Mouches volantes – die lästige Glaskörpertrübung mit dem romantischen Namen
Ist Ihnen das schon mal auch passiert? Sie schauen ganz entspannt auf den blauen Himmel oder aufs Meer und merken doch irgendwelche störenden Fusseln. Oder kleine, durchsichtige Flecken fliegen in Ihrem Blickfeld. Sie tun nicht weh, sind aber auch nicht besonders angenehm, denn sie trüben Ihre klare Sicht. Erstmal vorab: so geht es auch ganz vielen anderen Menschen und dieses Phänomen ist gar keine Seltenheit. Es heißt so schön: Mouches volantes (franz. für „fliegende Mücken“) und soll eigentlich kein Grund zur Sorge sein. Was genau sich hinter diesen Beschwerden versteckt, was man dabei bedenken soll und wie man diese behandeln kann, möchten wir in diesem Beitrag näher betrachten.
Inhaltsverzeichnis
Die Fusseln im Auge sind vor allem auf hellen, monochromen Hintergründen zu bemerken
Was sind Mouches volantes?
Im englischsprachigen Raum nennt man diese weit verbreitete Sehstörung auch „Floaters“. Fachleute kennen sie als Glaskörpertrübung. Denn dieser Name erklärt eigentlich den Grund dieser Augenerscheinung, der im Glaskörper des Auges liegt. Und zwar: unsere Augäpfel bestehen aus dem sogenannten Glaskörper, der eine durchsichtige, geleeartige Substanz hat. Die besteht ihrerseits zu 98% aus Wasser. Weitere Bestandteile sind ebenso Hyaluronsäure sowie eine feine Netzstruktur aus Kollagenfasern. Mit der Zeit, das heißt beim Älterwerden, beginnen diese Fasern zu verklumpen und das ganze Kollagen-Netz schrumpft langsam in sich zusammen. Dabei werfen diese Verklumpungen Schatten auf die Netzhaut, welche hin und her schweben. Wir empfinden sie dann als flottierende Fleckchen oder Fusseln in unserem Gesichtsfeld.
So sind unsere Augen strukturiert
Grundsätzlich gelten Mouches volantes als harmlos. Vorsicht ist aber geboten, wenn diese plötzlich größer oder zu viel werden, oder wenn man Lichtblitze im Auge bekommt. Dann sollte man umgehend zum Augenarzt gehen und sich untersuchen lassen. Auch generell bei Sehstörungen jeglicher Natur schadet der Arztbesuch nicht. Denn nur so lassen sich schwerwiegende Erkrankungen, wie beispielsweise eine Netzhautverletzung oder gar -ablösung, ausschließen.
Ein Augenarztbesuch ist auch in diesem Fall immer wert
Welche sind die Ursachen für so eine Glaskörpertrübung?
Wie schon oben erwähnt, soll die Hauptursache von Mouches volantes altersbedingt sein. Fachleute erklären, dass die Verdichtungen im Glaskörper vor allem wegen normaler Alterungsprozesse entstehen. Jedoch sind aber auch oft jüngere Leute und sogar Kinder davon betroffen. In solchen Fällen könnte es an genetischen Ursachen liegen oder an einer zu hohen Beanspruchung der Augen, wie zum Beispiel beim Arbeiten am Bildschirm. Im Prinzip kommt eine Glaskörpertrübung auch viel öfter bei Kurzsichtigen vor.
Bei der Bildschirmarbeit sollte man deswegen regelmäßige Pausen einlegen
Was für Behandlungen gibt es?
Eine Glaskörperentfernung ist die radikalste Lösung, die eigentlich eine komplizierte Operation ist. Diese wird allerdings nur in extrem schweren Fällen unternommen und birgt viele Risiken und Nebenwirkungen. Es gibt allerdings ein relativ neues Verfahren, das helfen sollte. Es handelt sich um eine moderne Lasermethode, die völlig schmerzfrei ist, aber von den Krankenkassen immer noch nicht bezahlt wird. Sie hat sich noch nicht so gut etabliert und gilt immer noch als nicht ganz unbedenklich, denn Nebenwirkungen sind dabei nämlich auch nicht ausgeschlossen. Wenn keine anderen Erkrankungen der Augen vorliegen, sollte man es sich wirklich gut überlegen, ob man das Risiko eingehen möchte.
Kurzsichtige sind von Mouches volantes eher betroffen
Natürliche Mittel und Tipps
Obwohl es immer noch keine wissenschaftlichen Studien darüber gibt, berichten viele Betroffene von unterschiedlichen natürlichen Maßnahmen und Tricks, welche ihnen eine wesentliche Linderung im Falle einer Glaskörpertrübung verschaffen. Bei den meisten handelt es sich ebenso um eine Prävention der Mouches volantes.
- Hyaluronsäure als Kapseln einnehmen oder als Augentropfen benutzen;
- mehr Antioxidantien zu sich nehmen;
- regelmäßig Detox-Kuren durchführen;
- Omega-3-Fettsäuren in der Nahrung vermehren;
- Vitamin C und Zink;
- mehr Wasser trinken.
Ein paar Mal zügig nach links und rechts schauen soll ebenso Linderung verschaffen
Außerdem sollten auch einige klassische Augenübungen zumindest kurzfristig helfen. Sowie auch folgende Tricks:
- vermeiden Sie weiße oder helle, monochrome Wände zu Hause;
- streichen Sie die Wände lieber mit gedeckten Farben oder tapezieren Sie diese mit Mustertapeten;
- richten Sie Ihr Zuhause mit mehr Wandbildern, Pflanzen und anderen strukturierten Wohnaccessoires ein;
- tragen Sie dunklere oder polarisierte Sonnenbrillen bei praller Sonne oder Schnee;
- praktizieren Sie Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung.
Bei so einem schönen Panoramabild sind die Trübungen dann noch ärgerlicher
Der Unterschied ist schon ziemlich groß
Die gute Nachricht: Experten raten, dem Gehirn einfach Zeit zu geben, sich an die Mouches volantes zu gewöhnen. Es ist nämlich sehr intelligent und anpassungsfähig und wird die störenden Glaskörpertrübungen auf Dauer ignorieren lernen. Außerdem verschwinden diese im Laufe der Zeit langsam aus dem Zentrum Ihres Sichtfeldes, weil das Kollagennetz im Glaskörper noch mehr schrumpft.
Lassen Sie sich davon trotzdem nicht stören!
Also, klären Sie lieber all das ganz genau mit Ihrem Augenarzt, um auf Nummer sicher zu gehen und lassen Sie sich von ein paar „fliegenden Mücken“ nicht herunter ziehen!
Genießen Sie Ihre Zeit und Ihr Leben!