Erker anbauen? Der ehrliche Guide zu Kosten, Statik und dem perfekten Einbau

von Julia Steinhoff
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Ich kann mich noch gut an ein Projekt in einem alten Stadthaus erinnern. Der Bauherr träumte von einem lichtdurchfluteten Erker im Wohnzimmer, hatte tolle Bilder aus Magazinen dabei und eine glasklare Vorstellung. Was er aber völlig unterschätzt hatte, waren die enormen Kräfte, die so ein Anbau auf eine alte Fassade ausübt. Denn ein Erker ist eben nicht nur ein schickes Fenster – er ist ein kleines Stück Haus, das aus der Wand ragt. Und genau das macht die Sache technisch so verdammt anspruchsvoll.

Über die Jahre habe ich unzählige Fensterprojekte begleitet, vom simplen Austausch bis zu komplexen Dingern wie eben einem Erker. Dabei habe ich vor allem eins gelernt: Der Erfolg steht und fällt mit der Planung. Viele sehen nur die gemütliche Sitznische und den Panoramablick. Ich sehe die Anschlussfugen, die Lastabtragung und die miesen kleinen Wärmebrücken, die einem das Leben schwer machen können. Mein Ziel hier ist, dir das Wissen an die Hand zu geben, das du wirklich brauchst, damit dein Traum vom Erker nicht zum teuren Bauschaden wird.

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1. Die Physik dahinter: Warum ein Erker ein richtiges Bauwerk ist

Ein normales Fenster sitzt brav in der Wand und trägt nur sein eigenes Gewicht. Ein Erker hingegen kragt aus der Fassade raus. Er hängt quasi frei in der Luft und zerrt ordentlich an der Hauswand. Da wirken simple physikalische Gesetze, die man auf keinen Fall ignorieren sollte.

Statik und Lastabtragung – kein Platz für Experimente

Stell dir mal vor, du hältst einen schweren Eimer Wasser mit ausgestrecktem Arm von dir weg. Das wird schnell anstrengend, oder? Dein Arm muss eine enorme Hebelkraft aushalten. Genau so geht es der Hauswand mit einem Erker. Das Gewicht des Erkers selbst, die schweren Glasscheiben, die Dämmung und dann vielleicht noch eine dicke Schneeschicht im Winter – all diese Lasten müssen sicher ins Mauerwerk abgeleitet werden.

Deshalb ist der allererste Anruf bei einem Erkerprojekt auch nicht der beim Fensterbauer, sondern beim Statiker. Ohne Wenn und Aber. Der berechnet die nötige Tragkonstruktion, oft sind das Stahlkonsolen oder eine auskragende Betonplatte, die tief in der Geschossdecke verankert werden. Und ja, das kostet was. Rechne mal mit 1.500 € bis 3.000 € allein für diese Berechnung. Aber ganz ehrlich: Das ist das bestinvestierte Geld im ganzen Projekt. Ohne saubere Statik riskierst du Setzungsrisse in der Fassade, und im schlimmsten Fall sackt der ganze Erker ab. Ich habe schon Fälle gesehen, da klemmten nach wenigen Jahren die Fenster, weil der Unterbau nachgegeben hat. Eine Sanierung ist dann unverschämt teuer.

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Wärmebrücken und die unliebsame Schimmelgefahr

Ein Erker vergrößert die Außenfläche deines Zimmers ganz erheblich. Mehr Fläche bedeutet logischerweise auch mehr Angriffsfläche für Kälte. Besonders die vielen Ecken und Kanten sind da kritische Schwachstellen. Wir Profis nennen das „Wärmebrücken“. An diesen Stellen kühlt die Konstruktion viel schneller aus als an einer glatten Wand.

Die Folge? An der Innenseite kann die Temperatur unter den Taupunkt fallen, Feuchtigkeit aus der Raumluft kondensiert und die Ecke wird nass. Der perfekte Nährboden für Schimmel. Heute sind die energetischen Anforderungen zum Glück klar geregelt. Die Anschlüsse des Erkers an Fassade, Dach und Boden müssen lückenlos gedämmt sein. Stell es dir wie eine hochwertige Winterjacke vor, bei der auch die Reißverschlüsse und Nähte absolut dicht sind. Jeder noch so kleine Spalt ist ein Problem. Ein guter Planer zeichnet diese Anschlussdetails millimetergenau – das ist keine Option, sondern eine absolute Notwendigkeit für ein gesundes Wohnklima.

