Hautsache gesund – Moderne Anforderungen an gesundheitsfördernde Bettwäsche

von Augustine Schneider
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Das Statistische Bundesamt weiß es schon lange und liefert die Zahlen schwarz auf weiß: Jeder Deutsche verbringt durchschnittlich 8,22 Stunden täglich im Bett und wendet demnach rund ein Drittel seiner Lebenszeit für Schlaf auf. Um sich von den täglichen Herausforderungen ausreichend erholen zu können, ist gesunder Schlaf von zentraler Bedeutung. Allgemeine Beeinträchtigungen der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit, Unruhe, Reizbarkeit, Angst, Niedergeschlagenheit und Erschöpfung sind die häufigsten Auswirkungen einer geminderten Schlafqualität. Daher spielen neben einer qualitativ hochwertigen Matratze auch geeignete Bettwäsche eine hervorgehobene Rolle.

Leider wird der Thematik immer noch zu wenig Beachtung geschenkt, und häufig am falschen Ende gespart, indem auf höherwertiges Bettzeug zu Gunsten der Discounterware um die Ecke verzichtet wird.

Worauf kommt es bei Kauf und Behandlung von Bettbezügen an, wenn der Aspekt der eigenen Gesundheit nicht außen vorkommen soll?

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 Eine zweite Haut

So eng und lang Bettwäsche die menschliche Haut allnachts umschmeichelt, so wichtig ist sie auch für Ausgeruht-Sein und Wohlergehen. Dementsprechend sind die Anforderungen an Bettwäsche moderner Prägung hinsichtlich Funktionalität gestiegen und verbinden neueste Errungenschaften in Bereichen der Textilien, Stofflehre, Biologie und Medizin.

Der Anforderungskatalog ist umfangreich und macht Bettwäsche zu einem Multitasking-Produkt: Neben ansprechender Optik sollte sie zunächst unbedingt aus hautverträglichem Material sein. Pflegeleicht soll sie sein, und für lange Haltbarkeit und Lebensdauer garantieren – und zu guter Letzt auch noch Grundlage für gesunden Schlaf sein.

Bis zu zwei Litern

Das erste Anforderungskriterium an Funktionswäsche – Hautverträglichkeit – impliziert ausreichende Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsabsorptionsvermögen. Bis zu zwei Liter Körperflüssigkeit schwitzt der Mensch pro Nacht aus.

Daher muss das Material einerseits Feuchte aufnehmen und wieder abgeben können. Klassische Materialien wie Leinen aber auch Hanffasern nehmen laut hautsache.de Feuchtigkeit optimal auf und sind eine echte Alternative zur Naturfaser Nummer Eins, der Baumwolle.

Seide kann bis zu 30 % des Eigengewichtes an Feuchtigkeit absorbieren, ohne sich dabei nass anzufühlen und steht im Ruf, besonders hautverträglich zu sein. Wer besonders auf Hautverträglichkeit setzt, sollte zu Naturtextilien aus zertifizierten Anbau und kontrollierten Verarbeitungsschritten greifen, die zunehmend im Fachhandel erhältlich sind. Dabei wird die Einhaltung ökologischer Standards für die gesamte textile Kette vom Anbau bis zur Verarbeitung von den Herstellern garantiert.

Weniger ist oft mehr

In Zeiten einer stetig steigenden Anzahl allergischer Erkrankungen durch Umweltschadstoffe sind biologische und ökologische Produkte stark ins Interesse der Verbraucher gerückt, Bio-Bettwäsche beispielsweise aus Baumwollfasern aus biologischem Anbau ist stark im Kommen. Dabei sollten gesundheitsbewusste Verbraucher besonders auf Stoffe, hergestellt nach Öko-Tex Standard 100 zurückgreifen, der auch für Asthmatiker relevant ist und Haut-Reizungen vergessen macht.

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Je heller der Farbton von Bettlaken, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit von gesundheitsschädlichen Beistoffen.

Textilien-Behandlungen stellen oftmals Gefahrenquellen dar, nachträgliche chemische Behandlungen – Texturen – dienen zwar der Verbesserung bestimmter Materialeigenschaften (z.B. Entflammbarkeit, Knitterfestigkeit etc.), können jedoch zu Hautunverträglichkeiten führen, besonders wenn sie chemischer Natur sind. Daher sollte der Verbraucher die Finger von Bettwäsche lassen, die Hinweise wieHinweis „separat waschen“ oder „Farbe blutet aus“ enthalten. Helle Farben enthalten generell weniger Farbstoff und helfen, die Hautbelastung zu reduzieren, dunklere Stoffe haben ein tendenziell höheres Reiz-Potential.

