Waschtisch-Guide aus der Werkstatt: So findest du das perfekte Becken für dein Bad

von Augustine Schneider
Anzeige

Hey, schön, dass du da bist! Ein neues Waschbecken auszusuchen, kann einen ganz schön ins Schwitzen bringen, oder? Ich steh oft in meiner Werkstatt und sehe die Ratlosigkeit in den Augen meiner Kunden. Die Auswahl ist ja auch riesig. Keramik, Mineralguss, Aufsatzbecken, wandhängend … puh. Da verliert man schnell den Überblick.

Aber mal ehrlich: Ein Waschtisch ist so viel mehr als nur eine Schüssel zum Händewaschen. Es ist der Ort, an dem wir in den Tag starten und ihn auch wieder beenden. Deshalb sollte die Wahl gut überlegt sein. Es geht nicht nur darum, was schick aussieht. Es geht um das Gefühl, die Haltbarkeit und darum, wie praktisch das Ganze im Alltag ist.

Dieser Ratgeber ist wie ein kleines Gespräch bei mir in der Werkstatt. Ich zeige dir, worauf es bei den Materialien wirklich ankommt, was bei der Montage entscheidend ist und verrate dir ein paar Tricks aus der Praxis. Ganz ohne Fachchinesisch, versprochen. So triffst du eine Entscheidung, über die du dich auch in vielen Jahren noch freust.

originelles Waschbecken Design von Catalano
Anzeige

Das Material: Fühlen, was zu dir passt

Das Material ist der Dreh- und Angelpunkt. Es bestimmt den Preis, den Pflegeaufwand und die Haptik. Lass uns mal die gängigsten Kandidaten unter die Lupe nehmen. Und mein wichtigster Tipp vorab: Geh in eine Badausstellung und FASS die Materialien an! Du wirst sofort merken, ob du Team kühle Keramik oder Team warmer Mineralguss bist. Das hilft mehr als tausend Bilder im Netz.

Sanitärkeramik: Der unkomplizierte Klassiker

Keramik ist der absolute Standard, und das hat gute Gründe. Es besteht aus natürlichen Rohstoffen wie Ton und Kaolin, die bei Affenhitze gebrannt werden. Die glasharte Glasur, die am Ende draufkommt, macht die Oberfläche erst so richtig tough.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Fast unkaputtbar: Die Oberfläche ist kratzfest und steckt normale Badreiniger locker weg. Ich hab schon Becken ausgebaut, die locker ihre 50 Jahre auf dem Buckel hatten und immer noch top aussahen.
  • Super hygienisch: Auf der glatten, porenfreien Oberfläche haben Schmutz und Keime kaum eine Chance. Meistens reicht ein feuchtes Tuch und alles glänzt wieder.
  • Preis-Leistungs-Sieger: Ein solides Keramikbecken bekommst du oft schon ab 80 €, was es zur idealen Wahl für Familien oder bei einem kleineren Budget macht.
weißes Waschbecken Design von Philip Watts mit organischer Form
Anzeige

Aber sei gewarnt: Fällt dir mal ein schwerer Parfumflakon oder der Rasierer unglücklich ins Becken, kann die Glasur abplatzen. Das lässt sich zwar reparieren, aber man sieht es fast immer. Meinem Azubi sage ich immer: „Werkzeug hat auf dem Beckenrand nichts zu suchen!“ Außerdem ist Keramik ganz schön schwer. Bei einer einfachen Gipskartonwand brauchst du unbedingt eine spezielle Verstärkung dahinter.

Mineralguss: Der stylishe Verwandlungskünstler

Mineralguss hat in den letzten Jahren einen echten Siegeszug hingelegt. Kein Wunder, denn das Material erlaubt Designs, von denen Keramik nur träumen kann: hauchdünne Ränder, scharfe Kanten, Waschtisch und Ablage aus einem Guss. Es besteht aus mineralischen Pulvern, die mit Kunstharz gebunden werden.

