Zapfen-Deko, die wirklich hält: Die Werkstatt-Tricks für ein perfektes Ergebnis
Ich sehe es in der Werkstatt immer wieder: Leute bringen einen Korb voller Zapfen mit und sind voller Tatendrang. Das ist super! Aber oft wird aus dem Naturmaterial dann doch nur schnelllebiger Bastelkram, der mit Glitzer überklebt wird. Ehrlich gesagt, das hat so ein Zapfen nicht verdient.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Material verstehen: Warum dein Zapfen ein Eigenleben führt
- 2 Die Vorbereitung: Dieser Schritt ist NICHT optional!
- 3 Sammeln, aber richtig: Wo und wann du die besten Stücke findest
- 4 Grundtechniken für die Werkstatt
- 5 Das Meisterstück: Ein klassischer Zapfenkranz, der Jahre überdauert
- 6 Ein letzter Tipp vom Profi
- 7 Bildergalerie
Schon als kleiner Junge habe ich gelernt, dass ein Zapfen nicht nur Deko ist, sondern ein kleines technisches Wunderwerk aus dem Wald. Es geht nicht darum, schnell etwas zusammenzukleben. Es geht darum, etwas Schönes und vor allem Haltbares zu schaffen, das die natürliche Struktur ehrt und auch im nächsten Jahr noch Freude bereitet. Also, weg mit der Glitzerpistole – ich zeige dir, wie du Zapfen mit echten Handwerkstechniken so vorbereitest und verarbeitest, dass du stolz auf das Ergebnis sein kannst.
Das Material verstehen: Warum dein Zapfen ein Eigenleben führt
Bevor wir auch nur an Werkzeug denken, müssen wir den Hauptdarsteller verstehen. Ein Zapfen ist kein totes Stück Holz. Er atmet und bewegt sich quasi mit der Luftfeuchtigkeit. Das zu wissen, ist die absolute Grundlage für alles Weitere.
Jeder kennt das Phänomen: Liegt ein Zapfen im Regen, macht er dicht. In der warmen, trockenen Stube spreizt er seine Schuppen weit auf. Das ist reine Mechanik. Die Schuppen haben zwei Schichten, die unterschiedlich auf Feuchtigkeit reagieren. Bei Nässe dehnt sich die Außenseite stärker, die Schuppe krümmt sich – der Zapfen schließt sich. Bei Trockenheit zieht sie sich wieder zusammen. Genau diesen Effekt nutzen wir später, um die Zapfen in einen dauerhaft offenen und stabilen Zustand zu bringen.
Nicht jeder „Tannenzapfen“ ist gleich
Kleiner Klugscheißer-Moment, der dir aber wirklich hilft: Was wir umgangssprachlich „Tannenzapfen“ nennen, ist meistens gar keiner. Echte Tannen werfen ihre Zapfen nämlich nicht als Ganzes ab, die zerfallen direkt am Baum. Was du im Wald findest, sind fast immer die Zapfen von Fichten, Kiefern oder Lärchen.
- Kiefernzapfen: Das sind die Arbeitstiere. Robust, bauchig, richtig schön verholzt. Die kannst du sägen, bohren und bemalen, ohne dass sie gleich zerbröseln. Perfekt für langlebige Kränze oder als Körper für Figuren. Ich greife für alles Stabile fast immer zur Kiefer.
- Fichtenzapfen: Die eleganten, schlanken Kollegen. Ihre Schuppen sind dünner und wirken filigraner. Sie sind super für leichten Baumschmuck oder luftige Girlanden, aber auch deutlich empfindlicher.
- Lärchenzapfen: Meine heimlichen Lieblinge! Diese kleinen, rosenartigen Zapfen sind perfekt, um Lücken in Gestecken zu füllen oder für ganz feine Detailarbeiten.
Die richtige Wahl ist schon die halbe Miete. Ein Türkranz aus empfindlichen Fichtenzapfen? Keine gute Idee. Eine leichte Fenstergirlande aus wuchtigen Kiefernzapfen? Wirkt schnell klobig.