Bis zu 1.400 verschiedene Farbstoffe und Substanzen zur „Textilausrüstung“ sind als Hilfsmittel bei der Textilherstellung zugelassen, einige davon sind auch noch im fertigen Endprodukt nachweisbar, bis zu 20 Prozent können ohne Extra-Deklarationspflicht laut Gesetzgeber auf der Wäsche verbleiben. Einige der chemischen Substanzen können bei längerem Hautkontakt auf den Organismus übergehen und von ihm resorbiert werden.

Waschen, waschen, waschen

Um einen möglichen Rest an im Gewebe verbliebenen chemischen Substanzen zum größten Teil zu eliminieren, ist ein drei- bis viermaliges Waschen vor Erstverwendung angezeigt. Die Experten von Witt-Weiden raten bei der Reinigung der Bettwäsche auf eine Waschtemperatur von mindestens 60 Grad zu achten. Diese töte überdies nach Nutzung eventuell gehäuft vorkommende Krankheitserreger wie Pilzen und Bakterien zuverlässig ab. Das Portal empfiehlt in dem Zusammenhang Bettbezüge aus hygienischen Gründen mindestens alle vierzehn Tage zu waschen, in der warmen Jahreszeit sogar wöchentlich. Der Verbraucher solle bei wärmeren Schlaftemperaturen eher zu Bettbezügen mit glattem Gewebe greifen, die als echte Ganzjahres-Alternative den Feuchtigkeitsausstoß auf ein erträgliches Mindestmaß reduzieren helfen.

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Gerade für Billigware aus Niedriglohnländern gilt: Je weniger Warn- und Texturhinweise auf Textil-Etiketten umso besser für die eigene Gesundheit.

Für zusätzliche Kühlung kann auch Seersucker-Bettwäsche beitragen, die durch das Weben von unterschiedlichen Streifen gekennzeichnet sind, sodass der Stoff durch die Bildung winziger Luftpolster nicht glatt auf der Haut anliegt.

Natürlich antibakteriell

Neuere Produktforschung und -entwicklung in punkto gesundheitsfördernder Textilien geht beispielsweise von dem natürlichen Leinen-Rohstoff aus, der schon von Haus aus bakterizid, fast antistatisch und schmutzabweisend ist.

Durch Zink-Algen-Einlagen oder Einspinnen von Kupferfasern können antibakterielle Effekte verstärkt werden.

So werden Polyesterfasern verwendet, in die nano-teilige Kupfer- und Zinksalze feinverteilt eingearbeitet werden. Kupfer entwickelt im Zusammenspiel mit Zink wirkungsverstärkende Kräfte: Im Kontakt mit der Haut unterstützen die Kupfer- und Zink-Ionen die Produktion von Hämoglobin, Collagen und anderen für das Wohl der Haut förderlichen Proteine. Der Kupferanteil wiederum reduziert die Infektionsanfälligkeit der Haut und trägt so zum Heilungsprozess der Haut bei.

Kupfersalzhaltige Textilfasern wirken hemmend auf die Ausbreitung von Mikroben-Kolonien, die sich im für sie günstigen warmen und luft-feuchten Mikroklima Bettwäsche wohlfühlen und rasch entwickeln können.

Socken mit Kupferfasern zur Bekämpfung von Bakterien und Fußpilz haben es vorgemacht und einen Produkttrend eingeläutet, der mittlerweile auch die Bettwäsche-Hersteller erreicht hat.

Die Kraft der Algen

Eine andere Produkt-Entwicklung hat sich der Algen-Thematik angenommen, und ist im Bereich Schlafhygiene zum Geheimtipp geworden. Die natürlichen, entzündungshemmenden Wirksubstanzen der Algen werden in Form von Bettwäsche-Einlagen gewinnbringend eingesetzt.

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Der hohe Mineralsalz- und Vitamingehalt von Algen wird beim Hautkontakt durch die natürliche Hautfeuchtigkeit freigesetzt und ermöglicht einen aktiven Stoffaustausch zwischen Faser und Haut.

Dabei wird eine Reihe von entgiftenden und entschlackenden Vitalstoffen im direkten Hautkontakt vom Organismus über die Ausdünstungen gleichmäßig aufgenommen und entfalten ihre Wirkkraft insbesondere bei chronischen Hauterkrankungen. So werden Algen-Einlagen bereits erfolgversprechend gegen Neurodermitis und Schuppenflechte eingesetzt.In Tests des Kompetenzzentrums „Haut und Textilien“ der Jenaer Universitäts-Hautklinik haben sich Stofffasern mit Silber- und Algenanteil als Pilz und Bakterien bekämpfend erwiesen. Das Institut kam zum Fazit, dass die Fasern das Wachstum von Pilzen hemmen und sie auch abtöten (Quelle: medizinauskunft.de).

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Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.