Braunes Bad, aber richtig: So wird’s zur Wohlfühloase (und nicht zur 70er-Jahre-Höhle)
Ganz ehrlich, wenn jemand „braunes Bad“ sagt, haben viele von uns sofort ein bestimmtes Bild im Kopf, oder? Kleine, dunkelbraune Fliesen, schummriges Licht und Fugen, die schon bessere Zeiten gesehen haben. Ich kenne diese Vorurteile nur zu gut aus meiner Zeit auf dem Bau. Aber ich kann dir sagen: Das ist Schnee von gestern.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Mehr als nur Farbe: Warum Braun im Bad so gut funktioniert
- 2 Das Fundament: Was bei Fliesen und Oberflächen wirklich zählt
- 3 Das A und O: Ohne gutes Lichtkonzept geht gar nichts
- 4 Die richtigen Partner: So kombinierst du Braun stilsicher
- 5 Möbel, Pflege und die kleinen Geheimnisse
- 6 Zeit, Kosten und was du wirklich selbst machen kannst
- 7 Dein braunes Bad ist schon da, aber zu dunkel? Quick Wins!
- 8 Mein Fazit aus der Praxis
- 9 Bildergalerie
Ein modernes braunes Bad hat absolut nichts mehr mit den Bausünden von damals zu tun. Im Gegenteil! Richtig gemacht, ist Braun eine der wärmsten und vielseitigsten Farben, die du für dein Bad wählen kannst. Es kann eine echte Oase der Ruhe sein, ein Ort, der sich natürlich und unglaublich hochwertig anfühlt. Der Schlüssel liegt aber, wie so oft, in der Planung. Es geht um die richtigen Materialien, die passende Haptik und vor allem – das kann ich nicht genug betonen – um das richtige Licht.
Mehr als nur Farbe: Warum Braun im Bad so gut funktioniert
Farben machen was mit uns, das ist kein Geheimnis. Brauntöne sind Erdfarben, sie erinnern uns an Holz, Erde und Stein. Das sind alles Materialien, die uns instinktiv ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben. In unserer hektischen Welt ist das doch genau das, was wir zu Hause suchen, oder? Ein braunes Bad erdet uns und hilft, den Kopf freizubekommen.

Physikalisch gibt es da aber einen Knackpunkt: die Lichtreflexion. Ein dunkles Schokobraun schluckt eine Menge Licht, während ein helles Beige es in den Raum zurückwirft. Genau deshalb wirkten die alten Bäder so dunkel – es war die Kombi aus dunkler Farbe, winzigen Fliesen und einer einzigen Funzel an der Decke. Heute denken wir das Licht von Anfang an mit. Eine dunkle Wand kann mega edel aussehen, wenn sie gezielt angestrahlt wird. Ohne gutes Lichtkonzept wird aber selbst der schönste Braunton zur Enttäuschung.
Von Sand bis Mokka: Den richtigen Ton treffen
Die Palette an Brauntönen ist riesig. Das reicht von hellem Sand und Taupe über warme Holztöne bis hin zu sattem Schokobraun.
- Helle Töne (Beige, Sand): Perfekt als Grundfarbe, besonders in kleinen Bädern oder Räumen mit wenig Tageslicht. Sie machen alles weit und freundlich und sind eine super Basis für kräftigere Akzente.
- Mittlere Töne (Walnuss, Terrakotta): Die schaffen sofort eine warme, gemütliche Atmosphäre. Ideal für Holzmöbel oder als Bodenfliese. Mit dem richtigen Licht wirken sie einladend und null drückend.
- Dunkle Töne (Schokolade, Wenge): Die wirken super edel und modern. Aber bitte gezielt einsetzen! Eine einzige Wand in Schokobraun kann einem Raum eine tolle Tiefe geben. Ein ganzes Bad in dem Ton braucht verdammt viel Licht, sonst fühlt man sich schnell erschlagen.
Ein Tipp aus der Praxis: Nimm dir unbedingt Fliesenmuster mit nach Hause! Im grellen Neonlicht des Baumarkts sieht alles komplett anders aus als in deinem Bad. Schau dir die Muster morgens bei Tageslicht an, mittags und abends bei Kunstlicht. Nur so bekommst du ein echtes Gefühl dafür.

