Weihnachtsfenster wie vom Profi: Die besten Tricks aus der Werkstatt für dein Zuhause
Für mich beginnt die Weihnachtszeit nicht, wenn die ersten Lebkuchen in den Regalen stehen. Sie beginnt mit einem ganz bestimmten Geruch in der Luft: frisches Tannen- und Kieferngrün, gemischt mit der kühlen Note von Fensterglas. Seit ich denken kann, dekoriere ich Fenster, und über die Jahre habe ich gelernt, was wirklich funktioniert – und, was noch wichtiger ist, was man besser bleiben lässt.
Inhaltsverzeichnis
Ich habe schon Klebeband gesehen, das hässliche Spuren hinterlassen hat, die man nie wieder wegbekam, und falsch platzierte Lichter, die brandgefährlich wurden. Deshalb will ich dir hier nicht nur zeigen, wie du dein Fenster schön machst. Ich zeige dir, wie du es richtig und vor allem sicher machst. Mit Herz, Hand und ein bisschen Köpfchen.
Die Basis für alles: Das richtige Material
Jedes gute Projekt startet mit der Auswahl der richtigen Materialien. Das ist beim Fensterdekorieren nicht anders. Bevor du also anfängst, Zweige zu binden oder Lichterketten zu entwirren, lass uns kurz über die Grundlagen sprechen. Eine gute Vorbereitung spart dir später eine Menge Zeit und Nerven, versprochen!
Natürliche Materialien: Der Duft von Weihnachten
Ganz ehrlich, nichts geht über den Duft von echtem Grün. Aber Zweig ist nicht gleich Zweig.
- Nordmanntanne: Der absolute Klassiker. Ihre Nadeln sind weich, stechen nicht und halten auch in warmen Räumen erstaunlich lange. Perfekt für Kränze und Girlanden im Haus. Rechnet für einen schönen Bund auf dem Markt oder beim Gärtner mit etwa 5-10 Euro.
- Nobilistanne: Die Edle unter den Tannen mit ihrem silbrig-blauen Schimmer. Sie duftet intensiv und hält ebenfalls super. Weil sie etwas teurer ist (oft so um die 10-15 Euro pro Bund), nehme ich sie gerne für besondere Akzente.
- Fichte: Riecht wunderbar nach Wald, aber Achtung! In der warmen Wohnung verliert sie ihre Nadeln ziemlich schnell. Besser für draußen oder für Deko, die nur für kurze Zeit bleiben soll.
- Kiefer: Mit ihren langen Nadeln wirkt sie schön rustikal und locker. Sie ist robust und verströmt einen herrlich harzigen Duft.
Kleiner Tipp aus der Praxis: Kauf die Zweige so frisch wie möglich. Bis du sie verarbeitest, stell sie einfach in einen Eimer mit Wasser an einen kühlen Ort, wie den Balkon oder den Keller. So bleiben sie viel länger frisch und saftig.
Künstliche Alternativen: Worauf du achten solltest
Künstliche Girlanden sind praktisch, klar. Wiederverwendbar, keine Nadeln auf dem Boden. Aber hier gibt es riesige Qualitätsunterschiede. Billige Plastikdinger sehen oft… naja, billig aus. Richtig gute Modelle werden im Spritzgussverfahren hergestellt, da fühlen sich die Nadeln fast echt an.
Gut zu wissen: Achte auf die Kennzeichnung „B1“. Das bedeutet, das Material ist „schwer entflammbar“. Für öffentliche Räume ist das Pflicht, aber für zu Hause ist es eine verdammt gute Idee, besonders wenn Lichterketten ins Spiel kommen.
Beleuchtung: Mehr als nur ein paar Lämpchen
Lichterketten sind das Herzstück vieler Dekorationen. Hier solltest du wirklich keine Kompromisse bei der Sicherheit machen.
