Deine Weihnachtstafel: So deckst du wie ein Profi (ganz ohne Stress & Profi-Budget)
Früher in der Ausbildung hat mein alter Meister immer gesagt: „Junge, die Arbeit an der Festtafel ist kein Beiwerk. Sie ist der Rahmen für das Bild.“ Und das Bild, das waren die Familie und Freunde, die zusammenkamen. Dieser Satz hat sich bei mir eingebrannt. Seitdem gestalte ich Tische und Räume und habe unzählige Trends kommen und gehen sehen. Aber die Grundlagen für eine Weihnachtstafel, die wirklich im Gedächtnis bleibt, sind immer die gleichen. Es geht um ein gutes Gefühl für Materialien und darum, eine echte, warme Atmosphäre zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
Eine schön gedeckte Tafel ist so viel mehr als nur Deko. Sie ist ein fettes Dankeschön an deine Gäste. Sie schafft einen Ort, an dem man stundenlang sitzen, essen und quatschen will. Und ganz ehrlich? Dafür musst du kein Vermögen ausgeben. Es geht nur darum, sich vorher ein paar kluge Gedanken zu machen. In diesem Leitfaden zeige ich dir meine besten Tricks aus der Werkstatt – wie du mit einem klaren Plan und den richtigen Handgriffen eine unvergessliche Tafel zauberst. Ohne Kitsch, aber mit Herz und Verstand.
1. Das Fundament: Erst der Plan, dann die Tannenzweige
Bevor wir auch nur ein einziges Deko-Teil anfassen, brauchen wir ein Konzept. Das ist wahrscheinlich der größte Unterschied zwischen wildem Drauflosdekorieren und einem professionellen Ergebnis. Wir werfen nicht einfach Zeug auf den Tisch, sondern stellen uns vorher ein paar simple Fragen.
Finde deinen roten Faden
Überleg dir als Erstes ein grobes Thema. Das ist dein Kompass für alle weiteren Entscheidungen. Soll es eher rustikal und naturverbunden sein, wie in einer Almhütte? Oder clean und modern im skandinavischen Stil? Vielleicht doch lieber klassisch-elegant mit ein paar glänzenden Akzenten? Sobald du eine Richtung hast, fallen dir die Entscheidungen für Farben, Materialien und Deko viel leichter. So vermeidest du einen Look, der aussieht wie „von allem ein bisschen“.
Ich erinnere mich an einen Auftrag für eine große Feier in einer alten Scheune. Der Wunsch war schlicht „festlich“. Das kann ja alles heißen. Wir haben uns dann für das Motto „Waldwinter“ entschieden. Die schweren Eichentische blieben nackt, nur in der Mitte liefen Bahnen aus grobem Leinen. Darauf haben wir Unmengen an Moos, Zapfen und dunklem Tannengrün verteilt. Das Licht kam nur von hunderten Kerzen in alten Einmachgläsern. Der rote Faden war glasklar, und das Ergebnis war unglaublich stimmungsvoll.
Farben, Raum und Harmonie
Schau dich mal in dem Raum um, in dem der Tisch steht. Welche Farben dominieren an den Wänden, bei den Vorhängen oder Möbeln? Deine Tischdeko sollte mit dem Raum spielen, nicht gegen ihn kämpfen. In einem Zimmer mit viel warmem Holz sehen natürliche Farben wie Grün, Braun und Creme fantastisch aus. In einem kühlen, modernen Raum kannst du hingegen mit kräftigen Akzenten wie Bordeauxrot oder tiefem Blau richtig was rausholen.
Eine einfache Regel, die immer funktioniert: Beschränk dich auf zwei bis drei Hauptfarben. Eine neutrale Basis (wie Weiß, Creme, Grau), eine Hauptfarbe (wie Tannengrün oder Rot) und eine Akzentfarbe (wie Gold oder Silber). Damit wirkst du immer aufgeräumt und elegant.
Platz zum Leben lassen!
Eine Festtafel ist zum Benutzen da. Die schönste Deko ist wertlos, wenn deine Gäste kaum Platz für ihre Teller haben oder sich über ein riesiges Gesteck hinweg anbrüllen müssen. Plane pro Gedeck eine Breite von 60 bis 70 cm ein, damit jeder genug Ellenbogenfreiheit hat.
Und hier kommt der wichtigste Praxistipp: Die Deko in der Tischmitte muss entweder sehr flach oder sehr schmal und hoch sein. Mach den Test: Setz dich auf einen der Stühle. Wenn du die Person gegenüber nicht mehr sehen kannst, ist dein Gesteck zu hoch. So einfach ist das.