Das Fundament: Was bei Fliesen und Oberflächen wirklich zählt
Die Fliese legt den Grundstein für die gesamte Atmosphäre. Hier sind drei Dinge entscheidend: Größe, Oberfläche und Material.
Warum Größe (fast) alles ist: Das Fliesenformat
Die Zeit der kleinen 15×15 cm Fliesen ist zum Glück vorbei. Heute sind Großformate wie 60×60 cm oder sogar 60×120 cm Standard. Der Vorteil liegt auf der Hand: weniger Fugen. Jede Fuge ist eine Linie, die Unruhe reinbringt. Eine große, durchgehende Fläche wirkt ruhiger, großzügiger und lässt das Bad optisch wachsen. Gerade bei Brauntönen ist das Gold wert, um der Farbe die Schwere zu nehmen.
Kleiner, aber feiner Unterschied: die Fugenfarbe! Wusstest du, dass die alles ändern kann? Eine dunkelbraune Fuge auf einer braunen Fliese lässt die Fläche fast fugenlos und noch ruhiger wirken. Eine helle Fuge hingegen betont jede einzelne Fliese und schafft einen eher rustikalen Look.
Matt oder glänzend? Eine Frage der Optik und Sicherheit
Die Oberfläche beeinflusst nicht nur den Look, sondern auch, wie sicher du im Bad unterwegs bist.

- Glänzende Fliesen reflektieren Licht und können den Raum heller wirken lassen. Aber Achtung: Sie können bei falscher Beleuchtung fies blenden. Und auf dem Boden werden sie bei Nässe spiegelglatt. Für den Boden im Nassbereich sind sie daher ein No-Go.
- Matte Fliesen wirken viel ruhiger und moderner. Sie schlucken das Licht sanft und sorgen für eine entspannte Atmosphäre. Für den Boden ist hier die Rutschhemmung entscheidend. Im privaten Barfußbereich sollte es mindestens die Klasse R9 sein, in der Dusche selbst empfehle ich immer R10. Das steht in den Produktdaten – frag im Zweifel nach! Sicherheit geht immer vor.
Übrigens, Fliesen in Holz- oder Steinoptik haben oft eine leicht strukturierte Oberfläche. Das fühlt sich nicht nur toll an, sondern verstärkt auch den natürlichen Charakter ungemein.
Feinsteinzeug vs. Naturstein: Eine Budget- und Pflegefrage
Hier scheiden sich oft die Geister. Feinsteinzeug ist heute der absolute Standard im Bad. Es ist knallhart, komplett wasserdicht und super pflegeleicht. Die Designs sind der Wahnsinn – du bekommst Holz- oder Steinimitate, die du vom Original kaum unterscheiden kannst. Gutes Feinsteinzeug in Holzoptik findest du so zwischen 40 und 80 € pro Quadratmeter. Für die meisten ist das die beste und wirtschaftlichste Wahl.

Echter Naturstein wie Travertin oder Schiefer hat natürlich eine einzigartige Ausstrahlung. Jede Platte ist ein Unikat. Aber er ist auch anspruchsvoller. Naturstein ist poröser und muss regelmäßig imprägniert werden, damit keine Wasser- oder Seifenflecken entstehen. Außerdem mag er keine säurehaltigen Reiniger. Hier musst du mit Preisen ab ca. 90 bis 150 € pro Quadratmeter rechnen und bereit sein, ihm etwas mehr Liebe bei der Pflege zu schenken.
Das A und O: Ohne gutes Lichtkonzept geht gar nichts
Ich sags nochmal: Ein braunes Bad steht und fällt mit dem Licht. Wir Profis denken da immer in drei Ebenen.
- Die Grundbeleuchtung: Das ist das Licht, das den Raum gleichmäßig ausleuchtet. Statt einer Lampe in der Mitte setzen wir heute auf mehrere Einbaustrahler (Spots), die das Licht breit streuen. Als grobe Faustregel kannst du mit etwa 300 Lumen pro Quadratmeter rechnen, damit es überall hell genug ist.
- Die Funktionsbeleuchtung: Das brauchst du an bestimmten Orten, allen voran am Spiegel. Zum Schminken oder Rasieren brauchst du helles, schattenfreies Licht, am besten von links und rechts. Wichtig ist hier die Lichtfarbe: Neutralweiß mit ca. 4000 Kelvin gibt Hauttöne am besten wieder. Zu warmes Licht lässt dich schnell müde und fahl aussehen.
- Die Akzentbeleuchtung: Das ist die Kür! Das Licht, das für die Atmosphäre sorgt. Ein LED-Streifen unter einem schwebenden Waschtisch, ein Spot, der eine strukturierte Steinwand anstrahlt, oder eine beleuchtete Nische in der Dusche. Ich hatte mal einen Kunden, der sein Bad komplett in dunklem Mokka fliesen wollte. Ich hab ihm dann zu einem LED-Band unter dem Waschtischschrank geraten. Am Ende meinte er, genau dieses kleine, indirekte Licht macht abends die ganze Wellness-Stimmung aus. Dieses Licht sollte unbedingt dimmbar sein!
Wichtiger Sicherheitshinweis: Finger weg von der Elektrik im Bad! Wasser und Strom sind eine lebensgefährliche Mischung. Das ist ein Job für den Elektrofachbetrieb. Es gibt strenge Vorschriften (die sogenannten Schutzzonen), die genau festlegen, welche Leuchten wo installiert werden dürfen. Hier gibt es keine Kompromisse.