Die Vorbereitung: Dieser Schritt ist NICHT optional!
Wer hier schludert, holt sich nicht nur Dreck und Harz, sondern oft auch winzige Krabbeltiere ins Haus. Eine saubere Vorbereitung ist das A und O für haltbare, schädlingsfreie Deko. Also, bitte nicht überspringen!
Schritt 1: Erstmal sauber machen
Die Zapfen kommen direkt aus dem Wald – voller Erde, Nadeln und Spinnweben. Ich nehme mir dafür eine harte Wurzelbürste und schrubbe jeden Zapfen im Freien kräftig ab. Bei den zarten Fichtenzapfen tut’s auch ein alter, steifer Pinsel. Ein feuchtes Tuch ist tabu, sonst machen die Zapfen sofort wieder zu.
Schritt 2: Ab in die „Sauna“ – Das Trocknen im Backofen
Das hier ist der wichtigste Schritt überhaupt. Er hat drei Effekte auf einmal: Die Zapfen öffnen sich wunderschön, das restliche Harz tritt aus und versiegelt alles, und eventuelle Schädlinge oder Pilzsporen werden zuverlässig abgetötet.
- Heize den Backofen auf 120 Grad Celsius (Umluft) vor. Nicht heißer, sonst fängt das Harz an zu qualmen und die Zapfen werden spröde.
- Leg ein altes Backblech mit Backpapier aus. Das fängt das klebrige Harz auf.
- Verteile die Zapfen locker auf dem Blech, sodass sie sich nicht berühren.
- Für etwa 30 bis 60 Minuten in den Ofen schieben. Du wirst ein leises Knistern hören – das ist das Geräusch der sich öffnenden Schuppen.
Gut zu wissen: Kein Umluft? Kein Problem. Nimm einfach 130-140 Grad Ober-/Unterhitze und behalte die Zapfen gut im Auge, eventuell musst du sie einmal wenden. Und wenn der Backofen tabu ist? Dann brauchst du Geduld. Breite die Zapfen einfach für mehrere Wochen an einem trockenen, warmen Ort aus, zum Beispiel auf der Fensterbank über einer Heizung. Dauert länger, funktioniert aber auch.
Achtung, wirklich wichtig: Lass den Backofen dabei niemals allein! Getrocknete Zapfen und Harz sind brennbar. Das Risiko ist gering, aber es ist da. Bleib in der Nähe und stell dir einen Wecker.
Kleiner Werkstatt-Hack: Harz-Alarm!
Und was ist mit dem klebrigen Harz an den Händen nach dem Sammeln oder der Ofen-Aktion? Wenig bekannter Trick: Vergiss aggressive Reiniger. Nimm einfach ein bisschen Butter oder Speiseöl, verreibe es gründlich auf den klebrigen Stellen und wasche es dann mit normaler Seife ab. Funktioniert perfekt, ganz ohne Chemie!
Sammeln, aber richtig: Wo und wann du die besten Stücke findest
Deutschland hat fantastische Wälder. In Brandenburg findest du endlose Kiefernwälder, im Schwarzwald eher die schlanken Fichten. Eine besondere Kostbarkeit sind die duftenden Zirbenzapfen aus dem Alpenraum – die werden oft nur gereinigt und als natürlicher Raumduft in eine Schale gelegt.
Die beste Zeit zum Sammeln? Ganz klar im Herbst, idealerweise nach ein paar windigen Tagen. Dann liegt der Waldboden voller perfekter Exemplare und die Natur hat dir die Arbeit schon abgenommen.
Ach ja, und rechtlich gilt in Deutschland die sogenannte „Handstraußregel“. Das bedeutet, für den persönlichen Gebrauch darfst du kleine Mengen mitnehmen. In Naturschutzgebieten ist das Sammeln aber natürlich tabu. Ein respektvoller Umgang mit der Natur ist Ehrensache.
