Kürbis schnitzen wie ein Profi: Die ultimative Anleitung für eine Laterne, die wirklich lange hält
Mal ganz ehrlich: Warum ein Handwerker im Herbst Kürbisse schnitzt
Jedes Jahr das gleiche Spiel: Die Supermärkte quellen über vor perfekt orangefarbenen Kürbissen. Gleich daneben liegen diese kleinen Plastik-Schnitzsets, bei denen man schon beim Anschauen ahnt, dass die Werkzeuge nach dem ersten Schnitt verbiegen. Viele greifen zu, gehen heim und sind am Ende frustriert. Der Kürbis schimmelt nach zwei Tagen, die Küche sieht aus wie ein Schlachtfeld und das Ergebnis? Naja, sagen wir mal, es hat Charakter.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Mal ganz ehrlich: Warum ein Handwerker im Herbst Kürbisse schnitzt
- 2 1. Das A und O: Den perfekten Kürbis aufspüren
- 3 2. Das Handwerkszeug: Vergiss die billigen Plastik-Sets
- 4 3. Schritt für Schritt: So wird’s eine saubere Sache
- 5 4. Die Konservierung: So hält dein Kürbis eine Woche (oder länger)
- 6 5. Die Beleuchtung: Stimmungsvoll, aber bitte sicher
- 7 Ein kleines Schlusswort
- 8 Bildergalerie
Ich kenn das. In meiner Werkstatt arbeite ich normalerweise mit Holz – einem ehrlichen, beständigen Material. Ein Kürbis ist da das genaue Gegenteil. Er ist vergänglich, feucht und unberechenbar. Aber genau das ist doch auch der Reiz, oder? Es ist eine kleine Übung in Geduld und Präzision, bevor der Winter kommt.
Über die Jahre habe ich gelernt, dass die Grundregeln für jedes Material gelten: Du brauchst einen guten Rohstoff, ordentliches Werkzeug und eine saubere Technik. Hier zeige ich dir nicht, wie man mit Spielzeug ein krummes Gesicht in einen Kürbis kratzt. Ich zeige dir, wie du mit solidem Handwerksverstand eine saubere und haltbare Kürbislaterne baust. Eine, auf die du wirklich stolz sein kannst. Und keine Sorge, das dauert auch nicht ewig. Plan mal für dein erstes richtiges Projekt so 2 bis 3 Stunden ein – inklusive Aufräumen.
1. Das A und O: Den perfekten Kürbis aufspüren
Alles fängt mit der Auswahl an. Ein mieser Kürbis führt zu einem miesen Ergebnis, da kannst du noch so ein Künstler sein. Nimm dir also fünf Minuten Zeit im Laden oder auf dem Markt – das ist die wichtigste Investition in dein Projekt.
Welche Sorte ist die richtige?
Nicht jeder Kürbis will geschnitzt werden. Speisekürbisse wie Hokkaido oder Butternut haben oft super hartes Fruchtfleisch und dicke Wände. Toll für die Suppe, aber ein Albtraum für dein Messer. Halte Ausschau nach den klassischen Halloween-Kürbissen. Die Züchter haben hier schon für uns mitgedacht und Sorten entwickelt, die sich perfekt eignen.
- Die Wandstärke: Sie haben meist eine angenehm dünne Wand, was das Schnitzen enorm erleichtert.
- Das Fruchtfleisch: Innen sind sie weicher und faseriger, lassen sich also super aushöhlen.
- Die Form: Oft wachsen sie schön rund und haben eine glatte Oberfläche – die ideale Leinwand für deine Kunst.
Kleine Zierkürbisse sind übrigens ungeeignet, die sind meistens steinhart. Dein Kürbis sollte mindestens die Größe eines Handballs haben. Ein guter Schnitzkürbis kostet auf dem Wochenmarkt oder direkt beim Bauern oft zwischen 5 und 15 Euro, je nach Größe und Pracht.