Die richtigen Partner: So kombinierst du Braun stilsicher
Ein Bad nur in einem Braunton wäre schnell langweilig. Die Magie entsteht durch die Kombination.
- Mit Weiß: Der absolute Klassiker, funktioniert immer. Weiß bringt Frische und Leichtigkeit rein und lässt weiße Waschbecken oder die Badewanne richtig strahlen.
- Mit Beige oder Creme: Wer es sanfter mag, kombiniert verschiedene Braun- und Beigetöne. Das wirkt super harmonisch und ruhig. Achte nur darauf, dass die Untertöne (eher warm oder eher kühl) zusammenpassen.
- Mit Grün: Die Kombi direkt aus dem Wald. Wirkt unglaublich natürlich und beruhigend. Echte Pflanzen sind hier der einfachste Weg. Farne oder das Einblatt lieben die hohe Luftfeuchtigkeit. Und ein Geheimtipp ist die Glücksfeder (Zamioculcas) – die ist quasi unkaputtbar und kommt auch mit weniger Licht klar.
- Mit Schwarz: Eine sehr moderne, mutige Kombi. Mattschwarze Armaturen oder Duschprofile sehen zu dunklem Holz oder Steinoptik extrem edel aus. Das braucht aber unbedingt gutes Licht und helle Flächen (z.B. eine weiße Decke) als Gegengewicht, sonst wird’s zur Gruft.

Möbel, Pflege und die kleinen Geheimnisse
Bei den Möbeln sind schwebende Waschtischunterschränke genial. Sie lassen den Raum größer wirken und du kommst beim Putzen super einfach drunter. Bei der Keramik ist Weiß der Standard. Farbige Waschbecken in mattem Schwarz können cool aussehen, aber überleg dir gut, ob du den Trend auch in fünf Jahren noch magst.
Gut zu wissen: Die richtige Pflege Ein oft übersehener Punkt! Neue Oberflächen brauchen die richtige Pflege, damit sie lange schön bleiben. – Matte Fliesen: Am besten mit einem neutralen Reiniger und einem Mikrofasertuch wischen, das vermeidet Schlieren. – Naturstein: Absolutes Tabu sind säure- oder essighaltige Reiniger! Die greifen die Oberfläche an. Immer spezielle Natursteinreiniger (pH-neutral) verwenden. – Mattschwarze Armaturen: Hier ist der größte Feind Kalk. Nach dem Duschen am besten kurz mit einem weichen Tuch trockenreiben. Zum Reinigen reicht meist Wasser mit einem Schuss Spüli. Auf keinen Fall scheuernde Mittel benutzen!
Zeit, Kosten und was du wirklich selbst machen kannst
Eine komplette Badsanierung ist ein großes Projekt. Sei realistisch, was den Aufwand angeht. Ein grober Zeitplan sieht oft so aus: – Woche 1: Abriss, Staub, Lärm. Die alten Sachen fliegen raus, neue Leitungen werden verlegt. – Woche 2: Vorbereitungen wie Estrich gießen oder Wände verputzen. Danach heißt es oft: warten, bis alles trocken ist. – Woche 3 & 4: Jetzt wird’s schön! Der Fliesenleger kommt, danach wird verfugt. Anschließend folgen Malerarbeiten und die Montage von Dusche, WC und Möbeln.

