Pflanzenständer selber bauen: So wird’s stabil, schön und bezahlbar
Ich hab über die Jahre in meiner Werkstatt so einiges gezimmert. Von riesigen Schränken bis zu winzigen Zierleisten. Aber immer wieder kommt diese eine, scheinbar simple Frage: „Kannst du mir einen schönen Pflanzenständer bauen?“ Die meisten stellen sich da ein reines Deko-Teil vor, schnell zusammengezimmert. Ich sehe das aber ein bisschen anders.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die goldene Regel: Warum ein wackeliger Ständer brandgefährlich ist
- 2 Material-Check: Was dein Ständer wirklich braucht
- 3 Dein erstes Projekt: Ein stabiler Hocker in unter 2 Stunden
- 4 Für Fortgeschrittene: Verbindungen, die ewig halten
- 5 Oberfläche: Schutz und Schönheit in einem
- 6 Troubleshooting: Was tun, wenn’s am Ende doch wackelt?
- 7 Sicherheit zuerst: Das ist nicht verhandelbar
- 8 Fazit: Mehr als nur ein Blumenhocker
- 9 Bildergalerie
Ein Pflanzenständer ist ein richtiges Möbelstück. Er muss was aushalten, sicher stehen und über Jahre hinweg Wasser, Erde und das Gewicht der Pflanzen wegstecken. Ehrlich gesagt, ist das ein kleines Stück Ingenieurskunst für den Alltag.
Ich erinnere mich noch gut an meine Lehrzeit. Mein Meister gab mir mal die Aufgabe, einen einfachen Blumenhocker für den Hof zu bauen. Ich schnappte mir ein paar Fichtenbretter, jagte ein paar Schrauben rein und war nach einer Stunde fertig. Ziemlich stolz, um ehrlich zu sein. Er schaute sich das an, nickte langsam, stellte einen richtig schweren Oleanderkübel drauf und stieß den Hocker dann leicht mit dem Fuß an. Das Ding wackelte wie ein Kuhschwanz. „Siehst du?“, meinte er. „Du hast eine Ablage gebaut, keinen Ständer. Eine Ablage hält was. Ein Ständer trägt was – sicher und zuverlässig.“

Diese Lektion hab ich nie vergessen. Es geht eben nicht nur um die Optik. Es geht um simple Physik, das richtige Material und sauberes Handwerk. Und genau dieses Wissen teile ich hier mit dir, damit dein nächster Pflanzenständer nicht nur gut aussieht, sondern auch wirklich was kann.
Die goldene Regel: Warum ein wackeliger Ständer brandgefährlich ist
Bevor wir überhaupt ans Holz denken, müssen wir kurz über Physik reden. Klingt langweilig, ist aber der wichtigste Punkt überhaupt. Ein hohes, schmales Gestell mit einem schweren, nassen Erdballen obendrauf ist von Natur aus instabil. Das ist einfach so.
Stell dir eine Pyramide vor: unten breit, oben spitz. Die kannst du kaum umschmeißen. Ihr Schwerpunkt liegt tief, die Standfläche ist riesig. Ein typischer Pflanzenständer ist oft das genaue Gegenteil: kleine Füßchen unten, das ganze Gewicht (der Topf) ganz oben. Je höher der Schwerpunkt wandert, desto leichter kippt die ganze Fuhre.
Hier ist ein einfacher Merksatz, den ich jedem mitgebe: Die Standfläche sollte mindestens ein Drittel der Höhe betragen. Ist dein Pflanzenständer also 90 cm hoch, sollten die Füße am Boden ein Dreieck oder Viereck mit mindestens 30 cm Kantenlänge bilden. Das ist nur ein grober Daumenwert, aber er bewahrt dich vor den schlimmsten Katastrophen. Besonders, wenn Kinder oder Haustiere durch die Wohnung flitzen. Glaub mir, ich musste schon teures Parkett reparieren, weil ein umgekippter Topf eine fiese Macke hinterlassen hat. Das kann man sich sparen.

