Grüner Daumen für alle: So schaffst du es garantiert mit Zimmerpflanzen (auch als Anfänger)
Hand aufs Herz: Wie oft hast du schon eine wunderschöne Pflanze im Baumarkt gekauft, nur um ihr ein paar Wochen später beim Sterben zuzusehen? Die Blätter werden gelb, hängen schlaff herunter und irgendwann gibst du auf und denkst dir: „Ich hab einfach keinen grünen Daumen.“
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Dein Start in die Pflanzenwelt: Was kostet der Spaß?
- 0.2 Die ersten 24 Stunden: Deine neue Pflanze ist da – was jetzt?
- 0.3 Das Fundament: Licht, Wasser und Erde sind alles
- 0.4 Die Unzerstörbaren: Diese Pflanzen überleben (fast) alles
- 0.5 Auf Nummer Sicher: Ungiftige Pflanzen für Haushalte mit Kindern & Tieren
- 0.6 Vom Anfänger zum Pflanzen-Fan: Ein paar extra Tipps
- 0.7 Ein letztes Wort…
- 1 Bildergalerie
Ganz ehrlich? Das ist Quatsch. Ein grüner Daumen ist keine angeborene Superkraft, sondern einfach ein bisschen Wissen. Es geht nur darum, die richtige Pflanze für die richtige Ecke in deiner Wohnung zu finden und ihre (meist sehr simplen) Wünsche zu verstehen. „Pflegeleicht“ heißt nicht „keine Pflege“, sondern „verzeiht Fehler“. Perfekt für den Start!
In diesem Guide zeige ich dir alles, was du wirklich wissen musst. Kein kompliziertes Gärtnerlatein, sondern praxiserprobte Tipps, damit auch du dauerhaft Freude an deinem kleinen Dschungel hast.
Dein Start in die Pflanzenwelt: Was kostet der Spaß?
Bevor wir loslegen, eine schnelle Entwarnung für deinen Geldbeutel. Du musst kein Vermögen ausgeben. Eine gute Anfängerpflanze im Topf kostet im Gartencenter oder Baumarkt meist zwischen 10 € und 25 €. Dazu ein schicker Übertopf, der dir gefällt, für vielleicht 10-15 €, und ein kleiner Sack gute Blumenerde für rund 5 €. Mit etwa 30-45 € bist du also bestens für dein erstes grünes Abenteuer ausgestattet.

Die ersten 24 Stunden: Deine neue Pflanze ist da – was jetzt?
Du kommst mit deiner neuen Errungenschaft nach Hause. Was sind die ersten Schritte? Bloß keine Panik, das ist ganz einfach.
- Der Quarantäne-Check: Schau dir die Pflanze genau an. Unter den Blättern, an den Stielen. Siehst du kleine Tierchen oder klebrige Stellen? Normalerweise sind Pflanzen aus dem Handel sauber, aber ein kurzer Check schadet nie. So verhinderst du, dass du dir Schädlinge einschleppst.
- Nicht sofort umtopfen! Das ist ein häufiger Fehler. Die Pflanze ist vom Transport und der neuen Umgebung schon gestresst. Lass sie erstmal ein, zwei Wochen in ihrem Anzuchttopf ankommen. Umgetopft wird erst, wenn der Topf sichtlich zu klein ist (Wurzeln wachsen unten raus) oder im nächsten Frühling.
- Der richtige Platz: Stell sie direkt an den Ort, den du für sie vorgesehen hast. Und dann lass sie dort. Ständiges Umstellen bedeutet Stress.
- Der erste Drink: Mach den Fingertest. Ist die Erde knochentrocken? Dann gib ihr einen Schluck Wasser. Ist sie noch feucht? Dann warte lieber noch ein paar Tage.