Kleiner Tipp für kleine Tische: Nicht jeder hat eine riesige Tafel. Wenn du Platz sparen musst, arbeite in die Höhe statt in die Breite. Nutze schlanke, hohe Kerzenständer statt breiter Schalen. Hänge vielleicht sogar ein paar Zweige oder eine Lichterkette von der Lampe über dem Tisch herab. Das schafft Atmosphäre, ohne wertvolle Tischfläche zu klauen.
2. Materialkunde: Was sich gut anfühlt, sieht auch gut aus
Die Auswahl der Materialien ist das Herzstück. Haptik, Geruch, Optik – das alles entscheidet über die Stimmung. Billige Plastikkugeln können niemals die Wärme von echtem Holz oder den Duft von frischen Tannenzweigen ersetzen.
Holz: Die Seele des Waldes auf dem Tisch
Holz bringt sofort Wärme und Gemütlichkeit. Jede Sorte hat ihren eigenen Charakter.
- Birke: Mit ihrer hellen Rinde perfekt für den Scandi-Look. Dünne Birkenscheiben (findest du im Bastelladen oder online für ca. 5-10€) sind geniale Untersetzer für Kerzen.
- Eiche: Dunkel, schwer, rustikal. Ein massives Eichenbrett als „Läufer“ in der Tischmitte ist ein echtes Statement. Frag mal beim Schreiner um die Ecke nach einem Reststück!
- Zirbe: Mein persönlicher Geheimtipp! Das Holz duftet einfach herrlich beruhigend. Ein kleines Säckchen frischer Zirbenlocken kostet beim Schreiner oft nur ein paar Euro in die Kaffeekasse und verströmt den ganzen Abend über einen dezenten Waldduft.
Grünzeug: Welches Grün für welchen Zweck?
Frisches Grün ist ein Muss. Aber auch hier gibt es Unterschiede in Haltbarkeit, Duft und Preis.
- Nordmanntanne: Der Alleskönner. Hält sich super, nadelt kaum und die Nadeln sind weich. Preislich im Mittelfeld, Zweige bekommst du beim Weihnachtsbaumverkauf oft geschenkt.
- Kiefer: Die Duftbombe. Riecht intensiv harzig nach Wald. Meist sehr günstig oder sogar kostenlos im Wald zu finden (bitte nur vom Boden aufheben!).
- Eukalyptus: Der moderne Klassiker. Die silbrigen Blätter sehen edel aus und trocknen wunderschön ein – du kannst sie also nach den Feiertagen einfach in eine Vase stellen. Ein Bund beim Floristen kostet zwischen 5€ und 8€, hält aber ewig.
- Ilex (Stechpalme): Sieht mit den roten Beeren toll aus, aber Achtung!
Wichtiger Sicherheitshinweis: Die roten Beeren der Stechpalme sind giftig! Wenn Kinder oder Haustiere im Haus sind, lass die Finger davon oder nimm künstliche. Ganz ehrlich, ich hab mal gesehen, wie ein Kleinkind so eine Beere in den Mund genommen hat. Ist zum Glück nichts passiert, aber dieses Risiko würde ich niemals eingehen.
Profi-Trick vom Floristen: Leg frische Zweige vor dem Dekorieren für eine Stunde in kaltes Wasser (z.B. in die Badewanne). Danach gut abschütteln. So saugen sie sich nochmal richtig voll und bleiben tagelang frisch.
Stoffe: Die Bühne für dein Meisterwerk
Die Tischdecke oder der Läufer ist die Basis. Hier spürt man Qualität sofort.
- Leinen: Mein absoluter Favorit. Es hat eine tolle, lebendige Struktur. Echtes Leinen ist eine Anschaffung, rechne mal mit 40-80€ für eine Tischdecke. Es wird aber mit jeder Wäsche schöner und hält ein Leben lang. Ein leicht knittriger Leinenlook wirkt dabei total lässig und edel.
- Baumwolle (Damast): Der Klassiker für die feine Tafel. Wirkt sehr festlich. Eine gute Alternative ist Halbleinen oder hochwertige Baumwolle, die du schon für unter 30€ bekommst.
- Jute: Perfekt für den rustikalen Stil und supergünstig. Einen Läufer aus Jute bekommst du im Baumarkt oder online oft schon für unter 15€.
Kerzen: Ohne sie geht nichts
Kerzenlicht ist Magie, aber auch die größte Gefahrenquelle. Wähle mit Bedacht.