2. Techniken vom Profi: So wird’s richtig gemacht

Die Theorie ist das eine, die saubere Umsetzung auf der Baustelle das andere. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Ein gut gebauter Erker ist immer das Ergebnis einer perfekten Zusammenarbeit von Maurer, Zimmerer, Dachdecker und Fensterbauer.

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Materialwahl mit Köpfchen (und Gefühl)

Welches Material für die Fensterrahmen? Das ist oft eine der ersten Fragen. Jedes hat seine Vor- und Nachteile, die du kennen solltest.

  • Kunststoff: Das ist der Preis-Leistungs-Sieger. Modern, pflegeleicht und mit Mehrkammersystemen auch super im Dämmwert. Die Farbauswahl ist riesig. Nachteil: Bei starker Sonne können sich dunkle Rahmen ausdehnen und eine Macke in der Oberfläche ist kaum zu reparieren. Nehmen wir Kunststoff mal als Kostenbasis von 100 %.
  • Holz: Der Klassiker mit Seele. Holz hat eine warme Ausstrahlung, dämmt von Natur aus gut und lässt sich reparieren. Aber es braucht Pflege – je nach Wetterlage musst du alle 5 bis 10 Jahre den Pinsel schwingen. Kostet gut und gerne 20-40 % mehr als Kunststoff.
  • Aluminium: Super stabil, wetterfest und perfekt für schlanke, moderne Rahmen und riesige Glasflächen. Weil Alu Wärme gut leitet, sind die Rahmen heute immer thermisch getrennt. Preislich liegt man hier aber schnell beim Doppelten von Kunststoff, dafür ist es quasi wartungsfrei.
  • Holz-Aluminium: Für viele die beste Lösung. Innen die gemütliche Holzoptik, außen eine unverwüstliche Aluschale. Man kombiniert die Vorteile beider Welten und der Pflegeaufwand außen entfällt komplett. Das hat natürlich seinen Preis und liegt oft 80-120 % über der reinen Kunststoff-Variante, rechnet sich aber über die Jahre.

Mein Tipp: Lass dir unbedingt Muster zeigen und fass die Materialien an. Das Gefühl ist oft entscheidend für die Wahl.

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Die RAL-Montage: Weit mehr als nur Bauschaum

Ein Fenster fachgerecht einzubauen, heißt nicht, es irgendwie in die Lücke zu stellen und die Fugen mit Bauschaum vollzupumpen. Der Einbau nach den anerkannten Regeln der Technik folgt einem simplen, aber genialen Prinzip mit drei Ebenen.

Stell dir die Anschlussfuge wie eine gute Funktionsjacke vor:

  1. Innen (am Körper): Absolut luftdicht, damit keine warme, feuchte Raumluft (dein „Schweiß“) in die Dämmung ziehen und dort zu Wasser kondensieren kann. Dafür nutzen wir spezielle Klebebänder und Folien.
  2. Mitte (die Dämmung): Der Hohlraum wird komplett mit Dämmmaterial gefüllt. Das sorgt für Wärme- und Schallschutz. Das ist die „Isolationsschicht“ deiner Jacke.
  3. Außen (die Wetterschicht): Diese Schicht muss Regen und Wind abhalten, aber atmungsaktiv sein. Das heißt, falls doch mal Feuchtigkeit in die Konstruktion gelangt, kann sie nach außen entweichen.

Der Grundsatz lautet also immer: „innen dichter als außen“. Bei einem Erker mit seinen unzähligen Anschlüssen an Boden, Wand und Dach ist die saubere Ausführung dieser Ebenen die absolute Königsdisziplin.

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3. Der Weg zum fertigen Erker: Ein kleiner Fahrplan

Ein Erker ist ein echtes Projekt. Von der ersten Idee bis zur fertigen Kuschelecke vergeht einige Zeit. Damit du den Überblick behältst, hier mal ein grober Fahrplan:

Phase 1: Der Traum und die Planung (ca. 1-2 Monate)
Du brauchst einen Architekten oder Planer. Der zeichnet den Entwurf und bespricht mit dir alles bis ins Detail. Kleiner Tipp: Frag den Architekten direkt nach einem Statiker, mit dem er oft zusammenarbeitet. Das spart Zeit und Nerven, weil die beiden sich kennen und wissen, wie der andere tickt.

