Dekoschnee, der nicht nach Bastel-Unfall aussieht: Die Profi-Tricks für dein Winter-Wunderland
Ich erinnere mich noch gut an eine meiner ersten Aufgaben als junger Lehrling. Ich sollte ein Schaufenster winterlich dekorieren. Was macht man da? Klar, man greift zu Watte und Styroporkugeln. Dachte ich. Mein Meister kam, schaute sich mein Werk an, grinste und meinte nur: „Junge, das sieht aus wie ein geplatztes Kissen. Echter Schnee hat Struktur. Er glitzert. Das hier ist einfach nur weiß.“
Inhaltsverzeichnis
- 1 Welcher Schneetyp bist du? Eine schnelle Entscheidungshilfe
- 2 Die Materialkunde: Was wir verwenden und warum
- 3 Techniken aus der Werkstatt: Schritt für Schritt zum perfekten Schneeball
- 4 Sicherheit geht vor – Das ist nicht verhandelbar
- 5 Der letzte Schliff: So wird’s eine runde Sache
- 6 Ein letztes Wort aus der Werkstatt
- 7 Bildergalerie
Dieser Satz ist hängengeblieben. Er hat mir gezeigt, dass es im Handwerk um die Details geht, darum, das Wesen einer Sache zu verstehen, anstatt sie nur plump zu imitieren. Heute sehe ich oft Deko, die mich an meinen ersten Versuch erinnert. Gut gemeint, aber ohne Seele. Genau deshalb will ich heute mal aus dem Nähkästchen plaudern und dir die Techniken zeigen, die wirklich funktionieren.
Und keine Sorge, wir reden hier nicht nur über Theorie. Wir reden über Materialien, echte Werkstatt-Tricks und wie du ein Ergebnis erzielst, das wertig und authentisch aussieht. Und ganz wichtig: wie du das Ganze sicher gestaltest. Denn nichts killt die Weihnachtsstimmung schneller als ein blöder, vermeidbarer Unfall.

Welcher Schneetyp bist du? Eine schnelle Entscheidungshilfe
Bevor wir loslegen, lass uns kurz überlegen, was für dich passt. Es gibt nicht die EINE perfekte Methode, es kommt immer darauf an, was du vorhast.
- Schnell & Günstig (Für Einsteiger): Du willst mit wenig Aufwand und für kleines Geld (ca. 10-15 €) ein tolles Ergebnis? Dann ist die veredelte Styroporkugel (Methode 1) dein Ding. Perfekt für Girlanden oder Baumschmuck.
- Robust & Realistisch (Für Fortgeschrittene): Du suchst etwas, das Gewicht hat, sich wertig anfühlt und Generationen überdauert? Dann nimm dir die Zeit für den massiven Gipsball (Methode 2). Kostet kaum mehr, braucht aber Geduld.
- Urig & Traditionell (Für Liebhaber): Du magst den rustikalen Charme von altem Holzspielzeug? Dann wirst du die traditionelle Technik (Methode 3) lieben. Unschlagbar günstig und voller Charakter.
Die Materialkunde: Was wir verwenden und warum
Ein guter Handwerker kennt sein Werkzeug und seine Materialien. Bei Kunstschnee gibt es eine überraschend große Auswahl, und jedes Material hat seine Daseinsberechtigung.

1. Polystyrol (Styropor) – Der leichte Klassiker
Styroporkugeln sind der absolute Standard. Sie sind spottbillig, superleicht und es gibt sie in allen Größen. Aber Achtung: Achte auf Kugeln aus EPS mit hoher Dichte. Die sind feinkörniger und bröseln nicht so furchtbar. Du findest sie im Bastelbedarf oder online.
- Vorteile: Federleicht, einfach zu bearbeiten, unschlagbar im Preis.
- Nachteile: Laden sich statisch auf und ziehen Staub an wie magisch. Die Oberfläche säuft Farbe auf, wenn man sie nicht grundiert.
- Wichtiger Sicherheitshinweis: Standard-Styropor ist normal entflammbar (Baustoffklasse B2). Wenn du Deko für öffentliche Räume machst oder sie in der Nähe von Wärmequellen platzierst, MUSST du schwer entflammbares Material der Klasse B1 verwenden. Frag im Fachhandel gezielt danach!
2. Watte und Füllmaterial – Der Pulverschnee-Effekt
Bastelwatte ist super, um lockeren Pulverschnee zu imitieren. Man kann damit weiche, frisch verschneite Landschaften drapieren. Aber ganz ehrlich: Setz sie sparsam ein.
- Vorteile: Weiche Optik, günstig, toll zum Drapieren.
- Nachteile: EXTREM leicht entflammbar! Kann schnell unordentlich und billig aussehen. Vergilbt mit der Zeit und wird zum Staubfänger.
- Profi-Tipp: Nimm Watte nie allein für einen Schneeball. Umhülle damit lieber eine feste Form (wie eine Styroporkugel), um die Konturen weicher zu machen. Mit etwas Sprühkleber fixieren, fertig. Weniger ist hier definitiv mehr.