Das Fundament: Licht, Wasser und Erde sind alles
Wenn du diese drei Dinge verstanden hast, hast du 90 % der Miete. Jede Pflanze, egal wie robust, braucht dieses Trio zum Überleben.
1. Licht: Der Treibstoff für alles Grüne
Pflanzen leben von Licht. Ohne die richtige Dosis können sie keine Energie produzieren und gehen ein, egal wie perfekt du sie gießt. In unseren Wohnungen gibt es grob drei Licht-Zonen. Überleg mal, welche du bei dir hast:
- Die Sonnenbank (hell & sonnig): Direkt am Südfenster. Hier knallt die Sonne mehrere Stunden am Tag hin. Das ist nur was für echte Sonnenanbeter wie Kakteen oder eine Aloe Vera.
- Der Allrounder-Platz (hell & indirekt): In der Nähe eines Ost- oder Westfensters, oder 1-2 Meter weg vom Südfenster. Der Raum ist hell, aber die Pflanze bekommt keinen „Sonnenbrand“. Hier fühlen sich die allermeisten Zimmerpflanzen pudelwohl.
- Die Schattenecke (wenig Licht): Mehr als 3 Meter vom Fenster weg oder direkt an einem Nordfenster. Achtung: „Wenig Licht“ heißt nicht „kein Licht“. Ein fensterloser Keller ist für fast jede Pflanze der sichere Tod. Hier überleben nur echte Spezialisten.
Wenn eine Pflanze zu dunkel steht, bildet sie oft lange, dünne, blasse Triebe. Sie „vergeilt“, wie die Profis sagen. Sie streckt sich verzweifelt Richtung Licht und wird instabil.

2. Wasser: Die häufigste Todesursache
Jetzt kommt ein Geheimnis, das eigentlich keins ist: Die meisten Anfängerpflanzen ertrinken. Sie vertrocknen nicht. Ständig nasse Erde lässt die Wurzeln faulen. Sie bekommen keinen Sauerstoff mehr, und die Pflanze kann kein Wasser aufnehmen, obwohl alles nass ist. Klassiker!
Vergiss starre Regeln wie „jeden Mittwoch gießen“. Der Durst deiner Pflanze hängt von der Jahreszeit, Temperatur und Größe ab. Die beste Methode ist und bleibt der Fingertest: Steck deinen Finger 2-3 cm tief in die Erde. Trocken? Zeit zu gießen. Noch feucht? Warte noch. So einfach.
Kleiner Tipp vom Profi: Lieber seltener, aber dafür richtig gießen. Kipp so viel Wasser drauf, bis es unten aus den Löchern des Anzuchttopfs wieder rausläuft. Warte 15 Minuten und schütte dann das überschüssige Wasser aus dem Übertopf weg. So ist der ganze Wurzelballen nass und es gibt keine Staunässe.
Übrigens, die Wasserqualität. In vielen Gegenden ist das Leitungswasser sehr kalkhaltig. Dein Quick-Win für heute: Füll jetzt deine Gießkanne und lass sie einfach bis morgen stehen. So setzt sich ein Teil des Kalks ab und das Wasser hat perfekte Zimmertemperatur.

3. Erde: Mehr als nur Dreck
Billige Blumenerde ist oft keine gute Investition. Sie sackt schnell zusammen, wird steinhart und erstickt die Wurzeln. Gib lieber ein paar Euro mehr für Qualität aus.
Aber woran erkennt man gute Erde im Laden? Schau auf die Verpackung. Wenn da was von „guter Struktur“, „locker“ oder Zusätzen wie Perlit (kleine weiße Kügelchen), Tongranulat oder Lavasplitt steht, ist das ein gutes Zeichen. Torffreie Erden auf Basis von Kokos- oder Holzfasern sind übrigens super für die Umwelt. Sie trocknen an der Oberfläche etwas schneller ab, also verlass dich auch hier auf deinen Finger.
Die Unzerstörbaren: Diese Pflanzen überleben (fast) alles
So, jetzt aber Butter bei die Fische. Hier sind ein paar echte Kämpfernaturen, die ich über Jahre beobachtet habe und die fast alles mitmachen. Ich hab sie direkt mit den wichtigsten Infos für dich versehen.
Für die dunkleren Ecken (wenig Licht)
Diese Helden kommen auch mit weniger Licht aus. Perfekt für den Flur mit Fenster oder die Zimmerecke, die etwas weiter weg vom Licht ist.

