Kanada eTA: Dein stressfreier Guide für Antrag, Einreise und alles, was du wirklich wissen musst

von Augustine Schneider
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Planst du gerade deinen großen Kanada-Trip? Die unendlichen Weiten der Rocky Mountains, die pulsierenden Straßen von Toronto oder ein Besuch bei der Familie in Vancouver? Mega! Aber bevor du dich in Tagträumen über Ahornsirup und Poutine verlierst, gibt es einen kleinen, aber super wichtigen ersten Schritt: die eTA.

Keine Sorge, das klingt technischer, als es ist. eTA steht für „Electronic Travel Authorization“, also eine elektronische Reisegenehmigung. Wenn du mit dem Flugzeug nach Kanada fliegst und einen deutschen oder österreichischen Pass hast, ist dieses Ding absolute Pflicht. Ich sehe immer wieder, wie viel Unsicherheit dabei aufkommt, dabei ist es eigentlich ein Kinderspiel – wenn man die typischen Stolperfallen kennt. Sieh diesen Guide einfach als Gespräch mit einem guten Kumpel, der das schon x-mal gemacht hat und dir genau zeigt, worauf es ankommt.

Wir gehen hier nicht nur stur ein Formular durch. Ich erkläre dir, warum es das Ganze überhaupt gibt, welche Fehler du UNBEDINGT vermeiden solltest und wie du an der Grenze einen coolen und souveränen Eindruck machst. Denn denk dran: Die genehmigte eTA ist deine Fluglizenz nach Kanada, aber der Grenzbeamte vor Ort gibt dir erst das endgültige Go für die Einreise. Und auf dieses kurze Gespräch kann man sich super vorbereiten.

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Was ist diese eTA eigentlich – und was nicht?

Viele denken, das ist nur nerviger Papierkram. Nicht ganz. Im Grunde geht es um Sicherheit. Kanada möchte, wie viele andere Länder auch, einfach schon vorher wissen, wer da anklopft. So können die Daten im Vorfeld mit Sicherheitsdatenbanken abgeglichen werden.

Ganz wichtig ist aber vor allem eine Sache:

Eine eTA ist KEIN Visum. Das ist der häufigste Denkfehler. Ein Visum ist ein aufwendiger Prozess, oft mit Interview in der Botschaft und hohen Kosten. Die eTA ist dagegen die unkomplizierte Variante für touristische oder geschäftliche Trips von bis zu sechs Monaten. Sie ist günstiger und in wenigen Minuten erledigt. Aber, und das ist entscheidend: Du darfst damit nicht in Kanada arbeiten oder studieren. Dafür brauchst du weiterhin spezielle Genehmigungen, was ein ganz anderes Thema ist.

Wie die Technik dahinter funktioniert

Wenn du den Antrag stellst, werden deine Passdaten automatisch geprüft. Passt alles, wird deine eTA-Genehmigung digital mit deiner Reisepassnummer verknüpft. Das ist wie ein unsichtbarer Stempel auf deinem Pass. Scannt die Airline am Flughafen deinen Pass, ploppt im System sofort auf: „eTA gültig“. Ohne dieses grüne Licht kommst du gar nicht erst an Bord.

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Übrigens, weil die eTA direkt an deinen Pass gekoppelt ist: Ein neuer Reisepass bedeutet auch immer eine neue eTA! Das ist einer der häufigsten Fehler, den Leute machen. Sie haben eine gültige eTA, aber der Pass ist neu – und schon stehen sie am Flughafen und der Traumurlaub droht zu platzen.

Gut zu wissen: Eine genehmigte eTA ist in der Regel bis zu fünf Jahre lang gültig oder bis dein Reisepass abläuft – je nachdem, was früher eintritt. Du musst sie also nicht für jede Reise neu beantragen, was super praktisch ist!

