Leuchtfarbe selber machen: Der komplette Werkstatt-Guide für Profi-Ergebnisse
In meiner Werkstatt gibt es immer wieder diese Fragen, die auf den ersten Blick total simpel klingen, aber es in sich haben. Leuchtfarbe ist so ein Klassiker. Klar, jeder kennt die Dinger von Party-Gags oder den Sternen im Kinderzimmer. Aber dahinter steckt handfeste Physik und Chemie, und der Unterschied zwischen einer billigen Bastelei und einer professionellen, haltbaren Beschichtung ist riesig.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Teil 1: Die Grundlagen – Was „Leuchten“ wirklich bedeutet
- 2 Teil 2: Bastel-Hacks auf dem Prüfstand des Handwerkers
- 3 Teil 3: Der Profi-Weg – Echte, langlebige Nachleuchtfarbe mischen
- 4 Teil 4: Praxis-Tipps und schnelle Lösungen
- 5 Teil 5: Ein ernstes Wort zur Sicherheit
- 6 Meine abschließenden Gedanken
- 7 Bildergalerie
Ich will hier mal aus dem Nähkästchen plaudern und mein Wissen teilen, das ich über die Jahre gesammelt habe. Wir schauen uns an, was da eigentlich warum leuchtet, und klären ein für alle Mal die Unterschiede. Erst zeige ich dir die typischen Internet-Tricks – und erkläre aber auch ganz ehrlich, wo deren Grenzen (und Gefahren!) liegen. Danach gehen wir den echten Handwerker-Weg: Wie mischt man eine langlebige Nachleuchtfarbe, die diesen Namen auch verdient? Ziel ist, dass du nicht nur nachmachst, sondern verstehst. Denn nur wer sein Material kennt, kann damit zaubern.

Teil 1: Die Grundlagen – Was „Leuchten“ wirklich bedeutet
Bevor wir auch nur einen Pinsel in die Hand nehmen, müssen wir kurz die Begriffe sortieren. Umgangssprachlich ist alles „Leuchtfarbe“, was im Dunkeln irgendwie scheint. Für uns Profis ist das aber viel zu ungenau. Es gibt drei komplett verschiedene Prinzipien. Wenn du die kennst, weißt du sofort, was du für dein Projekt brauchst und was du erwarten kannst.
1. Fluoreszenz: Die Partyqueen unter Schwarzlicht
Das kennst du von Textmarkern oder Warnwesten. Dieses Material leuchtet absolut nicht von allein im Dunkeln. Es braucht eine Anregung durch unsichtbares UV-Licht (Schwarzlicht). Die Pigmente in der Farbe saugen die energiereiche UV-Strahlung auf und spucken sie sofort als supergrelles, sichtbares Neonlicht wieder aus. Der Haken? Machst du die UV-Lampe aus, ist das Leuchten auf der Stelle vorbei. Hier wird nichts gespeichert.
2. Phosphoreszenz: Der Klassiker, der die Nacht überdauert
Das ist das, was die meisten meinen, wenn sie „Glow in the Dark“ sagen. Phosphoreszierende Materialien sind wie kleine Licht-Akkus. Du lädst sie mit einer starken Lichtquelle auf – Tageslicht oder eine helle Lampe sind perfekt. Die Energie wird in den Pigmenten gespeichert und dann über Stunden langsam wieder als sanftes Leuchten abgegeben. Anfangs hell, dann schwächer, aber oft die ganze Nacht sichtbar.

3. Chemilumineszenz: Das Einweg-Leuchtwunder
Hier kommt das Licht aus einer chemischen Reaktion, nicht durch Aufladen. Bestes Beispiel: Knicklichter. Im Inneren werden zwei Flüssigkeiten durch das Knicken gemischt. Die Reaktion startet und erzeugt Licht. Das ist aber eine Einbahnstraße. Wenn die Chemikalien verbraucht sind, bleibt es für immer dunkel. Einmaliger Gebrauch, begrenzte Leuchtdauer.
Also, die erste Frage ist immer: Was will ich erreichen? Für die Deko auf der Halloween-Party mit Schwarzlicht reicht Fluoreszenz. Für eine dauerhafte Wegmarkierung im Garten brauchen wir definitiv Phosphoreszenz.
Teil 2: Bastel-Hacks auf dem Prüfstand des Handwerkers
Das Internet ist voll von Anleitungen. Schauen wir uns die zwei häufigsten mal genauer an. Für einen schnellen, kurzfristigen Effekt können sie okay sein, aber man muss wissen, worauf man sich einlässt.
Methode 1: Farbe aus Textmarkern (Fluoreszenz)
Hiermit stellst du eine Flüssigkeit her, die nur unter Schwarzlicht leuchtet. Das ist keine richtige Farbe, eher ein gefärbtes Wässerchen.
Was du brauchst:

- Ungiftige Neon-Textmarker (Gelb und Grün knallen am besten)
- Etwas Wasser
- Ein altes Glas
- Eine Zange, Handschuhe und eine Schutzbrille (wichtig!)
- Optional: Maisstärke zum Andicken
So geht’s (mit meinen Anmerkungen):
Du brichst den Marker mit der Zange auf und holst den getränkten Filzstreifen raus. Den legst du für ein paar Stunden ins Wasser und drückst ihn immer wieder aus. Das Wasser nimmt die Farbe an und leuchtet unter UV-Licht. Willst du eine Paste, rührst du langsam Maisstärke ein.
Das ehrliche Urteil:
- Effekt: Sieht unter einer UV-Lampe echt cool aus. Für eine Partynacht ein super Gag.
- Haltbarkeit: Absolut null. Die Paste trocknet, reißt und bröselt ab. Einmal anfassen und alles ist ruiniert.
- Achtung, Sicherheit! Nur weil auf dem Stift „ungiftig“ steht, heißt das nicht, dass die konzentrierte Tinte gut für die Haut ist. Ich rate dringend davon ab, das Zeug als Körperbemalung zu benutzen. Hautreizungen sind da vorprogrammiert!
Methode 2: Flüssigkeit aus Knicklichtern (Chemilumineszenz)
Ganz ehrlich? Bei der Methode wird mir als Handwerker ein bisschen mulmig. Sie ist gefährlicher und das Ergebnis noch kurzlebiger. Ich erkläre sie nur, damit du weißt, wovon du die Finger lassen solltest.

Hierbei wird ein aktiviertes Knicklicht aufgeschnitten, um die Flüssigkeit in ein Glas zu füllen. Aber bitte: MACH DAS NICHT EINFACH SO! Du hantierst hier mit Chemikalien und winzigen Glassplittern aus dem inneren Röhrchen. Das Zeug kann Haut und Augen verätzen und gehört auf keinen Fall auf irgendeine Oberfläche, die man anfasst. Das ist keine Farbe, sondern flüssiger Sondermüll in einem Glas. Nur für geschlossene Deko-Gläser und mit extremer Vorsicht überhaupt denkbar.
Teil 3: Der Profi-Weg – Echte, langlebige Nachleuchtfarbe mischen
So, jetzt aber genug der Basteleien. Wir gehen in die Werkstatt. Wenn du eine Farbe willst, die stundenlang leuchtet, immer wieder aufladbar und richtig haltbar ist, müssen wir sie selbst anmischen. Das ist kein Hexenwerk, braucht aber die richtigen Zutaten und etwas Sorgfalt.
Die wichtigste Zutat: Das Leuchtpigment
Das Herzstück jeder guten Leuchtfarbe ist das Pigmentpulver. Heutzutage ist der Goldstandard Strontiumaluminat. Alles andere ist zweite Wahl. Dieses Zeug ist ungiftig, nicht radioaktiv und ein wahres Lichtspeicher-Wunder. Hochwertige Pigmente leuchten nach voller Aufladung die ganze Nacht.

- Farben: Am stärksten und längsten leuchtet das klassische Grünlich-Gelb (oft als „Green“ verkauft). Auch Aqua (Blaugrün) ist super. Blau oder Violett sind physikalisch bedingt immer etwas schwächer.
- Worauf du achten musst: Die Korngröße. Gröbere Partikel (ca. 50-80 µm) leuchten heller, ergeben aber eine rauere Oberfläche. Feinere Partikel (ca. 15-30 µm) sind glatter, aber leuchten einen Tick schwächer. Ein Mittelding ist meist perfekt.
Kleiner Tipp: Such online mal gezielt nach „Strontiumaluminat Leuchtpigment kaufen“. Lass dich nicht von Billigangeboten mit Fantasienamen locken. Qualität hat hier ihren Preis, aber es lohnt sich.
Der Träger: Das richtige Bindemittel
Das Pulver allein ist keine Farbe. Wir brauchen einen Träger, der es auf der Oberfläche festhält. Das Wichtigste: Der Träger muss nach dem Trocknen glasklar und transparent sein. Jede Trübung klaut dem Pigment Licht.
- Für drinnen (Wand, Holz): Wasserbasierter Acryl-Klarlack. Riecht kaum, Werkzeug lässt sich mit Wasser reinigen.
- Für Metall & beanspruchte Flächen: Lösemittelhaltiger Kunstharz-Klarlack. Robuster, braucht aber Verdünnung und gute Lüftung.
- Für die Ewigkeit (Boden, Tische, draußen): 2-Komponenten-Epoxidharz. Extrem hart und absolut wasserfest. Die Verarbeitung erfordert aber Genauigkeit.