Was ich daran mag:

  • Fühlt sich einfach gut an: Anders als kühle Keramik hat Mineralguss eine angenehm warme, fast samtige Haptik. Ein kleiner Luxus jeden Morgen.
  • Kleine Macken? Kein Problem! Leichte Kratzer kannst du oft mit einer speziellen Politur einfach selbst entfernen. Für tiefere Dellen gibt es Reparatursets, mit denen ich schon so manchen Waschtisch vor dem Mülleimer bewahrt habe.
  • Design-Freiheit pur: Wenn du einen fugenlosen, wie aus einem Block gefrästen Look liebst, ist Mineralguss dein Material.
Waschbecken Design von Roca in Weiß

Worauf du achten musst: Die Oberfläche ist empfindlicher als Keramik. Scheuerpulver und scharfe Reiniger sind absolut tabu! Auch Haarfärbemittel solltest du sofort wegwischen, sonst gibt’s unschöne Flecken. Ein heißes Glätteisen hat auf der Oberfläche auch nichts zu suchen. Und ganz wichtig: Hier gibt es riesige Qualitätsunterschiede. Billige Modelle können vergilben. Investiere lieber in eine bekannte Marke, da liegst du preislich oft zwischen 300 € und 600 €, hast aber auch lange Freude daran.

Stahlemaille: Die unzerstörbare Festung

Stahlemaille kennst du vielleicht von alten Badewannen. Ein Stahlkern wird mit einer Schicht aus flüssigem Glas (Emaille) verschmolzen. Das Ergebnis ist eine Oberfläche, die härter ist als Granit.

Ganz ehrlich, das Zeug ist brutal robust. Ich hab schon erlebt, wie einem Kollegen ein Hammer auf ein solches Becken gefallen ist. Ergebnis: eine Macke im Hammer, aber nicht im Becken. Die Oberfläche ist absolut porenfrei, UV-beständig und chemikalienresistent. Pflegeleichter geht’s kaum. Der Nachteil? Wasser plätschert darin etwas lauter und wenn die Emaille doch mal durch einen extremen Schlag abplatzt, ist die Reparatur schwierig. Preislich liegt es auf einem ähnlichen Niveau wie guter Mineralguss.

minimalistisches Waschbecken Design von Antonio Lupi

Naturstein & Holz: Die Diven im Bad

Waschtische aus Marmor, Granit oder massivem Holz sind absolute Hingucker und jedes Stück ist ein Unikat. Aber sie sind auch Diven, die Aufmerksamkeit fordern. Stein muss regelmäßig imprägniert werden, sonst ziehen Wasser oder Kosmetika ein. Holz muss perfekt versiegelt sein und stehendes Wasser ist sein Todfeind. Das ist was für Liebhaber, die bereit sind, für eine einzigartige Optik auch mehr Pflegeaufwand in Kauf zu nehmen – und auch mehr zu bezahlen. Hier bist du schnell im hohen dreistelligen oder sogar vierstelligen Bereich.

Montage: Wo es auf jeden Millimeter ankommt

Der schönste Waschtisch bringt nichts, wenn er schief hängt oder tropft. Hier entscheidet sich, ob du Freude oder Frust hast.

Die richtige Höhe für deinen Rücken

Früher hat man Waschtische auf 85 cm Höhe gehängt. Heute sind wir im Schnitt größer, also sind 90 bis 95 cm (Oberkante Becken) viel bequemer. Probier es einfach aus, was sich für dich gut anfühlt! Dein Rücken wird es dir danken.

Toilette mit kleines Waschbecken von Caroma
What's Hot

Schlafzimmer-Gardinen: Der ehrliche Guide vom Profi – So wird’s wirklich gut

Sicherer Halt: Die Wand ist der Boss

Eine massive Ziegel- oder Betonwand ist der Traum jedes Handwerkers. Löcher bohren, passende Dübel rein, festschrauben – hält bombenfest. Aber bitte, bitte nutze vorher einen Leitungssucher! Eine angebohrte Wasser- oder Stromleitung ist ein Albtraum, glaub mir.

Achtung bei Trockenbauwänden! Eine normale Gipskartonplatte trägt keinen Waschtisch. NIEMALS. Hier muss in der Wand ein spezielles Vorwandelement oder eine massive Trägerplatte verbaut sein. Wenn du dir unsicher bist, was hinter deinen Fliesen steckt: Frag einen Profi! Das ist kein Ort für Experimente.

Die Silikonfuge: Der oft unterschätzte Held

Das ist der vielleicht wichtigste Schritt! Wasser darf auf keinen Fall hinter den Waschtisch laufen. Die Fuge zur Wand muss perfekt dicht sein. Eine undichte Fuge ist die häufigste Ursache für fiesen Schimmel und teure Wasserschäden.