Worauf du beim Kauf achten musst
Prüf deinen Kandidaten wie ein Profi sein Material. Deine Sinne sind das beste Werkzeug.
Die Klopfprobe: Klopf mal mit dem Fingerknöchel drauf. Klingt es schön hohl? Perfekt! Ein dumpfer, satter Klang deutet auf zu dicke Wände oder schon matschiges Fruchtfleisch hin. Beides wollen wir nicht.
Der Stiel-Check: Der Stiel verrät viel über die Frische. Er sollte fest, trocken und stabil sein. Ein grüner, knackiger Stiel ist quasi das Frischesiegel. Ist er weich, matschig oder fehlt er ganz – Finger weg! Über die offene Stelle dringen Bakterien ein und starten die Schimmel-Party, bevor du überhaupt angefangen hast.
Die Schalen-Inspektion: Fahr mit der Hand über die ganze Oberfläche. Spürst du weiche Stellen, tiefe Macken oder gar schimmlige Flecken? Das sind K.o.-Kriterien. Leichte oberflächliche Kratzer sind okay, aber alles, was auf Fäulnis hindeutet, wird sich nach dem Anschneiden rasant ausbreiten.
Der Stand-Test: Stell den Kürbis auf den Boden. Steht er stabil? Ein Wackelkandidat ist nicht nur nervig beim Schnitzen, sondern später auch eine unsichere Laterne. Such dir einen mit einer flachen Unterseite.
2. Das Handwerkszeug: Vergiss die billigen Plastik-Sets
Lass die bunten Schnitz-Sets im Supermarkt bitte einfach liegen. Das ist meistens Schrott. Die kleinen Sägen sind stumpf, die Schaber ineffizient. Du brauchst kein teures Spezialwerkzeug, wahrscheinlich hast du das meiste eh schon zu Hause.
Meine Werkzeug-Empfehlung aus der Praxis
- Für den Deckel: Ein stabiles Sägemesser. Ein gutes Brotmesser oder sogar eine kleine Fuchsschwanzsäge aus dem Werkzeugkasten sind ideal. Die Zähne greifen gut in die Schale, ohne dass du abrutschst.
- Zum Aushöhlen: Ein großer, stabiler Metalllöffel ist gut, ein Eisportionierer ist besser. Dessen scharfe Kante und die gute Hebelwirkung sind unschlagbar, um die faserige Masse rauszukriegen.
- Für die feinen Details: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Ein kleines, scharfes Küchenmesser ist gut für Kurven. Für richtig saubere Kanten und gerade Linien schwöre ich aber auf Werkzeug aus dem Linolschnitt. Ein kleines Set für Anfänger bekommst du im Bastelladen oder online schon für 10-15 Euro. Diese Investition lohnt sich! Alternativ tut’s auch ein Teppichmesser mit einer frischen, scharfen Klinge.
- Zum Vorzeichnen: Ein wasserlöslicher Folienstift ist perfekt, die Linien wischst du später einfach weg. Oder du nimmst einen Nagel, um die Konturen einer Papiervorlage durchzupiksen.
Ein Wort zur Sicherheit
Das gefährlichste Werkzeug ist ein stumpfes Werkzeug. Klingt komisch, ist aber so. Bei einem stumpfen Messer musst du mehr drücken, rutschst leichter ab und die Verletzungen sind oft übler. Also: Immer scharfes Werkzeug benutzen!
Und ganz wichtig: Schneide IMMER vom Körper weg. Leg deine zweite Hand niemals in die Schnittrichtung. Sorge außerdem dafür, dass der Kürbis stabil liegt, zum Beispiel auf einem feuchten Geschirrtuch. Das Aushöhlen ist eine tolle Aufgabe für Kinder, aber das Schnitzen mit scharfen Klingen ist und bleibt Erwachsenensache.