Die alles entscheidende Frage: Mischen oder fertig kaufen?
Klar könntest du auch fertige Leuchtfarbe kaufen. Aber als Profi sage ich dir: Selbermischen hat gewaltige Vorteile.
- Selber mischen: Du hast die volle Kontrolle über die Leuchtkraft. Mehr Pigment = mehr Leuchten. Auf lange Sicht ist es deutlich günstiger, besonders bei größeren Flächen. Du kannst genau das Bindemittel wählen, das perfekt zu deinem Projekt passt.
- Fertig kaufen: Bequem für ganz kleine Projekte, wie einen einzelnen Lichtschalter. Aber oft ist die Pigmentkonzentration eher schwach und du weißt nie genau, was für ein Bindemittel drin ist. Meistens zahlst du für viel Lack und wenig Leuchtkraft.
Anleitung: So mischst du deine Profi-Farbe
Was der Spaß kostet & was du bekommst:
- Strontiumaluminat-Pigment (100g): Rechne mal mit ca. 15-25 Euro. Klingt viel, ist aber extrem ergiebig.
- Guter Acryl-Klarlack (500ml): Kriegst du für 8-15 Euro im Baumarkt.
- Epoxidharz-Set (500g): Liegt meist bei 20-30 Euro.
Aus 100g Pigment und 300-400g Klarlack mischst du dir fast einen halben Liter superstarke Leuchtfarbe. Das reicht locker für 2-3 Quadratmeter in mehreren Schichten!

Schritt 1: Der Untergrund ist der Schlüssel!
Leuchtfarbe braucht einen weißen oder sehr hellen Untergrund. Ein dunkler Grund schluckt das Licht, da leuchtet fast nichts. Also: Immer erst weiß grundieren und komplett trocknen lassen! Glaub mir, ich hab am Anfang auch mal versucht, das Pigment einfach in weiße Wandfarbe zu rühren, um mir die Grundierung zu sparen. Ergebnis: eine teure, graue Pampe, die null geleuchtet hat. Lehrgeld, sag ich nur!
Schritt 2: Das Mischen
Eine gute Faustregel ist ein Gewichtsverhältnis von 1 Teil Pigment zu 3 bis 4 Teilen Bindemittel. Gib erst den Lack ins Mischgefäß, dann langsam das Pulver dazu. Langsam und gründlich rühren, um Luftblasen zu vermeiden, bis alles eine homogene, cremige Masse ist.
Schritt 3: Der Auftrag
Der Trick ist: mehrere dünne Schichten sind besser als eine dicke. Eine dicke Schicht trocknet schlecht und kann Risse bekommen. Also, erste Schicht drauf, trocknen lassen, zweite Schicht drauf. Mit jeder Schicht wird das Leuchten intensiver.

Schritt 4: Versiegelung für die Haltbarkeit
Lass alles gut aushärten. Bei stark beanspruchten Flächen oder im Außenbereich streiche ich zum Schluss nochmal eine oder zwei Schichten puren Klarlack drüber. Das schützt die Pigmente vor Abrieb und Nässe.
Teil 4: Praxis-Tipps und schnelle Lösungen
Problem: Deine Farbe leuchtet kaum. Woran liegt’s?
- Der Untergrund: Wirklich schneeweiß? Auf Grau oder Holz Natur ist der Effekt viel schwächer.
- Falsches Aufladen: Die Farbe liebt UV-Licht. 15 Minuten direkte Sonne sind top. Eine normale LED-Taschenlampe ist oft zu schwach. Probier’s mal mit einer UV-Taschenlampe, der Unterschied ist gewaltig!
- Trüber Lack: Manche Klarlacke haben einen eingebauten UV-Schutz. Der ist hier natürlich kontraproduktiv, weil er das Aufladen blockiert.
Problem: Die Oberfläche ist rau.
- Das liegt meist an zu grobem Pigment oder daran, dass du zu viel Pulver in den Lack gemischt hast. Eine dicke Schicht Klarlack als Versiegelung kann die Oberfläche wieder glätten.
Dein erstes „Quick Win“-Projekt:
Du willst es mal ausprobieren, ohne gleich eine ganze Wand zu streichen? Hier ein Tipp: Nimm den Plastikrahmen von einem Lichtschalter ab, grundiere ihn weiß und male ihn mit deiner selbstgemischten Farbe an. Du brauchst nur einen Teelöffel voll Material und hast jeden Abend beim Betreten des Zimmers einen coolen Effekt. Perfekt, um ein Gefühl für das Material zu bekommen!

