Holzscheiben-Projekte ohne Frust: Dein kompletter Guide gegen Risse & für tolle Ergebnisse
Ich steh total auf Holz. In meiner Werkstatt hab ich schon unzählige Stücke in der Hand gehabt, aber kaum etwas fühlt sich so… echt an wie eine frische Holzscheibe. Man spürt förmlich noch das Leben des Baumes, und die Jahresringe erzählen eine ganze Geschichte. Kein Wunder, dass so viele Leute damit basteln wollen, inspiriert von all den schönen Bildern im Netz.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 1. Das richtige Holz: Nicht einfach nur ein Stück Baum
- 0.2 2. Der wichtigste Schritt: Das Trocknen (und warum Geduld alles ist)
- 0.3 3. Erste Hilfe: Was tun, wenn die Scheibe schon gerissen ist?
- 0.4 4. Für die Ungeduldigen: Der Backofen-Trick (auf eigene Gefahr!)
- 0.5 5. Die Vorbereitung: Schleifen für die perfekte Basis
- 0.6 6. Kreativ werden: Techniken für deine Holzscheibe
- 0.7 7. Der letzte Schliff: Die Oberfläche schützen
- 1 Bildergalerie
Aber dann kommt oft die Enttäuschung: Man legt los, und ein paar Wochen später hat die schöne Scheibe einen fetten Riss. Ärgerlich, oder? Das liegt daran, dass Holz lebt und arbeitet, und das vergisst man leider viel zu leicht.
Genau deshalb will ich dir heute mal zeigen, wie du von Anfang an alles richtig machst. Das ist mehr als nur ein bisschen Farbe draufpinseln. Es fängt bei der Wahl des richtigen Holzes an, geht über den absolut wichtigsten Schritt – das Trocknen – und endet mit einer Oberfläche, die ewig hält. Keine Sorge, das ist kein Hexenwerk, sondern solides Handwerkswissen, das jeder lernen kann. Also, schnapp dir einen Kaffee, wir gehen das mal Schritt für Schritt durch.

1. Das richtige Holz: Nicht einfach nur ein Stück Baum
Ganz klar: Holz ist nicht gleich Holz. Die Wahl der Sorte entscheidet über Look, Haltbarkeit und wie leicht du dich bei der Bearbeitung tust. Für Deko-Sachen haben sich ein paar Hölzer als echte Favoriten herauskristallisiert.
Laubhölzer: Die edle und robuste Wahl
Harthölzer wie Eiche, Buche, Ahorn oder auch die von Obstbäumen (Apfel, Kirsche) haben eine dichte Struktur und oft eine wahnsinnig ausdrucksstarke Maserung. Die lassen sich super schleifen und bekommen eine richtig edle, glatte Oberfläche. Perfekt, wenn du gravieren oder brennen willst, weil die Linien schön sauber werden.
Aber Achtung: Sie trocknen langsamer und sind, ehrlich gesagt, etwas zickiger. Falsch behandelt, neigen sie eher zu Rissen.
- Birke: Der Klassiker schlechthin. Die weiße Rinde ist einfach ein Hingucker, muss aber fest sitzen. Birkenholz ist relativ weich und lässt sich easy bearbeiten. Ideal für Weihnachtsdeko oder rustikale Untersetzer. Ihre Rissanfälligkeit ist eher im mittleren Bereich, wenn man es richtig macht.
- Eiche: Extrem robust und langlebig, mit einer markanten Maserung. Eine Eichenscheibe als kleiner Beistelltisch ist der Hammer! Aber Vorsicht: Eiche hat viel Gerbsäure. Wenn die mit Metall in Kontakt kommt, gibt’s unschöne schwarze Flecken. Außerdem neigt sie stark zum Reißen – also wirklich was für Geduldige.
- Obstholz (z.B. Apfel, Kirsche): Mein persönlicher Liebling für feine Arbeiten. Das Holz hat oft eine wunderschöne, warme Farbe, ist hart und dicht – perfekt für Gravuren. Die Rissneigung ist mittel, aber die tollen Farben sind das kleine Risiko wert.
Nadelhölzer: Günstig und mit rustikalem Charme
Weichhölzer wie Kiefer, Fichte oder Lärche sind leichter und oft günstiger zu bekommen. Sie haben aber einen hohen Harzanteil, der dir beim Sägen und Schleifen die Werkzeuge verkleben kann. Beim Trocknen kann auch mal Harz auslaufen. Die Jahresringe sind meist sehr deutlich, was beim Bemalen schwierig sein kann, weil die Farbe unterschiedlich einzieht. Dafür ist die Rissanfälligkeit oft etwas geringer als bei den harten Laubhölzern.