3. Schritt für Schritt: So wird’s eine saubere Sache
Gute Vorbereitung ist alles. Wer planlos loslegt, verbringt am Ende mehr Zeit mit Putzen als mit Schnitzen.
Schritt 1: Der Arbeitsplatz
Leg großflächig Zeitungspapier aus. Kürbismatsch ist klebrig und spritzt. Stell zwei Schüsseln bereit: eine für das faserige Zeug (Kompost) und eine für die Kerne – die heben wir auf!
Schritt 2: Der Deckel – der wichtigste Schnitt
Ein klassischer Anfängerfehler: den Deckel im 90-Grad-Winkel schneiden. Sobald der Kürbis etwas trocknet und schrumpft, fällt der Deckel einfach nach innen. Ärgerlich! Schneide stattdessen schräg, in einem Winkel von etwa 45 Grad nach innen. So bekommt der Deckel eine konische Kante und liegt später sicher auf.
Profi-Tipp: Schneide keinen perfekten Kreis, sondern ein Fünf- oder Sechseck. So weißt du immer genau, wie der Deckel wieder draufgehört. Mach eine Kante vielleicht etwas anders als die anderen, als kleine Markierung.
Schritt 3: Das Aushöhlen (und der leckere Bonus)
Jetzt wird’s anstrengend. Hol mit den Händen erstmal die losen Fasern und Kerne raus. Dann nimm den Löffel oder Eisportionierer und kratz die Innenwände sauber. Ziel ist, alles Faserige zu entfernen, bis sich die Wand glatt anfühlt. Eine Wandstärke von 2 bis 3 Zentimetern ist ideal. Dicker, und das Licht kommt kaum durch. Dünner, und der Kürbis wird instabil.
Was tun mit dem Inneren? Die Kerne bloß nicht wegwerfen! Spül sie kurz unter Wasser ab, tupf sie trocken und vermische sie mit etwas Öl und Salz (oder Paprika, Chili – worauf du Lust hast). Dann ab auf ein Backblech und bei ca. 160°C für 15-20 Minuten in den Ofen, bis sie goldbraun und knusprig sind. Ein super Snack!
Schritt 4: Das Gesicht auf den Kürbis bringen
Du kannst frei Hand mit einem Stift vorzeichnen. Oder du machst es dir einfach: Such online nach „Kürbis Schnitzvorlagen“ oder „pumpkin carving stencils“. Da gibt es tausende kostenlose Motive. Druck dir eins aus, kleb es mit Malerkrepp auf den Kürbis und pikse die Konturen mit einem Nagel oder einer Reißzwecke nach. Nimmst du das Papier ab, hast du eine perfekte gepunktete Linie zum Nachschneiden.
Schritt 5: Das Schnitzen – mit Geduld und Gefühl
Beginne immer mit den kleinsten und feinsten Teilen des Gesichts. Wenn du die großen Flächen zuerst rausschneidest, verliert der Kürbis an Stabilität. Führe das Messer in einer leichten Sägebewegung und arbeite dich langsam durch die Schale. Drück die ausgeschnittenen Teile vorsichtig von außen nach innen raus.
Was, wenn was schiefgeht? Keine Panik! Mir ist bei meinem ersten Versuch ein ganzer Zahn vom Kürbisgesicht abgebrochen, weil ich zu grob war. Ein abgebrochenes Stück kannst du oft unauffällig mit einem halben Zahnstocher wieder festpinnen. Hast du versehentlich ein Loch in die Wand gestochen? Vielleicht kannst du es kreativ als Narbe oder Warze ins Design einbauen.
4. Die Konservierung: So hält dein Kürbis eine Woche (oder länger)
Ein unbehandelter Kürbis ist oft schon nach 2-3 Tagen hinüber. Mit diesen Tricks verlängerst du seine Lebenszeit erheblich. Das ist keine Magie, sondern simple Biologie.