- Material: Bienenwachskerzen duften wunderbar. Noch besser und oft günstiger sind Stearinkerzen (aus pflanzlichen Fetten). Sie brennen viel sauberer und tropfen weniger als die billigen Paraffinkerzen aus dem Supermarkt. Gute Stearinkerzen findest du oft in Bioläden oder online, wenn du gezielt danach suchst.
- Sicherheit geht vor: Der Kerzenständer MUSS schwer und absolut standfest sein. Halte mindestens 30 cm Abstand zu allem Brennbaren (Grünzeug, Servietten).
Ich muss das betonen: Lass Kerzen NIEMALS unbeaufsichtigt brennen. Ich musste mal kurz vor Weihnachten einen Brandschaden begutachten. Ursache: Ein Gesteck auf dem Tisch. Ein Zweig ist über Nacht getrocknet und hat sich durch die Kerzenwärme zur Flamme gebogen. Puste die Kerzen aus, wenn du den Raum verlässt. Immer.
3. Die Handgriffe: So wird’s gemacht
Gutes Handwerk zeigt sich im Detail. Hier sind ein paar einfache Techniken mit großer Wirkung.
Das Gesteck für die Mitte (in 30 Minuten)
Ein Blickfang, der die Sicht nicht versperrt. So geht’s Schritt für Schritt:
- Die Basis: Nimm ein langes, schmales Holzbrett oder eine Schieferplatte (ca. 80 cm lang).
- Der Halt: Lege einen Ziegel nassen Steckschaum (vom Floristen, ca. 2-3€) darauf. Alternativ: Forme ein Stück Kaninchendraht zu einer lockeren Wurst und befestige es auf dem Brett. Das ist nachhaltiger und funktioniert genauso gut.
- Das Grün: Schneide deine Tannenzweige auf ca. 15 cm Länge. Stecke sie nun von den Seiten schräg nach oben in den Schaum oder Draht, bis die Basis komplett bedeckt ist.
- Die Akzente: Platziere jetzt deine Highlights: Kerzen in sicheren Haltern, große Zapfen, Äpfel oder Hagebuttenzweige. Arbeite dich zur Mitte hin und lass die Elemente dort etwas höher werden. Fertig!
Keine Zeit? Mein 2-Minuten-Tischschmuck: Nimm eine schöne, flache Glasschale, fülle sie mit Wasser und lass ein paar Hagebutten, kleine Zweige und ein schwimmendes Teelicht darin treiben. Sieht super aus, dauert keine zwei Minuten.
Servietten falten: Einfach, aber eindrucksvoll
Eine Stoffserviette ist pure Wertschätzung. Vergiss komplizierte Schwäne, diese zwei Faltungen kann jeder:
- Der einfache Fächer (modern): Serviette wie eine Ziehharmonika falten. Den Streifen dann in der Mitte knicken und mit einem schönen Band zusammenbinden oder einfach in ein Glas stellen.
- Die Bischofsmütze (klassisch): Eine schnelle Google-Suche nach „Serviette Bischofsmütze falten“ zeigt dir eine Videoanleitung in 30 Sekunden. Viel einfacher als es hier zu beschreiben!
4. Drei Stile, drei Budgets: Finde deinen Look
Hier sind drei bewährte Richtungen als Inspiration – inklusive einer groben Budget-Einschätzung für eine Tafel für 6 Personen.
Klassisch-Rustikal: Die Wärme der Berge
- Der Look: Ein massiver Holztisch, vielleicht ein Läufer aus Jute. Steingut-Geschirr, große Zapfen, Moos, Äpfel und Nüsse. Besteck mit Holzgriffen.
- Farben: Tannengrün, Apfelrot, warme Brauntöne.
- Budget-Check: Supergünstig! Wenn du Zapfen, Moos und Zweige selbst sammelst, liegst du bei ca. 20-30€ für Kerzen, Äpfel und einen Jute-Läufer.
- Der Look: Helles Holz oder eine weiße Decke. Schlichtes, weißes Porzellan. Wenige, gezielte Akzente: ein Eukalyptuszweig auf jeder Serviette, schlanke Stabkerzen in Haltern aus Messing oder schwarzem Metall.
- Farben: Weiß, Grau, Schwarz, Naturholz. Ein Hauch Salbeigrün.
- Budget-Check: Hier investierst du in wenige, aber schöne Teile. Ein Bund Eukalyptus kostet ca. 5-8€, gute Kerzen um die 10€. Plane hier mit ca. 35-50€.