Woher kriegt man das Zeug?
Klar, der Bastelladen hat kleine, fertige Scheiben. Aber für authentische Stücke mit Charakter? Frag doch mal beim lokalen Förster oder im Sägewerk nach. Dort fallen oft Reststücke an. Auch Garten- und Landschaftsbauer haben nach Baumschnitten oft super Material übrig. Freundlich fragen kostet nichts und oft bekommt man die Schätze für ein kleines Trinkgeld.
Kleiner Tipp: Frag immer, wann der Baum gefällt wurde. Ideal ist Holz, das im Winter geschlagen wurde. Da ist weniger Saft im Stamm, und das Holz trocknet viel kontrollierter.
2. Der wichtigste Schritt: Das Trocknen (und warum Geduld alles ist)
Ein frisch gefällter Baum besteht fast zur Hälfte aus Wasser. Das muss raus, sonst verzieht sich das Holz. Passiert das zu schnell, entstehen massive Spannungen. Das Ergebnis? Risse. Das ist reine Physik und der Fehler Nummer eins.
Holz schrumpft beim Trocknen, aber nicht gleichmäßig. Stell dir vor, die Fasern ziehen sich zusammen – aber entlang der Jahresringe viel stärker als vom Kern nach außen. Diese unterschiedlichen Kräfte zerren am Holz, bis es nachgibt und reißt. Meistens vom Rand zur Mitte, weil die Schnittflächen am schnellsten trocknen.

Die Profi-Methode: Langsam, kühl und luftig
Hier gibt es keine Abkürzung. So machen es die Profis:
- Der richtige Ort: Such dir einen kühlen, trockenen und gut belüfteten Platz. Ein Schuppen, eine Garage oder ein trockener Keller sind perfekt. Direkte Sonne oder die Heizung im Wohnzimmer sind der absolute Tod für jede Holzscheibe. Der Riss ist quasi vorprogrammiert.
- Richtig stapeln: Leg die Scheiben nie direkt aufeinander. Immer kleine Holzleisten dazwischen legen, damit die Luft von allen Seiten zirkulieren kann. Das sorgt für eine gleichmäßige Trocknung.
- Der Versiegelungs-Trick: Ein alter Handwerkertrick! Die Schnittflächen (das Hirnholz) trocknen am schnellsten. Um das zu bremsen, kannst du sie versiegeln. Dafür brauchst du kein teures Zeug – schmelze einfach alte Kerzenwachsreste und pinsle sie dick auf die Schnittflächen. Das zwingt die Feuchtigkeit, langsamer über die Rindenseite zu entweichen.
Wie lange dauert das denn nun?
Als Faustregel gilt: pro Zentimeter Dicke etwa ein Jahr Trocknungszeit. Bei Scheiben geht’s zum Glück etwas schneller. Für eine typische Birkenscheibe mit 15 cm Durchmesser und 3-4 cm Dicke solltest du im Keller aber trotzdem mit mindestens 4-6 Monaten rechnen. Wer es genau wissen will, kauft sich ein Holzfeuchtemessgerät. Die gibt’s online schon für 20-40 € und sind eine super Investition. Für drinnen sollte die Feuchte unter 12 % liegen.