Schritt 1: Desinfizieren (direkt nach dem Schnitzen)
Mikroorganismen sind der Feind. Um ihnen den Garaus zu machen, sprühst du den Kürbis innen und an allen Schnittkanten mit einer Desinfektionslösung ein. Eine Mischung aus 10 Teilen Wasser und 1 Teil Essigessenz wirkt Wunder. Alternativ, und noch effektiver: Mische einen Liter kaltes Wasser mit einem Teelöffel einfacher Chlorbleiche. (Achtung: Hierbei bitte Handschuhe tragen und für gute Lüftung sorgen!) Kurz einwirken lassen, dann mit Küchenpapier trocken tupfen.
Schritt 2: Versiegeln
Die Schnittkanten sind die Schwachstellen, hier trocknet der Kürbis aus. Reibe alle Kanten dünn mit Vaseline, Melkfett oder einfachem Pflanzenöl ein. Das wirkt wie ein Pflaster und schließt die Poren.
Schritt 3: Tägliche Pflege
Dein Kürbis hat Durst! Sprüh ihn jeden Tag von innen und außen mit etwas kaltem Wasser ein. Wenn du ihn über Nacht an einen kühlen Ort stellst (Keller, Garage oder sogar der Balkon), bremst das den Verfallsprozess enorm.
5. Die Beleuchtung: Stimmungsvoll, aber bitte sicher
Ohne Licht ist die schönste Laterne nichts. Aber hier kann man einiges falsch machen.
Warum echte Kerzen eine schlechte Idee sind
Klar, echtes Kerzenlicht ist gemütlich. Aber die Nachteile überwiegen. Die Hitze eines Teelichts gart das Fruchtfleisch von innen und trocknet den Kürbis extrem schnell aus. Der Ruß färbt alles schwarz und die Brandgefahr ist real – besonders draußen in der Nähe von trockenem Herbstlaub. Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit reicht, und das kann böse enden.
Die viel bessere Alternative: LED-Lichter
Moderne LED-Teelichter sind die perfekte Lösung. Sie sind absolut sicher, entwickeln keine Hitze und die Batterien halten ewig. Viele Modelle haben sogar einen Flackereffekt, der echtem Kerzenlicht täuschend ähnlich sieht. Ein 10er-Pack kostet oft unter 10 Euro und du kannst sie nächstes Jahr wiederverwenden. Eine kleine, batteriebetriebene Lichterkette im Inneren erzeugt übrigens auch ein tolles, gleichmäßiges Leuchten.
Wenn es aber unbedingt eine echte Kerze sein muss, dann sei bitte schlau: Sorge für Belüftung (ein kleines Loch in der Rückseite), stell das Teelicht in ein Glas und lass die Laterne NIEMALS unbeaufsichtigt brennen.
Ein kleines Schlusswort
Das Schnitzen einer Kürbislaterne ist mehr als nur Deko. Es ist ein kleines, kreatives Projekt, das Konzentration und ein Gefühl fürs Material erfordert. Genieß den Prozess, nicht nur das Ergebnis. Wenn du mit Verstand und dem richtigen Werkzeug an die Sache rangehst, schaffst du ein kleines Kunstwerk, das dir und anderen eine ganze Weile Freude bereitet.
Und wenn du fertig bist, sei stolz drauf! Mach doch ein Foto und teile es online, zum Beispiel mit dem Hashtag #KürbisMeisterwerk. Es macht riesig Spaß zu sehen, was andere so zaubern. Jetzt aber ran an den Kürbis – viel Erfolg!
Bildergalerie
Vergessen Sie die biegsamen Sägen aus dem Supermarkt-Set. Profis und ambitionierte Bastler greifen zu Werkzeugen aus dem Töpfer- oder Holzschnitzbedarf. Stabile Schlingenwerkzeuge (Clay Loops) sind perfekt zum Aushöhlen und für feine Schattierungen. Für präzise Konturen eignen sich kleine Holzschnitzmesser oder sogar ein Linolschnitt-Set. Eine kleine Investition, die den Unterschied zwischen Frust und Freude ausmacht.