Rechne also mit mindestens 3-4 Wochen, in denen das Bad eine Baustelle ist. Kostenmäßig solltest du für ein mittelgroßes Bad vom Fachbetrieb inklusive Material und Arbeit mit 15.000 bis 25.000 Euro planen. Eine grobe Aufteilung ist oft: ca. 40-50 % für die Handwerkerlöhne, 20 % für Fliesen, 15 % für Sanitärkeramik und der Rest für Möbel, Armaturen und Kleinteile.
Wo kannst du sparen? Abbrucharbeiten oder spätere Malerarbeiten an der Decke kannst du als geübter Heimwerker oft selbst machen. Aber: Finger weg von Wasser- und Stromleitungen und vor allem von der Abdichtung unter den Fliesen! Ein Fehler hier kann zu einem riesigen Wasserschaden führen. Das ist die wichtigste Schicht im ganzen Bad und muss vom Profi gemacht werden. Hier zu sparen ist am Ende die teuerste Entscheidung.
Dein braunes Bad ist schon da, aber zu dunkel? Quick Wins!
Vielleicht hast du schon ein braunes Bad und willst es nur aufhellen? Kein Problem, hier ein paar Tricks, die sofort helfen: 1. Leuchtmittel-Tausch: Ersetze die alten Birnen durch stärkere, moderne LEDs. Achte auf einen hohen Lumen-Wert (Helligkeit) und eine angenehme Lichtfarbe (ca. 3000 Kelvin für warmweißes, gemütliches Licht). 2. Spieglein, Spieglein: Häng einen möglichst großen, am besten rahmenlosen Spiegel auf. Er reflektiert das Licht und lässt den Raum sofort größer wirken. 3. Helle Textilien: Neue Handtücher, ein Duschvorhang und ein Badvorleger in hellen Farben wie Creme, Beige oder Salbeigrün bewirken Wunder und brechen die dunklen Flächen auf.

Mein Fazit aus der Praxis
Ein braunes Bad ist eine fantastische Wahl für jeden, der sich einen warmen, zeitlosen und hochwertigen Rückzugsort wünscht. Mit den heutigen Materialien und einer cleveren Lichtplanung schaffst du einen Raum, der pure Eleganz und Gemütlichkeit ausstrahlt. Nimm dir Zeit für die Planung, spiel mit Mustern und hol dir für die kritischen Arbeiten einen Profi dazu. Dann wird dein braunes Bad garantiert zu deinem neuen Lieblingsort im Haus.
Bildergalerie


- Die Fugenfarbe ist entscheidend: Zu hellen Sandtönen passt eine Fuge in Beige oder hellem Grau.
- Bei dunklen Schoko-Fliesen kann eine fast schwarze Fuge den Look moderner und ruhiger wirken lassen als ein harter weißer Kontrast.

Welche Lichtfarbe passt am besten zu Braun?
Vermeiden Sie kühles, bläuliches Licht (über 4.000 Kelvin). Ideal für erdige Brauntöne ist eine warmweiße Beleuchtung zwischen 2.700 und 3.000 Kelvin. Sie unterstreicht die Wärme der Farbe und schafft eine gemütliche, an eine Wellness-Oase erinnernde Atmosphäre. Dimmbare LEDs sind hier Gold wert, um die Stimmung von „fit für den Tag“ bis „entspannt am Abend“ anzupassen.

Spielen Sie mit Texturen, um einem braunen Bad Tiefe zu geben. Kombinieren Sie glatte, großformatige Fliesen an der Wand mit einem Boden in rauer Schieferoptik. Setzen Sie Akzente durch einen Waschtisch aus naturbelassenem Holz mit sichtbarer Maserung und ergänzen Sie das Ganze mit flauschigen Baumwollhandtüchern. Dieser Mix aus unterschiedlichen Oberflächen macht den Raum lebendig und verhindert, dass er eintönig wirkt.

„Die Farbe Braun, die an Erde und Holz erinnert, hat nachweislich eine beruhigende Wirkung auf die Psyche und kann das Gefühl von Sicherheit und Stabilität fördern.“
Diese Erkenntnis aus der Farbpsychologie erklärt, warum ein gut gestaltetes braunes Bad mehr als nur ein Raum ist – es ist ein persönlicher Rückzugsort, der uns hilft, nach einem langen Tag wieder zu uns selbst zu finden.

Der Fugen-Effekt: Je größer die Fliesen, desto weniger Fugen stören das Gesamtbild. Großformatige Fliesen (z.B. 60×120 cm) lassen gerade kleine Bäder ruhiger und großzügiger wirken, da die Fläche wie aus einem Guss erscheint. Ein unschätzbarer Vorteil bei dunklen Brauntönen!