3. Gips – Die Methode für Profis
Wenn es haltbar, formbar und realistisch sein soll, ist Gips meine erste Wahl. Modellgips oder Alabastergips sind perfekt. Sie härten steinhart aus und man bekommt eine Oberfläche, die sich super weiterbearbeiten lässt.
- Vorteile: Sehr robust, tolle Struktur, super zu bemalen und nicht brennbar. Einmal gemacht, hält das ewig.
- Nachteile: Deutlich schwerer als Styropor, die Verarbeitung macht etwas Dreck und braucht ein bisschen Übung.
- Gut zu wissen: Gips wird beim Aushärten warm (eine exotherme Reaktion). Das ist normal und zeigt, dass die Chemie stimmt. Der Trick gegen Klumpen: Immer erst Wasser ins Gefäß, dann Gips einstreuen, bis sich kleine Inseln bilden. Kurz stehen lassen („sumpfen“) und erst dann vorsichtig umrühren.
4. Spezialprodukte aus dem Modellbau
Für ganz feine Arbeiten, wie bei einer Weihnachtskrippe oder Modelleisenbahn, gibt es speziellen Schnee als Pulver oder Paste. Die enthalten oft winzige Partikel, die das Licht brechen wie echte Eiskristalle. Sieht mega realistisch aus, hat aber seinen Preis. Rechne mal mit 10-15 € für ein kleines Döschen. Für große Deko-Projekte ist das meist zu teuer.

Techniken aus der Werkstatt: Schritt für Schritt zum perfekten Schneeball
So, genug geredet, jetzt geht’s ans Eingemachte! Ich zeige dir drei Methoden mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Nimm dir Zeit, gutes Handwerk braucht keine Hektik.
Methode 1: Der veredelte Styroporball (Für Einsteiger)
Kosten: ca. 10-15 € | Zeitaufwand: ca. 1 Stunde (plus Trockenzeit) | Schwierigkeit: Leicht
Wir malen die Kugel nicht einfach nur an. Wir geben ihr Textur, Tiefe und das gewisse Etwas. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht.
Deine Einkaufsliste:
- Styroporkugeln (10er-Pack je nach Größe 5-8 €)
- Weißer Acryllack, matt (eine kleine Tube ca. 4 €)
- Weißleim (Ponal Express, ca. 5 €)
- Etwas zum Strukturieren: Natron/Backpulver (hast du eh daheim), feiner Quarzsand oder grobes Salz.
- Optional: Irisierender Glitter (KEIN bunter Bastelglitter!)
- Vorbereitung: Raue die Styroporkugel mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) ganz leicht an. Und bitte: Trage dabei eine Staubmaske. Den feinen Staub will niemand in der Lunge haben.
- Grundierung: Das ist der wichtigste Schritt! Versiegle die Poren mit einer Schicht aus Weißleim und Wasser (Mischung ca. 3:1). Der schnelle Hack: Kauf dir im Bastelladen eine kleine Flasche „Gesso“. Das ist eine Künstlergrundierung, die deckt wie verrückt und trocknet schneller.
- Strukturpaste mischen: In einem alten Joghurtbecher mischst du weißen Acryllack mit deiner Zutat für die Struktur, bis eine quarkähnliche Paste entsteht.
- Für feinen Pulverschnee: Natron oder Backpulver.
- Für körnigen Altschnee: Feiner Quarzsand.
- Für glitzernden Frost: Grobes Salz. Sieht toll aus, kann aber mit der Zeit Feuchtigkeit ziehen.
- Auftragen: Trage die Paste ungleichmäßig auf. Ein echter Schneeball ist ja auch nicht perfekt rund. Nimm einen alten Pinsel, einen kleinen Spachtel oder einfach die Finger (mit Handschuhen!).
- Finish & Trocknen: Solange die Paste feucht ist, streu eine winzige Prise Irisglitter drüber. Der bricht das Licht wie Eiskristalle. Zum Trocknen, ohne dass eine Seite platt wird: Spieße die Kugel auf einen Schaschlikspieß und steck ihn in ein Stück Pappe oder ein altes Glas.

