Die unterschätzte Gefahr: Warum deine Sonnenbrille im Herbst wichtiger ist als du denkst

von Mareike Brenner
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Kommt dir das bekannt vor? Die Leute kommen in meine Werkstatt und fragen: „Lohnt sich eine Sonnenbrille im Herbst überhaupt noch? Die Sonne knallt ja nicht mehr so wie im Juli.“ Ich liebe diese Frage, ehrlich gesagt. Meistens hole ich dann zwei Brillen raus: ein Billigteil vom Discounter und eine, die wir hier vernünftig angepasst haben.

Der Unterschied ist nicht nur, was du siehst. Es ist, was du fühlst. Und vor allem, was deine Augen schützt.

Glaub mir, die Herbstsonne ist tückisch. Sie steht so tief, dass sie dich manchmal fieser blendet als die pralle Mittagssonne im Hochsommer. Eine gute Sonnenbrille ist dann kein Mode-Accessoire mehr, sondern ein echtes Werkzeug für deine Sicherheit und die Gesundheit deiner Augen.

Die unsichtbare Gefahr: UV-Schutz ist kein Sommer-Thema

Viele glauben immer noch, je dunkler das Glas, desto besser der Schutz. Das ist ein Riesen-Irrtum und, ehrlich gesagt, ziemlich gefährlich. Eine dunkle Tönung signalisiert deinem Gehirn nur: „Ah, dämmrig.“ Deine Pupillen machen sich daraufhin ganz weit auf. Wenn diese Brille jetzt keinen sauberen UV-Filter hat, schaufelst du dir die schädliche Strahlung förmlich ins Auge – sogar mehr als ohne Brille. Stell dir vor, du öffnest die Haustür sperrangelweit, aber der Einbrecher (die UV-Strahlung) kann einfach durchspazieren.

Sonnenbrille im Herbst? Ja, mit den passenden Trends 2016
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Gut zu wissen: Achte auf das „UV-400“-Siegel. Das ist der Goldstandard. Es bedeutet, die Gläser blockieren wirklich alle schädlichen UV-A- und UV-B-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern. Diese Angabe ist tausendmal wichtiger als die Farbe oder wie dunkel die Gläser sind.

Langzeitschäden sind kein Mythos. Ich habe über die Jahre so viele Menschen beraten, die mit den Folgen zu kämpfen hatten – von schmerzhaften Entzündungen der Hornhaut (quasi ein Sonnenbrand auf dem Auge) bis hin zu ernsten Dingen wie dem Grauen Star oder Schäden an der Netzhaut. Das sind schleichende Prozesse. Eine gute Brille ist da die einfachste Vorsorge der Welt.

Das CE-Zeichen: Ein Versprechen mit Lücken

Auf fast jeder Brille, die du in Europa kaufen kannst, findest du ein kleines „CE“-Zeichen im Bügel. Das bedeutet, das Produkt erfüllt die grundlegenden EU-Anforderungen. Klingt super, oder? Naja. Bei Sonnenbrillen heißt das oft nur, dass ein UV-Schutz bis 380 Nanometer garantiert wird. Da fehlt also ein kleines, aber entscheidendes Stück bis zum sicheren UV-400-Schutz.

Der zweite Haken: Oft deklariert der Hersteller das selbst, ohne unabhängige Kontrolle. Gerade bei den Billigheimern vom Wühltisch bin ich da extrem skeptisch. Wir haben in der Werkstatt ein UV-Messgerät, und es ist echt erschreckend, wie oft Brillen mit CE-Zeichen nicht halten, was sie versprechen.

Kleiner Tipp: Schnapp dir deine Sonnenbrille und komm im Fachgeschäft vorbei. Den UV-Schutz zu testen, dauert keine Minute und ist meistens ein kostenloser Service. So hast du sofort Gewissheit!

Mehr als nur Glas: Was eine richtig gute Brille ausmacht

Eine Sonnenbrille ist immer ein Teamspiel: Gläser und Fassung müssen perfekt harmonieren. Das ist der Unterschied zwischen einem zuverlässigen Werkzeug und einem kurzlebigen Spielzeug.