Kleine Anleitung für eine perfekte Fuge: 1. Die Fuge muss absolut sauber, trocken und fettfrei sein. Am besten mit Spiritus reinigen. 2. Klebe die Ränder oben und unten mit Malerkrepp ab. Das sorgt für eine gestochen scharfe Kante. 3. Spritze Sanitärsilikon (wichtig!) gleichmäßig in die Fuge. 4. Tauche deinen Finger in eine Mischung aus Wasser und einem Tropfen Spüli und zieh die Fuge glatt ab. 5. Sofort danach das Kreppband vorsichtig abziehen. Fertig!

rechteckiges Waschbecken Design von Chin Chia Lim

Tipps aus dem Werkzeugkoffer

Über die Jahre sammelt man so einige Tricks. Hier sind ein paar davon:

  • Einkaufsliste für Selbermacher: Bevor du losziehst, schreib dir das auf: Waschtisch, Armatur, 2x passende Panzerschläuche (unbedingt die richtige Länge messen!), Siphon-Set, Sanitärsilikon in der richtigen Farbe, eine Kartuschenpresse, die passenden Dübel für deine Wand und einen Leitungssucher.
  • Dein Abfluss riecht? Meistens ist nur der Siphon ausgetrocknet (z.B. nach dem Urlaub). Einfach Wasser laufen lassen. Hilft das nicht, ist er vielleicht verstopft. Eimer drunter, aufschrauben, reinigen – wirkt Wunder!
  • Wasser spritzt überall hin? Dann passen Armatur und Becken nicht zusammen. Ein hoher Auslauf mit starkem Strahl in einem flachen Becken ist eine schlechte Idee. Gute Hersteller geben hier Empfehlungen.
  • Kleiner Quick-Win für dein altes Bad: Dein neuer Waschtisch muss noch warten? Erneuere die Silikonfuge und reinige den Siphon. Das kostet dich weniger als 20 € im Baumarkt, dauert eine Stunde und das Bad wirkt sofort viel sauberer und gepflegter!
minimalistisches Waschbecken Design aus Marmor von Cristal Plant
What's Hot

Dein Wohnzimmer-Plan: Worauf es wirklich ankommt (und was der Spaß kostet)

Wann du lieber den Profi rufst

Heimwerken ist super, aber bei manchen Dingen sollte man die Finger davon lassen. Wenn du unsicher bei der Wandbeschaffenheit bist, alte Bleirohre im Spiel sind oder es um Unterputz-Armaturen geht – ruf einen Fachbetrieb.

Klar, das kostet was. Rechne für eine fachgerechte Montage mal mit 150 € bis 350 €, je nach Aufwand. Das klingt erstmal nach viel Geld. Aber ein Wasserschaden durch eine undichte Verschraubung oder eine falsche Abdichtung kostet dich locker das Zehnfache. Und den ganzen Ärger noch obendrauf. Hier zu sparen, ist wirklich die teuerste Entscheidung.

Bildergalerie

längliches Waschbecken Design von Desnahemisfera
Waschbecken in Form von fließendem Wasser von Glassworks
What's Hot

Dein Esstisch im Rampenlicht: So findest du die perfekte Lampe (und machst beim Montieren alles richtig)

Was ist eigentlich dieser Mineralguss, von dem alle reden?

Stell dir eine Mischung aus natürlichen Gesteinsmehlen und Kunstharz vor, die in eine Form gegossen wird. Das Ergebnis ist ein Material, das sich im Gegensatz zu kühler Keramik angenehm warm und samtig anfühlt. Der große Vorteil für Designer: Es sind extrem präzise, fast fugenlose Formen möglich – von hauchdünnen Rändern bis hin zu nahtlos integrierten Becken in einer Waschtischplatte. Marken wie burgbad oder Laufen zeigen eindrucksvoll, welche skulpturalen Designs damit realisierbar sind. Einziger Wermutstropfen: Es ist etwas kratzempfindlicher als Keramik, kleine Macken lassen sich aber oft wieder herauspolieren.

Waschbecken Design aus Holz von Julia Kononenko

Der Hahn zum Becken: Eine Frage der Harmonie. Ein hoher, gebogener Wasserhahn über einer flachen Schale? Das sorgt garantiert für eine Überschwemmung. Die goldene Regel lautet: Der Wasserstrahl sollte idealerweise auf den Ablauf gerichtet sein. Bei Aufsatzbecken braucht man oft eine Armatur mit erhöhtem Sockel oder eine Wandarmatur. Miss vor dem Kauf unbedingt den Abstand vom Hahnloch zum Beckenrand, damit der Hebel noch bequem bedienbar ist. Ein Klassiker für perfekte Kombinationen ist Hansgrohe mit seiner „ExcellentFit“-Funktion, die online testet, welcher Hahn zu welchem Becken passt.

weiße, wellenförmige Waschbecken von Joel Roberts
What's Hot

Faschings-Werkstatt für Zuhause: So bastelt ihr geniale Kostüme, die auch wirklich halten!

