Laminat in Fliesenoptik, Vinyl oder Kork? Trends beim Bodenbelag
Laminat in Fliesenoptik und weitere Alternativen für moderne Bodenbeläge
Bei den Bodenbelägen stehen die Kunden schon lange vor einer großen Auswahl. Doch durch die stetige Weiterentwicklung der Materialien, drängen jetzt auch vermehrt neue und innovative Bodentrends auf den Markt, die dem Nutzer nicht nur einen neuen Look, sondern auch ganz neue Funktionalitäten offerieren. Linoleum-, Vinyl-, Kork-, Laminatböden in Fliesenoptik oder auch Teppichfliesen setzen dieses Jahr neue Trends der Innenarchitektur. Aber welche Varianten stellen eine echte Alternative zu den herkömmlichen Teppichböden, Fliesen und Laminatböden dar und welcher Boden eignet sich eigentlich für welchen Zweck?
Vinyl
Der Trend des Bodenbelages aus Vinyl breitet sich aus. Was früher undenkbar war, wurde zuletzt für Terrassen und Außenböden immer beliebter und ist jetzt auch in den Innenräumen zu einem beliebten Stilmittel geworden. Das liegt einerseits daran, dass es Vinyl in allen möglichen Optiken gibt, von Holz bis Stein, während die Vorteile des neuartigen Materials dabei stets erhalten bleiben. Diese liegen vor allem in besonders guten Hygieneeigenschaften sowie einem durchaus guten Preis-Leistungsverhältnis für Vinyl. Das Verlegen ist unkompliziert und kann häufig vom Bewohner selbst vorgenommen werden, ohne einen teuren Fachmann bestellen zu müssen. Vinylböden haben gleichzeitig den Ruf als besonders umwelt- und gesundheitsfreundlich. In vielen Arztpraxen werden deshalb auch vermehrt Vinylböden gelegt. Diese sind außerdem für Fußbodenheizungen und -kühlungen geeignet und können durch ihre Feuchtigkeitsresistenz auch im Bad oder in der Küche verwendet werden.
In der Plattenindustrie stellte die Entdeckung von Vinyl einen echten Durchbruch dar
© Skitterphoto (CC0 Public Domain)
Doch Vinylböden haben nicht nur Vor-, sondern natürlich auch Nachteile: Sie können nur auf einem festen Untergrund verlegt werden, die auf Druck nicht nachgeben. Über Kork- oder Teppichböden können daher keine Vinylböden installiert werden. Zudem handelt es sich um ein „arbeitendes“ Material, weshalb keine Möbel, wie zum Beispiel der Zahnarztstuhl, fest mit dem Boden verschraubt werden dürfen. Je nachdem, wie groß der Raum ist, in welchem der Vinylboden ausgelegt wird, muss daher auch eine Dehnungsfuge ausgespart sein. Dies wird alle zehn Meter empfohlen. Wer seinen alten Vinylboden entsorgen muss, kann dies nur in einer Verbrennungsanlage tun. Bei der Anschaffung des neuen Bodens muss dann darauf geachtet werden, dass dieser in der Europäischen Union unter den entsprechenden Auflagen produziert wurde. Ansonsten können gesundheitsgefährdende Weichmacher enthalten sein.
Kork
Bei den Böden aus Kork handelt es sich um dasselbe Material, welches in Weinflaschen als Verschluss verwendet wird. Doch wer sich jetzt einen schnöden Öko-Look vorstellt, der täuscht sich gewaltig. Kork kann, ähnlich wie Vinyl und Laminat, unterschiedliche Optiken annehmen. Doch wie sieht es im Vergleich zu Vinyl und Laminat aus? Kork ist sehr elastisch und besitzt eine hervorragende isolierende Wirkung. Zudem ist es undurchlässig gegen Wasser, weshalb es als Wein- und Sektverschluss gewählt wurde. Besonders für umweltbewusste Menschen ist Kork eine gute Alternative zu Fliesen oder Holzböden, da es sich um einen natürlichen und zu 100 Prozent nachwachsenden Rohstoff handelt. Kork wird in der Regel in Fliesenform verlegt und mit dem Untergrund verklebt. Es gibt ihn von Weiß über Grau bis hin zu dunklen Honigtönen zu kaufen sowie als abstrakte Muster gearbeitet und bedruckt. Die vier bis sechs Millimeter dicken Bodenfliesen eignen sich durch ihre gute Isolation vor allem für Wohnräume, in denen gerne barfuß gegangen wird. Durch seine antistatische Wirkung sorgt ein Korkboden für mehr Staubfreiheit im Haushalt und kann ganz einfach durch regelmäßiges Wischen und Staubsaugen gepflegt werden. Durch diese besonderen Eigenschaften eignet sich der Korkboden besonders gut für Allergiker und Asthmatiker.