- Prüfsiegel: Kauf nur Ketten mit GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) und CE-Kennzeichnung. Das garantiert, dass sie den europäischen Sicherheitsstandards entsprechen.
- Innen oder Außen? Das ist entscheidend. Lichterketten für draußen brauchen mindestens die Schutzart IP44 (Schutz gegen Spritzwasser). Eine Kette für drinnen kann draußen einen gefährlichen Kurzschluss verursachen.
- LEDs sind die Zukunft: Ich empfehle ganz klar LEDs. Sie verbrauchen bis zu 90% weniger Strom und werden kaum warm – die Brandgefahr sinkt also enorm. Und die Zeiten des kalten, blauen Lichts sind längst vorbei. Heute gibt es sie in den schönsten „Warmweiß“-Tönen.
- Die Kabelfarbe: Ein kleines Detail mit großer Wirkung! Ein grünes Kabel verschwindet quasi unsichtbar in einer Tannengirlande, während ein transparentes Kabel auf der Fensterscheibe am unauffälligsten ist.
Befestigung: So hält’s ohne Spuren
Wie kommt der Kranz jetzt ans Fenster? Eine der häufigsten Fragen. Die Antwort hängt von deinem Fenster ab.
- Saugnäpfe: Beliebt, aber ehrlich gesagt oft eine Enttäuschung. Bei Kälte wird das Plastik hart und der Saugnapf verabschiedet sich. Wenn du es trotzdem versuchen willst: Scheibe vorher mit Spiritus reinigen. Verlass dich aber nie allein darauf, schon gar nicht bei schweren Sachen.
- Transparente Klebehaken: Gibt’s von verschiedenen Marken, die sich oft rückstandslos entfernen lassen. Lies aber genau die Anleitung und beachte das Gewichtslimit!
- Draht oder Nylonfaden: Die klassische und sicherste Methode. Einen dünnen Draht oder eine durchsichtige Nylonschnur um den Fenstergriff oder die Scharniere schlingen. Hält bombenfest, kostet fast nichts und hinterlässt null Spuren.
- Für Holzfenster-Besitzer: In alte Holzrahmen kann man winzige Schraubhaken drehen. Aber bitte nur, wenn es deine eigenen Fenster sind und du weißt, was du tust. In einer Mietwohnung ist das ein absolutes No-Go!
Aus der Werkstatt geplaudert: So machen es die Profis
So, jetzt geht’s ans Eingemachte. Ich zeig dir ein paar Techniken, damit es am Ende nicht nur schön, sondern auch richtig professionell aussieht.
Der Kranz: Richtig gebunden statt nur gekauft
Ein selbst gebundener Kranz ist ein echtes Statement. Und gar nicht so schwer! Hol dir einfach eine Einkaufsliste für dein Projekt:
Was du brauchst: Einen Strohrömer als Basis (ca. 3-5 € im Bastelladen oder Baumarkt), eine Rolle grünen Bindedraht (um die 2 €), eine alte Gartenschere und natürlich dein Tannengrün (ca. 5-10 €). Du siehst, mit unter 20 Euro bist du dabei.
Schneide die Zweige in etwa handlange Stücke. Nimm immer drei bis vier davon zu einem kleinen Bündel zusammen. Befestige den Draht am Ring und lege das erste Bündel an. Wickle den Draht zwei- bis dreimal fest darum. Das nächste Bündel legst du dann wie eine Dachschindel über die Drahtstelle des ersten und wickelst es wieder fest. Immer so weiter, immer in die gleiche Richtung und den Draht schön straff ziehen. Das ist das ganze Geheimnis!
Für Anfänger: Plan ruhig mal ein bis zwei Stunden ein. Mit etwas Weihnachtsmusik und einer Tasse Tee wird das eine richtig entspannte Angelegenheit.