Übrigens: Selbst bei perfekter Trocknung kann sich die Rinde lösen. Das ist normal. Manchmal kann man sie vorsichtig mit einem flexiblen Montagekleber wieder befestigen, aber oft sieht es auch toll aus, sie ganz zu entfernen und die Kante schön glatt zu schleifen.
3. Erste Hilfe: Was tun, wenn die Scheibe schon gerissen ist?
Okay, das Kind ist in den Brunnen gefallen und deine Scheibe hat einen Riss. Kein Grund, sie wegzuwerfen! Mach einfach ein cooles Design-Feature draus. Der Trend geht hier ganz klar zu Epoxidharz.
Du kannst den Riss vorsichtig säubern, mit Klebeband von unten abdichten und dann mit Epoxidharz auffüllen. Das Tolle daran: Du kannst Farbpigmente untermischen. Wie wäre es mit einem Riss, der wie ein Fluss aus blauem oder goldenem Harz aussieht? So wird aus einem Makel ein absoluter Hingucker. Sets dafür findest du im Baumarkt oder online, die kosten je nach Größe so ab 25 €.
4. Für die Ungeduldigen: Der Backofen-Trick (auf eigene Gefahr!)
Ich weiß, ich weiß, Monate warten ist hart. Wenn du nur ganz kleine Scheiben (maximal 10 cm Durchmesser, 1-2 cm dick) für eine schnelle Weihnachtsdeko brauchst, gibt es eine riskante Methode. Aber versprich mir, dass du vorsichtig bist!

Du kannst die kleinen Scheiben in den Backofen legen, bei der niedrigsten Temperatur (ca. 50-60°C Umluft) und mit einem eingeklemmten Kochlöffel in der Tür, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Lass sie für ein paar Stunden drin, hol sie raus und lass sie komplett abkühlen. Diesen Prozess musst du eventuell ein paar Mal wiederholen. Die Gefahr von Rissen ist hier aber DEUTLICH höher. Für ein wertvolles Stück Holz würde ich das niemals tun, für kleine Bastelprojekte kann es aber einen Versuch wert sein.
5. Die Vorbereitung: Schleifen für die perfekte Basis
Eine glatte Oberfläche ist die halbe Miete. Egal ob du malen, brennen oder ölen willst – ohne sauberes Schleifen sieht es immer irgendwie unfertig aus.
- Der Start (Körnung 80-120): Damit entfernst du grobe Sägespuren. Arbeite ohne viel Druck, das Papier soll die Arbeit machen.
- Der Zwischenschliff (Körnung 150-180): Verfeinert die Oberfläche und entfernt die Kratzer vom ersten Durchgang.
- Der Feinschliff (Körnung 220-240): Das ist der letzte Schritt für eine samtweiche Oberfläche.
Für einzelne Scheiben reicht ein Schleifklotz. Wenn du mehr vorhast, ist ein Exzenterschleifer (gibt’s oft schon für 50-70 €) eine riesige Erleichterung. Nach dem Schleifen den Staub gründlich wegbürsten. Einfach mal mit der Hand drüberfühlen – du spürst sofort, ob alles glatt ist.

6. Kreativ werden: Techniken für deine Holzscheibe
Jetzt kommt der spaßige Teil! Deine Scheibe ist die Leinwand. Hier sind ein paar coole Techniken:
A) Brandmalerei (Pyrographie)
Mit einem heißen Eisen Muster ins Holz brennen. Das braucht eine ruhige Hand. Ein einfacher Lötkolben tut’s für den Anfang, aber ein richtiges Brandmalgerät mit regelbarer Temperatur (ab ca. 30 €) ist viel besser. Helle Hölzer wie Ahorn oder Birke sind ideal. Wichtig: Immer in einem gut belüfteten Raum arbeiten, am besten bei offenem Fenster! Die Dämpfe sind nicht gesund.
B) Bemalen und Beschriften
Acrylfarben sind super, sie trocknen schnell und sind wasserfest. Für den matten Shabby-Chic-Look ist Kreidefarbe genial. Profi-Tipp gegen „ausblutende“ Farbkanten: Versiegle die Kante deines Motivs zuerst mit einem dünnen Klarlack. Trocknen lassen, dann die Farbe auftragen. So kann nichts mehr unter das Abklebeband laufen.
C) Fotos auf Holz übertragen
Dafür gibt es speziellen Leim (Foto-Transfer-Potch). Du druckst ein Foto spiegelverkehrt mit einem Laserdrucker aus, bestreichst Holz und Bild mit dem Zeug, presst es drauf und lässt es trocknen. Danach weichst du das Papier mit Wasser ein und rubbelst es vorsichtig ab. Das Druckbild bleibt auf dem Holz zurück. Unbedingt an einem Probestück üben, das braucht etwas Gefühl!