Material-Check: Was dein Ständer wirklich braucht
Die Wahl des Materials entscheidet über alles: Lebensdauer, Stabilität und wie oft du das Teil pflegen musst. Es gibt kein „bestes“ Material, nur das richtige für den richtigen Ort.
Holz: Der Klassiker mit Charakter
Holz ist einfach ein wunderbares Material. Es fühlt sich warm an und lässt sich super bearbeiten. Aber Holz ist nicht gleich Holz.
- Weichhölzer (Fichte, Kiefer): Das ist dein Budget-Einstieg. Perfekt für Anfänger, weil es sich leicht sägen und schrauben lässt. Im Baumarkt bekommst du das Material für einen einfachen Hocker schon für 15 bis 25 Euro. Der Nachteil? Es ist eben weich. Eine unachtsame Bewegung mit dem Blumentopf und du hast eine Delle drin. Für den Innenbereich absolut okay, aber draußen hat es ohne massiven Schutzanstrich nichts verloren – es fault dir unter den Händen weg.
- Harthölzer (Eiche, Buche): Das ist die Premium-Liga. Deutlich robuster, langlebiger und sieht einfach edel aus. Eiche ist mein persönlicher Favorit für Möbel, die was hermachen sollen. Sie ist extrem widerstandsfähig. Aber hier wird’s auch teurer; für das gleiche Projekt in Eiche bist du schnell bei 60 bis 80 Euro nur für das Holz. Buche ist superhart, aber auch eine kleine Diva, was Feuchtigkeit angeht – also eher was für trockene Wohnzimmer.
- Hölzer für draußen (Lärche, Douglasie): Diese Hölzer sind von Natur aus imprägniert. Sie bringen ihre eigenen Öle und Harze mit, die sie vor Fäulnis schützen. Eine super Wahl für Balkon und Terrasse. Unbehandelt bekommen sie mit der Zeit eine schicke, silbergraue Patina. Wenn du was quasi Unzerstörbares für draußen suchst, schau nach Robinie (oft als Akazie verkauft). Die ist extrem haltbar.
Ganz wichtig bei Holz: Es „arbeitet“. Das heißt, es zieht sich bei Trockenheit zusammen und dehnt sich bei Feuchtigkeit aus. Das muss man beim Bauen immer im Hinterkopf behalten.