Keine Zeit? Deine 5-Minuten-Zapfen-Deko
Bevor wir zu den großen Projekten kommen, hier ein „Quick Win“ für Ungeduldige. Nimm ein großes, schönes Glas oder eine flache Schale. Leg eine Handvoll deiner schönsten, getrockneten Zapfen hinein. Dazu eine kleine LED-Drahtlichterkette (kostet vielleicht 5-10 Euro bei Depot oder online) locker drumherum drapieren. Fertig. Sieht sofort gemütlich aus und der Aufwand ist quasi null.
Grundtechniken für die Werkstatt
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Mit den richtigen Techniken werden aus einfachen Zapfen echte Deko-Schätze.
Schneiden und Formen: Die berühmte „Zapfenrose“
Eine meiner Lieblingstechniken! Dabei sägst du den oberen Teil eines Kiefernzapfens ab. Der untere Rest sieht dann aus wie eine wunderschöne, hölzerne Blüte. Perfekt für flache Dekorationen auf Kränzen.
- Werkzeug: Am besten geht das mit einer feinen japanischen Zugsäge. Eine stabile Gartenschere tut’s bei kleineren Zapfen auch, quetscht aber oft die Schnittkante.
- Sicherheit: Den Zapfen am besten in einen kleinen Schraubstock einspannen und immer eine Schutzbrille tragen.
- Pro-Tipp: Schmeiß die abgesägte Spitze bloß nicht weg! Die sieht aus wie ein kleiner Holzstern und macht sich super zum Füllen von Lücken oder in Miniatur-Gestecken.
Heißkleber, Holzleim oder Draht? Die ewige Frage der Befestigung
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Die richtige Verbindung entscheidet, ob deine Deko eine Saison oder zehn Jahre hält.
Heißkleber ist der Sprinter: schnell, einfach und super, um Dinge kurz zu fixieren. Aber er hat auch Nachteile. Die Klebestellen sind oft dick und unschön. Und Achtung: In der prallen Sonne, zum Beispiel an einer nach Süden ausgerichteten Haustür, kann der Kleber wieder weich werden. Ganz ehrlich, mein erster selbstgemachter Türkranz ist mir mal im Sommer peinlich langsam von der Tür getropft. Lektion gelernt.
Holzleim (am besten wasserfest, Klasse D3) ist der Marathonläufer. Die Verbindung ist bombenfest, witterungsbeständig und trocknet transparent. Ideal für Figuren oder alles, was wirklich halten muss. Der einzige Haken ist die lange Trocknungszeit – oft muss man die Teile eine Weile fixieren.
Draht ist die Profi-Methode der Floristen. Du wickelst dünnen Basteldraht (ca. 0,6 mm) fest um die untersten Schuppen, verdrillst die Enden und befestigst den Zapfen damit am Kranz. Die Verbindung ist absolut unsichtbar, flexibel und hält ewig. Braucht anfangs etwas Übung, aber das Ergebnis ist unschlagbar.
Färben und Veredeln mit Stil
Natur pur ist oft am schönsten. Aber manchmal darf es ein bisschen Farbe sein. Statt die Zapfen in Lack zu ertränken, versuch mal das hier:
- Trockenbürsten-Technik: Nimm einen harten Borstenpinsel, tauche ihn in Acrylfarbe, streife fast alles an einem Papier ab und bürste dann nur mit den Farbresten ganz leicht über die Kanten der Zapfenschuppen. Das betont die Struktur und sieht super edel aus.
- Schnee-Effekt: Vergiss den Plastik-Glitzer. Mein Geheimrezept für realistischen Schnee: Mische weiße Acrylfarbe mit feinem Quarzsand (gibt’s im Baumarkt). Ein gutes Verhältnis ist etwa 3 Teile Farbe zu 1 Teil Sand. Das ergibt eine tolle, griffige Textur.