Die Schusterpalme (Aspidistra elatior)
Ihr Spitzname „Metzgerpalme“ kommt nicht von ungefähr – sie überlebt einfach alles. Sie wächst langsam, hasst häufiges Umtopfen und kommt mit wenig Licht und seltenem Gießen klar. Direkte Sonne verbrennt ihre Blätter, das ist ihr einziger Feind. Sie ist eine Anschaffung fürs Leben.
Wasserbedarf: Sehr gering. Giftig: Nein, absolut sicher für Kinder und Haustiere.
Der Bogenhanf (Sansevieria trifasciata)
Der Klassiker, den schon Oma im Wohnzimmer hatte. Bogenhanf speichert Wasser in seinen Blättern und braucht daher extrem wenig davon – im Winter manchmal nur alle 6-8 Wochen. Der einzige Weg, ihn zu töten, ist zu viel Wasser. Er ist super flexibel beim Licht, von schattig bis hell geht alles.
Wasserbedarf: Extrem gering. Giftig: Ja, leicht giftig. Also Vorsicht bei Haustieren, die gerne mal knabbern.
Die Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia)
Die moderne Büro- und Anfängerpflanze schlechthin. Ihre unterirdischen Wasserspeicher sehen aus wie kleine Kartoffeln. Im Zweifel: lieber noch eine Woche mit dem Gießen warten. Sie ist die Definition von pflegeleicht.
Wasserbedarf: Extrem gering. Giftig: Ja, alle Teile sind giftig. Außer Reichweite von Kindern und Tieren aufstellen und nach dem Anfassen Hände waschen.

Für helle Plätze ohne pralle Sonne
Ein Platz am Ost- oder Westfenster? Perfekt für diese Gruppe. Sie lieben Helligkeit, aber keinen Sonnenbrand zur Mittagszeit.
Das Einblatt (Spathiphyllum wallisii)
Ich nenne sie liebevoll die „Drama-Queen“. Sie zeigt dir überdeutlich, wann sie Durst hat, indem sie ihre Blätter dramatisch hängen lässt. Einmal gießen, und ein paar Stunden später steht sie wieder da wie eine Eins. Perfekt, um das Gießen zu lernen! Braune Blattspitzen sind oft ein Zeichen für zu trockene Heizungsluft.
Wasserbedarf: Mittel, mag es gleichmäßig feucht. Giftig: Ja, ist giftig.
Die Efeutute (Epipremnum aureum)
Ein Kletter- und Hängekünstler, der unglaublich schnell wächst. Du kannst sie super einfach vermehren: Einfach einen Trieb abschneiden, ins Wasserglas stellen, und nach ein paar Wochen hat er Wurzeln. Je heller sie steht, desto schöner ihre Blattmusterung.
Wasserbedarf: Mittel, Erde darf zwischendurch abtrocknen. Giftig: Ja, besonders für Katzen.
Für die Sonnenanbeter
Diese Pflanzen lieben es warm und sonnig. Ein Südfenster ist für sie das Paradies.

Die Echte Aloe (Aloe vera)
Eine Wüstenpflanze, die zwei Dinge braucht: volle Sonne und sehr wenig Wasser. Staunässe ist ihr sofortiger Tod, also braucht sie unbedingt einen Topf mit Abflussloch und lockere Kakteenerde. Ihr Gel ist bekannt, aber für die Anwendung als Heilmittel solltest du dich professionell beraten lassen. Als Pflanze ist sie einfach nur super genügsam.
Wasserbedarf: Sehr gering. Giftig: Das Gel ist für Menschen äußerlich anwendbar, aber für Haustiere ist die Pflanze giftig, wenn sie gefressen wird.
Auf Nummer Sicher: Ungiftige Pflanzen für Haushalte mit Kindern & Tieren
Sicherheit geht vor! Wenn du kleine Kinder oder neugierige Haustiere hast, willst du kein Risiko eingehen. Aus der obigen Liste ist die Schusterpalme (Aspidistra elatior) die absolut sicherste Wahl. Sie ist robust, sieht elegant aus und ist zu 100 % ungiftig. Eine weitere fantastische und sichere Option, die du überall findest, ist die Grünlilie (Chlorophytum comosum) – ebenfalls super pflegeleicht und für alle Mitbewohner unbedenklich.

Vom Anfänger zum Pflanzen-Fan: Ein paar extra Tipps
Richtiges Umtopfen
Alle 2-3 Jahre, am besten im Frühling, ist es meist so weit. Der neue Topf sollte nur 2-4 cm im Durchmesser größer sein als der alte. Ein zu großer Topf speichert zu lange Wasser, was Wurzelfäule fördert. Und hier ein Profi-Geheimnis: Die oft empfohlene Drainageschicht aus Kies am Topfboden? Kannst du dir sparen. Sie schadet oft mehr, als sie nützt. Ein Topf mit einem guten Abzugsloch ist viel, viel wichtiger.
Düngen mit Gefühl
Weniger ist mehr! Dünge nur in der Wachstumsphase von März bis September, etwa alle 4-6 Wochen mit einem normalen Flüssigdünger für Grünpflanzen. Im Herbst und Winter machen die Pflanzen eine Pause und brauchen nichts.
Umgang mit Schädlingen
Keine Panik, wenn doch mal was krabbelt. Die häufigsten Plagegeister sind:
- Trauermücken: Kleine schwarze Fliegen? Ein klares Zeichen, dass du zu viel gießt. Lass die Erde stärker austrocknen, dann verschwinden sie von selbst.
- Spinnmilben: Treten oft bei trockener Heizungsluft auf. Du erkennst sie an winzigen, feinen Gespinsten, die wie Staubfäden in den Blattachseln aussehen. Wenn du ein Blatt gegen das Licht hältst, siehst du oft winzige Pünktchen krabbeln. Die beste Erste Hilfe: Die Pflanze gründlich in der Dusche abbrausen.

