Elektrosmog abschirmen wie ein Profi: Schluss mit dem Rätselraten
Hand aufs Herz: In meiner Zeit als Handwerksmeister habe ich schon so ziemlich alles gesehen, was man sich vorstellen kann. Trends kommen, Trends gehen. Aber der Wunsch nach einem gesunden Zuhause, der bleibt. Früher haben wir über lösungsmittelfreie Farben diskutiert, heute ist das große Thema „Elektrosmog“. Ein Wort, das viele nervös macht, weil es so unsichtbar und schwer fassbar ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1 1. Wovon reden wir hier eigentlich? Die Grundlagen verständlich erklärt
- 2 2. Der wichtigste Schritt überhaupt: Erst messen, dann handeln!
- 3 3. So schirmt man Hochfrequenz (HF) richtig ab
- 4 4. Die andere Herausforderung: Niederfrequente Felder (NF)
- 5 5. Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung
- 6 6. Mein Fazit als Meister
- 7 Inspirationen und Ideen
Ganz ehrlich? Ich bin kein Esoteriker, sondern ein Mann der Praxis. Bei mir zählen Fakten, Physik und saubere Arbeit. Deshalb will ich hier mal Klartext reden – kein Verkaufsgespräch, keine Panikmache, sondern eine ehrliche Anleitung aus der Werkstatt für dein Zuhause. Ich zeige dir, was es mit den Feldern auf sich hat, wie man sie vernünftig misst und welche Maßnahmen wirklich etwas bringen. Lass uns das Thema mal von Grund auf angehen.
Bevor wir loslegen: Ein kleiner Test für heute Nacht
Hier ist eine kleine Hausaufgabe, die dich keinen Cent kostet: Schalte heute Abend mal ganz bewusst den WLAN-Router aus, bevor du ins Bett gehst. Und dein Handy? Ab in den Flugmodus. Das ist der einfachste, kostenlose erste Schritt, um zu sehen, ob du vielleicht sensibel auf die Funkwellen reagierst. Merkst du einen Unterschied? Besser geschlafen? Das ist oft der erste Hinweis, dass es sich lohnt, weiterzulesen.

1. Wovon reden wir hier eigentlich? Die Grundlagen verständlich erklärt
Bevor wir auch nur einen Pinsel in die Hand nehmen, müssen wir verstehen, wogegen wir ankämpfen. „Elektrosmog“ ist ja nur ein Sammelbegriff. In der Praxis unterscheiden wir zwei komplett verschiedene Paar Schuhe, die auch völlig unterschiedliche Lösungen brauchen.
Niederfrequente Felder (NF)
Stell dir einfach den Strom in deiner Steckdose vor. Der hat bei uns 50 Hertz (Hz). Alles, was mit unserem Stromnetz zu tun hat, erzeugt diese niederfrequenten Felder. Man unterscheidet hier:
- Elektrische Wechselfelder: Die sind einfach ÜBERALL, wo Spannung anliegt. Jedes Kabel in der Wand, jede Lampe, jedes eingesteckte Gerät – selbst wenn es aus ist. Ein ungeschirmtes Kabel neben dem Bett kann locker ein Feld von über 100 Volt pro Meter (V/m) erzeugen.
- Magnetische Wechselfelder: Die entstehen erst, wenn Strom FLIESST, also wenn ein Gerät eingeschaltet ist. Ein alter Radiowecker mit Trafo direkt am Kopfende des Bettes ist hier ein Klassiker. Gemessen wird in Nanotesla (nT).
Gut zu wissen: Bei diesen Feldern ist Abstand dein bester Freund. Ein Wecker, der nur 30 cm weiter weg steht, kann das Problem schon quasi lösen. Die Feldstärke nimmt nämlich im Quadrat zur Entfernung ab.

Hochfrequente elektromagnetische Wellen (HF)
Hier geht es um Funk. WLAN, Mobilfunk, DECT-Telefone, Bluetooth – all das sind hochfrequente Wellen, die Informationen transportieren. Die Frequenzen sind viel höher und werden in Gigahertz (GHz) gemessen. Anders als die NF-Felder pfeifen diese Wellen ziemlich unbeeindruckt durch die meisten Wände. Gemessen wird ihre Stärke in Mikrowatt pro Quadratmeter (µW/m²).
