knicke und Faltungen machen den großen Unterschied.




