Deine Kua-Zahl: Der persönliche Kompass für mehr Wohlfühl-Energie zu Hause
Schon mal in eine Wohnung gekommen und dich sofort pudelwohl gefühlt? Und in einer anderen, obwohl top gestylt, irgendwie unruhig und fehl am Platz? Ich kenne das nur zu gut. In meiner Arbeit als Raumgestalter und Handwerker habe ich gelernt, auf dieses Bauchgefühl zu hören. Und ganz ehrlich: Oft stecken dahinter uralte Prinzipien wie die Lehre des Feng Shui. Das ist kein Esoterik-Kram, sondern eher eine Art Raumpsychologie, die beobachtet, wie unsere Umgebung uns beeinflusst.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Erst mal die Grundlagen: Was ist die Kua-Zahl wirklich?
- 2 So berechnest du deine Kua-Zahl – garantiert ohne Fehler
- 3 Okay, ich hab meine Zahl. Und jetzt? Der Kompass-Check
- 4 Deine vier Power-Richtungen und was sie können
- 5 Und die schlechten Richtungen? Kein Grund zur Panik!
- 6 Dein persönlicher Spickzettel – ganz ohne Tabelle
- 7 Praktische Lösungen für typische Probleme
- 8 Dein 5-Minuten-Gewinn: Der Sofort-Test
- 9 Ein ehrliches Wort zum Schluss
Eines der praktischsten Werkzeuge daraus ist die sogenannte Kua-Zahl. Stell sie dir wie deinen persönlichen energetischen Fingerabdruck vor. Sie verrät dir, welche Himmelsrichtungen dir Kraft geben und welche dir eher Energie ziehen. Wenn du weißt, wie du deinen Schreibtisch oder dein Bett ausrichtest, kannst du das ganz gezielt für dich nutzen. Klingt kompliziert? Ist es nicht. Ich zeig dir hier Schritt für Schritt, wie du deine Zahl findest und was du dann damit ganz konkret in deiner Wohnung anstellen kannst.

Erst mal die Grundlagen: Was ist die Kua-Zahl wirklich?
Keine Sorge, wir tauchen nicht tief in die Theorie ein. Das Wichtigste in Kürze: Die Lehre dahinter teilt alle Menschen in zwei Gruppen ein: die Ost-Gruppe und die West-Gruppe. Jede Gruppe hat vier Himmelsrichtungen, die für sie besonders günstig sind, und vier, die man eher meiden sollte. Das Ziel ist simpel: Richte die Orte, an denen du am meisten Zeit verbringst – also Bett, Schreibtisch, Sofa – auf deine „guten“ Richtungen aus.
Gehörst du zur Ost-Gruppe, sind deine Power-Richtungen Osten, Südosten, Süden und Norden. Als Mitglied der West-Gruppe fühlst du dich im Westen, Nordwesten, Südwesten und Nordosten am wohlsten. Das ist schon die halbe Miete!
So berechnest du deine Kua-Zahl – garantiert ohne Fehler
Die Berechnung ist einfach, aber ein Detail ist superwichtig und wird oft falsch gemacht. Also, nimm dir kurz zwei Minuten Zeit, dann hast du’s für immer richtig.

Schritt 1: Das Geburtsjahr richtig bestimmen (der häufigste Fehler!)
Achtung! Für die Berechnung zählt nicht unser Kalender, der am 1. Januar beginnt. Wir orientieren uns am chinesischen Sonnenkalender, und da startet das neue Jahr meist erst am 4. oder 5. Februar. Bist du also im Januar oder Anfang Februar geboren, zählst du für die Berechnung noch zum Vorjahr.
- Beispiel: Du bist am 15. Januar 1991 geboren. Dein Geburtsjahr für die Kua-Zahl ist also 1990.
Kleiner Tipp: Um ganz sicherzugehen, google einfach kurz „Chinesischer Jahresbeginn [dein Geburtsjahr]“. Das erspart dir viel Raten und falsche Ergebnisse.
Schritt 2: Die Quersumme bilden
Nimm die letzten beiden Ziffern deines (korrigierten) Geburtsjahres und addiere sie. Kommt eine zweistellige Zahl raus, addierst du diese beiden Ziffern nochmal, bis du eine einstellige Zahl hast.
- Beispiel für 1990: 9 + 0 = 9. Das ist schon einstellig, perfekt.
- Beispiel für 1988: 8 + 8 = 16. Das ist zweistellig, also weiter: 1 + 6 = 7.

Schritt 3: Die finale Berechnung
Hier gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied, je nachdem, ob du vor oder ab dem Jahr 2000 geboren bist.
Für alle, die vor 2000 geboren sind:
- Frauen: Addiere 5 zu deiner Quersumme. (Wenn zweistellig, wieder die Quersumme bilden).
- Männer: Ziehe deine Quersumme von 10 ab.
Für alle, die 2000 oder später geboren sind:
- Frauen: Addiere 6 zu deiner Quersumme. (Auch hier bei Bedarf wieder die Quersumme bilden).
- Männer: Ziehe deine Quersumme von 9 ab.
Gut zu wissen: Sollte bei deiner Berechnung am Ende die Zahl 5 herauskommen, gibt es eine Sonderregel, da die Kua-Zahl 5 nicht verwendet wird. Für Männer wird die 5 zu einer 2. Für Frauen wird die 5 zu einer 8. Beide gehören damit zur West-Gruppe.
Okay, ich hab meine Zahl. Und jetzt? Der Kompass-Check
Super, jetzt wird’s praktisch. Du brauchst einen Kompass. Eine einfache, kostenlose Kompass-App auf deinem Handy reicht völlig aus. Viele Smartphones haben das sogar schon vorinstalliert.