Methode 2: Der massive Gipsball (Für Fortgeschrittene)
Kosten: ca. 10 € | Zeitaufwand: ca. 1,5 Stunden (plus 24h Trockenzeit!) | Schwierigkeit: Mittel
Dieser Schneeball hat ein angenehmes Gewicht, fühlt sich hochwertig an und ist quasi unkaputtbar. Eine Anschaffung fürs Leben!
Deine Einkaufsliste:
- Modellgips oder Alabastergips (1 kg Sack im Baumarkt ca. 5-7 €)
- Gipsbinden (aus der Apotheke oder dem Bastelladen, ca. 3-5 €)
- Alufolie oder altes Zeitungspapier
- Malerkrepp
- Der Kern: Knülle Zeitungspapier oder Alufolie zu einem festen Ball. Wickle ihn straff mit Malerkrepp ein. Das spart Gips und Gewicht.
- Die Schale: Schneide Gipsbinden in Stücke, tauche sie kurz in Wasser und wickle sie überlappend um den Kern. Zwei bis drei Schichten reichen. Lass das Ganze komplett aushärten.
- Modellieren: Mische den Modellgips an, bis er die Konsistenz von dickem Joghurt hat. Trage ihn mit einem Spachtel auf und forme den Ball. Lass ruhig ein paar Dellen und Unebenheiten. Das macht es echt.
- Trocknen (und die Lektion in Geduld): Gips braucht Zeit. Mindestens 24 Stunden. Glaub mir, ich hab mal versucht, einen Gipsball mit dem Föhn zu trocknen, um schneller zu sein. Riesenfehler! Das Ding hat Risse bekommen wie eine ausgetrocknete Wüste. Gutes Handwerk braucht Geduld, hab ich da wieder gelernt.
- Das Finish: Nach dem Trocknen kannst du ihn glattschleifen. Echter Schnee ist selten reinweiß. Mische weiße Acrylfarbe mit einem winzigen Tropfen Schwarz oder Blau für ein kühles, gebrochenes Weiß. Für den letzten Kick kommt das „Trockenbürsten“: Nimm reinweiße Farbe auf einen Pinsel, wisch ihn an einem Küchentuch fast komplett sauber, bis kaum noch Farbe kommt. UND DANN erst ganz sacht über die erhabenen Stellen der Kugel streichen. Das erzeugt eine unglaubliche Tiefe!

Methode 3: Traditionelle Technik (Für Nostalgiker)
Kosten: unter 5 € | Zeitaufwand: ca. 1 Stunde (plus Trockenzeit) | Schwierigkeit: Leicht
Im Erzgebirge wurde Schnee oft ganz anders dargestellt, viel rustikaler. Diese Methode ist eine Hommage daran und perfekt für Deko im Landhausstil.
Deine Einkaufsliste:
- Holz- oder Styroporkugel als Basis
- Weißleim
- Feines Sägemehl (z.B. Kleintierstreu ohne Zusätze)
- Schlämmkreide (Künstlerbedarf, online günstig zu finden)
- Mische Weißleim mit etwas Wasser (Verhältnis 2:1).
- Rühre so lange Sägemehl und Schlämmkreide ein, bis eine zähe, streichfähige Paste entsteht.
- Trage diese Paste auf deine Kugel auf. Die Struktur ist sofort wunderbar rau und authentisch.
- Nach dem Trocknen kannst du sie noch weiß streichen, musst du aber nicht. Der Charme liegt hier gerade im Unperfekten.
Sicherheit geht vor – Das ist nicht verhandelbar
Als jemand, der sein Handwerk ernst nimmt, trage ich auch Verantwortung. Eine Deko ist nur dann schön, wenn sie sicher ist. Nimm dir diese Punkte bitte zu Herzen.