Wusstest du schon? Rund 75 % aller im Handel verkauften Waschbecken bestehen aus klassischer Sanitärkeramik.

Diese Dominanz hat einen einfachen Grund: Das Material ist ein bewährter Alleskönner, der seit über einem Jahrhundert perfektioniert wurde. Es ist robust, hygienisch und bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Hersteller wie Villeroy & Boch oder Duravit haben die Rezepturen und Glasuren (z.B. mit schmutzabweisenden Beschichtungen wie „CeramicPlus“) so optimiert, dass die Becken ein ganzes Badezimmerleben lang halten.

orientalisches Waschbecken Design von Kohler
  • Vermeidet Stress am Morgen im Familienbad.
  • Bietet jedem seinen persönlichen Bereich.
  • Schafft eine symmetrische und luxuriöse Optik.

Das Geheimnis? Ein Doppelwaschbecken. Bevor du dich dafür entscheidest, miss aber genau nach: Du benötigst mindestens 140 cm Wandbreite, damit es nicht gequetscht aussieht und beide Plätze komfortabel nutzbar sind.

dezentes Waschbecken aus Holz von Lago
What's Hot

Gruppenkostüme, die rocken: Euer ultimativer Guide von der Idee bis zum Umzug

Beton im Bad: Kühl, puristisch und überraschend sinnlich. Ein Waschbecken aus Beton ist kein Massenprodukt, sondern meist ein handgefertigtes Unikat. Die samtig-matte Oberfläche fühlt sich toll an, und die feinen Lufteinschlüsse erzählen von seiner Entstehung. Wichtig: Die Oberfläche muss professionell versiegelt sein, um sie vor Flecken durch Seife oder Kosmetika zu schützen. Perfekt für den Industrial-Look oder als bewusster Kontrast in einem sonst warmen Ambiente.

ultra modernes Waschbecken Design von LDVC

Passt ein Holzwaschbecken wirklich ins Badezimmer?

Ja, aber nur, wenn es richtig gemacht ist! Vergiss unbehandelte Eiche. Hier kommen spezielle, wasserresistente Hölzer wie Teak, Bambus oder speziell behandeltes Nussholz zum Einsatz. Die Oberfläche wird mit mehreren Schichten Bootslack oder speziellen Ölen versiegelt, was sie komplett wasserdicht macht. Ein solches Becken, wie es etwa die Manufaktur Ammonitum herstellt, ist ein echtes Natur-Statement. Die Pflege ist aber intensiver: Keine aggressiven Reiniger und regelmäßiges Nachölen kann je nach Finish nötig sein.

LG Hausys Hi Macs Waschbecken Design in Weiß
  • Minimalistische, cleane Optik.
  • Kein Schmutzrand im Überlaufloch.
  • Wirkt besonders bei freistehenden Schalen edel.

Der Trend geht zu Waschbecken ohne Überlauf. Das sieht toll aus, birgt aber ein kleines Risiko: Wenn der Ablauf verstopft und der Hahn läuft, gibt es keine zweite Sicherung. In einem selten genutzten Gästebad oder für achtsame Nutzer eine schicke Option, für das Familienbad mit Kindern aber vielleicht nicht die erste Wahl.

organisches Waschbecken Design in Weiß von Mastella

Aufsatzbecken-Falle: Du hast dich in eine wunderschöne Waschschale verliebt? Achtung bei der Höhe! Ein Standard-Waschtischunterschrank hat oft eine Höhe von ca. 80-85 cm. Wenn du darauf noch ein 15 cm hohes Aufsatzbecken stellst, musst du dir die Hände fast unter dem Kinn waschen. Die Oberkante des Beckens sollte idealerweise bei 85-92 cm liegen. Plane also entweder einen niedrigeren Unterschrank oder eine schwebende Konsole ein.

rundes Waschbecken Design aus Keramik und Glas von Omvivo

Glaswaschbecken: Sie fangen das Licht ein und lassen kleine Bäder luftiger wirken. Es gibt sie in klar, satiniert oder von hinten farbig lackiert. Der Anblick von durchfließendem Wasser ist faszinierend.