Das Meisterstück: Ein klassischer Zapfenkranz, der Jahre überdauert
Ein haltbarer Kranz wird nicht geklebt, er wird gebaut. Bevor wir loslegen, mal Tacheles: Was kostet der Spaß und wie lange dauert’s? Für die Basis brauchst du einen Strohrohling (bekommst du im Bastelladen oder online für ca. 3-5 €) und eine Rolle Basteldraht (ca. 2 €). Wenn du noch eine Heißklebepistole brauchst, gibt’s Starter-Sets ab 15 €. Die Zapfen selbst sind gratis. Als Anfänger solltest du dir für den Kranz ruhig 2-3 Stunden Zeit nehmen. Mit guter Musik und einer Tasse Tee wird daraus ein wunderbar entspannter Nachmittag.
- Die Basis: Ein Strohrohling ist traditionell und nachhaltig. Ich umwickle ihn oft noch mit Juteband, das gibt eine schöne, griffige Grundlage.
- Der Aufbau: Beginne mit den größten Zapfen und arbeite dich von innen nach außen. Befestige jeden Zapfen idealerweise mit Draht. Ein kleiner Klecks Heißkleber hilft, ihn an Ort und Stelle zu halten, während du den Draht auf der Rückseite festzurrst.
- Die Technik: Ordne die Zapfen wie Dachziegel leicht überlappend an, damit der Rohling komplett verdeckt wird. Lass alle Spitzen in die gleiche Richtung zeigen, das sorgt für Harmonie.
- Feinschliff: Fülle die unvermeidlichen Lücken mit kleineren Lärchenzapfen, Moos, Nüssen oder den abgesägten „Zapfensternen“. Diese kleinen Elemente kannst du dann mit Heißkleber fixieren.
Ein so gefertigter Kranz, kühl und trocken in einem Pappkarton im Keller gelagert, sieht auch in fünf Jahren noch aus wie neu.
Ein letzter Tipp vom Profi
Das wichtigste Werkzeug, das du hast, ist deine Geduld. Und deine Augen. Schau dir einen Zapfen genau an. Die Natur hat die perfekte Form schon geschaffen. Wir müssen diese Schönheit nur erkennen, sie mit Sorgfalt behandeln und ihr einen neuen Platz geben. Wenn du mit dieser Einstellung an die Sache herangehst, erschaffst du nicht nur eine Deko, sondern ein echtes Stück Handwerk, das eine Geschichte erzählt. Deine Geschichte.
Bildergalerie
Bevor die eigentliche Arbeit beginnt, gönnen Sie Ihren gesammelten Schätzen ein kurzes Bad. Eine Mischung aus warmem Wasser und einem Schuss Essig (etwa 1:10) reinigt die Zapfen von Schmutz und kleinen Insekten. Einfach 20-30 Minuten einweichen lassen, sanft abbürsten und anschließend auf Zeitungspapier zum Vortrocknen auslegen. Dieser simple Schritt ist die Basis für ein sauberes und langlebiges Ergebnis.
- Stabilität garantieren: Kiefernzapfen sind die erste Wahl für alles, was robust sein muss, wie Kränze oder Figuren.
- Eleganz erzeugen: Die schlanken Fichtenzapfen eignen sich perfekt für leichten Baumschmuck oder filigrane Girlanden.
- Akzente setzen: Die kleinen, rosenähnlichen Lärchenzapfen sind ideal, um feine Details und einen Hauch von Verspieltheit hinzuzufügen.
Der Ofen-Trick: Legen Sie die vorgetrockneten Zapfen für etwa eine Stunde bei 80-100 °C auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech in den Backofen. Das hat drei entscheidende Vorteile: Die Zapfen öffnen sich wunderschön, eventuell vorhandenes Harz trocknet aus und wird fixiert, und ungebetene Gäste (winzige Insekten) werden zuverlässig entfernt. Der Duft von warmem Wald ist ein herrlicher Nebeneffekt!