Als Richtwert für eine gesunde Umgebung, besonders im Schlafbereich, orientieren sich Profis oft an den Standards der baubiologischen Messtechnik. Das sind keine Gesetze, aber sie geben ein gutes Gefühl dafür, was erstrebenswert ist.
2. Der wichtigste Schritt überhaupt: Erst messen, dann handeln!
Ich kann es nicht oft genug sagen: Blindes Abschirmen ist wie eine Operation ohne Diagnose. Es ist teuer, oft sinnlos und kann im schlimmsten Fall alles noch viel schlimmer machen.
Warum die Billig-Detektoren aus dem Internet nichts taugen
Klar, für 50 Euro gibt es kleine Messgeräte, die wild piepen. Für ein erstes Bauchgefühl vielleicht okay, aber für eine Sanierungsplanung sind die Dinger unbrauchbar. Sie können oft nicht zwischen den Feldarten unterscheiden und zeigen Fantasiewerte an. Das ist, als würdest du mit dem Handrücken Fieber messen.

Ein ausgebildeter Messtechniker kommt mit professionellem Equipment, das mehrere tausend Euro kostet. Der kann dir ganz genau sagen:
- WAS ist das Problem? (Funk von außen oder ein elektrisches Feld aus der Wand?)
- WOHER kommt es? (Vom neuen Sendemast oder vom Nachbarn?)
- WIE STARK ist es wirklich? (Präzise Werte, auf die man eine Planung aufbauen kann.)
Wie findest du einen seriösen Messtechniker?
Achtung, das ist ein entscheidender Punkt! Frag nach Referenzen und schau, ob der Techniker einem Fachverband angehört, wie zum Beispiel dem Verband Baubiologie (VB). Das ist oft ein gutes Zeichen für Qualität und regelmäßige Weiterbildung. Ein Profi wird dir immer ein detailliertes Messprotokoll aushändigen und die Ergebnisse verständlich erklären, ohne dir sofort die teuerste Lösung verkaufen zu wollen.
Ein Fall aus meiner Praxis, der Geld sparte
Ein Kunde rief mich mal total frustriert an. Er hatte für fast 2.000 Euro sein Schlafzimmer mit Abschirmfarbe gestrichen – gebracht hat es nichts, der Schlaf war immer noch schlecht. Ein Messtechniker fand schnell die Ursache: Das Problem war gar nicht der Funk von außen, sondern ein starkes Magnetfeld am Kopfende des Bettes. In einer Verteilerdose dahinter hatte ein unachtsamer Elektriker eine riesige Stromschleife gebastelt. Die teure Farbe war gegen dieses Magnetfeld völlig machtlos. Wir ließen die Verkabelung für rund 250 Euro korrigieren. Problem gelöst. Hätte er mal vorher gemessen…

3. So schirmt man Hochfrequenz (HF) richtig ab
Okay, nehmen wir an, die Messung hat ergeben: Der Mobilfunkmast gegenüber ist das Problem. Jetzt können wir über flächige Abschirmungen reden.
Abschirmfarben: Das steckt dahinter
Am häufigsten kommen spezielle Abschirmfarben zum Einsatz. Das sind im Grunde hochwertige Wandfarben, die mit leitfähigen Partikeln (meist Graphit oder Carbon) versetzt sind. Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit Produkten von Herstellern wie Yshield oder Gigahertz Solutions gemacht. Die sind zwar nicht billig, aber die Qualität stimmt.
Die Verarbeitung ist anspruchsvoller als bei normaler Farbe. Der Untergrund muss perfekt vorbereitet sein, und meist braucht man zwei Anstriche für eine lückenlose Schicht. Die Schirmdämpfung wird in Dezibel (dB) angegeben. Ein Wert um die 40 dB ist schon sehr gut, das reduziert die Strahlung um 99,99 %.