Echtholz im Bad ist kein Tabu mehr, wenn man die richtige Sorte wählt. Es bringt eine unschlagbare Wärme und Natürlichkeit in den Raum.
- Teakholz: Der Klassiker für Bäder. Sein hoher Ölanteil macht es von Natur aus extrem widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit.
- Thermoesche: Durch eine spezielle Wärmebehandlung wird sie formstabil und resistent gegen Pilzbefall – eine nachhaltige europäische Alternative.

- Indirekte Beleuchtung hinter dem Spiegel oder unter dem Waschtisch.
- Eine einzelne, skulpturale Pendelleuchte über der freistehenden Wanne.
- Gezielt ausgerichtete Spots, die die Textur einer Holzwand betonen.
Das Geheimnis vieler Luxus-Hotel-Spas? Ein durchdachtes Lichtkonzept, das aus mehreren, separat schaltbaren Lichtinseln besteht und so Atmosphäre statt nur Helligkeit schafft.

Warmes Messing oder Gold: Diese Armaturen wirken luxuriös und unterstreichen die warmen Untertöne von Hölzern wie Walnuss oder Eiche. Ein perfektes Match für einen eleganten, fast schon glamourösen Look.
Mattes Schwarz: Der moderne Kontrapunkt. Schwarze Armaturen, zum Beispiel von Grohe aus der „Phantom Black“-Serie, setzen ein klares, grafisches Statement und passen hervorragend zu dunklen Mokka-Tönen oder graustichigen Brauntönen.

Der japanische Wabi-Sabi-Stil, der die Schönheit im Unvollkommenen feiert, ist der perfekte Partner für ein braunes Bad. Denken Sie an handgefertigte Keramik, unregelmäßig verputzte Wände in einem Lehmton und minimalistische Holzmöbel. Es geht nicht um Perfektion, sondern um eine authentische, ruhige Atmosphäre, die zum Innehalten einlädt.

Experten-Warnung: Einer der häufigsten Fehler ist das Mischen von zu vielen, nicht harmonierenden Brauntönen. Ein rötliches Terrakotta neben einem gräulichen Taupe und einem gelblichen Eichenholz kann schnell unruhig wirken. Beschränken Sie sich auf eine Farbfamilie und setzen Sie lieber auf unterschiedliche Helligkeiten und Texturen innerhalb dieses Spektrums.


Eine dunkle Wand in Schokoladenbraun kann bis zu 80% des einfallenden Lichts absorbieren.
Das ist der Grund, warum Lichtplanung so essenziell ist. Während eine weiße Wand das Licht reflektiert und den Raum erhellt, „schluckt“ eine dunkle Wand es. Planen Sie daher gezielte Lichtquellen wie Wandleuchten oder Spots ein, um die edle Farbe zur Geltung zu bringen und keine düstere Höhle zu erschaffen.

Grünpflanzen sind der natürlichste Partner für Brauntöne. Sie bringen Leben, Frische und einen Farbtupfer in erdige Bäder. Besonders gut eignen sich Pflanzen, die eine hohe Luftfeuchtigkeit lieben:
- Schwertfarn (Nephrolepis): Üppig und luftreinigend.
- Glücksfeder (Zamioculcas): Extrem pflegeleicht, kommt auch mit weniger Licht aus.
- Korbmarante (Calathea): Ihre gemusterten Blätter sind ein Kunstwerk für sich.

Komplettsanierung zu teuer?
Für eine schnelle Verwandlung oder um einen dunklen Braunton erst einmal zu testen, können hochwertige Fliesenfolien eine Option sein. Anbieter wie „Foimex“ oder „d-c-fix“ bieten robuste, wasserfeste Folien in realistischen Holz- oder Steinoptiken an. Ideal für eine Akzentwand hinter dem Waschtisch, um die Wirkung zu erproben, bevor man sich für eine endgültige Lösung entscheidet.

Wenn es um hochwertige Fliesen in authentischer Holz- oder Natursteinoptik geht, lohnt sich ein Blick auf die Kollektionen etablierter Marken. Die Serie „My Earth“ von Villeroy & Boch oder die „Grande Marble Look“-Kollektion von Marazzi bieten unglaublich realistische Oberflächen, die die Ästhetik des Naturmaterials mit der Pflegeleichtigkeit von Feinsteinzeug verbinden.

Klarglas: Lässt den Raum offener und größer wirken, da der Blick frei schweifen kann. Die beste Wahl für kleine Bäder, um die Duschzone nicht optisch abzutrennen.
Rauchglas: Ein Statement! Getöntes Glas in Braun oder Grau wirkt sehr edel und schafft eine intimere, abgegrenzte Duschzone. Passt perfekt zu einem modernen, dunklen Badkonzept und greift die Farbe der Wände wieder auf.