Wussten Sie schon? Die Schuppen eines Kiefernzapfens sind oft in einer perfekten Fibonacci-Spirale angeordnet. Ein kleines mathematisches Kunstwerk der Natur, das man bei der Dekoration bewusst zur Geltung bringen kann.
Die Wahl der Farbe bestimmt den gesamten Look. Anstatt den Zapfen komplett zu überdecken, versuchen Sie, seine natürliche Textur zu betonen. Besonders gut eignen sich dafür:
- Acrylfarben: Verdünnt aufgetragen, lassen sie die Holzmaserung durchscheinen. Marken wie Kreul oder Marabu bieten hochpigmentierte Optionen.
- Kalkfarben (Chalk Paint): Sie erzeugen einen samtig-matten, pudrigen Look, der perfekt zum Landhaus- oder Vintage-Stil passt.
- Metallic-Sprays: Für einen edlen Schimmer aus der Distanz aufsprühen, z.B. mit Goldspray von Edding. So wird nur ein Hauch von Glanz auf die Spitzen gelegt.
Wie befestige ich einen Aufhänger, der wirklich hält?
Vergessen Sie das Ankleben von Fäden, das löst sich über die Jahre. Die Profi-Methode ist simpel und dauerhaft: Nehmen Sie kleine Ringschrauben (auch Ösenschrauben genannt) aus dem Baumarkt. Mit einer kleinen Zange oder einem Handbohrer lässt sich am oberen Ende des Zapfens, wo der Stiel saß, ein kleines Loch vorbohren. Danach die Ringschraube einfach eindrehen. Das hält bombenfest, sieht sauber aus und kann jedes Jahr wiederverwendet werden.
Heißkleber: Ideal für schnelle Verbindungen und das Anbringen von leichten Deko-Elementen wie Filz oder Perlen. Vorteil ist die sofortige Haftung. Nachteil: Die Verbindung kann bei Temperaturschwankungen spröde werden.
Holzleim: Für strukturelle Verbindungen, etwa beim Bau einer Figur oder eines Kranzes, ist wasserfester Holzleim (z.B. Ponal Express) unschlagbar. Er trocknet transparent, schafft eine extrem feste Verbindung mit dem Holz und ist deutlich langlebiger.
Ein einzelner Zapfen der Coulter-Kiefer kann bis zu 5 Kilogramm wiegen und ist damit der schwerste der Welt.
Unsere heimischen Zapfen sind zum Glück leichter, aber das Prinzip bleibt: Behandeln Sie sie als echtes Holz. Das bedeutet, für tragende Teile immer auf stabile Verbindungen zu achten und das Gewicht der Deko-Elemente an die Zapfengröße und -art anzupassen.
- Der Zapfen behält seine natürliche, matte Optik.
- Die Oberfläche ist vor Staub und Feuchtigkeit geschützt.
- Farbe, die aufgetragen wurde, wird fixiert und blättert nicht ab.
Das Geheimnis? Ein matter Klarlack auf Wasserbasis. Einfach nach dem Bemalen und Trocknen dünn aufsprühen oder pinseln. Er versiegelt die Oberfläche, ohne den unschönen Plastikglanz eines Glanzlacks zu erzeugen.
Für einen dezenten, skandinavisch angehauchten Look ist die „Schneespitzen“-Technik perfekt. Mischen Sie weiße Acryl- oder Kalkfarbe mit etwas Wasser zu einer leicht flüssigen Konsistenz. Tauchen Sie nun nur die Ränder der Zapfenschuppen in die Farbe oder tragen Sie sie mit einem fast trockenen Pinsel (Trockenbürstentechnik) auf. Das Ergebnis ist ein zarter, wie von Frost überzogener Effekt, der die Struktur des Zapfens wunderschön hervorhebt.
Ein Zapfen allein ist schön, aber in Kombination wird er zum Designobjekt. Denken Sie in Texturen und Kontrasten:
- Weich & Warm: Filzwolle, Wollbommel oder kleine Filzfiguren.