Phase 2: Die Zahlen und der Papierkram (ca. 2-4 Monate Wartezeit)
Mit den fertigen Plänen und der Statik wird der Bauantrag beim zuständigen Bauamt eingereicht. Ein Erker verändert die Fassade und ist fast immer genehmigungspflichtig. Jetzt heißt es warten. Achtung: Ohne offizielle Baugenehmigung anzufangen, kann richtig teuer werden und im schlimmsten Fall droht der Abriss!

Phase 3: Der Bau (ca. 3-6 Wochen)
Wenn die Genehmigung da ist, geht’s los! Handwerker rücken an, das Loch wird in die Fassade gebrochen und der Erker Schritt für Schritt aufgebaut. Das ist die spannendste, aber auch lauteste Phase.

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4. Butter bei die Fische: Was kostet der Spaß wirklich?

Die Kosten für einen Erker sind deutlich höher als für ein paar neue Fenster. Man muss das ganze Paket sehen. Um mal Tacheles zu reden, hier eine grobe Hausnummer für einen einfachen Erker im Erdgeschoss:

  • Planung & Genehmigung: Rechne hierfür mit etwa 2.000 € bis 5.000 € (Architekt, Statiker, Gebühren).
  • Bauarbeiten & Rohbau: Das ist der größte Brocken. Fundament bzw. Konsolen, Maurerarbeiten, Dämmung, Dachanschluss und Außenputz können schnell mit 8.000 € bis 20.000 € zu Buche schlagen.
  • Fenster & Einbau: Je nach Material und Größe kommen hier nochmal 5.000 € bis 15.000 € obendrauf.
  • Innenausbau: Heizungsanschluss, Fensterbänke, Verputzen, Streichen – plane dafür nochmal 1.500 € bis 4.000 € ein.

Du siehst, ein mittlerer fünfstelliger Betrag ist schnell erreicht. Das ist keine kleine Investition. Hol dir unbedingt detaillierte Angebote von mehreren Betrieben ein und vergleiche genau, was enthalten ist.

5. Details für Fortgeschrittene

Wenn die Basics stimmen, kann man über die Feinheiten nachdenken, die den Erker erst richtig genial machen.

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Lüftung und Sonnenschutz nicht vergessen!
Große Glasflächen sehen super aus, aber du musst auch lüften können. Plane unbedingt zu öffnende Fensterflügel ein. Im Sommer kann so ein Glaskasten sonst schnell zur Sauna werden. Der effektivste Hitzeschutz sitzt immer außen, zum Beispiel in Form von Raffstores oder Textilscreens. Innenliegende Rollos sind eher ein Sichtschutz; die Hitze ist dann schon im Raum. Ach ja, bei der Verglasung solltest du auf einen U-Wert für das Glas (den sogenannten Ug-Wert) von 0,7 W/(m²K) oder besser achten. Das ist heute Standard und spart ordentlich Heizkosten.

Die perfekte Sitznische
Die Fensterbank im Erker wird oft zur gemütlichen Leseecke. Ein paar Maße aus der Praxis: Eine Sitzhöhe von 45-50 cm und eine Tiefe von mindestens 50 cm sind ideal. Wenn darunter eine Heizung sitzt, plane eine kleine Hinterlüftung für die Sitzfläche ein, damit sich die Wärme nicht staut. Und beim Polster: Nimm mindestens 8-10 cm dicken Schaumstoff, sonst sitzt du dir auf Dauer den Hintern platt. Der Platz darunter ist übrigens perfekter Stauraum für Decken oder Bücher!

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6. Was schiefgehen kann: Eine kleine Horrorstory aus der Praxis

Bei aller Vorfreude muss man auch die Risiken kennen. Der Feind Nummer eins bei jedem Bauprojekt ist und bleibt: Wasser.