- Brandschutz: Ich habe leider schon die Folgen von Kabelbränden gesehen. Nutze AUSSCHLIESSLICH LED-Lichterketten. Die werden nicht heiß. Alte Glühbirnenketten sind eine echte Gefahr in der Nähe von Watte oder Styropor. Und natürlich: Niemals Deko in die Nähe von echten Kerzen oder dem Kamin stellen! Ein Funke reicht.
- Gesundheit: Beim Schleifen von Gips oder Styropor entsteht feiner Staub. Arbeite draußen oder in einem gut gelüfteten Raum und trage eine FFP2-Maske. Das ist keine Übertreibung, deine Lunge wird es dir danken. Bei Lacken und Kleber gilt dasselbe: Lüften, lüften, lüften!
- Kinder & Haustiere: Dekoration ist kein Spielzeug! Kleine Schneebälle oder abfallende Teile sind eine Erstickungsgefahr. Platziere deine Kunstwerke also bitte außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern und neugierigen Vierbeinern.
Der letzte Schliff: So wird’s eine runde Sache
Ein einzelner Schneeball ist nett, aber in der Gruppe wird’s erst richtig gut. Kombiniere deine Werke mit Naturmaterialien wie Tannenzapfen oder Kiefernzweigen. Kleiner Tipp für Zapfen aus dem Wald: Lege sie für 30 Minuten bei 100°C in den Backofen. Das tötet eventuelle Krabbler ab und öffnet die Zapfen wunderschön.

Wenn deine Schneelandschaft zu „clean“ oder flach aussieht, kommt hier der ultimative Trick: Mische hellblaue oder hellgraue Acrylfarbe mit ganz viel Wasser zu einer dünnen Lasur. Tupfe sie in die Vertiefungen und wische sie sofort mit einem Lappen wieder weg. In den Tiefen bleibt ein Hauch von Schatten zurück und erzeugt sofort eine realistische Dreidimensionalität. Magie!
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Es geht nicht darum, die Natur 1:1 zu kopieren. Es geht darum, ihre Essenz einzufangen und eine Atmosphäre zu schaffen. Ob du nun einen einfachen Styroporball aufmotzt oder dich an einen massiven Gipsball wagst – hab Spaß dabei und hab keine Angst vor Fehlern. Jedes nicht ganz perfekte Stück ist Teil deines Weges.
Am Ende hältst du etwas in den Händen, das du selbst gemacht hast. Etwas Haltbares, Schönes und Sicheres. Und das ist unbezahlbar.
So, und jetzt du! Welche Methode probierst du aus? Ich bin total gespannt, was du zauberst. Wenn du magst, zeig doch mal deine Ergebnisse auf Social Media. Vielleicht unter dem Hashtag #WinterWerkstatt? Viel Spaß beim Kreativsein!

Bildergalerie


Der letzte Schliff für den perfekten Schneeball ist das Funkeln. Statt grobem Bastel-Glitter, der oft künstlich wirkt, setzen Profis auf Mikro-Glaskugeln oder feinen irisierenden Glimmer. Diese winzigen Partikel reflektieren das Licht auf unzählige Weisen und imitieren so das kristalline Glitzern von echtem Frost. Eine dünne Schicht, aufgetragen auf noch feuchten Leim, macht den Unterschied zwischen „nett“ und „magisch“.

- Für den Pulverschnee-Look: Eine Mischung aus Natron, weißem Bastelleim (z.B. Ponal) und einem Hauch Silberglimmer ergibt eine paste, die sich perfekt auf Äste oder Kränze tupfen lässt. Sie trocknet hart und matt-glitzernd aus.
- Für Eiskristalle: Grobes Deko-Salz oder spezielles Eis-Kristall-Granulat (im Floristikbedarf erhältlich) auf eine mit Sprühkleber behandelte Oberfläche streuen. Ideal für Fenster oder Glasvasen.

Wichtiger Punkt: Textur ist alles. Echter Schnee ist nie eine glatte, weiße Decke. Er hat Verwehungen, Eiskristalle, Spuren. Um diesen Effekt nachzubilden, arbeiten Sie in Schichten. Beginnen Sie mit einer Grundierung aus grober Schneepaste und fügen Sie nach dem Trocknen mit einem feinen Pinsel Akzente aus feinerem Schneepulver und irisierendem Glimmer hinzu. So entsteht eine Tiefe, die das Auge täuscht und die Dekoration lebendig wirken lässt.