- Sauberkeit ist alles: Entfernen Sie restlos alle Fasern und Kerne aus dem Inneren. Jedes zurückbleibende organische Material ist eine Einladung für Schimmel.
- Das Desinfektionsbad: Mischen Sie einen Esslöffel Bleichmittel auf vier Liter Wasser und tauchen Sie den Kürbis für einige Minuten darin ein oder besprühen Sie ihn innen und außen gründlich. Das tötet Bakterien ab.
- Versiegeln: Reiben Sie alle Schnittflächen und das Innere dünn mit Vaseline oder einem Pflanzenöl ein. Das schliesst die Feuchtigkeit ein und verlangsamt den Austrocknungsprozess.
Der Begriff „Jack-o‘-lantern“ geht auf eine irische Sage über einen Mann namens „Stingy Jack“ zurück, der dazu verdammt war, mit einer in einer ausgehöhlten Rübe leuchtenden Kohle für immer auf der Erde umherzuwandern.
Der Deckel-Trick: Schneiden Sie den Deckel niemals senkrecht nach unten. Führen Sie das Messer in einem Winkel von etwa 45 Grad nach innen. So entsteht eine konische Öffnung, und der Deckel kann nicht mehr ins Innere des Kürbisses fallen, selbst wenn dieser mit der Zeit etwas schrumpft.
Mein Kürbis fängt an, schrumpelig zu werden. Kann ich ihn retten?
Ja, zumindest für eine kurze Zeit! Wenn Ihr Kunstwerk vor dem großen Abend schlapp macht, gönnen Sie ihm ein eiskaltes Wasserbad. Legen Sie den ganzen Kürbis für ein paar Stunden in einen Eimer mit Eiswasser. Die Zellen nehmen die Feuchtigkeit wieder auf, und er wird spürbar praller und frischer. Danach gut abtrocknen, bevor die Kerze wieder hineinkommt.
LED-Licht: Absolut sicher, keine Brandgefahr, ideal für Haushalte mit Kindern oder Haustieren. Viele Modelle, wie die von Philips oder Varta, haben einen Flacker-Effekt, der echtes Kerzenlicht imitiert. Hält die ganze Nacht und trocknet den Kürbis nicht aus.
Echte Kerze: Unübertroffene Atmosphäre durch das warme, tanzende Licht und den leichten Röstgeruch. Erfordert aber Vorsicht, einen stabilen Stand und eine kleine Öffnung (ein „Kamin“) an der Rückseite oder im Deckel, damit der Sauerstoff zirkulieren kann.
Feine Details und Schattierungen heben Ihre Laterne von der Masse ab. Statt Teile komplett herauszuschneiden, schaben Sie mit einem Schaber oder einem Löffel nur die äußere, orange Schale ab. Das darunterliegende, hellere Fruchtfleisch lässt das Licht sanft durchscheinen. So entstehen beeindruckende 3D-Effekte und Grauabstufungen, die besonders bei komplexen Motiven wie Porträts oder Landschaften wirken.
- Klare, präzise Linien, auch bei kurvigen Mustern.
- Müheloses Schnitzen von Details, für die ein Messer zu grob ist.
- Möglichkeit, die Oberfläche abzuschleifen und zu polieren.
Das Geheimnis? Ein Multifunktionswerkzeug wie ein Dremel. Mit einem feinen Fräs- oder Gravieraufsatz verwandeln Sie den Kürbis in eine echte Skulptur. Beginnen Sie mit niedriger Drehzahl und tragen Sie unbedingt eine Schutzbrille.
Laut einer Schätzung des US-Landwirtschaftsministeriums werden allein in den USA jährlich über 900.000 Tonnen Kürbisse angebaut, ein Großteil davon für die Halloween-Saison.
