Darum sind Steinmännchen in der Wildnis keine gute Idee

von Augustine Schneider
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Sie kennen bestimmt schon die trendigen Steinmännchen auf Stränden und Bergfelsen, oder? Vielleicht haben Sie sogar selbst schon welche im Urlaub auf den Kanaren oder auf Mallorca gestapelt? Diese sind nicht nur ein heißer Instagram Trend, sondern ebenso ein beliebter Zeitvertreib für viele Touristen weltweit. Wer hätte es gedacht, dass diese Tätigkeit, welche einige als Meditation oder Kunst empfinden, so lästig für Einheimische und Naturschützer sein kann. Und in der Tat! Seit einiger Zeit wächst die Unzufriedenheit dagegen und wird durch unterschiedliche Aktionen von Freiwilligen und Umweltorganisationen geäußert. Sie werden laut und bitten Urlauber mit der sinnlosen Handlung aufzuhören, um Tieren und Natur nicht mehr zu schaden. Im Juli dieses Jahr fand eine größere freiwillige Aktion statt, die den Steinhaufen auf Teneriffa neben Playa Jardin in Puerto de la Cruz und hinter dem Castillo San Felipe endlich ein Ende setzte.

Schauen Sie sich diese unten im Video an und erfahren Sie hier mehr über die ursprüngliche Bedeutung des Steinestapelns sowie auch über den Schaden, den der modische Trend anrichtet.

Wie Steinmännchen die natürliche Landschaft zerstören

steinmännchen auf teneriffa plage

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Was bedeuten Steinmännchen eigentlich?

Früher wurden Steinstapel als lebenswichtige Wegweiser in vielen bergigen Regionen benutzt. Auch heute noch erfüllen diese in vielen abgelegenen Orten der Welt genau diesen Zweck. So können sich Menschen daran orientieren und den richtigen Weg beim Wandern finden. In einigen Kulturen wie zum Beispiel bei den nordamerikanischen Indianern dienten die Steinmännchen vor allem als Gebetstellen. Für die südamerikanischen Ureinwohner waren diese eher mystische Schutzsymbole, die vor bösen Geistern schützen und einem Kraft verleihen sollten.  Auch die Skandinavier haben in den Bergen und im Wald Steinmännchen errichtet, damit diese die gemeinen Trolle von Weitem verjagen.

Heutzutage sind Steinmännchen aus dem Kontext völlig ausgenommen

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Ganz anders sieht es mit der heutigen Bedeutung vom Steinestapeln, die moderne Touristen darin sehen. Und zwar, mit dem Errichten von Steinmännchen an einem Lieblingsort in der Natur möchten diese quasi zeigen, wie gut sie sich da fühlen und wiederkehren möchten. Im Grunde genommen kein schlechtes Vorhaben. Warum ist dieses aber in letzter Zeit so heftig kritisiert worden?

Steinmännchen werden an manchen Orten zu lästiger Plage

steine stapeln teneriffa schadet natur

Wie schadet das Steinestapeln der Natur?

Wie schon erwähnt, sind die künstlichen Steinhaufen auf Teneriffa und generell auf den Kanaren für viele Anwohner und Umweltschützer ein echter Dorn im Auge. Auch an weiteren zahlreichen Orten, wie Isle of Skye in Schottland oder im Nordosten Australiens sind die Steinmännchen ein realer Grund für Besorgnis. Tierschutzaktivisten und Biologen werden aktiv und warnen immer wieder vor den schädlichen Folgen dieser trendigen Steinkreationen.

Mittlerweile sind antike von gegenwärtigen Steinmännchen kaum zu unterscheiden

steine stapeln schadet natur

Abgesehen davon, dass willkürlich gestapelte Steinhaufen manche Wanderer irreführen und damit sogar Menschen Schaden anrichten können, sind diese vor allem für Tiere und Natur ziemlich schädlich. Denn sie können empfindliche Ökosysteme nachhaltig verändern und sogar zerstören. Oft werden dadurch Seevögel beim Brüten gestört oder kleinen Kriechtieren und Insekten die sichere Bleibe entnommen. Auch viele Pflanzen verlieren ihre Wurzeln und werden beim Steinestapeln verletzt. Noch ein zusätzlicher Schaden für die Umwelt: die Erosion wird gefördert, indem Sand oder Boden bei fehlenden Steinen schneller abgetragen wird. In manchen Fällen haben Touristen sogar archäologische Denkmäler und andere Objekte des Kulturerbes wie historische Steinmauer zum Beispiel beschädigt, indem Sie daraus Steine ausgezogen haben. Steinmännchen scheinen so etwas wie die neuen Graffiti zu sein und in vielen Fällen gelten diese schon als eine Art Vandalismus in der Natur.

Instagram Follower sind nicht wichtiger als die Umwelt

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Also bitte, sagen Sie „Nein!“ zum Steinestapeln und unterlassen Sie solche trendig unsinnigen Handlungen, die Tieren und Natur schaden. Vergessen Sie nicht, dass die unberührte Natur lieber genau so bleiben darf, auch nach Ihrem Besuch. Jegliche absichtlichen Zeichen von Menschenhand sind hier völlig überflüssig und können ihre Ursprünglichkeit enorm beeinträchtigen.

Steinmännchen, adé!

Die Natur ist der beste Künstler!

wilder strand ohne steinmännchen

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.