„Keine zwei Schneeflocken sind identisch.“ – Wilson Bentley, 1925
Dieser berühmte Satz des Fotografen, der Tausende von Schneekristallen unter dem Mikroskop dokumentierte, ist die beste Inspiration für Ihre Deko. Vermeiden Sie absolute Gleichförmigkeit! Machen Sie einige Schneebälle etwas größer, andere kleiner, manche perfekt rund, andere leicht uneben. Gerade diese kleinen Imperfektionen machen das Gesamtbild am Ende authentisch und natürlich.

Wie vermeide ich, dass mein Kunstschnee mit der Zeit vergilbt?
Das ist ein häufiges Problem bei günstigen Materialien oder falscher Versiegelung. Der Schlüssel liegt in der Verwendung von hochwertigem, UV-beständigem Acryllack als Finish. Nachdem Ihre Schneepaste oder Gipsmasse vollständig getrocknet ist, sprühen Sie eine oder zwei dünne Schichten matten Klarlack darüber. Dies schützt nicht nur vor Vergilben durch Sonnenlicht, sondern versiegelt auch lose Partikel und macht Ihre Kreation deutlich langlebiger.

Glasglimmer: Besteht aus winzigen, geschliffenen Glaspartikeln. Erzeugt ein unerreicht brillantes, fast magisches Funkeln, das an antiken Weihnachtsschmuck erinnert. Ideal für hochwertige Akzente.
Kunststoff-Glimmer (Polyester): Günstiger und in mehr Farben erhältlich. Funkelt ebenfalls, aber oft flächiger und weniger subtil. Perfekt für größere Flächen oder Bastelprojekte mit Kindern.
Für den im Artikel beschriebenen, wertigen Look ist Glasglimmer die erste Wahl.

Die Kombination von Kunstschnee mit natürlichen Elementen schafft den schönsten Kontrast. Denken Sie an tiefrote Hagebuttenzweige, dunkles Tannengrün oder raue Kiefernzapfen. Der weiche, helle Schnee betont die organischen Formen und Farben der Natur und schafft eine Szenerie, die wie direkt aus einem Winterwald wirkt. Gerade die im Artikel gezeigten Gipsbälle haben genug Gewicht, um neben echten Holzelementen zu bestehen.

- Verleiht selbst einfachen Styroporkugeln eine edle, keramikartige Oberfläche.
- Trocknet schnell und lässt sich leicht mit feinem Schleifpapier glätten.
- Hervorragende Basis für das Aufbringen von Glimmer oder feinem Schneepulver.
Das Geheimnis? Weiße Strukturpaste aus dem Künstlerbedarf. Marken wie Schmincke oder Liquitex bieten Pasten an, die sich mit einem Spachtel auftragen lassen und eine unebene, authentische Schneetextur erzeugen.

Wenn die Weihnachtszeit vorbei ist, will die liebevoll gestaltete Deko sicher verstaut werden. Der Feind Nummer eins ist Feuchtigkeit, die Gips aufweichen und Leim lösen kann. Wickeln Sie jeden Schneeball einzeln in Seidenpapier (nicht in Plastik, das die Restfeuchte einschließt!) und lagern Sie sie in einer stabilen Box mit einigen Silicagel-Päckchen, die man oft in Schuhkartons findet. So bleiben sie bis zum nächsten Winter makellos.

Der sogenannte „Lake-Effekt-Schnee“ entsteht, wenn kalte Winde über wärmere Seen ziehen, Feuchtigkeit aufnehmen und diese an Land als intensiver Schneefall wieder abgeben.
Was bedeutet das für Ihre Dekoration? Schnee ist nicht statisch! Um Dynamik zu erzeugen, können Sie den Schnee auf einer Seite eines Objekts (z.B. eines Tannenzapfens in einem Gesteck) dicker auftragen, als käme er von einer bestimmten Windrichtung. Dieses kleine Detail verleiht Ihrer gesamten Szenerie eine unglaubliche Lebendigkeit.