Dein Antrag in der Praxis: Schritt für Schritt erklärt

Der Antrag selbst ist wirklich nicht wild. Nimm dir dafür einfach mal 15 Minuten Zeit, schnapp dir deinen Reisepass und eine Kreditkarte, und los geht’s.

ACHTUNG, FALLE: Nur die offizielle Seite nutzen!

Bevor wir starten, mein allerwichtigster Tipp: Benutze NUR und AUSSCHLIESSLICH die offizielle Webseite der kanadischen Regierung. Die findest du unter canada.ca/eTA. Das Netz ist voll von Drittanbietern, die aussehen wie offizielle Seiten, aber dir das Fünf- oder Zehnfache abknöpfen. Die eTA kostet exakt 7 kanadische Dollar (CAD), was je nach Kurs etwa 5 Euro sind. Alles, was teurer ist, ist Abzocke. Ich hatte mal einen Kunden, der hat 80 Euro gezahlt und am Ende gab es trotzdem Probleme, weil die Agentur seine Daten falsch eingetippt hatte. Also, Finger weg davon!

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Schritt 1: Das Formular finden
Auf der offiziellen Seite kannst du die Sprache auf Deutsch umstellen. Das macht es deutlich einfacher, die Fragen zu verstehen.

Schritt 2: Die Passdaten – hier zählt 100%ige Genauigkeit
Das ist der heikelste Punkt. Jeder Buchstabe, jede Zahl muss exakt so eingetragen werden, wie sie in der maschinenlesbaren Zone deines Passes steht. Das sind die beiden Zeilen ganz unten auf der Bildseite mit den vielen „<<<“ Symbolen.

  • Name: Umlaute wie Ä, Ö, Ü werden dort meist zu AE, OE, UE. Schau genau hin, wie dein Name dort geschrieben ist, und übernimm das exakt so.
  • Passnummer: Der Klassiker der Verwechslung: der Buchstabe „O“ und die Ziffer „0“. In deutschen Pässen gibt es in der Regel kein „O“, um genau das zu vermeiden. Was also wie ein „O“ aussieht, ist fast immer eine Null.
  • Daten: Ausstellungs- und Ablaufdatum lieber dreimal kontrollieren. Ein Zahlendreher hier und die eTA ist wertlos.

Stell dir vor, du stehst am Check-in-Schalter und der Computer sagt „Nö“. Das wollen wir vermeiden.

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Schritt 3: Persönliche Infos & Hintergrundfragen
Danach kommen ein paar einfache Fragen zu deiner Adresse und ein paar Ja/Nein-Fragen zu deiner Vergangenheit (z.B. Vorstrafen, abgelehnte Visa). Sei hier absolut ehrlich. Die kanadischen Behörden sind bestens vernetzt. Eine Falschangabe kann zu einer jahrelangen Einreisesperre führen.

Schritt 4: Bezahlung und Warten
Am Ende zahlst du die 7 CAD. Das geht problemlos mit den gängigen Kreditkarten wie Visa oder Mastercard. Deine Bank rechnet das dann automatisch in Euro um. Direkt danach bekommst du eine Bestätigung per Mail. Die eigentliche Genehmigung folgt meist wenige Minuten später in einer zweiten E-Mail. Druck dir die finale Bestätigung am besten aus oder speichere sie auf dem Handy. Man braucht sie selten, aber sicher ist sicher.

Was, wenn es nicht sofort klappt? Keine Panik!

Meistens ist die Genehmigung wie gesagt sofort da. Aber was, wenn nicht? Ruhig bleiben.

Manchmal kommt eine Mail, dass dein Antrag noch bearbeitet wird. Das kann passieren, wenn dein Name zufällig dem einer Person auf einer Beobachtungsliste ähnelt oder eine deiner Antworten eine manuelle Prüfung erfordert. Das dauert dann in der Regel bis zu 72 Stunden. Genau deshalb mein Rat: Beantrage die eTA nicht erst am Flughafen, sondern lieber ein, zwei Wochen vor Abflug.