Profi-Tipp zum Aufhängen: Nimm ein breites Stoffband, führe es durch den Kranz und mach oben eine Schleife. Diese Schleife kannst du einfach über den Fensterflügel hängen und das Fenster vorsichtig schließen. Das Band wird eingeklemmt und hält den Kranz bombenfest. Und um ihn länger frisch zu halten, kannst du ihn alle paar Tage mit etwas Wasser aus einer Sprühflasche benebeln.
Die Fensterbank als Bühne
Deine Fensterbank ist mehr als nur eine Ablage – sie ist eine kleine Bühne! Arbeite hier mit verschiedenen Höhen, um es interessant zu machen. Stell dir vor: links eine hohe Laterne (ca. 40 cm), daneben ein Weihnachtsstern im Topf (ca. 25 cm) und davor drei kleine Teelichtgläser (ca. 5-10 cm hoch). Das schafft sofort eine tolle Dynamik.
Wenn’s mal ganz schnell gehen muss, hier meine 5-Minuten-Deko: Drei leere Marmeladengläser nehmen, etwas Salz oder Sand als „Schnee“ einfüllen, ein LED-Teelicht rein – fertig ist eine stimmungsvolle und sichere Deko.
Und jetzt ein ernstes Wort zu echten Kerzen: Sie sind wunderschön, aber auch eine der häufigsten Brandursachen zur Weihnachtszeit. Halte mindestens 50 cm Abstand zu Vorhängen. Stell sie immer auf einen feuerfesten Untersatz (ein Keramikteller reicht schon). Und die wichtigste Regel von allen: Verlasse niemals den Raum, wenn eine offene Flamme brennt. Hochwertige LED-Kerzen sehen heute täuschend echt aus und lassen dich ruhig schlafen.
Fensterbilder: Von Kreide bis Papier
Bemalte Fenster können magisch aussehen. Kreidemarker sind super dafür, aber die Qualität ist entscheidend. Ich habe gute Erfahrungen mit den Stiften von Edding oder Uni-Chalk gemacht, die schmieren kaum und gehen mit einem Schuss Essig im Wischwasser garantiert wieder ab. Teste den Stift aber trotzdem immer erst an einer kleinen, unauffälligen Ecke.
Mein liebster Trick ist aber eine traditionelle und absolut risikofreie Alternative: Scherenschnitte! Dafür brauchst du einen „Kleber“, den du selbst machen kannst. Nimm ein Schnapsglas lauwarmes Wasser und rühre so lange Zucker ein, bis sich nichts mehr löst und eine klebrige Lösung entsteht. Damit bestreichst du deine Papier-Schneeflocken, drückst sie an die Scheibe, und fertig. Hält erstaunlich gut und lässt sich mit einem feuchten Tuch spurlos entfernen.
Häufige Fehler, die du einfach vermeiden kannst
Lerne aus den Fehlern anderer, damit sie dir erspart bleiben. Hier die Top 5 der kleinen Katastrophen:
- Kratzer im Glas: Passiert, wenn Drahtenden von Kränzen direkt an der Scheibe reiben. Biege Drahtenden immer nach hinten oder umwickle sie mit etwas Klebeband.
- Verfärbte Fensterrahmen: Billiges, farbiges Bastelband kann bei Feuchtigkeit (Kondenswasser) abfärben. Ich erinnere mich an einen Fall, da haben wir im Januar ewig gebraucht, um die Reste von einem Kunststoffrahmen zu kratzen, ohne ihn zu ruinieren. Nimm lieber hochwertiges Malerkrepp.
- Geschmolzene Rahmen: Alte Lichterketten mit Glühbirnen können richtig heiß werden. Liegen sie direkt am Kunststoffrahmen an, kann dieser schmelzen. Mit LEDs passiert das nicht. Ein weiterer Grund, umzusteigen!
- Wasserflecken: Wenn du frisches Grün besprühst, schütze die Fensterbank, besonders wenn sie aus Holz oder Naturstein ist. Einfach eine Folie drunterlegen.