Das bedeutet auch: eine riesige Menge an Bio-Abfall nach dem Fest. Zerkleinern Sie Ihren Kürbis nach Halloween und geben Sie ihn auf den Kompost oder in die Biotonne. Die Nährstoffe kehren so in den Kreislauf der Natur zurück.
Die besten Vorlagen sind oft die, die man selbst anpasst. Nehmen Sie eine Schablone als Ausgangspunkt, aber lassen Sie sich von der Form Ihres Kürbisses leiten. Hat er eine markante Beule? Machen Sie eine Nase daraus. Ist er eher hoch als breit? Perfekt für ein langes, geisterhaftes Gesicht. Die besten Designs arbeiten mit der natürlichen Form des Kürbisses, nicht gegen sie.
Wie übertrage ich eine komplexe Vorlage sauber auf die runde Oberfläche?
Kleben Sie die Papiervorlage mit Malerkrepp auf den Kürbis. Anschließend stechen Sie die Konturen mit einer Nadel, einem Reißnagel oder der Spitze eines Zirkels Punkt für Punkt durch das Papier in die Kürbisschale. Entfernen Sie das Papier und verbinden Sie die Punkte mit einem abwaschbaren Stift – fertig ist Ihre perfekte Skizze.
Die Kerne sind kein Abfall! Sie sind ein köstlicher Snack.
- Befreien Sie die Kerne grob vom Fruchtfleisch und waschen Sie sie in einem Sieb.
- Tupfen Sie sie mit einem Küchentuch sehr gut trocken.
- Mischen Sie sie mit etwas Olivenöl und Gewürzen nach Wahl (Salz, Paprika, Chili…).
- Verteilen Sie sie auf einem Backblech und rösten Sie sie bei 160 °C für ca. 15-20 Minuten, bis sie goldbraun und knusprig sind.
Wichtiger Sicherheitshinweis: Immer vom Körper weg schnitzen! Wenn das Messer abrutscht – und das wird es bei der feuchten, unebenen Oberfläche –, sorgt diese einfache Regel dafür, dass es nicht in Ihrer Hand oder Ihrem Arm landet. Stützen Sie den Kürbis sicher auf einer rutschfesten Unterlage ab und arbeiten Sie mit kontrolliertem Druck.
Denken Sie über das klassische Orange hinaus. Weiße Kürbisse, oft Sorten wie ‚Lumina‘ oder ‚Ghost‘, bieten eine gespenstisch elegante Leinwand. Ihre glatte, helle Schale bringt filigrane Schnitzereien besonders gut zur Geltung und leuchtet in einem kühlen, fast ätherischen Licht. Für einen rustikaleren, erdigen Look sind die graublauen ‚Jarrahdale‘-Kürbisse eine fantastische Wahl.
„Ein Kürbis ist für mich wie ein großer Klumpen Ton. Er hat bereits eine Persönlichkeit, man muss sie nur noch herausschälen.“ – Ray Villafane, weltbekannter Kürbiskünstler
Künstler wie Villafane haben das Kürbisschnitzen zur Kunstform erhoben. Sie nutzen spezielle Werkzeuge, um hyperrealistische Gesichter und Kreaturen zu schaffen, die oft nur wenige Tage halten – ein eindrucksvolles Beispiel für die Schönheit der Vergänglichkeit.
Ein häufiger Anfängerfehler ist das Design von zu dünnen Stegen zwischen den Ausschnitten. Ein filigranes Spinnennetz mag auf dem Papier toll aussehen, aber ein nur wenige Millimeter dicker Kürbissteg ist instabil. Er bricht leicht beim Schnitzen oder trocknet später aus und fällt in sich zusammen. Planen Sie immer mindestens einen Zentimeter Material für tragende Elemente ein.