Elegant-Festlich: Der Glanz der Feiertage
- Der Look: Eine edle Damast-Tischdecke in Weiß, Nachtblau oder Tannengrün. Porzellan mit Goldrand, Kristallgläser. Samtbänder um die Servietten, dunkle Blüten wie Amaryllis in kleinen Vasen.
- Farben: Juwelentöne wie Bordeaux, Smaragdgrün, kombiniert mit Gold oder Silber.
- Budget-Check: Die teuerste Variante. Samtbänder sind günstig, aber frische Blumen wie Amaryllis oder Christrosen können mit 10-20€ zu Buche schlagen. Hier landest du schnell bei 50€ und mehr.
5. Letzte Tipps aus der Werkstatt
Zum Schluss noch ein paar Dinge, die ich über die Jahre gelernt habe.
- Der Wachs-Unfall: Wachs auf die gute Tischdecke getropft? Kein Grund zur Panik. Leg das Textil für eine Stunde ins Gefrierfach. Das gefrorene Wachs lässt sich danach leicht abbrechen. Den Fettfleck, der bleibt, bügelst du raus: Löschpapier (oder Küchenrolle) drauflegen und mit dem warmen Bügeleisen drüber. Das Papier saugt das Wachs auf.
- Der Duft-Konflikt: Duftkerzen, duftendes Tannengrün und dann noch das Potpourri auf der Anrichte? Das ist zu viel und konkurriert mit dem leckeren Essen. Entscheide dich für EINE natürliche Duftquelle – am besten das Grün auf dem Tisch.
Plane für das gesamte Eindecken und Dekorieren etwa 1,5 bis 2 Stunden ein. Mach dir Musik an, schenk dir was Leckeres ein und genieße diesen kreativen Prozess. Es ist die Vorbereitung auf eine besondere Zeit mit den Menschen, die dir wichtig sind. Deine Gäste werden die Liebe und Sorgfalt spüren.
Und jetzt seid ihr dran, Leute: Was ist euer ultimativer Geheimtipp für die Festtafel? Schreibt ihn in die Kommentare!
Bildergalerie
Der Duft von Weihnachten ist genauso wichtig wie die Optik. Statt die Gäste mit schweren Duftkerzen zu erschlagen, die mit dem Essen konkurrieren, probieren Sie einen „Simmer Pot“. Ein kleiner Topf mit Wasser, Orangenschalen, Zimtstangen und Nelken auf dem Herd füllt das Haus mit einem natürlichen, einladenden Aroma. Es ist das subtile Detail, das eine wirklich immersive Atmosphäre schafft.
- Die goldene Regel: Kein zentrales Deko-Element sollte so hoch sein, dass es den Blickkontakt zum Gegenüber blockiert.
- Der Sitz-Test: Setzen Sie sich zur Probe an den Tisch. Alles, was höher als ca. 30 cm ist, gehört entweder in sehr schmale Vasen oder sollte nur an den Tischenden platziert werden.
Mein Tisch ist zu klein für opulente Deko. Was tun?
Denken Sie vertikal! Statt die Tischmitte vollzustellen, verlagern Sie die Dekoration nach oben. Hängen Sie einen geschmückten Ast oder einen leichten Kranz tief über den Tisch. Daran befestigte Eukalyptuszweige, kleine Glaskugeln oder eine feine Draht-Lichterkette schaffen eine magische Stimmung, während die Tischfläche frei für das Wesentliche bleibt: das Essen und die Gemeinschaft.
Laut einer Umfrage von Pinterest Predicts stiegen die Suchanfragen nach „nachhaltiger Weihnachtsdeko“ im letzten Jahr um 125 %.
Dieser Trend zeigt sich auch auf der Festtafel. Statt glitzerndem Plastik-Konfetti setzen Profis auf natürliche, kompostierbare Streudeko wie getrocknete Orangenscheiben, Sternanis oder ganze Walnüsse in der Schale. Das sieht nicht nur edler aus, sondern duftet auch wunderbar und hinterlässt keinen unnötigen Müll.
Das Geheimnis eines luxuriös wirkenden Gedecks liegt im „Layering“, dem Schichten von Geschirr. So geht’s:
- Beginnen Sie mit einem Platzteller als Basis – er kann aus Rattan, Metall oder auch farbigem Porzellan sein.
- Darauf folgt der große Speiseteller.
- Ein kleinerer Vorspeisen- oder Salatteller kommt obendrauf.