7. Der letzte Schliff: Die Oberfläche schützen
Eine unbehandelte Scheibe zieht Schmutz und Feuchtigkeit an. Ein Finish schützt nicht nur, sondern hebt auch die Maserung richtig schön hervor – man nennt das „Anfeuern“.
Natürliche Öle: Mein Favorit für einen natürlichen Look ist Leinöl. Es dringt tief ein und das Holz fühlt sich danach immer noch wie Holz an. Einfach mit einem Lappen auftragen, 20 Minuten warten, Überschuss gründlich abreiben. Fertig.
ACHTUNG, BRANDGEFAHR: Mit Leinöl getränkte Lappen können sich von selbst entzünden! Das ist kein Scherz. Den Lappen nach Gebrauch immer nass machen und draußen flach ausbreiten zum Trocknen. Niemals zerknüllt in den Mülleimer werfen!
Lacke: Wenn die Scheibe als Untersetzer oder Servierbrett herhalten soll, brauchst du was Robustes. Wasserbasierte Acryllacke sind hier super. Zwei bis drei dünne Schichten mit einem leichten Zwischenschliff sorgen für eine spiegelglatte Oberfläche. Wenn Lebensmittel drauf sollen, achte auf die Kennzeichnung „lebensmittelecht“ oder die Norm EN 71-3 (für Spielzeugsicherheit).

Puh, das war jetzt eine Menge Input. Aber wenn du diese Grundlagen beachtest, werden deine Projekte nicht nur schön aussehen, sondern auch wirklich halten. Du schaffst etwas Echtes und Bleibendes. Und genau das ist das Tolle am Arbeiten mit Holz. Viel Spaß in deiner Werkstatt!
Bildergalerie


Schon mal überlegt, was der Duft des Holzes verrät?
Schließen Sie für einen Moment die Augen, während Sie eine frische Holzscheibe in der Hand halten. Kiefer und Fichte duften harzig und wecken Erinnerungen an Waldspaziergänge. Eiche riecht erdig und fast ein wenig herb. Obsthölzer wie Kirsche oder Apfel haben oft eine dezente, süßliche Note. Dieses olfaktorische Erlebnis ist Teil des kreativen Prozesses und verbindet Sie direkt mit dem Material – eine Dimension des Bastelns, die man leicht übersieht.

- Verhindert das Verrutschen des Bohrers: Ein kleiner Schlag mit einem Körner oder einer Ahle.
- Sorgt für saubere Ränder: Ein scharfer Holzbohrer (kein Metallbohrer!).
- Vermeidet Ausrisse auf der Rückseite: Die Scheibe auf ein Stück Restholz legen und durchbohren.
Das Geheimnis? Vorbereitung ist alles für das perfekte Loch zum Aufhängen.

Die richtige Körnung beim Schleifen ist entscheidend. Starten Sie nicht zu grob, um tiefe Kratzer zu vermeiden. Für die meisten Holzscheiben ist diese Abfolge ideal:
- Schritt 1 (120er Körnung): Entfernt Sägespuren und glättet die Oberfläche grundlegend.
- Schritt 2 (180er oder 240er Körnung): Sorgt für ein feines, fast samtiges Finish, ideal für Bemalungen oder Brandmalerei.

Wussten Sie, dass die Rinde von Birkenholz (Birkenkork) von Natur aus wasserabweisend und antiseptisch ist?
Deshalb ist sie nicht nur dekorativ, sondern auch erstaunlich langlebig. Wenn Sie die Rinde an Ihrer Scheibe behalten wollen, achten Sie darauf, dass sie fest mit dem Holz verbunden ist. Ein wenig transparenter Holzleim, wie Ponal Express, kann an losen Stellen unauffällig nachhelfen.

Brandmalerei-Tipp: Nicht jedes Holz eignet sich gleich gut für die Pyrographie. Weiche Hölzer mit feiner, gleichmäßiger Maserung wie Birke, Linde oder Pappel sind ideal für Anfänger. Die Brennspitze gleitet leicht über die Oberfläche und erzeugt klare Linien. Bei harter Eiche hingegen braucht man mehr Hitze und Geduld – das Ergebnis ist dafür aber rustikaler und markanter.

Wie übertrage ich ein komplexes Motiv präzise auf die Holzoberfläche?
Vergessen Sie das freihändige Abzeichnen! Die einfachste Methode ist Graphitpapier. Legen Sie es zwischen Ihr ausgedrucktes Motiv und die Holzscheibe und fahren Sie die Konturen mit einem Bleistift nach. Die Linien übertragen sich sauber auf das Holz und dienen als perfekte Vorlage für Farbe oder den Brennstab. Eine saubere, professionelle Lösung für jedes Projekt.