Metall: Kühl, stabil und modern
Metallständer können oft viel filigraner gebaut werden und sind trotzdem bombenstabil. Die Herausforderung ist hier eher die Verarbeitung und der Schutz vor Rost.
- Stahl: Günstig und superstabil, meist als Vierkant- oder Rundrohr erhältlich. Der größte Feind ist Rost. Drinnen reicht eine gute Lackierung (Sprühdose geht klar), für draußen muss der Stahl verzinkt sein oder du greifst direkt zu Edelstahl. Kleiner Tipp: Cortenstahl, der absichtlich rostet, sieht cool aus, hinterlässt aber fiese Rostflecken auf deinen Terrassenplatten.
- Edelstahl: Die „Nie-wieder-drum-kümmern“-Lösung für draußen. Absolut rostfrei, aber auch teurer und schwieriger zu bearbeiten. Schweißen braucht hier schon etwas Übung.
- Aluminium: Leicht und rostfrei. Nicht ganz so steif wie Stahl, aber für die meisten Pflanzen absolut ausreichend. Der große Vorteil für Heimwerker: Alu lässt sich super schrauben oder sogar nieten, ohne dass man ein Schweißgerät braucht.
Dein erstes Projekt: Ein stabiler Hocker in unter 2 Stunden
Okay, genug Theorie! Lass uns was bauen. Dieses Projekt ist super für Anfänger, kostet nicht viel und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Werkzeug-Check: Was du wirklich brauchst
Du musst nicht gleich die Werkstatt deines Opas plündern. Für den Anfang reicht das hier völlig aus:
- Ein guter Akkuschrauber
- Eine Säge (eine einfache Stichsäge oder sogar ein Fuchsschwanz reichen völlig)
- Schleifpapier (eine 80er Körnung für den groben Schliff, eine 120er für den Feinschliff)
- Ein Zollstock und ein Bleistift
- Ein Winkel, damit alles schön rechtwinklig wird
Deine Einkaufsliste für den Baumarkt
Ab zu Bauhaus, Obi & Co. Das brauchst du (alles meist aus Fichte/Kiefer):
- 4x Kantholz 4×4 cm, jedes 40 cm lang (für die Beine)
- 1x Leimholzplatte 30×30 cm, ca. 1,8 cm dick (für die Ablage)
- 16x Holzschrauben, ca. 4×50 mm
- Holzleim (eine kleine Tube reicht)
Kostenpunkt für alles zusammen? Wahrscheinlich unter 20 Euro.
So geht’s Schritt für Schritt:
- Vorbereitung: Schleife alle Holzteile einmal kurz ab, besonders die Schnittkanten. Das verhindert Splitter und die Farbe oder das Öl hält später besser.
- Die Beine verbinden: Nimm zwei Beine und schraube sie oben bündig an eine Kante der Leimholzplatte. Wichtig: Bohre die Löcher im Bein immer vor, damit das Holz nicht reißt! Gib vor dem Schrauben einen Klecks Holzleim zwischen Bein und Platte. Der Leim macht die Verbindung erst richtig stabil.
- Stabilität schaffen: Wiederhole das mit den anderen beiden Beinen auf der gegenüberliegenden Seite. Jetzt hast du quasi zwei „U“-Formen, die an der Platte hängen.
- Der letzte Schliff: Nun kannst du die Platte auf die Beine legen und von oben festschrauben. Vier Schrauben, eine in jede Ecke, reichen völlig aus. Auch hier gilt: Vorbohren und einen Tropfen Leim verwenden. Fertig!
Lass den Leim ein paar Stunden trocknen, bevor du den Ständer voll belastest. Danach kannst du ihn noch ölen, wachsen oder bunt anmalen.

Für Fortgeschrittene: Verbindungen, die ewig halten
Wenn du Blut geleckt hast, reden wir über Verbindungen, die über simples Verschrauben hinausgehen. Eine stumpf verschraubte Verbindung ist immer die schwächste Stelle – die ganze Last hängt nur an den Schrauben.
Die Profis nutzen Techniken wie die Überblattung (zwei Hölzer werden an der Verbindungsstelle auf halbe Dicke ausgeklinkt und ineinandergelegt) oder die Zapfenverbindung (ein Teil bekommt einen Zapfen, der andere einen passgenauen Schlitz). Das ist die Königsklasse des Holzbaus, braucht aber Präzision und etwas Übung mit Säge und Stechbeitel.
Ein guter Kompromiss für ambitionierte Heimwerker sind sogenannte Pocket Holes (verdeckte, schräge Schraubverbindungen) oder einfach die konsequente Nutzung von Holzdübeln zusätzlich zu Leim und Schrauben. Die Dübel verhindern, dass sich die Teile verdrehen können.
Oberfläche: Schutz und Schönheit in einem
Die letzte Schicht schützt dein Werk und gibt ihm den finalen Look.
- Ölen & Wachsen (drinnen): Meine absolute Lieblingsmethode für schönes Holz im Innenbereich. Das Öl zieht ein und schützt von innen, das Wachs bildet eine griffige Oberfläche. Das Holz fühlt sich weiterhin wie Holz an. Ein gutes Hartwachsöl findest du von verschiedenen Marken im Fachhandel. Kleinere Kratzer kann man einfach wieder rauspolieren.
- Lackieren (drinnen & draußen): Lack legt eine Plastikschicht übers Holz. Super pflegeleicht und wasserdicht. Der Nachteil: Fühlt sich halt nicht mehr wie Holz an. Und wenn der Lack mal eine Macke hat, kriecht Wasser drunter und alles blättert ab.
- Lasieren (draußen): Der Mittelweg für draußen. Eine Lasur dringt teils ein, bildet aber auch eine dünne Schutzschicht. Wichtig: Nimm eine pigmentierte Lasur! Die Farbpigmente sind der UV-Schutz für das Holz. Achte vielleicht auf ein Umweltzeichen wie den „Blauen Engel“, dann tust du auch der Natur was Gutes.