So machst du es richtig:
- Stell dich ungefähr in die Mitte deiner Wohnung oder deines Hauses.
- Öffne die Kompass-App. Dreh dich einmal langsam im Kreis, damit sich der Sensor kalibrieren kann. Das ist wichtig für die Genauigkeit.
- Halte das Handy flach und warte, bis sich die Nadel beruhigt hat. Jetzt weißt du, wo in deiner Wohnung Norden, Süden, Osten und Westen sind.
Ach ja, eine häufige Frage: Zählt die Haustür des Mehrfamilienhauses oder meine eigene Wohnungstür? Ganz klar: Für deine persönliche Energie zählt immer die Tür zu deinem direkten Lebensraum, also deine Wohnungstür.
Deine vier Power-Richtungen und was sie können
Jede deiner vier guten Richtungen hat eine andere Superkraft. Es lohnt sich, die zu kennen, damit du die richtige Richtung für den richtigen Zweck nutzt.
1. Sheng Qi – Dein Erfolgs-Booster
Das ist deine absolute Top-Richtung! Sie steht für Erfolg, Wohlstand und pure Lebensenergie. Ideal, um deinen Schreibtisch auszurichten. Dein Blick sollte in diese Richtung gehen, um bei der Arbeit den vollen Rückenwind zu bekommen. Auch eine Haustür, die in diese Richtung aufgeht, ist wie ein Magnet für gute Chancen.

2. Tian Yi – Deine persönliche „Ladestation“
Diese Richtung ist der „himmlische Heiler“ und unterstützt alles rund um Gesundheit und Erholung. Perfekt für die Ausrichtung deines Bettes. Dein Kopf sollte beim Schlafen in diese Richtung zeigen, das fördert tiefen, regenerativen Schlaf. Was heißt das genau? Stell dir vor, du liegst im Bett. Dein Scheitel, also der höchste Punkt deines Kopfes, sollte in diese Himmelsrichtung „zielen“.
3. Yan Nian – Der Harmonie-Bringer
Hier geht es um gute Beziehungen – in der Partnerschaft, mit der Familie, mit Freunden. Diese Richtung fördert liebevolle Kommunikation. Richte dein Sofa oder den Esstisch danach aus, um eine harmonische Atmosphäre für gemeinsame Stunden zu schaffen.
4. Fu Wei – Deine innere Ruhe-Oase
Diese Richtung bringt Stabilität, Klarheit und Konzentration. Sie ist perfekt für persönliches Wachstum. Dein Meditationskissen, dein Lesesessel oder eine ruhige Ecke zum Nachdenken sind hier ideal platziert.
Und die schlechten Richtungen? Kein Grund zur Panik!
Ganz ehrlich, die vier „ungünstigen“ Richtungen sind kein Weltuntergang. Sie sind einfach nur Energien, die für dich persönlich nicht so unterstützend sind. Man sollte nur vermeiden, sein Bett oder den Schreibtisch dauerhaft dorthin auszurichten.