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Kleiner Tipp: Wenn du ungeduldig bist, kannst du den Status deines Antrags online überprüfen. Auf der offiziellen eTA-Seite gibt es ein Tool, mit dem du den Stand der Dinge jederzeit checken kannst. Einfach mal nach „eTA status check Canada“ googeln.

Sonderfälle kurz und knapp erklärt

  • Doppelte Staatsbürgerschaft (DE/CAN): Wer auch einen kanadischen Pass hat, MUSS mit diesem einreisen. Eine eTA mit dem deutschen Pass zu beantragen, ist nicht möglich und wird abgelehnt.
  • Reisen mit Kindern: Jedes Kind, selbst ein Baby auf dem Schoß, braucht eine eigene eTA. Den Antrag füllen natürlich die Eltern aus.
  • Nur zum Umsteigen (Transit): Auch wenn du in Toronto nur in den Flieger nach Mexiko umsteigst, brauchst du eine gültige eTA. Ohne die kommst du nicht mal in den ersten Flieger.
  • Einreise über Land/See: Kommst du mit dem Auto aus den USA oder mit einem Kreuzfahrtschiff, brauchst du keine eTA. Die gilt nur für Flugreisen.

Die Ankunft: Dein Spickzettel für die Grenzkontrolle

So, du bist gelandet. Willkommen in Kanada! Jetzt kommt nur noch das kurze Gespräch mit dem Grenzbeamten der CBSA (Canada Border Services Agency). Die sind meistens total entspannt, wollen aber sehen, dass du einen Plan hast.

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Hier ist dein Spickzettel – hab diese Dinge griffbereit und nicht tief im Koffer vergraben:

  • Dein Reisepass (am besten schon auf der Bildseite aufgeschlagen)
  • Nachweis für den Rück- oder Weiterflug (Buchungsbestätigung auf dem Handy reicht)
  • Adresse deiner ersten Unterkunft (Name vom Hotel oder von Freunden)
  • Für Geschäftsreisende: Ein Einladungsschreiben der kanadischen Firma ist Gold wert.

Typische Fragen sind: „Was ist der Grund Ihrer Reise?“, „Wie lange bleiben Sie?“ und „Wo übernachten Sie?“. Antworte kurz, freundlich und ehrlich. Niemand erwartet einen Roman. Wenn deine Antworten zu deinen Dokumenten passen, hörst du schnell die magischen Worte: „Welcome to Canada.“

Letzte wichtige Hinweise, damit nichts schiefgeht

Zum Abschluss noch ein paar knallharte Fakten aus Erfahrung:

  1. Arbeiten ist tabu: Mit einer eTA darfst du kein Geld verdienen. Auch nicht „ein bisschen auf einer Farm aushelfen gegen Kost und Logis“. Das ist illegale Arbeit und führt zur sofortigen Ausweisung.
  2. Fristen sind heilig: Der Beamte stempelt dir in den Pass, wie lange du bleiben darfst (meistens bis zu 6 Monate). Dieses Datum ist Gesetz. Länger zu bleiben hat ernste Konsequenzen.
  3. Krankenversicherung ist Pflicht: Das kanadische Gesundheitssystem ist super, aber für Touristen extrem teuer. Ohne eine gute Auslandskrankenversicherung kann ein verstauchter Knöchel dich Tausende von Euro kosten. Unbedingt abschließen!

Ach ja, und falls du noch von der ArriveCAN-App gehört hast: Die war während der Pandemie-Zeit mal wichtig. Inzwischen musst du sie als normaler Tourist bei der Einreise mit dem Flugzeug aber nicht mehr ausfüllen. Wieder ein Schritt gespart!

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Und das war’s auch schon. Mit diesen Tipps im Gepäck steht deinem Kanada-Abenteuer nichts mehr im Weg. Gute Reise!

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.