- Der nächtliche Absturz: Ein schlecht befestigter Kranz, der nachts mit einem lauten Knall runterfällt – ein Klassiker! Teste jede Befestigung, indem du einmal kräftig daran ziehst, bevor du es für gut befindest.
Sicherheit zuerst – Dieser Teil ist mir der wichtigste
Eine schöne Deko ist nichts wert, wenn sie eine Gefahr darstellt. Deshalb hier ganz klar die wichtigsten Regeln.
Brandgefahr minimieren
- Abstand ist alles: Halte brennbare Materialien wie Vorhänge, Papiersterne oder trockene Zweige mindestens 50 Zentimeter von offenen Flammen fern.
- Fester Stand: Kerzen gehören immer auf nicht brennbare Unterlagen.
- Aufsichtspflicht: Lass brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt. Lösch sie immer, bevor du den Raum verlässt oder schlafen gehst.
- Sei vorbereitet: Ein Eimer Wasser oder eine Löschdecke in der Nähe klingt vielleicht übertrieben, kann im Ernstfall aber alles retten.
Umgang mit Strom
- Kabel-Check: Prüfe Lichterketten jedes Jahr vor dem Gebrauch. Ist das Kabel brüchig oder sind Drähte sichtbar? Ab in den Müll damit! Bitte nicht mit Klebeband flicken.
- Steckdosenleisten: Überlaste sie nicht und schließe niemals mehrere Leisten hintereinander an. Das ist eine häufige Ursache für Brände.
- Verlegung: Verlege Kabel so, dass sie keine Stolperfallen sind und klemme sie nicht in Türen oder Fenstern ein.
Meine Abschlussgedanken für dich
Ein weihnachtlich geschmücktes Fenster ist eine wundervolle Tradition. Es bringt Licht in die dunkle Jahreszeit und macht nicht nur dir Freude, sondern auch den Leuten, die draußen vorbeigehen.
Nimm dir Zeit dafür, mach ein kleines, gemütliches Projekt daraus. Investiere in gute Materialien und denk immer an die Sicherheit. Die schönste Dekoration ist die, die von Herzen kommt und mit Sorgfalt gemacht wurde. Sie muss nicht perfekt sein, aber sie muss sicher sein. In diesem Sinne wünsche ich dir eine kreative, schöne und vor allem sichere Adventszeit!
Bildergalerie
Der Zauber des Lichts hängt entscheidend von seiner Farbe ab. Kaltweisses Licht wirkt oft steril und passt besser zu ultramodernen, eisigen Dekokonzepten. Für die gemütliche, klassische Weihnachtsstimmung ist warmweisses Licht (unter 3.300 Kelvin) die unschlagbare Wahl. Es lässt Naturmaterialien wie Holz und Tannengrün satter und einladender wirken und hüllt den Raum in eine wohlige Atmosphäre. Achten Sie beim Kauf von Lichterketten, wie der Osram Noxlite LED, gezielt auf die Angabe „Warmweiss“ – es ist der einfachste Trick für sofort mehr Gemütlichkeit.
Der deutsche Weihnachtsbaumverbrauch liegt jährlich bei rund 29 Millionen Stück. Ein Grossteil des dabei anfallenden Schnittgrüns eignet sich perfekt für die Fensterdekoration – eine nachhaltige Zweitverwertung!
Anstatt Zweige extra zu kaufen, fragen Sie doch einfach mal beim lokalen Weihnachtsbaumverkauf nach Abschnitten. Oft bekommt man diese kostenlos oder für einen kleinen Obolus. So wird Ihre Fenstergirlande nicht nur wunderschön, sondern auch ressourcenschonend und unterstützt den lokalen Handel.