Teil 5: Ein ernstes Wort zur Sicherheit
Handwerk bedeutet Verantwortung. Nimm das bitte ernst.
- Schutzausrüstung: Beim Mischen des Pulvers setze ich immer eine Staubmaske (FFP2) auf. Das Zeug ist zwar ungiftig, aber feinen Staub will man nicht in der Lunge haben. Handschuhe und Brille sind sowieso Pflicht.
- Lüften: Besonders bei lösemittelhaltigen Lacken ist gute Belüftung das A und O.
- Entsorgung: Lackreste, vor allem mit Lösemitteln, sind Sondermüll. Nicht in den Hausmüll, nicht in den Ausguss!
Meine abschließenden Gedanken
Leuchtfarbe ist ein geniales Material. Der Weg von der Textmarker-Bastelei zur echten, phosphoreszierenden Beschichtung zeigt perfekt den Unterschied zwischen einem kurzlebigen Gag und einer echten, handwerklichen Lösung. Die wahren Möglichkeiten und die Freude liegen in der professionellen Anwendung. Wenn du die Grundlagen verstanden hast, die richtigen Materialien wählst und sorgfältig arbeitest, kannst du Ergebnisse schaffen, die nicht nur nützlich sind, sondern auch jahrelang beeindrucken. Nimm dir die Zeit, es richtig zu machen. Wie immer gilt: Gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Dann wird dein Projekt im wahrsten Sinne des Wortes strahlen.

Bildergalerie


Der Schlüssel zu einem intensiven, überirdischen Leuchten ist die Schichtdicke. Ein einzelner, dünner Anstrich führt meist zu einem enttäuschenden Glimmen. Für den ultimativen Halloween-Effekt sollten Sie mindestens drei, besser noch vier satte Schichten Ihrer selbstgemischten Farbe einplanen. Lassen Sie jede Schicht vollständig trocknen, bevor Sie die nächste auftragen. Nur so erreichen Sie die nötige Pigmentdichte für eine maximale Leuchtkraft.

Das Geheimnis professioneller Leuchtfarbe: Strontiumaluminat. Vergessen Sie die alten Zinksulfid-Pigmente. Moderne Nachleuchtpigmente auf Strontiumaluminat-Basis leuchten bis zu 10-mal heller und um ein Vielfaches länger. Achten Sie beim Kauf des Pulvers genau auf diese Bezeichnung – es ist der Unterschied zwischen einem sanften Schimmern und einem echten Leuchteffekt, der die ganze Nacht anhält.

- UV-Licht: Eine Schwarzlicht-Taschenlampe lädt die Pigmente in Sekunden auf. Perfekt für den schnellen Test oder den Extra-Boost auf der Halloween-Party.
- Sonnenlicht: Die stärkste und beste natürliche Quelle. Ein paar Stunden im Freien genügen für eine volle „Ladung“.
- Helle Lampen: Eine starke LED- oder Halogenlampe aus nächster Nähe funktioniert ebenfalls gut, dauert aber länger als UV-Licht.

„Phosphoreszenz ist im Grunde ein Quantensprung auf Raten. Das Elektron verharrt in einem ‚verbotenen‘ Zustand, bevor es seine Energie langsam als Licht wieder abgibt.“
Das erklärt, warum die Farbe nicht schlagartig dunkel wird, sondern über Stunden nachleuchtet. Sie geben der Materie Zeit, das gespeicherte Licht dosiert freizusetzen – ein faszinierender Prozess auf molekularer Ebene.

Ein genialer Trick für Halloween-Kürbisse ist der Tag-Nacht-Effekt. Mischen Sie Ihre Leuchtpigmente nicht mit deckender, sondern mit leicht lasierender Acrylfarbe.
- Tagsüber sieht Ihr Kürbis beispielsweise unheimlich blass-orange oder kränklich-weiß aus.
- Nachts, wenn das Leuchtpigment die Oberhand gewinnt, erscheint plötzlich ein geisterhaftes grünes oder blaues Gesicht aus dem Nichts.