- Gekrönt wird das Ganze von einer kleinen Schale oder einer kunstvoll gefalteten Stoffserviette.
Stoffservietten: Sie fühlen sich wertig an, sind nachhaltig und bringen Textur auf den Tisch. Gutes Leinen, zum Beispiel von Marken wie ‚Lovely Linen‘, knittert edel und wirkt wunderbar lässig.
Papierservietten: Praktisch und in unzähligen Designs verfügbar. Achten Sie auf hochwertige, dicke Qualität, wie sie ‚IHR Ideal Home Range‘ anbietet, um den Look nicht zu billig wirken zu lassen.
Unser Tipp: Für den Haupttisch Stoff, für den Kindertisch oder das Buffet hochwertiges Papier.
Wabi-Sabi (侘寂) ist ein japanisches ästhetisches Konzept, das die Schönheit im Unvollkommenen feiert.
Übertragen auf die Weihnachtstafel bedeutet das: unperfektes, handgemachtes Steingutgeschirr statt makellosem Porzellan, bewusst knittriges Leinen, asymmetrische Arrangements aus kahlen Zweigen und Moos. Es geht darum, eine ruhige, authentische Schönheit zu schaffen, die nicht nach Perfektion schreit.
Wichtiger Punkt: Planen Sie mindestens 60 cm Platz in der Breite pro Gast ein. So hat jeder genügend Ellenbogenfreiheit und das Gedeck wirkt großzügig und nicht gequetscht. Messen Sie Ihren Tisch vorher aus und seien Sie ehrlich, wie viele Personen wirklich bequem Platz finden – weniger ist hier oft mehr!
- Ein Gefühl von Tiefe und Interesse.
- Ein professioneller, durchdachter Look.
- Eine weiche, luxuriöse Haptik.
Das Geheimnis? Ein Tischläufer über der Tischdecke. Spielen Sie mit Kontrasten: ein grober Juteläufer auf feinem weißen Leinen oder ein Samtläufer auf einer nackten Holzplatte. Diese einfache zweite Schicht macht einen riesigen Unterschied.
Mischen Sie ruhig Ihr Glas! Unterschiedliche Gläser für Wasser und Wein sind Standard, aber probieren Sie es mal mit verschiedenen Stilen. Ein modernes, schlichtes Wasserglas (z.B. aus der ‚Kartio‘-Serie von Iittala) neben einem klassischen Weinglas mit Stiel kann einen spannenden, persönlichen Look kreieren. Solange die Gläser klar sind, wirkt der Mix nicht chaotisch, sondern kuratiert und lebendig.
Auch einfaches Wasser kann zum Hingucker werden. Pimpen Sie Ihre Wasserkaraffe mit festlichen Zutaten:
- Einige Zweige Rosmarin und eine Handvoll frischer Cranberries.
- Dünne Scheiben einer Bio-Orange und eine Zimtstange.
- Granatapfelkerne, die wie kleine Rubine im Wasser schweben.
Das sieht nicht nur fantastisch aus, sondern ist auch eine erfrischende, alkoholfreie Alternative, die dezent Geschmack abgibt.
In Schweden ist es Tradition, am „Julbord“ eine einzelne Mandel im Milchreis (Risgrynsgröt) zu verstecken. Wer sie findet, so der Glaube, wird im nächsten Jahr heiraten.
Das Besteck ist der Schmuck der Tafel. Statt klassischem Silber glänzt dieses Jahr mattes Gold oder Schwarz. Marken wie ‚Broste Copenhagen‘ haben wunderschöne, skandinavisch inspirierte Bestecksets im Programm, die sofort einen modernen Akzent setzen. Wenn ein ganzes Set zu teuer ist, reicht es oft schon, nur die Kuchengabeln oder Kaffeelöffel in einem Akzent-Metall zu wählen.
- Moderne Eleganz statt traditionellem Kitsch.
- Ein Hauch von geheimnisvoller Dramatik.
- Ein perfekter Hintergrund, um goldene oder silberne Akzente leuchten zu lassen.
Der Trend? Eine monochrome Tischdeko in tiefen Blau- oder Grüntönen. Denken Sie an nachtblaue Tischdecken, waldgrüne Servietten und dunkel lasiertes Steingut. Das ist mutig, aber unglaublich stilvoll.