Ein letztes Wort…
Pflanzen sind Lebewesen. Ein gelbes Blatt hier und da ist kein Weltuntergang, sondern Teil des Lebens. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, sich an einem gesunden, wachsenden Mitbewohner zu erfreuen.
Ich hatte mal einen Kunden, der seinen Bogenhanf fast totgegossen hat, weil er es „besonders gut machen“ wollte. Wir haben den Gießplan dann radikal auf „einmal im Monat einen kräftigen Schluck“ umgestellt. Die Pflanze lebt zehn Jahre später immer noch und sieht fantastisch aus. Manchmal ist die beste Pflege, die Pflanze einfach mal in Ruhe zu lassen.
Fang mit einer der robusten Arten von dieser Liste an. Beobachte sie. Du wirst sehen, es ist einfacher als du denkst. Viel Spaß beim Begrünen deiner Wohnung!
Bildergalerie


Wussten Sie schon? Eine Studie der NASA aus dem Jahr 1989 fand heraus, dass Zimmerpflanzen wie die Grünlilie oder der Drachenbaum die Luft von gängigen Schadstoffen wie Benzol und Formaldehyd reinigen können. Ein Grund mehr, sich ein grünes Mitbewohner-Team zuzulegen!

Der häufigste Anfängerfehler ist nicht zu wenig, sondern zu viel Liebe in Form von Wasser. Bevor Sie zur Gießkanne greifen, stecken Sie einen Finger etwa zwei Zentimeter tief in die Erde. Fühlt sie sich noch feucht an? Dann warten Sie lieber noch ein oder zwei Tage. Dieses einfache Ritual rettet mehr Pflanzenleben als jeder Dünger.

Warum werden die Blätter meiner Pflanze gelb?
Gelbe Blätter sind das häufigste Hilfesignal, aber die Ursache kann variieren. Oft ist es ein Zeichen für Überwässerung, bei der die Wurzeln faulen. Es kann aber auch ein Nährstoffmangel sein, vor allem wenn die älteren, unteren Blätter betroffen sind. Manchmal ist es aber auch ganz normal: Die Pflanze wirft einfach alte Blätter ab, um Energie für neues Wachstum zu schaffen. Beobachten Sie genau, wo das Gelb auftritt!


Terrakotta-Töpfe: Sie sind porös und atmungsaktiv, was die Erde schneller trocknen lässt. Ideal für Sukkulenten, den Geldbaum oder die Glücksfeder, die keine nassen Füße mögen. Ihr klassischer Look passt fast überall.
Glasierte Keramik- oder Plastiktöpfe: Sie halten die Feuchtigkeit viel länger. Perfekt für durstigere Pflanzen wie Farne oder Kalatheen. Außerdem gibt es sie in unzähligen Farben und Designs, um Akzente zu setzen.

- Vermeiden Sie eiskaltes Leitungswasser direkt aus dem Hahn.
- Gießen Sie nicht nach einem festen Zeitplan (z.B. „jeden Samstag“), sondern nach Bedarf.
- Lassen Sie die Pflanze nie dauerhaft im mit Wasser gefüllten Übertopf stehen.
- Benetzen Sie nicht die Blätter von Pflanzen mit feinen Härchen wie Usambaraveilchen.

Staub auf den Blättern ist nicht nur unschön, er blockiert auch das Licht, das die Pflanze für die Photosynthese braucht. Wischen Sie die Blätter Ihrer großblättrigen Pflanzen wie der Monstera oder Gummibaum alle paar Wochen mit einem feuchten Tuch ab. Ihre Pflanze kann dann wieder richtig „atmen“ und sieht sofort frischer aus.