Die unsichtbare Befestigung: Das A und O für eine schwebende, professionelle Optik. Statt sichtbarem Klebeband, das zudem oft Rückstände hinterlässt, sind transparente Klebehaken die Lösung. Produkte wie die tesa Powerstrips Transparent Haken sind hier ideal. Sie tragen leichte Girlanden oder einzelne Ornamente zuverlässig und lassen sich nach den Feiertagen spurlos wieder vom Fensterrahmen oder sogar direkt vom Glas entfernen.
Wie vermeide ich ein Kabelsalat-Chaos bei Lichterketten?
Der Trick liegt in der Planung und der Wahl des richtigen Produkts. Entscheiden Sie sich für Lichterketten mit transparentem oder grünem Kabel, das sich optisch im Tannengrün verliert. Beginnen Sie das Anbringen der Kette immer an der Seite, die der Steckdose am nächsten ist. Führen Sie das Kabel dezent am Fensterrahmen entlang und fixieren Sie es mit kleinen, transparenten Kabelclips. Bei batteriebetriebenen Modellen lassen sich die Kästen oft wunderbar hinter einem dickeren Zweig der Girlande oder in einer auf der Fensterbank platzierten Dekoschale verstecken.
- Sorgt für eine schwebende, magische Optik
- Ideal für minimalistische Dekorationen
- Nahezu unsichtbar bei Tag und Nacht
Das Geheimnis? Perlonfaden. Diese hauchdünne Angelschnur ist das beste Werkzeug, um Sterne, Kugeln oder Schneeflocken wie von Zauberhand im Fenster schweben zu lassen. Einfach an der Gardinenstange oder einem kleinen Haken am oberen Fensterrahmen befestigen.
Kreidemarker statt Kunstschnee: Für filigrane Schneekristalle oder festliche Schriftzüge auf der Scheibe sind flüssige Kreidemarker, z.B. von edding, die sauberere und stilvollere Alternative zum Spray. Sie ermöglichen präzise Linien, decken hervorragend und lassen sich später mit einem feuchten Tuch mühelos und ohne Schmiererei entfernen. Ein grosser Vorteil: Kein Sprühnebel, der auf Fensterbank und Boden landet.
Spray-Schnee: Eignet sich besser, um grossflächig einen vereisten oder zugeschneiten Effekt an den Fensterrändern zu erzeugen. Hierfür Schablonen verwenden, um saubere Kanten zu erhalten.
Denken Sie Ihre Fensterdeko dreidimensional! Eine flach an die Scheibe geklebte Dekoration wirkt selten so lebendig wie eine gestaffelte Anordnung. Schaffen Sie Tiefe, indem Sie Elemente in verschiedenen Abständen zum Glas platzieren:
- Direkt am Glas: Feine Fensterbilder oder mit Kreidestift gemalte Motive.
- In der Mitte hängend: Einzelne Kugeln, Sterne oder Zapfen an verschieden langen Fäden.
- Auf der Fensterbank: Kerzen, kleine Tannenbäume oder eine Gruppe von Figuren, die die Szenerie vervollständigen.
Wussten Sie schon? Der Brauch, Lichter ins Fenster zu stellen, geht auf die Zeit zurück, in der sie Reisenden in der Dunkelheit den Weg weisen und symbolisieren sollten, dass im Haus ein sicherer Platz auf sie wartet.
Die Fensterbank ist die Bühne für Ihre Weihnachtsgeschichte. Anstatt sie willkürlich vollzustellen, wenden Sie die „Regel der Drei“ an. Gruppieren Sie Objekte in ungeraden Zahlen (drei oder fünf sind ideal) und variieren Sie deren Höhe. Eine hohe Kerze, ein mittelgrosses Windlicht und ein paar kleine Tannenzapfen davor wirken harmonischer und interessanter als drei gleich hohe Gegenstände nebeneinander. Das schafft visuelle Spannung und lenkt den Blick gezielt.
Meine Fenster beschlagen im Winter. Wie schütze ich meine Deko?