Natürliches Öl-Finish: Produkte wie das Hartwachs-Öl von Osmo dringen tief ins Holz ein, „feuern“ die Maserung an (machen sie also kontrastreicher) und hinterlassen eine atmungsaktive, seidenmatte Oberfläche. Ideal für Deko-Objekte, die natürlich aussehen und sich auch so anfühlen sollen.
Schützender Lack: Ein klarer Holzlack, z.B. von Clou, bildet eine robuste, geschlossene Schicht auf dem Holz. Er ist oft widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit und Abrieb. Perfekt für Untersetzer oder kleine Tischplatten.

Ein Riss ist kein Weltuntergang! Inspiriert von der japanischen Kintsugi-Technik, bei der zerbrochene Keramik mit Gold repariert wird, können Sie Risse in Holzscheiben bewusst in Szene setzen. Füllen Sie den Spalt mit farbigem Epoxidharz – Gold-, Kupfer- oder Türkistöne schaffen atemberaubende Kontraste zum Holz und machen aus einem vermeintlichen Makel ein einzigartiges Design-Statement.

Der häufigste Fehler beim Trocknen von Holzscheiben ist Ungeduld. Eine 5 cm dicke Scheibe kann unter idealen Bedingungen bis zu 6 Monate benötigen, um ihren Feuchtigkeitsgehalt so weit zu reduzieren, dass die Rissgefahr minimiert wird.

Für feine Schriftzüge oder Zeichnungen auf Holz sind nicht alle Stifte geeignet. Fasermaler bluten oft in die Holzfasern aus und die Linien werden unscharf. Die Lösung:
- Acrylmarker: Stifte wie die von POSCA oder Molotow ONE4ALL haben eine hohe Deckkraft und verlaufen nicht.
- Fineliner (mit Versiegelung): Sehr feine, permanente Stifte wie die von Sakura Pigma Micron eignen sich für Details. Die Scheibe sollte aber vorher mit einer dünnen Schicht Klarlack grundiert werden.

Nachhaltigkeit im Blick: Sie müssen Holzscheiben nicht immer kaufen. Fragen Sie bei lokalen Baumpflegediensten, Forstämtern oder sogar bei Nachbarn nach, die Bäume beschneiden. Oft sind diese froh, Abschnitte abzugeben. So erhalten Sie nicht nur kostenloses Material, sondern auch Holz mit einer lokalen Geschichte.

Was ist eigentlich „gestocktes Holz“?
Manchmal entdeckt man auf Holzscheiben feine, schwarze Linien, die wie Tintenstriche aussehen. Das ist kein Fehler, sondern ein Geschenk der Natur! Diese „Stockung“ (engl. spalting) entsteht durch Pilze, die im Holz feine Muster hinterlassen. Es ist ein Zeichen des beginnenden Verfalls, aber in einem frühen Stadium absolut stabil und bei Bastlern wegen seiner einzigartigen Ästhetik extrem begehrt.

Kombinieren Sie die rustikale Wärme von Holz mit kühlen, modernen Materialien. Ein eingelassener Streifen aus Messing, eine Füllung aus Beton oder eine Kante aus gebürstetem Aluminium kann einer einfachen Holzscheibe einen völlig neuen, edlen Charakter verleihen. Dieser Materialmix ist ein topaktueller Trend im Interior Design und lässt sich auch im Kleinen umsetzen.

- Der skandinavische Hygge-Stil liebt natürliche Materialien.
- Holzscheiben als Kerzenuntersetzer oder Platzkarten bringen Wärme auf den Tisch.
- Bemalungen in Weiß, Grau und zarten Pastelltönen unterstreichen den nordischen Look.
So einfach holen Sie sich ein Stück dänische Gemütlichkeit nach Hause.