- Natürlich & Schlicht: Unbehandelte Holzkugeln, Leinenbänder oder Juteschnur.
- Edel & Kühl: Elemente aus Messingdraht, feine Samtbänder oder Glasperlen.
- Rustikal & Grün: Eukalyptuszweige, Moos oder getrocknete Beeren.
Ein Wort zur Nachhaltigkeit: Sammeln Sie Zapfen achtsam. Nehmen Sie nur, was bereits auf dem Boden liegt, und lassen Sie dem Wald und seinen Bewohnern, wie Eichhörnchen, immer einen Großteil zurück. Eine Stofftasche ist besser als eine Plastiktüte, da die Zapfen darin atmen können und nicht schimmeln.
„Die Natur hetzt nicht, und doch wird alles vollendet.“ – Laotse
Diese Weisheit gilt auch für die Arbeit mit Naturmaterialien. Lassen Sie die Zapfen vollständig trocknen, bevor Sie sie weiterverarbeiten. Ungeduld führt hier nur dazu, dass Farbe nicht haftet oder sich die Zapfen später wieder schließen.
Die beliebten Zapfen-Wichtel sind ein perfektes Beispiel für gelungene Materialkombination. So geht’s ganz einfach:
- Wählen Sie einen bauchigen Kiefernzapfen als Körper.
- Kleben Sie eine runde Holzkugel (ca. 1-2 cm Durchmesser) mit Holzleim als Nase in die oberen Schuppen.
- Formen Sie aus Bastelfilz eine spitze Mütze, kleben Sie die Naht zusammen und stülpen Sie sie über die Zapfenspitze. Fertig ist der charmante Begleiter!
Hilfe, meine fertig dekorierten Zapfen haben sich wieder geschlossen! Was ist passiert?
Das ist der Klassiker! Der Grund ist fast immer Restfeuchtigkeit im Inneren des Zapfens. Entweder war er nicht lange genug im Ofen oder er wurde an einem Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. Keller) gelagert. Die ultimative Lösung, um den offenen Zustand dauerhaft zu fixieren, ist das Versiegeln mit mattem Sprühlack nach dem Backen und Bemalen. Der Lack bildet eine Barriere gegen Luftfeuchtigkeit.
Juteschnur: Perfekt für den rustikalen, natürlichen Look. Sie unterstreicht den erdigen Charakter des Zapfens und passt gut zu Dekorationen im Landhausstil.
Feiner Messingdraht: Die elegante Alternative. Der Draht ist fast unsichtbar, verleiht einen modernen Touch und der warme Metallton harmoniert wunderbar mit den Brauntönen des Holzes.
Für einen minimalistischen Christbaumschmuck ist der Draht oft die stilvollere Wahl.
Gerade in der Weihnachtszeit ist der Duft entscheidend für die Atmosphäre. Sie können Ihre Zapfen-Deko zu einem dezenten Duftspender machen. Geben Sie nach dem Backen und Abkühlen einfach ein paar Tropfen hochwertiges ätherisches Öl (z.B. Zirbenkiefer, Orange oder Zimt) in die Zwischenräume der Schuppen. Der Duft wird sanft an den Raum abgegeben und kann jederzeit aufgefrischt werden.
- Eine saubere, gerade Schnittkante für „Zapfenblumen“.
- Die Möglichkeit, den Zapfen präzise in der Mitte zu teilen.
- Kein Ausfransen oder Zerbröseln der empfindlichen Schuppen.
Das Geheimnis? Das richtige Werkzeug. Vergessen Sie die Gartenschere. Für präzise Schnitte ist eine kleine Handsäge mit feinem Blatt (z.B. eine japanische Zugsäge) oder ein Multifunktionswerkzeug wie ein Dremel mit einer Trennscheibe die beste Wahl. Immer mit Schutzbrille arbeiten!