Kondenswasser ist der natürliche Feind von Papiersternen und empfindlichen Materialien. Lüften Sie mehrmals täglich kräftig stoss, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Platzieren Sie empfindliche Dekorationen wie selbstgebastelte Papiersterne eher im oberen Fensterbereich oder hängend, wo sich seltener Feuchtigkeit sammelt. Für die Fensterbank eignen sich unempfindliche Materialien wie Keramik, Glas oder behandelte Holzelemente besser.
Goldene Stunde im Advent: Nutzen Sie die tiefstehende Wintersonne. Durchsichtige oder facettierte Glaskugeln, wie man sie oft auf Flohmärkten findet, oder Kristallanhänger wirken bei Tag fast unscheinbar. Doch wenn am Nachmittag die Sonnenstrahlen flach durch das Fenster fallen, verwandeln sie den ganzen Raum in ein funkelndes Spektakel aus Lichtreflexen und Regenbogenfarben. Eine Deko, die lebt und sich mit dem Tageslicht verändert.
- Für den grossen Auftritt: Üppige Girlanden aus Nobilis- und Kiefernzweigen, durchwoben mit breiten Samtbändern und grossen Glaskugeln.
- Für den natürlichen Look: Einzelne Eukalyptus- oder Lärchenzweige mit kleinen Zapfen in schlichten Glasvasen.
- Für den verspielten Charme: Eine Lichterkette, an der mit kleinen Holzklammern getrocknete Orangenscheiben und Zimtstangen befestigt sind.
Ein oft vergessener Aspekt: die Aussenwirkung. Treten Sie nach dem Dekorieren einmal vor die Tür und betrachten Sie Ihr Werk aus der Perspektive eines Passanten. Wirkt die Beleuchtung einladend? Ist die Anordnung harmonisch? Manchmal entdeckt man erst von aussen, dass eine Lichterkette unschön verrutscht ist oder die Deko von der Strasse aus gar nicht zur Geltung kommt. Ein kleiner Kontrollblick, der den Gesamteindruck perfektioniert.
Die Kraft der Wiederholung: Anstatt viele verschiedene Deko-Elemente zu mischen, erzielen Sie oft eine stärkere und elegantere Wirkung, indem Sie ein einziges Element wiederholen. Hängen Sie zum Beispiel fünf oder sieben identische, schlichte Papiersterne in einer Reihe oder in einer lockeren Gruppe auf. Diese bewusste Reduktion schafft Ruhe und eine moderne, designorientierte Ästhetik, die besonders bei grossen Fensterflächen beeindruckt.
Laut einer Studie der University of Surrey kann der Duft von Kiefernnadeln Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern. Ein wissenschaftlicher Grund mehr, auf echtes Grün zu setzen!
Klassische Eleganz: Kombinieren Sie sattes Tannengrün mit Akzenten in Bordeauxrot und Gold. Samtbänder, traditionelle Glaskugeln und echte Kerzen (bitte nur unter Aufsicht!) schaffen eine zeitlose, festliche Atmosphäre.
Skandi-Chic: Setzen Sie auf helle Hölzer, weisse Keramik und grafische Formen wie Sterne und schlichte Anhänger. Weniger ist hier mehr. Eukalyptus und Kiefernzweige passen perfekt zu diesem minimalistischen Stil.
Sind LED-Kerzen eine gute Alternative für das Fenster?
Absolut, und oft sogar die bessere Wahl! Moderne LED-Echtwachskerzen mit Flackereffekt, etwa von Marken wie Sompex, sind von echten kaum zu unterscheiden. Ihr grösster Vorteil ist die Sicherheit: Sie können sie bedenkenlos und ohne Aufsicht direkt in einer Girlande aus Tannengrün auf der Fensterbank platzieren, ohne Brandgefahr. Viele Modelle verfügen über eine Timer-Funktion, sodass sie sich jeden Abend automatisch für ein paar Stunden einschalten – perfekt für eine konstant einladende Beleuchtung.