Sind die modernen Leuchtpigmente sicher für Deko im Kinderzimmer oder für Halloween-Projekte, mit denen Kinder in Berührung kommen?
Ja, die heute gängigen Pigmente auf Basis von Strontiumaluminat sind ungiftig und frei von radioaktiven Stoffen. Früher verwendete, gesundheitsschädliche Stoffe wie Radium sind längst verboten. Vorsicht ist nur beim Verarbeiten des reinen Pulvers geboten: Das Einatmen von Feinstaub ist nie gut, eine einfache Staubmaske ist hier Werkstatt-Standard.

Nichts erzeugt eine so unmittelbar unheimliche Atmosphäre wie unerwartete Lichtquellen in der Dunkelheit. Ein paar bemalte Kieselsteine, die wie verlorene Geisteraugen aus dem Beet starren, oder ein schwebender Kürbisgeist, dessen Grinsen aus dem Nichts erscheint – das sind die Details, die eine Halloween-Nacht unvergesslich machen.

Der häufigste Fehler: Leuchtfarbe direkt auf einen dunklen Untergrund malen. Das ist, als würde man versuchen, mit einer Taschenlampe ein schwarzes Loch zu erhellen. Die dunkle Farbe schluckt das einfallende Licht, das zum Aufladen nötig ist, und auch das emittierte Leuchten wird absorbiert. Immer eine weiße Grundierungsschicht verwenden!


- Schutz vor Regen und Abrieb
- Erhöhte UV-Beständigkeit
- Glänzendes, professionelles Finish
Das Geheimnis? Ein hochwertiger, nicht vergilbender Acryl-Klarlack. Gerade bei Halloween-Deko für den Garten ist die Versiegelung der letzte, aber wichtigste Schritt. Tragen Sie ihn auf, nachdem die Leuchtfarbe komplett durchgetrocknet ist.

Fertige Leuchtfarbe: Bequem und sofort einsatzbereit, aber oft mit weniger Pigmentanteil und teurer. Ideal für schnelle, kleine Projekte.
Reines Leuchtpigment: Deutlich günstiger im Verhältnis, maximale Leuchtkraft und Sie können das Bindemittel (z.B. Klarlack, Acrylbinder) selbst wählen. Die Profi-Wahl für beste Ergebnisse und große Flächen.

In der Tiefsee erzeugen über 75% aller Lebewesen ihr eigenes Licht. Dieses Phänomen, die Biolumineszenz, ist die ultimative Inspiration der Natur für jedes Leuchtprojekt.

Für gestochen scharfe, gruselige Symbole wie Fledermäuse oder Geister sind Schablonen perfekt. So geht’s:
- Kleben Sie eine selbstklebende Schablonenfolie fest auf den grundierten Untergrund.
- Tupfen Sie die Leuchtfarbe mit einem Schwamm auf, anstatt sie zu streichen. Das verhindert, dass Farbe unter die Kanten läuft.
- Ziehen Sie die Schablone ab, bevor die letzte Farbschicht ganz trocken ist, um saubere Ränder zu erhalten.

Warum leuchtet die Farbe anfangs superhell und wird dann schnell schwächer?
Das ist die normale Entladekurve der Pigmente. Direkt nach dem Aufladen werden die am leichtesten zugänglichen „Energiespeicher“ entleert, was für den hellen Anfangs-Boost sorgt. Danach wird die gespeicherte Energie langsamer und gleichmäßiger abgegeben, was zu einem sanfteren, aber viel länger anhaltenden Nachleuchten führt. Kein Fehler, sondern reine Physik!

- Ideal: Helle, raue Oberflächen wie unbehandeltes Holz, grundierter Karton oder poröse Steine. Sie geben der Farbe Halt.
- Gut mit Grundierung: Metall, Glas und glatter Kunststoff. Eine weiße Grundierung ist hier Pflicht, um das Licht zu reflektieren.
- Schwierig: Flexible Stoffe. Die Farbe kann hier brechen, es sei denn, Sie mischen sie mit einem speziellen Textilmedium.

Arbeitsschutz nicht vergessen: Wenn Sie mit trockenen Leuchtpigmenten hantieren, tragen Sie immer eine FFP2-Maske. Das Pulver ist zwar ungiftig, aber wie jeder Feinstaub sollte es nicht in die Lunge gelangen. Sicher ist sicher.