Kork dient aufgrund seiner zahlreichen Vorteile schon lange nicht mehr nur als Flaschenverschluss
© PublicDomainPictures (CC0 Public Domain)
Doch auch Kork dehnt sich aus und kann daher nur mit Dehnungsfugen verlegt werden. Zudem sind nicht alle Korkböden für Fußbodenheizungen geeignet und nicht alle Korkböden sind wirklich gesundheits- und umweltfreundlich. Bei der Verarbeitung werden teils lösungsmittelhaltige Lacke zur Versiegelung eingesetzt, welche später zu unangenehmen Ausdünstungen führen können. Zudem ist die Auswahl an Farben und Varianten begrenzt und der Boden muss alle fünf Jahr neu abgedichtet werden. Wer seinen Korkboden nicht regelmäßig pflegt, ärgert sich irgendwann über Öl- und Dreckflecken. Durch scharfe Gegenstände entstehen außerdem schnell Beschädigungen. Alles in allem handelt es sich beim Korkboden um einen vergleichsweise kostenintensiven Bodenbelag. Weitere Informationen zu dem Material Kork gibt es auf kork-information.de.
Laminat in Fliesenoptik
So wie es Bodenfliesen in Holzoptik gibt, gibt es jetzt auch Laminatböden in Fliesenoptik. So können die Vorteile des Klassikers nun auch mit neuen optischen Möglichkeiten kombiniert werden. Schließlich ist Laminat seit jeher günstig und pflegeleicht. Durch die Klickfunktion können die Laminatböden, ähnlich wie die Vinylböden, ganz einfach selbst verlegt werden. Das macht sie zu einem der beliebtesten und meistverkauften Bodenbeläge Deutschlands. Was früher als „billiger Holzersatz“ verschrien war, wird heute in zahlreichen unterschiedlichen, hochwertig aussehenden Variationen angeboten. Durch die mit Melaninharz versiegelte Oberfläche ist Laminat ein besonders strapazierfähiger Bodenbelag. Er ist gleichermaßen schlag- und abriebresistent sowie licht- und hitzebeständig. Das Laminat kann ganz nach Belieben über quasi jeden bereits bestehenden Bodenbelag verlegt werden und ist auch für Fußbodenheizungen bestens geeignet. Besonders praktisch ist das für Mietwohnungen, die substantiell nicht verändert werden dürfen. Während die Holzoptik nach wie vor die beliebteste ist, werden Beton-, Stein- und Terrakotta-Designs immer beliebter. Diese sogenannten Sonderformate sowie weitere Informationen gibt es hier im Shop von meister.com.
Moderne Laminatböden
© geralt (CC0 Public Domain)
Zwei Nachteile gibt es dennoch auch beim Laminat: Das Material ist feuchtigkeitsempfindlich und daher nur bedingt für den Nassbereich geeignet. Hierfür gibt es speziell versiegelte Sonderanfertigungen, die sich allerdings auch entsprechend mehr kosten lassen. Zudem bietet ein Laminatboden keine Schalldämpfung. Es muss daher gegebenenfalls eine Schalldämmung vorgenommen werden oder das Laminat in Fliesenoptik wird über einem dicken Teppichboden installiert.
Bodenbelag | Vorteile | Nachteile |
Vinyl |
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Kork |
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Laminat |
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