Das Herzstück: Die Gläser

Hier gibt es gewaltige Unterschiede. Fangen wir beim Material an:

  • Echtes Glas (Mineralglas): Der Klassiker. Unschlagbar kratzfest und mit einer brillanten, klaren Optik. Dafür ist es schwerer und kann natürlich brechen. Für Puristen immer noch die erste Wahl.
  • Kunststoff (CR-39): Das ist heute der gängige Standard. Deutlich leichter als Glas, bruchfester und optisch sehr gut. Eine hochwertige Hartschicht gegen Kratzer ist hier aber absolute Pflicht. Fürs Autofahren im Herbst oft die ideale Wahl.
  • Polycarbonat: Extrem bruchfest und superleicht. Deswegen wird es für Sport- und Kinderbrillen eingesetzt. Es ist aber auch etwas weicher und zerkratzt leichter, die optische Qualität ist gut, aber nicht ganz auf dem Niveau der anderen beiden.

Bei der Tönung gibt es die sogenannten Filterkategorien von 0 bis 4. Für den typischen Herbsttag in unseren Breiten ist Kategorie 2 meistens perfekt. Sie schluckt genug Blendung von der tiefstehenden Sonne, lässt dich aber auch bei wolkigen Abschnitten noch alles klar erkennen. Kategorie 3 ist oft schon zu dunkel.

Achtung! Brillen der Kategorie 4 sind extrem dunkel (für Gletscher etc.) und im Straßenverkehr streng verboten!

Und die Farbe? Die ist mehr als nur Geschmackssache:

  • Grau: Sehr neutral. Du siehst die Welt einfach nur dunkler, die Farben bleiben echt. Top für den Straßenverkehr.
  • Braun: Mein persönlicher Favorit für den Herbst! Braune Gläser filtern blaues Licht stärker und erhöhen so die Kontraste. Alles wirkt plastischer und wärmer. Genial bei wechselhaftem Wetter.
  • Grün: Ähnlich neutral wie Grau, aber verstärkt die Wahrnehmung von Grüntönen. Super für Spaziergänge in der Natur.

Die Geheimwaffe gegen Blendung: Polarisierende Gläser

Wenn ich eine einzige Eigenschaft für eine Herbst-Sonnenbrille empfehlen müsste, dann diese: Polarisation. Ich hatte mal einen Kunden, der auf einer nassen, von der tiefen Sonne beschienenen Landstraße fast einen Unfall gebaut hätte, weil er einfach nichts mehr gesehen hat. Für ihn war eine polarisierende Brille danach eine absolute Offenbarung.

Die Technik dahinter ist genial einfach. Licht, das von nassen Straßen oder anderen Autos reflektiert wird, ist die reinste Blendung. Ein Polfilter blockiert genau dieses störende, horizontal reflektierte Licht. Das Ergebnis? Nasse Straßen wirken plötzlich tiefschwarz und griffig, Spiegelungen auf Wasser sind wie weggezaubert. Ein unglaubliches Plus an Sicherheit und Komfort.

Probier’s mal aus, jetzt sofort! Nimm deine Sonnenbrille und halte sie vor einen LCD-Bildschirm (Handy, Monitor). Dreh die Brille jetzt langsam um 90 Grad. Wird das Bild fast komplett schwarz? Perfekt, dann hast du einen Polfilter!

(Kleiner Hinweis: Einige Displays in Autos sind ebenfalls polarisiert. Das kann dazu führen, dass du sie mit der Brille schlecht siehst. Unbedingt vor dem Kauf im Auto testen!)

Profi-Tipp: Achte auf die Rückseite!

Wenig bekannter Trick: Eine hochwertige Sonnenbrille hat oft eine Entspiegelung auf der Rückseite der Gläser. Warum? Das verhindert, dass dich Licht, das von hinten kommt, im Glas reflektiert und stört. Ein kleines Detail, das einen riesigen Unterschied im Komfort macht.