Klassisches Gelb-Grün: Die höchste Leuchtkraft und längste Leuchtdauer. Das menschliche Auge ist für grüne Töne am empfindlichsten, weshalb es uns am hellsten erscheint. Perfekt für Warnmarkierungen und den klassischen Halloween-Grusel.
Modernes Aqua-Blau: Wirkt oft edler und mystischer. Die Leuchtkraft ist etwas geringer als bei Grün, aber die Ästhetik ist unschlagbar für magische Effekte, wie sie zum Beispiel bei Geisterdeko erwünscht ist.


Moderne Strontiumaluminat-Pigmente können ihre Leuchtfähigkeit über 15 Jahre lang behalten.
Das bedeutet, dass Ihre liebevoll bemalten Halloween-Steine oder Wegmarkierungen im Garten nicht nur eine Saison überdauern. Mit einem wetterfesten Klarlack versiegelt, werden sie Jahr für Jahr im Dunkeln wieder zum Leben erweckt, ohne an Kraft zu verlieren. Eine nachhaltige Deko-Investition!

- Geisterhafte Übergänge von hell nach dunkel.
- Ein pulsierender, nebelartiger Effekt.
- Zweifarbige Leuchteffekte, die ineinander übergehen.
Das Geheimnis? Die Nass-in-Nass-Technik. Tragen Sie zwei verschiedene Leuchtfarben (z.B. Grün und Blau) direkt nebeneinander auf und verblenden Sie die Ränder vorsichtig mit einem sauberen, weichen Pinsel, solange beide noch feucht sind.

Wer auf der Suche nach Pigmenten in Künstlerqualität ist, wird bei Fachhändlern wie Kremer Pigmente fündig. Dort gibt es nicht nur die klassischen Farben, sondern auch exotischere Varianten wie Rot oder Violett leuchtende Pulver. Diese sind zwar teurer und leuchtschwächer, ermöglichen aber einzigartige kreative Effekte, die man in keinem Baumarkt findet.

Eine einfache, aber effektive Halloween-Idee für den Garten:
- Spannen Sie Paketschnur oder dicke Wolle kreuz und quer zwischen Ästen.
- Mischen Sie Ihre Leuchtfarbe mit einem Acrylbinder etwas flüssiger an.
- Tränken Sie einen Schwamm damit und betupfen Sie die gespannten Fäden großzügig.
- Lassen Sie alles gut trocknen – und schon haben Sie bei Nacht ein schwebendes, leuchtendes Spinnennetz.

Die Entdeckung der Phosphoreszenz geht auf den italienischen Alchemisten Vincenzo Cascariolo im Jahr 1603 zurück, der durch das Erhitzen von Schwerspat den „Bologneser Leuchtstein“ herstellte.

Solange Ihre selbstgemischte Leuchtfarbe auf Acrylbasis noch feucht ist, lässt sie sich leicht entfernen. So geht’s:
- Pinsel und Werkzeuge sofort unter fließendem Wasser mit etwas Seife auswaschen.
- Farbkleckse auf glatten Oberflächen mit einem feuchten Tuch wegwischen.
- Ist die Farbe erst getrocknet, hilft bei Acrylbindern oft nur noch Isopropanol oder ein spezieller Acrylfarben-Entferner.

Die richtige Viskosität: Das Pigmentpulver ist schwer und neigt dazu, sich am Boden abzusetzen. Rühren Sie Ihre Mischung daher nicht nur am Anfang, sondern auch während des Malens immer wieder gut um. Für eine bessere Schwebe der Pigmente wählen Sie einen eher gelförmigen Acrylbinder anstelle eines sehr flüssigen Mediums.

Kann ich die Leuchtpigmente einfach in meine weiße Wandfarbe mischen, um einen ganzen Raum zum Leuchten zu bringen?
Theoretisch ja, praktisch ist das Ergebnis oft enttäuschend. Deckende Wandfarben enthalten Füllstoffe und weiße Pigmente (Titandioxid), die die Leuchtpigmente quasi
Der wahre Zauber von Leuchtfarbe liegt im Moment der Verwandlung. Wenn das Licht ausgeht und die vertraute Welt verschwindet, treten Ihre Kreationen aus dem Schatten hervor. Sie malen nicht nur mit Farbe, sondern mit Licht – und schaffen kleine Wunder, die erst in der Dunkelheit ihre wahre Magie entfalten.