Achtung, Falle! Das Wichtigste ist die Erdung
Das ist der Punkt, an dem die meisten Heimwerker scheitern. Eine leitfähige Wand ohne Erdung ist ein Riesenfehler! Sie schirmt zwar den Funk von außen ab, fängt sich aber die elektrischen Felder aus den Hausleitungen ein und strahlt sie großflächig ab. Die Wand wird quasi selbst zur Antenne. Das willst du nicht!

Die Erdung ist IMMER ein Job für eine Elektrofachkraft! Finger weg von Basteleien. Ein Profi klebt ein leitfähiges Erdungsband auf die Wand, überstreicht es mit der Farbe und schließt es fachgerecht an den Potentialausgleich (meist über eine Steckdose) an. Nur so ist die Maßnahme sicher und wirksam.
Kleiner Tipp vom Profi: Nicht jede normale Wandfarbe hält auf der Abschirmfarbe! Die ist oft sehr glatt. Im schlimmsten Fall blättert dir der schöne neue Anstrich nach einem Jahr von der Wand. Nimm am besten eine Deckfarbe, die vom Hersteller der Abschirmfarbe empfohlen wird, dann bist du auf der sicheren Seite.
Was ist mit den Fenstern?
Fenster sind die größten Einfallstore für Funkstrahlung. Hier gibt es zwei gängige Lösungen:
- Abschirmvorhänge: Das sind spezielle Stoffe mit eingewebten Silber- oder Edelstahlfäden. Sie sehen oft aus wie normale Gardinen, sind lichtdurchlässig und flexibel. Man kann sie zuziehen, wenn man Ruhe will.
- Fensterfolien: Das ist eine permanente Lösung. Eine hauchdünne, metallbedampfte Folie wird auf die Scheibe geklebt. Sie ist kaum sichtbar, schirmt aber sehr effektiv. Ein kleiner Nachteil ist, dass sie die Abschirmung dauerhaft macht.
Was ist besser? Das hängt von dir ab. Folien sind unauffällig und immer aktiv. Vorhänge geben dir mehr Kontrolle. Für beide gilt aber: Um auch gegen niederfrequente elektrische Felder zu wirken, müssen sie ebenfalls geerdet werden.
Und was ist mit Boden und Decke?
Richtig, für eine wirklich lückenlose Abschirmung – einen sogenannten Faradayschen Käfig – müssen eigentlich alle sechs Flächen eines Raumes behandelt werden. Die Decke streicht man genauso wie die Wände. Für den Boden gibt es spezielle Abschirmvliese oder -gewebe, die man unter den Teppich, das Laminat oder Parkett legt. Auch diese müssen natürlich in das Erdungskonzept eingebunden werden.
4. Die andere Herausforderung: Niederfrequente Felder (NF)
Jetzt wird es knifflig. Die geerdete Abschirmfarbe ist super gegen elektrische Felder, aber gegen magnetische Felder ist sie komplett machtlos. Das ist einfach Physik.
Die bessere Lösung: Ursachen beseitigen statt abschirmen
Magnetfelder abzuschirmen ist extrem aufwendig und teuer (man bräuchte dicke Bleche aus Speziallegierungen) und im Wohnbereich fast nie eine Option. Hier gilt die Devise: Quelle finden und eliminieren!
Die häufigsten Übeltäter sind:
- Falsche Verkabelung: Oft in Altbauten. Ein Elektriker kann das meist beheben.
- Trafos und Netzteile: Halte einfach Abstand zu diesen Geräten.
- Netzfreischalter: Das ist meine Standardempfehlung für Schlafräume. Ein Elektriker baut ein kleines Gerät in den Sicherungskasten ein. Sobald du die letzte Lampe im Zimmer ausschaltest, trennt es den kompletten Stromkreis vom Netz. Zack, sind alle elektrischen und magnetischen Felder weg. Eine saubere, geniale Lösung! Rechne hier mit Kosten von etwa 150 bis 300 Euro pro Stromkreis, inklusive Einbau.
5. Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung
So eine Sanierung ist kein Pappenstiel. Damit du eine Vorstellung hast, hier mal eine grobe Beispielrechnung für ein 15 m² großes Schlafzimmer:
- Professionelle Messung vorher: Plane mal 300 bis 600 Euro ein. Das ist das bestinvestierte Geld.