Geheimtipp für glückliche Pflanzen: Gruppieren Sie sie! Wenn mehrere Pflanzen zusammenstehen, schaffen sie ihr eigenes kleines Mikroklima. Die Verdunstung von einer Pflanze erhöht die Luftfeuchtigkeit für ihre Nachbarn. Besonders Pflanzen, die etwas mehr Luftfeuchtigkeit lieben, wie die Korbmarante, profitieren enorm davon.


Laut einer Studie der University of Exeter kann das Vorhandensein von Pflanzen im Büro die Produktivität um 15 % steigern und das Wohlbefinden deutlich verbessern.
Dieser Effekt, bekannt als biophiles Design, gilt auch für zu Hause. Pflanzen reduzieren Stress und schaffen eine beruhigende, naturverbundene Atmosphäre. Sie sind also nicht nur Deko, sondern Wellness für die Seele.

Der einfachste Weg zu mehr Pflanzen? Vermehren Sie, was Sie schon haben! So geht’s mit einer Efeutute oder Grünlilie:
- Schneiden Sie einen etwa 10-15 cm langen Trieb mit mehreren Blättern direkt unter einem Blattknoten ab.
- Entfernen Sie die untersten Blätter und stellen Sie den Steckling in ein Glas mit Wasser.
- Stellen Sie das Glas an einen hellen Ort ohne direkte Sonne und wechseln Sie das Wasser alle paar Tage.
- Nach einigen Wochen bilden sich Wurzeln. Wenn diese einige Zentimeter lang sind, können Sie Ihren neuen Schützling in Erde topfen!

Muss ich meine Pflanzen wirklich düngen?
Ja, aber keine Sorge, es ist einfacher als gedacht. Stellen Sie sich Dünger wie Vitamine vor. Die Nährstoffe in der Blumenerde sind nach einigen Monaten aufgebraucht. Von Frühling bis Herbst, in der Hauptwachstumszeit, freuen sich die meisten Pflanzen alle 2-4 Wochen über eine kleine Stärkung. Praktisch für Anfänger sind Düngestäbchen, z.B. von Substral oder Compo, die man einfach in die Erde steckt und die ihre Nährstoffe über Monate langsam abgeben.


Achtung, Umtopf-Falle: Wählen Sie den neuen Topf nur eine Nummer größer als den alten! Ein zu großer Topf enthält zu viel Erde, die lange feucht bleibt und Wurzelfäule begünstigen kann, da die Wurzeln das Wasser nicht schnell genug aufnehmen können. Ein Durchmesser, der nur 2-4 cm größer ist, ist meistens perfekt.

- Die Blätter fühlen sich nie ausgetrocknet an.
- Die Wurzeln erhalten gleichmäßig Wasser, ohne dass die obere Erdschicht nass wird.
- Das Risiko für Trauermücken sinkt, da die Oberfläche trocken bleibt.
Das Geheimnis? Bottom-Watering! Stellen Sie Ihre Pflanze für 15-20 Minuten in eine mit Wasser gefüllte Schale oder Spüle. Die Erde saugt sich von unten voll. Eine simple Methode mit großer Wirkung.

Das Badezimmer wird oft übersehen, ist aber ein Paradies für viele Pflanzenarten. Die hohe Luftfeuchtigkeit durch Duschen und Baden lieben tropische Gewächse wie Farne, die Tillandsie (Luftpflanze) oder die Calathea. Solange ein Fenster für etwas Tageslicht sorgt, verwandeln Sie Ihr Bad im Handumdrehen in eine kleine Wellness-Oase.

Wichtiger Punkt: Keine Angst vor der Schere! Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert bei vielen Pflanzen, wie dem Geldbaum oder der Efeutute, ein buschigeres und kräftigeres Wachstum. Schneiden Sie lange, kahle Triebe einfach zurück. Das regt die Pflanze an, an der Basis neue Zweige zu bilden. Am besten im Frühling zur Tat schreiten!


Es gibt kaum etwas Schöneres, als an seiner Pflanze ein winziges, eingerolltes neues Blatt zu entdecken. Es ist das untrügliche Zeichen, dass sie sich bei Ihnen wohlfühlt und gedeiht. Dieser kleine Moment der Freude ist es, der aus Pflanzenpflege ein echtes Hobby macht.