Ich habe mal einen Erker saniert, da wurde am Anschluss zum Dach geschlampt. Nach nur drei Jahren war die komplette Dämmung nasser, schimmeliger Matsch und die Feuchtigkeit saß tief in der Wand. Man hat es erst gemerkt, als innen die Wasserflecken durchkamen. Die Sanierung hat den Besitzer am Ende über 15.000 € gekostet – alles nur, weil am Anfang an einer Dichtungsbahn für ein paar hundert Euro gespart wurde. Diese Geschichte erzähle ich immer wieder. Jede Naht, jede Fuge muss absolut perfekt abgedichtet sein. Hier zu sparen ist der teuerste Fehler, den man machen kann.

Und noch etwas Wichtiges: Der Bau eines Erkers ist definitiv KEIN Heimwerkerprojekt. Die Statik, die tragende Konstruktion, die Abdichtung – all das gehört in die Hände von Profis. Ein Fehler hier kann das ganze Haus beschädigen. Was du vielleicht selbst machen kannst, ist der finale Anstrich innen. Aber alles, was die Gebäudehülle betrifft, ist Chefsache.

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Mein Fazit aus der Werkstatt

Ein Erkerfenster ist eine fantastische Möglichkeit, ein Haus aufzuwerten. Es bringt Licht, Raum und eine ganz besondere Atmosphäre. Aber es ist eben auch ein ernstzunehmender Eingriff in die Bausubstanz. Nimm dir die Zeit für eine sorgfältige Planung, investiere in eine solide Statik und suche dir Handwerker, denen du vertraust. Ein gut gemachter Erker schenkt dir jahrzehntelang Freude. Ein schlecht gemachter beschert dir jahrelang nur Ärger und leert dein Konto.

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  • Der Klassiker: Der trapezförmige Erker mit drei Fensterflächen bietet den typischen Panoramablick.
  • Der Geradlinige: Ein rechteckiger oder quadratischer Erker wirkt modern und schafft maximalen, klar definierten Raum.
  • Der Elegante: Runde oder halbrunde Erker, oft als „Bow Window“ bezeichnet, wirken besonders weich und passen gut zu Altbauten oder Villen.

Die Form Ihres Erkers prägt nicht nur die Fassade, sondern auch das Raumgefühl im Inneren fundamental.

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Wärmebrücke im Visier: Der Anschluss des Erkers an die bestehende Hauswand ist eine der heikelsten Stellen für Energieverluste. Achten Sie darauf, dass Ihr Planer spezielle thermische Trennelemente, wie die von Schöck, vorsieht. Eine unsachgemäße Anbindung führt unweigerlich zu kalten Ecken, Kondenswasser und Schimmelgefahr – genau das, was Sie mit dem gemütlichen Anbau vermeiden wollen.

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Wussten Sie schon? Der Erker hat seinen Ursprung in mittelalterlichen Burgen. Dort diente er als wehrhafter Ausguck, der es den Verteidigern ermöglichte, Angreifer entlang der Mauer unter Beschuss zu nehmen, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben.

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Wie wird der Erker eigentlich beheizt?

Eine klassische Heizkörper-Installation ist oft unschön und blockiert den Platz unter dem Fenster. Eine elegante Lösung sind Unterflurkonvektoren oder spezielle Sockelheizleisten, die direkt in den Boden oder die Sitzbank integriert werden. Modelle von Herstellern wie Kampmann verschwinden fast unsichtbar im Boden und sorgen durch aufsteigende Warmluft dafür, dass die große Glasfläche nicht zur Kältequelle wird.

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Die perfekte Sitznische lebt von den Details. Statt einer einfachen Holzplatte investieren Sie in eine maßgefertigte Polsterauflage mit einem hochwertigen Schaumstoffkern (mindestens RG 40/50 für Langlebigkeit). Bei den Stoffen sind strapazierfähige Webstoffe von Marken wie Jab Anstoetz oder Rohleder ideal. Integrierte, aufklappbare Stauräume unter der Sitzfläche sind nicht nur praktisch, sondern nutzen den gewonnenen Platz optimal aus.

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Holzfenster: Bieten eine unübertroffene Wärme und Natürlichkeit. Sie benötigen regelmäßige Pflege, können aber bei guter Behandlung Generationen überdauern. Ideal für klassische und ländliche Baustile.