- Material für die Wände: Du brauchst ca. 10 Liter Abschirmfarbe (2 Anstriche). Das sind schnell 250 – 350 Euro.
- Erdungsmaterial: Erdungsband, Anschlussplatte, Kabel etc. kommen auf ca. 50 – 100 Euro.
- Handwerkerkosten: Der Elektriker für die Erdung braucht ein, zwei Stunden (ca. 150 – 250 Euro). Dazu kommen die Malerarbeiten, falls du sie nicht selbst machst.
Alles in allem landest du für einen Raum schnell bei 1.500 bis 2.500 Euro. Deshalb ist die Messung am Anfang so entscheidend, damit du das Geld auch wirklich sinnvoll einsetzt.
6. Mein Fazit als Meister
Das Thema Elektrosmog-Abschirmung ist ein ernstzunehmendes Handwerk. Es ist keine Magie, sondern angewandte Physik. Der vernünftigste Weg ist immer, mit den einfachen Dingen anzufangen: Abstand halten, WLAN nachts aus, Handy in den Flugmodus. Das kostet nichts und bringt oft schon enorm viel.
Wenn das nicht reicht, investiere als Erstes in eine professionelle Messung. Eine gut geplante und fachmännisch ausgeführte Abschirmung kann die Belastung in einem Raum drastisch senken und für eine spürbar ruhigere Atmosphäre sorgen. Aber es ist eben eine Baumaßnahme, die sitzen muss. Geh die Sache mit Verstand an, verlass dich auf messbare Fakten und hol dir für die kritischen Arbeiten wie die Erdung unbedingt einen Profi ins Haus. Dann klappt es auch mit der Wohlfühloase.
Inspirationen und Ideen
„Die größte Schwachstelle in einem abgeschirmten Raum ist fast immer das Fenster.“
Hochfrequente Strahlung von Mobilfunkmasten dringt mühelos durch normales Glas. Selbst die beste Wandabschirmung ist daher nur die halbe Miete. Die Lösung sind spezielle Abschirmvorhänge oder transparente Klebefolien für die Fensterscheiben. Marken wie Swiss Shield bieten Stoffe wie „Naturell“ oder „Voile“ an, die optisch kaum von einem normalen Vorhang zu unterscheiden sind, aber eine Schirmdämpfung von über 99 % erreichen können.
Schirmt eine Abschirmfarbe auch magnetische Felder ab?
Nein, und das ist ein entscheidender Punkt, den viele übersehen. Standard-Abschirmfarben, wie die oft verwendete Yshield HSF54, basieren auf Kohlenstoff und sind exzellent gegen hochfrequente Funkstrahlung (Handy, WLAN) und elektrische Wechselfelder (aus Stromleitungen) wirksam. Gegen niederfrequente magnetische Felder – verursacht durch Stromfluss, Trafos oder Hochspannungsleitungen – sind sie jedoch wirkungslos. Hierfür sind spezielle, teure Abschirmbleche aus Mu-Metall die einzige wirklich effektive Lösung.
Der kritische Schritt: Die Erdung. Eine Abschirmfarbe oder ein Abschirmvlies ist nur so gut wie ihre Erdung. Ohne eine fachmännisch installierte Verbindung zum Potenzialausgleich des Hauses wird die abgeschirmte Fläche selbst zu einer riesigen Antenne, die die elektrischen Felder im Raum sogar verstärken kann. Es ist kein optionaler Schritt, sondern das absolute Fundament jeder NF-Abschirmmaßnahme. Ein Elektriker kann dies mit speziellen Erdungsbändern und -steckern sicherstellen.
Schon mal vom „Netzfreischalter“ gehört? Dieses kleine Gerät, das ein Elektriker im Sicherungskasten installiert, ist die eleganteste Lösung für das Schlafzimmer. Es funktioniert wie ein Wächter:
- Sobald der letzte Verbraucher (z.B. die Nachttischlampe) ausgeschaltet wird, trennt es den gesamten Stromkreis automatisch vom Netz.
- Die Leitungen in den Wänden sind dann komplett spannungsfrei – keine elektrischen Wechselfelder mehr.