Natursteinwaschbecken: Jedes Stück ist ein Unikat. Ein Becken aus Marmor, Travertin oder Flussstein bringt pure Natur und Luxus ins Bad. Die Haptik ist unvergleichlich.

Beide Materialien sind Diven bei der Pflege und mögen keine säurehaltigen Reiniger. Glas zeigt jeden Kalkfleck, Stein braucht eine regelmäßige Imprägnierung. Eher was für Liebhaber.

super minimalistisches Waschbecken Design von Michael Harboun

„Design ist nicht nur, wie es aussieht und sich anfühlt. Design ist, wie es funktioniert.“ – Steve Jobs

Dieses Zitat ist der perfekte Leitfaden für deine Wahl. Das schönste Becken nützt nichts, wenn es unpraktisch ist. Ist der Rand breit genug, um Seifenspender und Zahnputzbecher abzustellen? Ist die Schale tief genug, damit beim Händewaschen nicht alles vollspritzt? Funktion und Ästhetik müssen eine Einheit bilden.

großes, rechteckiges Waschbecken von moab80

Der Teufel steckt im Detail: Die Ablaufgarnitur

Sie ist das kleine, aber feine Extra. Die meisten Becken kommen mit einem Standard-Pop-up-Verschluss, der über einen Hebel an der Armatur bedient wird. Eleganter und moderner sind „Push-Open“- oder „Click-Clack“-Systeme: Einmal auf den Stöpsel drücken zum Schließen, nochmal drücken zum Öffnen. Achte darauf, dass die Oberfläche (z.B. Chrom, Schwarz-Matt, Messing) zu deiner Armatur passt.

abstraktes Waschbecken Design von Omer Sagiv

Ein Waschbecken aus emailliertem Stahl, wie es der deutsche Hersteller Kaldewei perfektioniert hat, ist eine interessante Alternative. Im Kern besteht es aus robustem Stahl, der mit einer glasharten Emaille-Schicht überzogen wird. Das Material ist extrem schlag- und kratzfest, UV-beständig und zu 100 % recycelbar. Die Kanten können oft noch präziser und dünnwandiger gefertigt werden als bei Keramik, was sehr filigrane Designs ermöglicht.

multifunktionales Waschbecken mit Schneidebrett aus Holz von Philips
  • Platz-Check: Wie viel Raum hast du wirklich? Miss Breite und Tiefe genau aus und plane Bewegungsfreiheit ein.
  • Anschluss-Check: Wo liegen die Wasseranschlüsse und der Abfluss? Das bestimmt die Position und ob ein Stand- oder Hängemodell möglich ist.
  • Stauraum-Check: Brauchst du Platz für Handtücher und Co.? Dann ist eine Kombination mit einem Unterschrank die beste Wahl.
  • Nutzer-Check: Wer nutzt das Bad hauptsächlich? Kinder, Gäste, du allein? Das beeinflusst die Wahl von Material und Robustheit.
organisches Waschbecken Design aus Holz von Plavisdesign

Der Trend zu Matt: Glänzendes Weiß ist der Klassiker, aber matte Oberflächen erobern die Bäder. Ein Waschbecken in mattem Schwarz oder seidigem Steingrau wirkt modern und edel. Marken wie Alape oder Bette bieten hier tolle Optionen. Der Look ist fantastisch, aber sei gewarnt: Auf dunklen, matten Flächen sind Kalkflecken und Seifenreste oft schneller sichtbar als auf glänzendem Weiß. Ein Abledern nach der Nutzung hält die Oberfläche lange schön.

dezentes Waschbecken Design aus Holz von Rapsel

Laut einer Umfrage von Houzz renovieren 42% der Hausbesitzer ihr Bad, weil sie den alten Stil einfach nicht mehr ertragen können.

Dein Waschbecken ist dabei ein zentrales Design-Element, das den Ton für den gesamten Raum angibt. Ein geschwungenes Becken im Jugendstil schafft eine ganz andere Atmosphäre als ein kantiges, minimalistisches Modell. Sieh die Wahl also nicht nur als praktische Notwendigkeit, sondern als Chance, deinen persönlichen Stil auszudrücken.

rundes, geschnitztes Waschbecken Design aus Holz von Vitra

Was ist der Unterschied zwischen einem Einbau- und einem Unterbaubecken?

