Sorbische Ostereier – meisterhaft handbemalte Kreationen
Sorbische Ostereier – traditionelle slawische Kunstwerke
Die Sorben sind ein westslawisches Volk, das in Deutschland als nationale Minderheit anerkannt ist und in Sachsen und Brandenburg, in den Gebieten der Mittel- und Niederlausitz lebt. Einer der wichtigsten Bräuche der Sorben ist das Verzieren der Ostereier. Mittlerweile sind die sorbischen Ostereier so bekannt geworden, dass fast jeder diese schon irgendwo gesehen hat. Schauen Sie sich die Bilder in unserer Sammlung an. Sie werden bestimmt diese prächtigen Kreationen erkennen. Die sorbische Eierdekoration stammt aus dem 17. Jahrhundert und wird bis heute leidenschaftlich praktiziert. Es geht hier nicht um ein chaotisches Verzieren der Eier, sondern um ganz absichtlich aufgetragene Muster und Symbole. Das Ei selbst gilt bei den Sorben als Fruchtbarkeitssymbol – Ursprung des Lebens. Am Anfang haben nur die Patenkinder ihre Paten mit Ostereiern und Süßigkeiten beschenkt, aber mit der Zeit hat sich der Brauch erweitert. Heutzutage beschenken sich Familienmitglieder, Verwandte und Freunde gegenseitig mit bunt bemalten Ostereiern.
Sorbische Ostereier Motive
Die wichtigsten Symbole bei der Verzierung sind die Sonne, die für das Leben insgesamt steht, die dreieckigen Figuren, die mit der Trinität oder der Familie verbunden sind sowie auch der Lebensbaum, der Wachstum und Fruchtbarkeit symbolisiert. Sehr oft sind Blumen, Ranken und Sterne zu sehen. Als Ostersymbole trifft man auch das Kreuz und das Lamm. Die Farben haben auch eine wichtige Rolle bei den sorbischen Ostereiern. Die rote Farbe zum Beispiel symbolisiert Liebe und Macht sowie Freundschaft und Magie. Traditionellerweise werden Naturfarbstoffe wie Rotbuche, Zwiebelschalen oder Erlenzapfen verwendet.
Farbenfrohe warme Nuancen
Die Haupttechniken, die bei der Gestaltung der sorbischen Ostereier benutzt werden, sind vier. Die Ätztechnik ist die älteste. Früher haben die Sorben dafür die Ameisensäure sowie die Milchsäure aus Sauerkraut benutzt. Weitere Technik ist die Wachstechnik. Das Ei wird zuerst mit heißem Bienenwachs getupft und erst dann wird die Farbe aufgetragen. Daraus entwickelte sich auch die Bossiertechnik. Hier wird das Wachs vorher gefärbt. Farbe und Wachs bilden zusammen ein Relief auf der Eierschale. Die Ritztechnik ist sehr aufwändig und filigran. Durch das Kratzen mit einem scharfen Gegenstand werden verschiedene Muster und Figuren in die schon gefärbte Schale geritzt.
Es gibt spezielle Ostermärkte, wie diesen in Schleife, Ostdeutschland, wo man zahlreiche sorbische Ostereier bewundern kann. Falls Sie sich in dieser Zeit des Jahres nicht weit davon aufhalten, nutzen Sie die tolle Gelegenheit und besichtigen Sie den sorbischen Ostermarkt. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Frohe Ostern!
Ostermarkt in Schleife 2013
Jedes Ei – ein einzigartiges Kunstwerk
Gäste Empfang mit Brot und Gewürzen
Traditionelle sorbische Trachten
Filigran verzierte Ostereier
Kräftige maskuline Farben
Einfarbige Eieranhänger mit Wachsblumen
Zierliche Blüten und Herzen
Großer Korb voller bunt gemalte Eier
Gelungene Wachstechnik
Schicke Kunststücke auf Weizen
Gänse- und Enteneier werden sehr gerne verziert
Wachsblüten auf einfarbigen Eiern
Stilisierte Blumen und Sterne
Symbolik aus Farben und Mustern
Ritztechnik Demonstration
Wachstechnik in Kobaltblau und Rot
Mazedonische Ostereier
Kroatische Ostereier
Rumänische Ostereier
Tschechische Ostereier