Der häufigste Fehler? Zu grelles Deckenlicht. Dimmen Sie unbedingt die Hauptbeleuchtung und setzen Sie stattdessen auf viele kleine, warme Lichtquellen. Kerzen in verschiedenen Höhen, Lichterketten in Gläsern oder kleine Tischlampen schaffen eine intime, schmeichelhafte Atmosphäre. Nichts zerstört die festliche Stimmung so schnell wie kaltes, funktionales Licht von oben.
Welche Musik passt zur eleganten Weihnachtstafel?
Vergessen Sie die Dauerbeschallung mit Pop-Weihnachtshits. Erstellen Sie eine Playlist, die die Atmosphäre untermalt, statt sie zu dominieren. Instrumentaler Jazz (wie das Vince Guaraldi Trio), klassische Stücke wie Bachs Weihnachtsoratorium oder moderne, ruhige „Acoustic Christmas“-Compilations schaffen einen anspruchsvollen und entspannten Klangteppich für gute Gespräche.
Geben Sie jedem Gast einen persönlichen Willkommensgruß mit einzigartigen Platzkarten:
- Namen mit einem Goldmarker auf große, glänzende Magnolienblätter schreiben.
- Eine einfache Karte an einen einzelnen Rosmarinzweig oder eine Zimtstange binden.
- Kleine Lebkuchenplätzchen mit dem Namen in Zuckerguss personalisieren.
Echte Bienenwachskerzen: Sie verströmen einen dezenten, natürlichen Honigduft, brennen lange und tropfen kaum. Ihre warme, goldgelbe Farbe ist unnachahmlich. Sie sind teurer, aber ein echtes Statement für Qualität.
Hochwertige Paraffinkerzen: Preiswerter und in allen Farben erhältlich. Achten Sie auf das RAL-Gütezeichen, das für rußarmes und tropffestes Abbrennen steht. Marken wie ‚Wenzel Kerzen‘ bieten hier eine verlässliche Auswahl.
- Leere Weinflaschen als rustikale Kerzenständer für Stabkerzen.
- Gold- oder Kupferspray aus dem Baumarkt, um Tannenzapfen oder Zweige zu veredeln.
- Ein alter Wollschal als Tischläufer für den Hütten-Look.
- Einfache Gläser von IKEA (z.B. ‚POKAL‘) als Windlichter mit Sand und Teelichtern füllen.
Eine wirklich gute Tafelgestaltung denkt auch an den Abschied. Bereiten Sie kleine Boxen vor, in die sich Gäste Reste vom Festessen oder ein paar Plätzchen einpacken können. Oder binden Sie die Namenskärtchen an einen schönen Anhänger, den die Gäste als Andenken mit nach Hause nehmen dürfen. Diese kleine Geste der Großzügigkeit rundet den Abend perfekt ab.
Die Haptik von Textilien hat einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden. Raue, natürliche Stoffe wie Leinen oder Wolle werden oft als erdend und beruhigend empfunden.
- Kinder, die fröhlich und beschäftigt sind.
- Eine entspannte Atmosphäre für die Erwachsenen.
- Eine (relativ) saubere Tischdecke.
Die Lösung? Ein „Mal-Tischläufer“ aus Packpapier für den Kindertisch oder die Kinderecke. Legen Sie Becher mit Buntstiften bereit, und die Kleinen können den Läufer nach Herzenslust bemalen. Das ist Deko und Beschäftigung in einem.
Wenn die Zeit knapp wird, retten diese Details jede Tafel:
- Ein Bund frischer Eukalyptus, einfach längs in die Tischmitte gelegt.
- Eine batteriebetriebene Lichterkette mit feinem Draht locker zwischen die Gläser schlängeln.
- Jeden Platz mit einem einzigen, schönen Weihnachtskugel-Anhänger schmücken.
- Eine Schale mit Walnüssen und Mandarinen als schnelles, essbares Centerpiece.
Kerzenwachs auf der Tischdecke? Kein Problem. Legen Sie die Decke in den Gefrierschrank. Das gefrorene Wachs lässt sich danach leicht abbrechen. Hartnäckige Reste legen Sie zwischen zwei Lagen Löschpapier und bügeln mit geringer Hitze darüber. Das Papier saugt das flüssige Wachs auf. Danach wie gewohnt waschen.
Ein Spaziergang im Wald kann die beste Deko-Quelle sein. Für ein natürliches Centerpiece eine Basis aus Moos auf den Tischläufer legen, verschiedene Zapfen und knorrige Äste darauf verteilen und mit Hagebutten- oder Ilexzweigen ein paar rote Farbtupfer setzen. Das ist kostenlos, nachhaltig und bringt die winterliche Natur direkt ins Haus.