Ihr Geldbeutel ist schmal? Kein Problem, die grüne Oase geht auch günstig:
- Pflanzen-Tauschbörsen: Auf lokalen Online-Portalen oder in Social-Media-Gruppen tauschen oder verschenken Pflanzenfans oft Ableger.
- Freunde fragen: Viele beliebte Pflanzen wie die Grünlilie oder Pilea bilden von selbst Babypflanzen, die man einfach abnehmen kann.
- Rettungs-Ecken: Manche Baumärkte und Gartencenter haben eine Ecke mit reduzierten, nicht mehr ganz perfekten Pflanzen, die mit etwas Liebe wieder aufblühen.

Die Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia) ist so robust, dass sie in ihrer Heimat Afrika Dürreperioden übersteht, indem sie Wasser in ihren knollenartigen Wurzeln speichert. Daher verzeiht sie es Ihnen auch, wenn Sie das Gießen mal vergessen.


Hilfe, meine Pflanze neigt sich zum Fenster! Was soll ich tun?
Das ist völlig normal und nennt sich Phototropismus. Ihre Pflanze wächst zum Licht, um ihre Photosynthese zu optimieren. Die Lösung ist denkbar einfach: Drehen Sie den Topf alle ein bis zwei Wochen um eine Vierteldrehung. So wächst die Pflanze gleichmäßiger und bleibt schön gerade.

Die richtige Erde ist die halbe Miete. Billige Universalerde ist oft zu dicht, speichert Wasser schlecht und sackt schnell zusammen. Investieren Sie ein paar Euro mehr in eine hochwertige Grünpflanzen- und Palmenerde von Marken wie Compo Sana oder Lechuza-Pon (ein Mineralsubstrat). Diese enthalten oft schon einen Langzeitdünger und haben eine lockere Struktur, die den Wurzeln Luft gibt und Staunässe vorbeugt.

Eine stilvolle Gießkanne ist mehr als nur ein Werkzeug – sie ist ein Deko-Objekt. Modelle wie die klassischen aus Metall von Haws oder die minimalistischen Designs von IKEA (z.B. die VATTENKRASSE) müssen nicht im Schrank versteckt werden und erinnern Sie daran, Ihren grünen Freunden einen Drink zu spendieren.

- Kleine, gelbe, klebrige Flecken an der Blattunterseite? Könnten Spinnmilben sein.
- Winzige weiße, wattebauschartige Gebilde in den Blattachseln? Wahrscheinlich Wollläuse.
Der beste Schutz? Regelmäßige Kontrolle! Nehmen Sie sich einmal pro Woche Zeit, Ihre Pflanzen genau anzusehen. Früh erkannte Schädlinge lassen sich oft einfach mit einem feuchten Tuch abwischen oder mit einer Mischung aus Wasser und einem Tropfen Spülmittel besprühen.


Mineralischer Dünger: Das sind Nährsalze (z.B. in den blauen Körnern von Blaukorn oder in Flüssigdüngern), die für die Pflanze sofort verfügbar sind. Wirken schnell, aber eine Überdosierung kann die Wurzeln „verbrennen“.
Organischer Dünger: Besteht aus natürlichen Materialien (z.B. Hornspäne, Kompost, Seetang-Extrakt). Muss erst von Mikroorganismen im Boden zersetzt werden, wirkt daher langsamer und sanfter. Ideal für eine nachhaltige Pflege.

Sie fahren in den Urlaub? Kein Problem! Für eine Woche Abwesenheit genügt es oft, die Pflanzen vorher durchdringend zu gießen. Für längere Reisen gibt es einen simplen Trick: Füllen Sie eine Weinflasche mit Wasser, stecken Sie sie kopfüber tief in die Erde des Topfes. Die Erde zieht sich das Wasser nach und nach, je nach Bedarf. Funktioniert am besten bei größeren Töpfen.

Ihre Wohnung hat dunkle Ecken, in denen nichts wachsen will? Moderne LED-Pflanzenlampen sind die Lösung. Sie verbrauchen wenig Strom, haben oft ein angenehm weißes Licht und ermöglichen es Ihnen, Pflanzen wie die Schusterpalme oder Bogenhanf auch fernab vom Fenster zu platzieren. Eine kleine Investition, die Ihre Gestaltungsfreiheit enorm erweitert.
Wichtiger Punkt: Selbst die pflegeleichteste Pflanze überlebt nicht in einem reinen Deko-Übertopf ohne Abflusslöcher. Staunässe ist der sichere Tod für fast jede Wurzel. Die Lösung: Nutzen Sie immer einen einfachen Kulturtopf aus Plastik (mit Löchern!) und stellen Sie diesen in den schicken Übertopf. Überschüssiges Wasser nach dem Gießen einfach aus dem Übertopf auskippen.