- Wird ein Lichtschalter betätigt, legt es die Spannung in Millisekunden wieder an.
Das Ergebnis? Absolute Ruhe im Raum, ohne nachts manuell Sicherungen umlegen zu müssen. Modelle von Gigahertz Solutions oder Eltako sind hier marktführend.
Abschirmtapete: Eine Vliestapete mit eingearbeiteten leitfähigen Fasern. Sie wird wie eine normale Tapete verklebt und dann überstrichen. Ideal für eine nahtlose Integration und hohe Stabilität.
Abschirmfarbe: Eine schwarze Dispersionsfarbe mit leitfähigen Partikeln (meist Graphit/Carbon). Wird direkt auf die Wand gerollt und muss danach mit einer handelsüblichen Wandfarbe überstrichen werden.
Während die Tapete oft robuster gegen Risse ist, lässt sich die Farbe meist einfacher auch in schwierigen Ecken verarbeiten. Die Schirmleistung ist bei Qualitätsprodukten beider Kategorien vergleichbar.
- LAN statt WLAN: Die stabilste und strahlungsärmste Verbindung. Einmal ein Kabel zum Arbeitsplatz oder Fernseher verlegt, und die größte HF-Quelle im Haus ist eliminiert.
- DECT-Basisstation prüfen: Alte Schnurlostelefone sind oft Dauersender, selbst wenn nicht telefoniert wird. Moderne Geräte mit „ECO-Mode“ oder „Full-Eco-Mode“ (auch „ECO+“) senden nur noch während eines Gesprächs.
- Der richtige Abstand: Verdoppeln Sie den Abstand zu einer Quelle, vierteln Sie die Feldstärke. Das gilt besonders für Radiowecker, Lampentrafos oder Ladekabel am Bett.
Die unsichtbare Autobahn hinter der Wand: Oft verläuft die Hauptstromleitung zum Sicherungskasten oder zu anderen Stockwerken gebündelt in einem Kabelschacht. Selbst wenn in Ihrem Schlafzimmer kaum Geräte aktiv sind, kann ein starkes magnetisches Feld von diesen Hauptleitungen ausgehen, sobald im Haus größere Verbraucher (Waschmaschine, Herd) laufen. Ein guter Baubiologe misst daher nicht nur den Raum selbst, sondern auch die angrenzenden Wände und deren „Innenleben“.
Laut einer Studie des Kompetenzzentrums für Elektromagnetische Felder (KEMF) hat sich die durchschnittliche Belastung durch hochfrequente Strahlung im urbanen Raum in den letzten 15 Jahren mehr als verzehnfacht.
Was bedeutet das konkret für Ihr Zuhause? Während früher eine einzelne Quelle (wie der WLAN-Router) dominant war, ist es heute oft die Summe vieler kleiner Sender: die Smartphones der Familie, Bluetooth-Lautsprecher, smarte Uhren, der Drucker im Nachbarzimmer und die WLAN-Netze der gesamten Nachbarschaft. Eine Abschirmung schützt nicht nur vor der eigenen Technik, sondern zunehmend vor dem „Grundrauschen“ von außen.
Der Teufel steckt im Detail. Achten Sie auf sogenannte „Strahlungsbrücken“. Eine perfekt gestrichene Wand nützt wenig, wenn die Strahlung durch ungeschirmte Heizungsrohre, Steckdosen oder Lichtschalter aus Metall eindringt. Für diese Einlässe gibt es spezielle Abschirm-Einbaudosen oder man kann die bestehenden Dosen von innen mit Resten von Abschirmtapete oder selbstklebender Kupferfolie auskleiden. Jeder Millimeter zählt für ein lückenloses Ergebnis.
Ein abgeschirmtes Zimmer fühlt sich anders an. Viele Menschen beschreiben die Atmosphäre als „ruhiger“ oder „klarer“. Es ist nicht nur die messbare Reduktion der Felder, sondern eine fast greifbare Stille, die eintritt, wenn der Körper nicht mehr permanent auf das unsichtbare Rauschen der modernen Technik reagieren muss. Es ist eine Rückkehr zu einer sensorischen Neutralität, die in unserer vernetzten Welt selten geworden ist.