Damit Ihre Werke auch im nächsten Jahr noch schön sind, ist die richtige Lagerung entscheidend. Bewahren Sie die Zapfen-Deko am besten in einem Schuhkarton oder einer Eierpappe auf, ausgelegt mit Seidenpapier. Das schützt vor Staub und verhindert, dass filigrane Teile abbrechen. Wichtig ist ein trockener Lagerort wie ein Schrank oder der Dachboden, aber keinesfalls ein feuchter Keller.
Der „gebleichte“ Look, ganz ohne Chemie: Um eine helle, verwitterte Optik zu erzielen, müssen Sie nicht zu aggressivem Chlorreiniger greifen. Eine sehr starke Waschlauge (aus Waschsoda und Wasser) hellt die Zapfen ebenfalls auf. Legen Sie die Zapfen für mehrere Stunden darin ein, spülen Sie sie gut ab und lassen Sie sie danach wie gewohnt im Ofen trocknen. Das Ergebnis ist ein sanfter, grauerer Ton als beim chemischen Bleichen.
- Für Minimalisten: Ein einzelner, perfekt geformter Kiefernzapfen, versiegelt mit mattem Lack und aufgehängt an einem feinen, schwarzen Lederband.
- Für Romantiker: Lärchenzapfen, deren Spitzen mit einem Hauch Roségold-Farbe versehen sind, kombiniert mit Altrosa Samtbändern.
- Für Traditionalisten: Klassische Fichtenzapfen, an deren unterer Kante eine kleine, rote Holzkugel befestigt wird – eine simple und zeitlose Dekoration.
Wichtiger Punkt: Nicht jeder Zapfen ist für jedes Projekt geeignet. Bevor Sie beginnen, sortieren Sie Ihre Sammlung. Perfekt geformte, symmetrische Exemplare eignen sich als Solisten für den Weihnachtsbaum. Die „Charakterköpfe“ mit leichten Macken oder ungewöhnlichen Formen sind hingegen ideal als Basis für Figuren wie Eulen oder Wichtel, bei denen die Unregelmäßigkeiten zur Persönlichkeit beitragen.
Eine Zapfengirlande muss nicht überladen sein. Für eine elegante, luftige Version benötigen Sie nur wenige Elemente:
- Bohren Sie mit einem kleinen Bohrer ein Loch durch die Mitte mehrerer kleiner Lärchen- oder Fichtenzapfen.
- Fädeln Sie die Zapfen im Abstand von etwa 10-15 cm auf eine stabile Juteschnur.
- Setzen Sie zwischen die Zapfen jeweils eine große, unbehandelte Holzkugel als Abstandshalter.
Diese Girlande wirkt wunderbar am Fenster, über dem Kaminsims oder horizontal in den Weihnachtsbaum gehängt.
Kann ich die Zapfen-Deko auch draußen verwenden, zum Beispiel für einen Türkranz?
Ja, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Der Zapfen muss absolut trocken und anschließend mehrfach sorgfältig mit einem wetterfesten Außenlack (Bootslack oder Outdoor-Klarlack) versiegelt werden. Jede kleine Lücke würde Feuchtigkeit eindringen lassen und der Zapfen würde sich unweigerlich schließen. Für einen ungeschützten Außenbereich ist es oft einfacher, auf künstliche Zapfen zurückzugreifen, aber an einer überdachten Haustür kann ein gut versiegelter Naturkranz die Saison überstehen.
Die kleinen Zapfen der Schwarzerle sind ein oft übersehener Schatz. Sie sehen aus wie Miniatur-Kiefernzapfen, sind aber bereits am Baum verholzt und verändern ihre Form kaum noch. Da sie nur 1-2 cm groß sind, eignen sie sich hervorragend für feine Bastelarbeiten, als Füllmaterial in Glasvasen oder zur Dekoration von Geschenkanhängern. Man findet sie oft in der Nähe von Bächen oder Seen.