Ein Einbaubecken wird von oben in einen passenden Ausschnitt der Waschtischplatte eingesetzt. Der Rand des Beckens liegt dabei auf der Platte auf und bildet einen sichtbaren Abschluss. Das ist die klassische, unkomplizierte Variante.
Ein Unterbaubecken wird hingegen von unten an die Platte geklebt. Die Kante der Platte bleibt sichtbar und bildet den Abschluss. Das wirkt sehr elegant und macht das Abwischen der Platte super einfach, da keine Kante im Weg ist. Erfordert aber einen exakten Ausschnitt und eine wasserfeste Plattenkante, z.B. aus Stein oder Kompaktmaterial.

Zen Waschbecken Design mit Flusssteinen von Sesshu

Stauraumwunder: Der Unterschrank ist der beste Freund deines Waschbeckens. Er versteckt nicht nur den Siphon, sondern schafft auch wertvollen Platz. Schubladen sind praktischer als Türen, da du den Inhalt von oben überblicken kannst. Achte auf hochwertige Auszüge mit Softeinzug – das fühlt sich jeden Tag gut an. Hersteller wie Keuco oder Geberit bieten perfekt aufeinander abgestimmte Sets aus Becken und Möbel an, bei denen jeder Millimeter genutzt wird.

doppeltes Waschbecken von Studioart im modernen Asia-Stil
  • Verwende ein weiches Mikrofasertuch.
  • Haushaltsessig mit Wasser verdünnt ist der beste Kalklöser.
  • Für hartnäckige Ränder eine Paste aus Backpulver und Wasser auftragen und einwirken lassen.

Das Geheimnis für ein ewig strahlendes Keramikbecken? Regelmäßigkeit! Wische es täglich kurz trocken. So können sich Kalk und Schmutz gar nicht erst festsetzen. Vermeide Scheuermilch, sie macht die Glasur auf Dauer stumpf.

Waschbecken und Badewanne mit Glas von usTogether

Made in Germany? Wenn dir Nachhaltigkeit und kurze Lieferwege wichtig sind, schau auf die Herkunft. Viele traditionsreiche Marken wie die bereits erwähnten Villeroy & Boch, Keramag (jetzt Teil von Geberit) oder Duravit produzieren nach wie vor in Deutschland oder Europa. Das sichert nicht nur Arbeitsplätze, sondern steht auch oft für hohe Umwelt- und Qualitätsstandards bei der Fertigung.

gläsernes Waschbecken Design in quadratischer Form von Victor Vasilev

Orientalische Ornamente oder doch lieber puristischer Minimalismus?

Dein Waschbecken kann eine Geschichte erzählen. Modelle wie die „Marrakesh“-Serie von Kohler (siehe Bild in der Galerie) holen mit ihren filigranen Mustern das Flair eines marokkanischen Riads ins Bad. Das Gegenteil sind die Becken von Designern wie Oki Sato (Nendo), die für die Marke Axor fast archaisch einfache Formen schaffen. Deine Wahl prägt die tägliche Stimmung: Soll sie dich auf eine Reise mitnehmen oder für einen klaren Kopf sorgen?

ergonomisches, multifunktionales Waschbecken von Vitra

Der integrierte Waschtisch: Die ultimative Form der Reduktion. Hier sind Becken und Ablagefläche aus einem Guss gefertigt, meist aus Mineralguss, Corian oder emailliertem Stahl. Es gibt keine Fugen oder Kanten, in denen sich Schmutz sammeln kann. Die Reinigung ist ein Traum. Die Optik ist extrem ruhig und großzügig. Ideal für moderne, minimalistische Bäder, in denen nichts von der klaren Form ablenken soll.

ausgefallenes Waschbecken Design mit Aquarium von Yanlu

Der Lärmpegel von Wasser, das in ein Becken fällt, hängt stark vom Material ab. Edelstahl ist tendenziell am lautesten, während massive Materialien wie Mineralguss oder Naturstein den Schall besser absorbieren.

Das mag wie ein unwichtiges Detail klingen, aber in einem hellhörigen Haus oder bei einem Bad direkt neben dem Schlafzimmer kann ein leiseres Plätschern einen echten Unterschied für die Wohnqualität machen.

Die richtige Größe finden: Ein riesiges Becken in einem kleinen Gästebad wirkt erdrückend. Ein winziges Handwaschbecken im großen Familienbad sieht verloren aus. Eine gute Faustregel: Lass links und rechts vom Becken mindestens 15-20 cm Freifläche auf dem Waschtisch, um Bewegungsfreiheit zu haben und Dinge abstellen zu können. Die Tiefe des Beckens (von der Wand nach vorn) sollte nicht mehr als 50-55 cm betragen, damit du dich noch bequem vorbeugen kannst.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.