Apfelbaum schneiden – So machen Sie es richtig!
Wie schön! Die neue Apfelsaison 2021 fängt wieder an. In unseren eigenen Gärten und auf dem Bauernmarkt warten schon leckere, saftige Stücke auf uns, die voller Vitamine und gesunder Energie sind. Rund und glänzend in Rot, Gold, Grün oder Orange, Äpfel sind für unsere Gesundheit und Wohlbefinden einfach unersetzlich. Wenn Sie also ebenso zu den Glücklichen zählen, die ihre eigene Apfelernte haben, dann sollten Sie regelmäßig Ihren Apfelbaum schneiden. So werden dann die Äpfel im Spätsommer und Herbst nicht nur mehr, sondern auch leckerer und saftiger sein. Außerdem erhalten Sie dadurch die Gesundheit Ihres Baumes, indem Sie ihn resistenter gegen Krankheitserregern machen. Wann und wie man einen Apfelbaum und generell einen Obstbaum schneidet und was noch dabei zu beachten ist, erfahren Sie im heutigen Beitrag.
Den Apfelbaum schneiden und eine reiche Ernte genießen
Wann sollte man den Apfelbaum schneiden?
Die klassische Zeit, einen Apfelbaum zu schneiden ist im Februar – März, wenn die Temperaturen nicht mehr unter 5 Grad fallen. Das ist auch die Zeit, als sich der Baum noch in der sogenannten Saftruhe befindet und die Knospen sich langsam bilden. Der Schnitt wird in dieser Periode leichter durchgeführt, weil die Blätter noch nicht da sind und man besser erkennen kann, welche Triebe und Äste zu entfernen oder zu kürzen sind.
Ab März, auch generell im Sommer könnte man nur einen leichten Schnitt hier und da ausüben oder durch die Ernte zerbrochene Äste entfernen. Allerdings ist um diese Zeit Vogelschutz angesagt und bei jeder Tätigkeit dieser Art sollten Sie unbedingt nach nistenden Vögeln Ausschau halten, um diese nicht zu verletzen oder vertreiben.
Mit dem Schneiden Ihres Apfelbaumes können Sie eigentlich schon ab November anfangen, direkt nach der Ernte. So sorgen Sie ebenfalls für mehr Blütenpracht und reichere Ernte im nächsten Jahr.
Scharfe Baumscheren sind beim Apfelbaum Schneiden ein absolutes Muss
Extra Tipp: Wählen Sie immer trockene Tage für den Rückschnitt Ihrer Bäume. Wenn Äste und Triebe nass geschnitten werden, heilen diese viel schwieriger und es können sich außerdem Schimmelpilze entwickeln.
Welche Schnittarten gibt es?
Je nach Alter und Sorte des Apfelbaumes gibt es auch unterschiedliche Schnittarten, die optimal sind.
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Der Pflanzschnitt
Ganz am Anfang, kurz nach dem Pflanzen erfolgt der so genannte Pflanzschnitt. Das Ziel hier ist vor allem, die bessere Bildung der Baumkrone und die gute Verzweigung der Seitentriebe zu fördern. Dabei werden der Mitteltrieb, die drei Leittriebe und alle Seitentriebe leicht gekürzt. Nach dem Schnitt werden die senkrecht wachsenden Seitentriebe mit einem weichen Kokosstrick o.ä. nach unten gebunden, damit diese etwas waagerechter wachsen können. So bildet sich später eine schöne pyramidenförmige Krone und der Baum wird auch viel fruchtbarer.
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Der Aufbauschnitt
Dieser erfolgt im ersten Jahr nach dem Einpflanzen wieder ab November. Es wird weiterhin an der Baumkrone und den Astverzweigungen gearbeitet. Solche Triebe, die senkrecht nach oben wachsen, werden lieber völlig entfernt und zu lange Seitenäste sowie solche Triebe, die nicht verzweigt sind, werden gekürzt. Alle Triebe, die sich kreuzen, schräg nach unten oder ins Bauminnere wachsen, werden ebenso entfernt. Auf diese Weise helfen Sie Ihrem Apfelbaum, seine Lebensenergie besser zu kanalisieren und mehr Blüten und Früchte im Frühling und Herbst zu haben.
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Der Erhaltungsschnitt
Dieser Schnitt wird schon ab dem fünften Jahr durchgeführt. Dann ist die Bildung der Baumkrone vollständig abgeschlossen und man kümmert sich hauptsächlich um die Fruchtbarkeit des Baumes. Dichtere Stellen im Baum werden durchs Entfernen von nach innen und unten wachsenden Trieben gelichtet. Auch sich konkurrierende Triebe und Wasserschosse werden entfernt. Altes Fruchtholz, das nicht mehr Äpfel bringt, hat am Apfelbaum ebenso nichts zu suchen. Schneiden Sie dieses deswegen bis auf einen jüngeren Ast zurück.
Ein leichter Sommerschnitt hilft den Äpfeln besser auszureifen
Wie wird der Baumschnitt durchgeführt?
Je nach Baum und Schnittart gehen Sie etwas anders an. Im Prinzip gilt es aber: man geht vom Großen zum Kleinen. Also, zuerst entfernen Sie die größeren Ästen mit der Bügelsäge, indem Sie dann die Ränder der Schnittstelle zusätzlich etwas rundlich zuschneiden und mit Wundwachs bearbeiten. So können keine Schädlinge oder Schimmelpilze ins Baumgewebe eindringen. Mit einer kleineren Klappsäge oder mit der Astschere kürzen Sie Seitenäste und Fruchtholz, indem Sie genau auf die Blütenknospen aufpassen. Das Ziel ist, möglichst viele davon zu behalten. Man schneidet im Prinzip den Trieb über einer Knospe, die nach außen gerichtet ist, und zwar etwas schräg.
Wassertriebe oder – schosse werden vom Ansatz vollständig entfernt, damit diese das Saftgleichgewicht des Apfelbaumes nicht stören. Nachdem diese dann später im Juni wieder austreiben, kann man sie ganz einfach per Hand ausreißen. Äste und Triebe die sich mit anderen kreuzen oder nach innen waschen, werden ebenso entfernt. Das Hauptziel: die Baumkrone soll ausgelichtet und luftig werden. So bekommen dann die Früchte mehr Licht und Wärme. Sie reifen viel besser und als Folge schmecken natürlich auch noch leckerer. Der Baum wird dadurch entlastet und viel robuster gegenüber jeglichen Krankheiten und Schädlingen.
Mit dem richtigen Werkzeug schaffen Sie den Apfelbaumschnitt noch besser
Der Rückschnitt im Sommer sollte ganz leicht und vorsichtig durchgeführt werden
Kümmern Sie sich mit Liebe und Geduld um Ihren Apfelbaum…
… und dieser wird sich bei Ihnen mit einer reichen Ernte bedanken