Freihand-Zeichnung: Ideal für spontane, organische und oft lustige Gesichter. Das Ergebnis ist einzigartig und hat einen persönlichen Charakter. Perfekt, wenn Sie nicht nach Perfektion streben, sondern den kreativen Prozess genießen wollen.
Schablone (Stencil): Unverzichtbar für komplexe, symmetrische Muster oder die Nachbildung bekannter Figuren. Garantiert ein sauberes, wiedererkennbares Ergebnis. Erfordert mehr Geduld beim Übertragen, aber die Präzision zahlt sich aus.
Schaffen Sie eine herbstliche Duftnote, die Ihre Gäste verzaubert. Streuen Sie vor dem Einsetzen der Kerze eine kleine Prise Zimt oder Pumpkin-Spice-Gewürz auf den Boden im Inneren des Kürbisses. Die Wärme der Kerze lässt die Gewürze sanft duften und erfüllt den Raum mit einem wohligen, herbstlichen Aroma.
Die herausgeschnittenen Stücke müssen nicht im Müll landen. Ein positiv ausgeschnittenes Dreiecks-Auge kann an anderer Stelle mit einem Zahnstocher als abstehendes Ohr wieder angebracht werden. Ein rundes Mundstück wird zur witzigen Nase. Experimentieren Sie mit den Resten, um Ihrem Kürbis mehr Dimension und Persönlichkeit zu verleihen.
- Dauert ewig.
- Wiederverwendbar Jahr für Jahr.
- Perfekt für ultra-feine Details, die in einem echten Kürbis brechen würden.
Die Alternative? Hochwertige Schaumstoff-Kürbisse, wie sie von Marken wie Funkins® angeboten werden. Sie lassen sich mit den gleichen Werkzeugen bearbeiten wie echte Kürbisse, verrotten aber nicht. Eine gute Option für komplizierte Designs, die man behalten möchte.
Bevor Sie den ersten Schnitt machen, planen Sie Ihre Arbeitsfläche. Legen Sie Zeitungspapier großflächig aus. Stellen Sie eine große Schüssel für die Kürbisinnereien und eine kleinere für die Kerne bereit. Ein feuchtes Tuch zum Abwischen der Hände und Werkzeuge ist ebenfalls Gold wert. Eine gute Vorbereitung reduziert die Aufräumzeit am Ende um die Hälfte.
Der aktuelle Guinness-Weltrekord für den schwersten Kürbis liegt bei sage und schreibe 1.226 kg. Gezüchtet wurde er 2021 von Stefano Cutrupi in Italien.
Mein Licht im Kürbis ist viel zu dunkel. Was mache ich falsch?
Das Problem ist oft eine zu dicke Rückwand. Nachdem Sie den Kürbis ausgehöhlt haben, nehmen Sie einen großen, stabilen Löffel oder einen Eisportionierer und schaben Sie die Innenwand, die Ihrem Design gegenüberliegt, weiter aus. Je dünner diese Wand wird, desto mehr Licht wird sie reflektieren und Ihre Laterne von innen heraus zum Strahlen bringen.
Der Moment, in dem man zum ersten Mal das Licht im fertigen Kürbis anzündet und das Zimmer abdunkelt, ist pure Magie. Es ist die Belohnung für die Geduld und die schmutzigen Hände. Plötzlich erwacht die Grimasse zum Leben, das Muster beginnt zu leuchten und die ganze Atmosphäre des Raumes verändert sich. Das ist der Augenblick, für den sich die ganze Arbeit lohnt.
Wichtiger Punkt: Ein Loch für den Rauchabzug! Wenn Sie eine echte Kerze verwenden, entsteht Ruß. Dieser schwärzt nicht nur das Innere Ihres Kunstwerks, sondern kann die Flamme auch ersticken. Bohren oder schneiden Sie ein kleines, unauffälliges Loch in den Deckel oder an die Rückseite des Kürbisses. So kann die heiße Luft entweichen und die Kerze brennt sauber und hell.