Passform ist alles: Warum die Fassung entscheidend ist

Die besten Gläser nützen nichts, wenn die Fassung drückt, rutscht oder nach drei Wochen auseinanderfällt. Eine gute Brille sitzt auf der Nase und hinter den Ohren – sie darf die Wangen auch beim Lächeln nicht berühren. Billige Spritzguss-Fassungen lassen sich kaum anpassen und brechen schnell. Hochwertige Materialien wie Acetat oder Titan fühlen sich nicht nur besser an, sondern lassen sich vom Profi perfekt auf deine Kopfform einstellen.

Konkrete Lösungen und was der Spaß kostet

Okay, Butter bei die Fische: Womit musst du preislich rechnen? Das ist kein Geheimnis.

  • Eine anständige Sonnenbrille ohne Sehstärke startet im Fachgeschäft bei etwa 80 €. Nach oben ist natürlich alles offen.
  • Brauchst du eine Sonnenbrille mit deiner individuellen Sehstärke, ist das die Premium-Lösung. Plane hier eher ab 200 € aufwärts ein, je nach Glas und Fassung.
  • Eine super Alternative für Brillenträger sind magnetische Clips, die perfekt auf deine normale Brille passen. Die liegen oft zwischen 50 € und 90 € und sind mega praktisch.
  • Selbsttönende Gläser sind auch eine Option, aber Achtung: Im Auto funktionieren sie kaum, da die Windschutzscheibe die UV-Strahlung blockt, die zum Abdunkeln nötig ist.

Kurz und knapp – dein Herbst-Setup:

  • Für Autofahrer: Ganz klar eine polarisierende Brille der Kategorie 2 mit braunen oder grauen Gläsern. Die Fassung sollte schmale Bügel haben, damit der Schulterblick frei bleibt.
  • Für Spaziergänger & Wanderer: Hier sind kontrastverstärkende braune oder grüne Gläser top. Eine etwas größere, durchgebogene Form schützt zusätzlich vor Wind.

Ein letzter Rat aus der Werkstatt: Pflege!

Damit deine Investition lange hält, mach es richtig. Ganz einfach in zwei Schritten:

  1. IMMER ERST die Gläser unter lauwarmes Wasser halten, um Staub und Sand abzuspülen.
  2. DANN ERST mit einem sauberen Mikrofasertuch sanft trocken reiben. Niemals den Pulloverärmel nehmen – der wirkt wie feines Schleifpapier!

Und denk dran: Du hast nur dieses eine Paar Augen. Sie vor der oft unterschätzten Herbstsonne zu schützen, ist eine der klügsten Entscheidungen, die du treffen kannst. Es geht nicht um Marken, sondern um klare Sicht und deine Gesundheit.

Inspirationen und Ideen

Die Farben des Herbstes spiegeln sich auch in den Brillentrends wider. Statt auf knallige Sommertöne setzen Kenner jetzt auf warme Erd- und Gewürzfarben. Denken Sie an Gestelle in tiefem Bordeauxrot, elegantem Olivgrün oder klassischem Tortoise (Schildpatt-Muster). Diese Töne harmonieren perfekt mit Herbstmänteln und Wollschals und verleihen dem Look eine subtile, edle Note. Ein Modell wie die ‚Clubmaster‘ von Ray-Ban in einem warmen Havanna-Ton ist dafür der perfekte Begleiter.

  • Mikrofasertuch zuerst: Entfernen Sie groben Schmutz und Staub immer trocken, um Kratzer durch Reibung zu vermeiden.
  • Lauwarmes Wasser: Ein Tropfen pH-neutrales Spülmittel genügt. Niemals heisses Wasser verwenden, das kann die Beschichtung angreifen.
  • Sanft abtrocknen: Tupfen Sie die Gläser und das Gestell mit einem sauberen, weichen Baumwolltuch trocken. Papiertücher sind tabu – ihre Holzfasern können feine Kratzer hinterlassen.

Welche Brille passt zu Mütze und Schal?