„Die Natur macht keine Fehler. Die Risse in einer Holzscheibe sind nur eine andere Form der Perfektion.“ – Unbekannt

Wichtiger Lagerungs-Tipp: Stapeln Sie frisch geschnittene Holzscheiben niemals flach aufeinander. Die Luft kann nicht zirkulieren, was zu Schimmelbildung und ungleichmäßiger Trocknung führt. Stellen Sie die Scheiben stattdessen hochkant und mit etwas Abstand zueinander in ein luftiges, schattiges Regal. So kann die Feuchtigkeit von allen Seiten gleichmäßig entweichen.

Verwandeln Sie eine größere, gut getrocknete Baumscheibe (ca. 20-30 cm Durchmesser) in eine stilvolle Uhr. Sie benötigen lediglich ein günstiges Uhrwerk mit Zeigern, das Sie online oder im Bastelladen finden. Bohren Sie ein Loch in die Mitte, montieren Sie das Uhrwerk von hinten und befestigen Sie die Zeiger. Ob mit eingebrannten Ziffern oder ganz minimalistisch – ein absoluter Hingucker.

Die Rinde erhalten: Um die dekorative Rinde beim Trocknen am Holz zu halten, hilft ein einfacher Trick. Streichen Sie die Rinde und einen kleinen Rand der Schnittfläche direkt nach dem Sägen mit einer dünnen Schicht Holzleim oder Ankerversiegelung ein. Dies verlangsamt die Trocknung an den Rändern und reduziert die Spannung, die zum Abplatzen der Rinde führt.

Warum verfärbt sich mein Eichenholz dunkel?
Eichenholz enthält einen hohen Anteil an Gerbsäure. Kommt diese in Kontakt mit eisenhaltigen Metallen (z.B. durch Werkzeuge oder Stahlschrauben), entsteht eine chemische Reaktion, die zu unschönen, tiefschwarzen Flecken führt. Verwenden Sie bei der Bearbeitung von Eiche daher am besten Werkzeuge aus Edelstahl oder achten Sie auf eine schnelle und saubere Arbeitsweise.

- Für eine seidenweiche Haptik
- Als Schutz vor Fingerabdrücken und Staub
- Zur leichten Intensivierung der Farben und der Maserung
Der Grund? Ein Finish mit Bienenwachsbalsam. Einfach dünn auftragen, kurz einziehen lassen und mit einem weichen Tuch polieren. Riecht gut, fühlt sich toll an und ist 100% natürlich.

Planen Sie eine rustikale Hochzeit? Personalisierte Holzscheiben sind das perfekte Gastgeschenk oder Tischkärtchen. Mit einem Brennstab können Sie die Initialen des Brautpaares und das Datum einbrennen. Ein kleines Loch hineingebohrt, ein Juteband durchgezogen – fertig ist ein unvergessliches und persönliches Andenken für Ihre Gäste.

Laut einer Studie der Universität für Bodenkultur Wien kann der Anblick und die Haptik von Holz nachweislich Stress reduzieren und den Blutdruck senken. Ihre Bastelei ist also nicht nur kreativ, sondern auch Wellness.

Weiß lasieren statt deckend malen: Für einen zarten Vintage- oder Scandi-Look müssen Sie die Holzmaserung nicht komplett unter Farbe verstecken. Mischen Sie weiße Acrylfarbe im Verhältnis 1:1 mit Wasser, um eine Lasur herzustellen. Tragen Sie diese dünn auf, lassen Sie sie kurz einwirken und wischen Sie überschüssige Farbe mit einem Tuch ab. Die Maserung scheint dezent durch und das Holz behält seinen Charakter.

Achtung, Heizungsluft! Der schlimmste Feind frisch geschnittener Holzscheiben ist ein zu schneller Feuchtigkeitsentzug. Legen Sie sie niemals zum Trocknen auf oder direkt neben eine Heizung oder einen Kaminofen. Die äußeren Schichten trocknen extrem schnell, während der Kern noch feucht ist. Die entstehende Spannung führt fast unweigerlich zu tiefen Rissen.
Wenn Sie Holzscheiben als Untersetzer für heiße Tassen verwenden möchten, ist die Wahl des Finishs entscheidend. Normales Wachs oder Öl kann bei Hitze weich werden und Flecken hinterlassen. Hier ist ein hitzebeständiger Klarlack auf Polyurethan-Basis die beste Wahl. Achten Sie auf Produkte, die explizit für Tischplatten oder Küchenarbeitsplatten empfohlen werden, wie z.B. der Clou Treppen- und Parkettlack.




