Was ein Wochenmarkt und ein Aktiendepot gemeinsam haben (können)
Vergleicht man als Verbraucher einmal die Angebote in den Supermärkten und auf den Wochenmärkten, hat es in den vergangenen 15 Jahren massive Veränderungen gegeben. Die Fleisch- und Gemüseabteilungen des Einzelhandels haben sich immer mehr dem Angebot auf dem Wochenmarkt angepasst. Dies gilt nicht für die Produktpalette, sondern bezieht sich auf die Hersteller. Die Werbung zielt nicht mehr darauf ab, dass alles billig und billiger sei. Beworben werden die Produkte, die mit dem Namen des Herstellers, sprich, des jeweiligen Landwirtes ausgezeichnet sind. Wir kennen zwar nicht den Namen des Schweins, dessen Wurst wir gerade essen, aber im Gegensatz zu den Discountern steht der Name des Bauernhofs bei vielen Einzelhändlern inzwischen auf der Verpackung. Was auf den Wochenmärkten schon immer üblich war, hat sich jetzt auch im Lebensmitteleinzelhandel etabliert. Die Äpfel oder Gurken sehen nicht mehr unbedingt aus wie ein „Model“ der jeweiligen Gattung, dafür weiß der Käufer aber, dass es sich um pestizidfreie Produkte handelt, die halt auch mal bisschen schrumpelig sind. Bio-Eier von freilaufenden Hühnern gehören schon lange zum Sortiment. Bei den Verbrauchern hat ein Umdenken stattgefunden. Einstmals belächelte Bio-Bauern sind heute die Gewinner von der Abkehr der billigen Landwirtschaftsprodukte hin zu ökologisch sauberen Anbaumethoden.
Umdenken nicht nur bei Lebensmitteln
In Sachen „Öko“ und „Bio“ gab es nicht nur bei Lebensmitteln eine Neuausrichtung der Verbraucher auf breiter Linie. Der Hausbau hat auch gravierende Änderungen erfahren. Niedrigenergiehäuser gehören heute zum Standard. Solarzellen auf den Dächern prägen die Stadtbilder. Es sind nicht nur die großen Energieerzeuger, die Solarfarmen betreiben. Privatpersonen nutzen ihre Einfamilienhäuser, um sich selbst mit Strom aus regenerativen Energien zu versorgen. Kleine Windräder mit einem Durchmesser von 60 oder 80 Zentimetern sind die ideale Ergänzung zu einer Fotovoltaikanlage. Spezielle Kreditprogramme dienen dazu, Immobilien energieeffizient nachzurüsten und zu sanieren. Während bei Rohöl und Strom die großen Konzerne die Preise diktieren, lassen es neue Bauweisen zu, dass sich Hausbesitzer vom Preisdiktat der Anbieter lösen können. Auch wenn Elektroautos noch nicht die Popularität erreicht haben, wie es sich die Bundesregierung wünscht, werden früher oder später die Straßen davon bevölkert sein. Norwegen möchte bis zum Jahr 2023 keine Autos mehr mit Verbrennungsmotoren zulassen.
Was hat das mit einem Aktiendepot zu tun?
Mit einem Aktiendepot als reinem Wertpapierkonto wenig, allerdings spielt der Inhalt eine Rolle. Ebenso wie Bio-Bauern vor dreißig Jahren noch belächelt wurden, sahen Anleger nachhaltige Investments mit einer gewissen Skepsis. Massenproduktion in der Landwirtschaft war ebenso angesagt, wie Gewinnmaximierung bei Geldanlagen. Nach wie vor stehen Gewinne bei Investments im Vordergrund. Immer mehr Anleger achten aber darauf, wie und wo ihre Gewinne erwirtschaftet werden. Ein Vergleich zwischen dem Naturaktienindex NAI und dem DAX30 zeigt, dass Investments in nachhaltig agierende Unternehmen keineswegs nur ideelle Gewinne erwirtschaften, sondern die Erträge in harten Euros fließen. Nachhaltige Investments, seien es sogenannte Sustainability Funds, Fonds mit einem Schwerpunkt in Nachhaltigkeit, seien es Investments in regenerative Energien wie Windparks oder Wasserkraftwerke, haben ihren Einzug in deutsche Depots gefunden. Welches Depot von welchem Anbieter nun das geeignete ist, bleibt jedem Sparer selbst anheimgestellt. Eine Übersicht über die Kostenseite findet sich beispielsweise auf aktienkaufen.com, einem Portal, welches sich speziell mit diesem Thema auseinandersetzt.So, wie sich die Angebotspalette bei Lebensmittelhändlern in den letzten Jahren verändert hat, so sind die Depotmischungen heute andere als vor 30 Jahren – nachhaltiger.