Ein Hauch von Winterwunderland lässt sich ganz einfach selbst herstellen. Mischen Sie grobes Dekosalz mit etwas weissem oder silbernem Glitzer. Bepinseln Sie die Spitzen von Tannenzapfen oder Zweigen dünn mit Bastelkleber (z.B. UHU Bastelkleber) und tunken Sie sie anschliessend in die Salzmischung. Das Ergebnis ist ein funkelnder, natürlicher Raureif-Effekt, der im Licht der Lichterketten wunderschön glitzert.
- Symmetrisch angeordnete Schwibbögen
- Dicht gebundene Girlanden, die den Fensterrahmen komplett umschliessen
- Einzelne, grosse Herrnhuter Sterne als zentraler Blickfang
Das Geheimnis? Eine klare Struktur. Die traditionelle Fensterdekoration setzt auf Symmetrie und einen deutlich definierten Fokus. Statt vieler kleiner Elemente wird oft ein zentrales, leuchtendes Objekt in den Mittelpunkt gerückt, das dem Fenster einen festen Rahmen und eine ruhige Ausstrahlung gibt.
Wichtiger Punkt zur Sicherheit: Verwenden Sie für Lichterketten am Fenster, besonders wenn dieses oft geöffnet wird oder Kondenswasser entsteht, ausschliesslich Produkte mit einem Transformator (erkennbar am kleinen Kasten am Stecker). Dieser reduziert die Spannung auf ungefährliche 12 oder 24 Volt. Das minimiert nicht nur die Brandgefahr, sondern auch das Risiko eines Stromschlags bei Kontakt mit Feuchtigkeit oder beschädigten Kabeln.
Vergessen Sie die Gardinenstange nicht! Sie ist der perfekte Ankerpunkt für Ihre Hängedekoration. Anstatt Haken in den Fensterrahmen zu bohren, können Sie leichte Girlanden, einzelne Kugeln oder Sterne einfach mit schönen Bändern oder unsichtbarem Faden direkt an der Stange befestigen. Das ermöglicht eine flexible Anordnung in verschiedenen Höhen und ist besonders in Mietwohnungen eine ideale, spurenfreie Lösung.
Der Herrnhuter Stern, ein Symbol der Adventszeit, entstand Anfang des 19. Jahrhunderts in der Herrnhuter Brüdergemeine und wurde ursprünglich im Mathematikunterricht verwendet, um geometrisches Verständnis zu vermitteln.
Asymmetrie ist ein starkes Gestaltungsmittel für einen modernen, lässigen Look. Anstatt eine Girlande mittig zu platzieren, lassen Sie sie doch mal nur an einer Seite des Fensters „herunterranken“. Oder hängen Sie eine Gruppe von Kugeln und Sternen bewusst aussermittig auf. Diese gewollte Unvollkommenheit wirkt dynamisch und interessant und bricht mit klassischen Sehgewohnheiten.
- Getrocknete Orangenscheiben: Leuchten wunderschön, wenn Licht durch sie fällt.
- Zimtstangen-Bündel: Mit Juteschnur zusammengebunden, verströmen sie einen herrlichen Duft.
- Kleine Äpfel und Hagebutten: Sorgen für kräftige, natürliche Farbtupfer.
- Gebleichte Tannenzapfen: Bieten einen tollen Kontrast zu dunklem Tannengrün.
Wenn die Feiertage vorbei sind, beginnt die richtige Pflege für das nächste Jahr. Wickeln Sie Lichterketten sorgfältig um ein Stück Pappe, um Kabelbruch und Verheddern zu vermeiden. Bewahren Sie Glaskugeln in ihren Originalverpackungen oder in Eierkartons auf, um sie vor Stössen zu schützen. Lagern Sie alles an einem kühlen, trockenen Ort wie dem Keller oder Dachboden. So haben Sie im nächsten Dezember sofort alles griffbereit und unbeschädigt zur Hand.