Textilien sind die schnellsten und günstigsten Verwandlungskünstler in jedem Bad. In einer braunen Umgebung können sie gezielt Stimmungen erzeugen:
- Cremeweiß oder Leinen: Sorgt für einen frischen, natürlichen Spa-Look.
- Sattes Terrakotta oder Rostrot: Bringt Wärme und einen Hauch von mediterranem Flair.
- Tiefes Waldgrün: Schafft eine elegante und beruhigende Verbindung zur Natur.

Rund 80 % der Umweltauswirkungen eines Produkts werden bereits in der Designphase festgelegt.
Auch im braunen Bad lässt sich auf Nachhaltigkeit achten. Entscheiden Sie sich für Badmöbel aus zertifiziertem Holz (FSC), Armaturen mit Wassersparfunktion und Accessoires aus schnell nachwachsenden Rohstoffen wie Bambus. So wird die Wohlfühloase auch zu einem Ort mit gutem Gewissen.

Nicht vergessen: Die fünfte Wand! Eine strahlend weiße Decke ist der einfachste Weg, um zu verhindern, dass ein braunes Bad drückend wirkt. Sie reflektiert das Licht nach unten und schafft einen luftigen Kontrast.

Nicht ganz Beige, nicht ganz Grau: Der Trendton „Greige“ ist der perfekte Vermittler in einem braunen Bad. Er hat die Wärme von Beige, aber die moderne, ruhige Ausstrahlung von Grau. Ein Farbton wie „Elephant’s Breath“ von Farrow & Ball an einer Wand kann hellere Sandtöne und dunkles Holz elegant miteinander verbinden und sorgt für eine subtile, anspruchsvolle Tiefe.

Keine Lust auf kalte Fliesen? Moderner Design-Vinylboden ist eine fußwarme, pflegeleichte und wasserfeste Alternative. Insbesondere in realistischer Holzoptik, etwa von Anbietern wie Project Floors oder Tarkett, kann er die natürliche und warme Atmosphäre eines braunen Bades perfekt unterstützen und ist dabei oft günstiger und einfacher zu verlegen als Echtholz.


Ein braunes Bad lebt mit dem Licht. Morgens, durchflutet von Tageslicht, wirkt es belebend und erdig. Abends, bei gedimmter, warmer Beleuchtung, verwandelt es sich in eine private, schützende Höhle – der perfekte Ort, um den Stress des Tages hinter sich zu lassen.

Keramik, Mineralguss oder doch Naturstein?
Die Wahl des Waschtischs prägt den Stil maßgeblich. Klassische Keramik von Duravit oder Laufen in einem warmen Weißton bildet einen frischen Kontrast. Mineralguss ermöglicht filigranere Formen und kann sogar in matten Erdtönen eingefärbt werden, was einen harmonischen Look erzeugt. Ein Aufsatzwaschbecken aus dunklem Naturstein wie Schiefer wird hingegen zum absoluten, naturnahen Highlight des Raumes.

- Flauschige, schwere Handtücher in einem passenden Akzentton.
- Ein Diffusor mit einem erdigen Duft wie Sandelholz oder Zeder.
- Eine hochwertige Handseife in einem edlen Spender aus dunklem Glas oder Holz.
Das Geheimnis des Spa-Gefühls? Es sind die kleinen Details, die alle Sinne ansprechen und aus einem Badezimmer einen Ort der puren Entspannung machen.

Dunkle, matte Fliesen sind edel, zeigen aber schnell Kalk- und Wasserflecken. Ein einfacher Trick verhindert das:
- Nach dem Duschen die Fliesen kurz mit einem Abzieher oder einem weichen Mikrofasertuch trockenreiben. Das dauert nur 30 Sekunden.
- Zur regelmäßigen Reinigung milde, neutrale Reiniger verwenden, um die Oberfläche nicht anzugreifen.
Salbeigrün: Diese sanfte, graugrüne Farbe ist der perfekte Partner für helle bis mittlere Brauntöne. Sie wirkt beruhigend, natürlich und bringt eine subtile Frische in den Raum, ohne sich aufzudrängen.
Tiefblau: Für einen dramatischen, eleganten Kontrast. Eine Akzentwand in Marineblau neben dunklem Walnussholz oder schokobraunen Fliesen erzeugt eine luxuriöse und intensive Atmosphäre.