Denken Sie über den klassischen Schneeball hinaus. Die Techniken aus dem Artikel lassen sich wunderbar anpassen:
- Zuckerguss-Effekt: Tragen Sie die Gips- oder Leimmischung auf die Dächer von Miniatur-Häuschen eines Weihnachtsdorfes auf.
- Raureif-Look: Bestreichen Sie echte Zweige dünn mit Leim und wälzen Sie sie anschließend in feinem Dekoschnee.
- Schneebedeckte Früchte: Künstliche Äpfel oder Beeren erhalten mit einer leichten „Puderzucker“-Schicht aus Schneepulver einen frostigen Charme.

Wichtig für leuchtende Deko: Wenn Sie Ihre Schneebälle, wie in der Galerie gezeigt, mit Lichterketten kombinieren, ist die Materialwahl entscheidend. Verwenden Sie ausschließlich LED-Lichterketten, da diese kaum Wärme entwickeln. Herkömmliche Glühbirnen können genug Hitze erzeugen, um Klebstoffe zu schmelzen oder im schlimmsten Fall brennbare Materialien wie Watte oder Styropor zu entzünden. Sicherheit zuerst!

Welchen Gips soll ich für die massiven Schneebälle nehmen?
Greifen Sie zu „Modell- und Formengips“ oder „Alabastergips“ aus dem Baumarkt oder Bastelladen. Diese Gipsarten sind feiner gemahlen als einfacher Bau- oder Elektrikergips. Das Ergebnis ist eine deutlich glattere und dichtere Oberfläche, die weniger porös ist und sich besser anfühlt. Ein Sack von Knauf oder einem ähnlichen Hersteller ist preiswert und reicht für Dutzende von Schneebällen.

Der skandinavische „Hygge“-Stil lebt von Gemütlichkeit und Natürlichkeit. Hier passt Kunstschnee perfekt, wenn er dezent eingesetzt wird.
- Ein paar handgefertigte Gips-Schneebälle in einer schlichten Holzschale.
- Ein einzelner, mit Raureif überzogener Ast in einer hohen Glasvase.
- Ein minimalistischer Kranz aus Eukalyptus, nur an wenigen Stellen mit Schneepaste betupft.
Weniger ist hier oft mehr und unterstreicht die Schönheit der Materialien.

Direktes Bestäuben: Sie streuen das Schneepulver auf eine mit Kleber versehene Fläche. Das Ergebnis ist eine lockere, fast flauschige Oberfläche, die an frisch gefallenen Pulverschnee erinnert.
Pasten-Anwendung: Sie mischen das Pulver mit Leim zu einer Paste und tragen diese mit einem Pinsel oder Spachtel auf. Damit lassen sich dickere Schneeschichten und Verwehungen modellieren, ideal für einen „nassen“, schweren Schnee-Look.
Die Kombination beider Techniken bringt die realistischsten Resultate.

Der Geruch von Schnee ist real. Er entsteht durch organische Verbindungen in der Luft, die von den Eiskristallen bei ihrem Fall zur Erde eingefangen werden.
Auch wenn Ihr Dekoschnee geruchlos ist, können Sie die winterliche Atmosphäre mit Düften unterstreichen. Ein paar Tropfen ätherisches Öl (Tanne, Zimt, Orange) auf einen unauffälligen Wattebausch in der Nähe der Deko oder auf die Unterseite eines Gipsballes geträufelt, vervollständigen das sinnliche Erlebnis.

- Der Leim trocknet zu schnell, bevor der Schnee haftet.
- Der Schnee wird fleckig oder klumpt unschön.
- Die Oberfläche sieht am Ende flach und leblos aus.
Die Lösung? Verdünnter Holzleim! Mischen Sie Ponal Holzleim im Verhältnis 2:1 mit Wasser. Diese Mischung lässt sich gleichmäßig aufpinseln, trocknet langsamer und transparenter. Das gibt Ihnen genug Zeit, den Dekoschnee aufzustreuen und eine ebenmäßige Schicht zu erzeugen.
Schauen Sie sich die winterliche Dekoration in den Schaufenstern von Luxus-Kaufhäusern wie dem KaDeWe in Berlin oder Harrods in London an. Dort werden oft ganze Landschaften mit professionellem Film-Schnee gestaltet. Das Besondere: Es werden verschiedene Körnungen gemischt, von ultrafeinem Puder bis zu gröberen Flocken, um eine Schneedecke zu schaffen, die Tiefe und eine fast greifbare Realität besitzt. Dies ist die hohe Kunst, von der man sich für zu Hause inspirieren lassen kann.