Im Herbst und Winter wird das Gesicht oft von Accessoires umrahmt. Die Regel lautet: Ausgleich schaffen. Zu einer voluminösen Beanie-Mütze passen eher filigrane Metallgestelle oder dezentere Rahmen, die das Gesicht nicht zusätzlich überladen. Ein markantes Gestell, etwa eine Wayfarer-Form, kann hingegen ein starkes Statement zu einem schlichten Wollmantel und einem feinen Schal setzen. Wichtig ist, dass die Bügel bequem unter der Mütze sitzen und nichts drückt.

Standard-Tönung: Reduziert die Helligkeit und schützt vor UV-Strahlen. Das ist die Basis.

Polarisierte Gläser: Gehen einen entscheidenden Schritt weiter. Sie filtern zusätzlich horizontales, blendendes Licht – genau die Art von Reflexion, die von nassen Strassen oder tiefstehender Sonne erzeugt wird. Das Ergebnis ist eine klarere, kontrastreichere Sicht.

Gerade für Autofahrer ist der Unterschied im Herbst sicherheitsrelevant. Marken wie Maui Jim oder Oakley sind für ihre Polarisationstechnologie bekannt.

Ein fataler Fehler im Herbst: die Sonnenbrille auf dem Armaturenbrett des Autos liegen zu lassen. Die tiefstehende Sonne kann das Auto auch an kühleren Tagen stark aufheizen. Diese Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht können die empfindlichen Beschichtungen der Gläser – wie Entspiegelungen oder Härtungen – angreifen und zu feinen Rissen führen, die die Sicht dauerhaft trüben.

  • Perfekte Sicht beim Wechsel vom sonnigen Draussen ins schattige Café.
  • Kein lästiges Hantieren mehr mit zwei verschiedenen Brillen.
  • Immer der optimale Blendschutz, der sich an die Lichtverhältnisse anpasst.

Das Geheimnis? Photochrome Gläser. Diese auch als „selbsttönend“ bekannten Linsen, wie die bekannten Transitions®, reagieren auf UV-Licht und dunkeln sich im Freien sekundenschnell ein. Im Innenraum werden sie wieder klar. Das macht sie zum idealen Begleiter für den Herbst mit seinem ständigen Wechsel aus Sonne und Wolken.

Das Goldene-Stunde-Geheimnis: Mit der richtigen Sonnenbrille wird ein Spaziergang im Herbstlaub zu einem fast kinematografischen Erlebnis. Braune oder kupferfarbene Gläser verstärken die Rot- und Gelbtöne der Blätter und heben Kontraste hervor. Die Welt sieht nicht einfach nur dunkler aus, sondern satter, wärmer und intensiver. Plötzlich ist es nicht mehr nur ein Schutz vor der Sonne, sondern ein Werkzeug, um die Schönheit des Moments voll auszukosten.

Ein gutes Etui ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Besonders im Herbst, wenn die Brille häufiger in Taschen oder im Handschuhfach landet, schützt es vor dem grössten Feind jeder Linse: Kratzern und Druck.

  • Hartschalenetui: Bietet den besten Schutz vor Stössen und Verbiegen. Ideal für den Transport in vollen Rucksäcken.
  • Stoffbeutel (aus Mikrofaser): Praktisch für die kurzzeitige Aufbewahrung und dient gleichzeitig als Reinigungstuch. Schützt primär vor Kratzern, nicht vor Druck.

Eine CE-Kennzeichnung allein garantiert keinen vollständigen Schutz.

Das ist die entscheidende Wahrheit, wenn es um günstige Sonnenbrillen geht. Während das CE-Zeichen einen Grundschutz bis 380 nm nahelegt, blockiert der wichtige UV-400-Standard Strahlen bis 400 nm. Genau dieser kleine Unterschied betrifft das hochenergetische Licht, das besonders schädlich für die Netzhaut sein kann. Deshalb lohnt es sich, auch im günstigeren Segment auf Marken wie Izipizi Paris oder die Eigenmarken von Optikerketten wie Fielmann zu setzen, die explizit mit

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.