Bohrungen in der Antarktis könnten zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen

Wissenschaftler planen mit einem hochentwickelten Bohrer 3 Kilometer tief in das Eis der Antarktis zu bohren, um mehr über die Vergangenheit der Erde und die zukünftigen Klimaverhältnisse zu erfahren. Die Australian Antarctic Division (AAD) hat den neuen Bohrer am Montag vorgestellt. Der 9 Meter lange Bohrer besteht aus Titan, Edelstahl und Aluminiumbronze. Die Maschine kann dabei Temperaturen von bis zu -55 Grad Celsius standhalten. Das Projekt wird im Jahr 2021 beginnen und ungefähr vier Jahre dauern, bis die gesamte Tiefe durchgebohrt ist. Das Ziel: Eine Lösung zur Bekämpfung des Klimawandels zu finden.

„Am Ende befindet sich eine scharfe Schneidspitze, die wie eine Lochsäge funktioniert und einen Stopfen aus dem Eis schneidet“, sagte Projektleiter Matt Filipowski. „Dann hält die Bohrkammer diesen Eisabschnitt fest, wir winden den Bohrer ganz nach oben, an die Oberfläche, nehmen den langen zylindrischen Kern heraus und beginnen den Vorgang von vorne.“

Der Eisbohrkopf des neuen Bohrers

Mit der Bohrmaschine können jeweils etwa drei Meter Eis herausgenommen werden. Das ist keine kleine Leistung, denn die Bohrmaschine erfordert eine mobile 500-Tonnen-Basis, die Personal und Ausrüstung an einen abgelegenen Ort etwa 1.200 km von der Küste der Antarktis bringt.

Drei Meter pro Bohrung

Die Eisschichten erzählen die Geschichte unseres Planeten und könnten zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen

„In den nächsten Jahren wollen wir eines der letzten großen Probleme in der Klimawissenschaft lösen“, sagte der Glaziologe Tas van Ommen der Australian Associated Press. Im Wesentlichen suchen Wissenschaftler nach winzigen Luftblasen, die im Eis eingeschlossen sind. Diese vermitteln klar und deutlich, wie sich das Klima in den letzten Millionen Jahren verändert hat. Jede Luftblase ist eine Zeitkapsel dessen, wie der Planet in der Vergangenheit aussah. Wenn die Wissenschaftler diesen Wandel abbilden können, können sie hoffentlich ein besseres Verständnis dafür entwickeln, wie sich das Klima heute verändert.

Diese Luftblasen enthalten die Geschichte des Klimawandels

Vor ungefähr einer Million Jahren geschah etwas, das die Funktionsweise der Eiszeiten grundlegend veränderte. Während der Planet zunächst alle 40.000 Jahre eine Eiszeit erlebte, begann es ab einem bestimmten Zeitpunkt eine alle 100.000 Jahre zu haben. Wenn Wissenschaftler herausfinden, was diese Veränderung kennzeichnet, können sie möglicherweise auch feststellen, was sie verursacht hat und ob wir gerade eine ähnliche Veränderung durchlaufen.

1.200 km von der Küste entfernt

Drei Kilometer in die Tiefen der Erde bohren

Hunderttausende Menschen auf der ganzen Welt marschierten letzten Freitag in einer Reihe von Streiks zur Bekämpfung des Klimawandels. Allein um das Brandenburger Tor versammelten sich nach Schätzungen der Polizei 100.000 Demonstranten. Ein weiterer weltweiter Protest ist für den 27. September geplant. Es wird dringend versucht, den Klimawandel zu verlangsamen, bevor es zu spät ist. Diese Antarktisforschung könnte nun endlich die Lösung zur Bekämpfung des Klimawandels darstellen.

Massenproteste rund um die Welt