Aber jetzt kommt der Profi-Trick: Diese Richtungen sind PERFEKT für Orte, an denen „Abfall“ entsteht oder du dich nicht lange aufhältst. Deine Toilette, die Abstellkammer oder der Mülleimer sind in einer deiner ungünstigen Richtungen bestens aufgehoben. Aus dieser Perspektive ist es also sogar gut, eine „schlechte“ Richtung im Haus zu haben!
Dein persönlicher Spickzettel – ganz ohne Tabelle
Such einfach deine Kua-Zahl und merk dir deine Richtungen. Am besten kurz auf einem Zettel notieren!
Bist du Kua 1 (Ost-Gruppe)?
Deine Power-Richtungen sind Südost (Erfolg), Osten (Gesundheit), Süden (Beziehung) und Norden (Stabilität). Meiden solltest du Südwesten und Nordwesten.
Bist du Kua 2 (West-Gruppe)?
Deine Energiequellen sind Nordost (Erfolg), Westen (Gesundheit), Nordwesten (Beziehung) und Südwesten (Stabilität). Weniger gut für dich sind Osten und Süden.
Bist du Kua 3 (Ost-Gruppe)?
Hol dir deine Kraft aus Süden (Erfolg), Norden (Gesundheit), Südosten (Beziehung) und Osten (Stabilität). Halte dich eher von Westen und Nordosten fern.
Bist du Kua 4 (Ost-Gruppe)?
Deine besten Richtungen sind Norden (Erfolg), Süden (Gesundheit), Osten (Beziehung) und Südosten (Stabilität). Nordwesten und Südwesten sind für dich weniger ideal.
Bist du Kua 6 (West-Gruppe)?
Setze auf Westen (Erfolg), Nordosten (Gesundheit), Südwesten (Beziehung) und Nordwesten (Stabilität). Die Richtungen Süden und Osten sind für dich eher Energieräuber.
Bist du Kua 7 (West-Gruppe)?
Deine Top-Spots sind Nordwesten (Erfolg), Südwesten (Gesundheit), Nordosten (Beziehung) und Westen (Stabilität). Südosten und Norden solltest du für wichtige Plätze meiden.
Bist du Kua 8 (West-Gruppe)?
Deine Kraftorte sind Südwesten (Erfolg), Nordwesten (Gesundheit), Westen (Beziehung) und Nordosten (Stabilität). Deine schwierigeren Richtungen sind Norden und Südosten.
Bist du Kua 9 (Ost-Gruppe)?
Deine Energie fließt am besten im Osten (Erfolg), Südosten (Gesundheit), Norden (Beziehung) und Süden (Stabilität). Nordosten und Westen sind für dich die weniger günstigen Zonen.
Praktische Lösungen für typische Probleme
Theorie ist schön und gut, aber was, wenn die Realität anders aussieht? Hier ein paar Tipps aus der Praxis für die häufigsten Herausforderungen.
Problem 1: Mein Partner und ich haben komplett gegensätzliche Richtungen!
Ein Klassiker! Hier geht es nicht um Kompromisse, sondern um Prioritäten. Mein Tipp: Richtet das Schlafzimmer nach der Person aus, die gesundheitlich mehr Unterstützung braucht (also nach ihrer Tian Yi-Richtung). Den Arbeitsplatz richtet der Hauptverdiener nach seiner Erfolgs-Richtung (Sheng Qi) aus. Im Wohnzimmer könnt ihr dann eine Lösung finden, bei der jeder zumindest nicht in seiner allerschlechtesten Richtung sitzt. Redet darüber, das ist der erste Schritt zur Harmonie!
Problem 2: Der Grundriss ist fix, ich kann nichts umstellen!
Das geht den meisten so, gerade in Mietwohnungen. Wenn du dein Bett nicht drehen kannst, ohne gegen eine Wand zu laufen, kannst du mit sogenannten „Heilmitteln“ arbeiten, um ungünstige Energien auszugleichen. Das Prinzip ist einfach: Jede Richtung gehört zu einem der fünf Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser). Mit dem richtigen Gegenelement kannst du die Energie abschwächen.
- Eine ungünstige Richtung liegt im Osten (Element Holz)?
Nutze dort das Element Metall, denn Metall „schneidet“ Holz. Das müssen keine teuren Statuen sein. Ein paar runde Bilderrahmen aus Metall, ein Windspiel oder Omas alter Kupfertopf tun es auch. Rechne mit Kosten zwischen 5 € und 30 € auf dem Flohmarkt oder im Deko-Laden. - Eine ungünstige Richtung liegt im Süden (Element Feuer)?
Stärke hier das Element Wasser. Ein kleines Bild mit einer Wasserlandschaft, Deko in Blautönen oder eine Schale mit Wasser und ein paar Schwimmkerzen helfen schon. - Eine ungünstige Richtung liegt im Norden (Element Wasser)?
Hier hilft das Element Erde. Dekoriere mit Keramik, Tontöpfen, beigen oder sandfarbenen Kissen. Eine schöne Bodenvase aus Ton bekommst du schon für 20-40 € im Baumarkt.
Wichtig ist: Arbeite subtil. Ein gut platziertes Objekt wirkt oft besser als ein komplett umgestrichener Raum.
Dein 5-Minuten-Gewinn: Der Sofort-Test
Keine Zeit, die ganze Wohnung umzustellen? Kein Problem. Probier das hier HEUTE aus:
Dreh nur deinen Bürostuhl so, dass du beim Arbeiten in deine Sheng Qi (Erfolgs-) Richtung schaust. Nur für einen Tag. Beobachte, wie sich dein Arbeitstag anfühlt. Bist du konzentrierter? Fließen die Ideen besser? Das ist ein winziger Test mit oft erstaunlicher Wirkung.
Ein ehrliches Wort zum Schluss
Ich möchte dir dieses Wissen als Werkzeug an die Hand geben, nicht als starres Regelwerk. Am Ende des Tages ist die wichtigste Regel immer dein eigenes Wohlbefinden. Wenn sich etwas trotz perfekter Ausrichtung für dich falsch anfühlt, dann hör auf dein Gefühl!
Konzentriere dich auf die 80/20-Regel: Wenn du dein Bett und deinen Schreibtisch richtig ausrichtest, hast du schon 80 % des positiven Effekts erzielt. Sei geduldig – manchmal spürt man die Veränderung sofort, manchmal dauert es ein paar Wochen. Probier es einfach aus. Manchmal ist es nur ein kleiner Schubs für ein Möbelstück, der eine große Veränderung für dein ganzes Lebensgefühl bewirkt.