Aluminiumfenster: Extrem witterungsbeständig, schlank und modern. Perfekt für zeitgenössische Architektur. Marken wie Schüco bieten hier hochisolierte Systeme, die den höchsten Energiestandards genügen.

Die Wahl des Rahmenmaterials sollte sich immer an der Architektur des Haupthauses und Ihrem persönlichen Pflegeaufwand orientieren.

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Ein Erker kann den Tageslichteinfall in einem Raum im Vergleich zu einem flachen Fenster gleicher Breite um bis zu 35 % erhöhen.

Dieser Zuwachs an natürlichem Licht verändert die gesamte Atmosphäre. Räume wirken nicht nur heller, sondern auch größer und offener. Das Licht, das aus drei Richtungen einfällt, reduziert zudem harte Schatten und sorgt für eine weiche, gleichmäßige Ausleuchtung über den ganzen Tag.

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Denken Sie über den Erker hinaus an seine „Krone“ – das Erkerdach. Hier entscheidet sich die optische Wirkung an der Fassade. Ein kleines, mit Zink oder Kupfer verkleidetes Pultdach wirkt edel und langlebig, während die Fortführung des Hauptdaches den Erker nahtlos in den Baukörper integriert. Wichtig ist eine absolut dichte und gut gedämmte Anbindung an die Hauswand, um Feuchtigkeitsschäden von oben zu verhindern.

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  • Verhindert das Ausbleichen von Möbeln und Böden.
  • Reduziert im Sommer die Aufheizung des Raumes erheblich.
  • Bietet tagsüber einen effektiven Sichtschutz von außen.

Das Geheimnis? Moderner außenliegender Sonnenschutz. Raffstores, wie sie etwa von Warema angeboten werden, lassen sich präzise steuern, um den Lichteinfall zu lenken, ohne den Raum komplett zu verdunkeln. Sie sind eine architektonisch anspruchsvolle und physikalisch wirksamere Lösung als innenliegende Vorhänge oder Rollos.

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Genehmigungspflicht nicht vergessen: Ein Erker ist weit mehr als nur ein neues Fenster. Da er die Grundfläche des Gebäudes verändert und in die Fassadenstatik eingreift, ist er in fast allen Bundesländern eine genehmigungspflichtige Baumaßnahme. Klären Sie die Notwendigkeit eines Bauantrags unbedingt vor Planungsbeginn mit Ihrem Architekten und dem zuständigen Bauamt.

Erkerfenster im Wohnzimmer im skandinavischen Stil weiß-schwarz gestaltet

Die Beleuchtung im Erker sollte eine eigene, intime Atmosphäre schaffen. Statt den Raum nur von der Haupt-Deckenleuchte ausleuchten zu lassen, planen Sie eine eigene Lichtquelle ein. Kleine, dimmbare LED-Spots in der Erkerdecke oder eine tief hängende Pendelleuchte über der Sitzfläche schaffen eine gemütliche Insel und machen den neuen Lieblingsplatz auch am Abend nutzbar.

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„Ein Erker ist wie ein kleines Zimmer im Zimmer. Er gibt dem Raum eine neue Dimension, einen Fokuspunkt und einen Ort des Rückzugs, ohne ihn von der restlichen Wohnfläche zu trennen.“

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Fensterglas ist nicht gleich Fensterglas!

Bei einer so großen Glasfläche ist Dreifach-Isolierverglasung heute absoluter Standard. Achten Sie auf den Ug-Wert, der den Wärmeverlust des Glases beschreibt – Werte um 0,6 W/(m²K) sind exzellent. Für südseitige Erker kann zusätzlich ein Sonnenschutzglas (z.B. von Saint-Gobain Glass) sinnvoll sein, das die sommerliche Überhitzung reduziert, ohne das Tageslicht zu stark zu filtern.

Ein häufiger Fehler ist die Annahme, der Fensterbauer könne das „einfach so“ machen. Der Anbau eines Erkers erfordert das perfekte Zusammenspiel mehrerer Gewerke: Statiker, Maurer, Zimmerer, Dachdecker und Fensterbauer. Bestehen Sie auf einem Generalunternehmer oder Architekten, der Erfahrung mit solchen Anbauten hat und die Koordination übernimmt. Eine Referenzliste mit ähnlichen Projekten ist hier mehr wert als das günstigste Angebot.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.