Troubleshooting: Was tun, wenn’s am Ende doch wackelt?
Ärgerlich, aber meistens rettbar. Stell den fertigen Ständer auf eine garantiert ebene Fläche. Wackelt er immer noch?
Der Quick-Fix für gekaufte Ständer: Oft sind die Schrauben bei günstigen Hockern (ja, auch bei denen vom Schweden) einfach nicht fest genug angezogen oder haben sich gelockert. Zieh alle Schrauben nach. Hilft das nicht, kannst du kleine Eckklötze in die Winkel zwischen Bein und Platte leimen und schrauben. Das wirkt Wunder!
Bei deinem Selbstbau: Meist ist ein Bein einen Millimeter zu lang. Schleif einfach vorsichtig etwas vom längsten Bein ab, bis Ruhe ist. Sind die Verbindungen locker, helfen nur noch Verstrebungen. Eine Diagonale ist die stärkste Form der Aussteifung – ein Prinzip, das schon im Fachwerkbau genutzt wurde.
Sicherheit zuerst: Das ist nicht verhandelbar
Das ist der Teil, den alle überspringen wollen, aber hör mir kurz zu. Das ist wichtig.
- Unterschätz die Last nicht: Bau immer stabiler, als du denkst. Ein nasser Erdballen wiegt locker doppelt so viel wie ein trockener. Plane für den Ernstfall.
- Brich die Kanten: Fahr nach dem Schleifen immer einmal mit feinem Schleifpapier über alle Kanten, um sie ganz leicht abzurunden. Das fühlt sich besser an und Lack oder Öl halten an runden Kanten viel besser.
- Deine Schutzausrüstung: Das ist keine Empfehlung, das ist Pflicht. Schutzbrille beim Sägen und Bohren. Gehörschutz bei lauten Maschinen. Handschuhe, wenn du mit Metall oder Chemikalien hantierst.
- Unebener Boden: Ein Ständer, der in der Werkstatt perfekt steht, kann auf Terrassenplatten kippen. Profis nutzen verstellbare Füße (Stellschrauben), um das auszugleichen.
Ich hatte mal einen Kunden, der einen sehr hohen, schlanken Ständer für seinen Balkon wollte. Ich riet ihm dringend, ihn an der Wand zu sichern. Wollte er nicht, sah ja nicht so gut aus. Ein paar Wochen später der Anruf: Ein Windstoß, Ständer umgefallen, teurer Terrakotta-Topf in tausend Scherben. Seitdem liefere ich solche Modelle nur noch mit passendem Befestigungsmaterial aus. Manchmal muss man die Leute vor sich selbst schützen.

Fazit: Mehr als nur ein Blumenhocker
Ein selbst gebauter Pflanzenständer ist eine tolle Übung in Sorgfalt und Planung. Wenn du die simple Physik beachtest, das passende Material wählst und auf saubere, stabile Verbindungen achtest, baust du ein Möbelstück, das nicht nur deine Pflanzen, sondern auch dich selbst über viele Jahre stolz machen wird. Es wird vielleicht die eine oder andere Macke bekommen, aber es wird zuverlässig seinen Dienst tun. Und genau das ist das Zeichen für richtig gutes Handwerk.
Bildergalerie


Die Wahl des Holzes ist die erste Weichenstellung für Ihr Projekt. Für den Innenbereich ist Kiefernholz (Fichte/Tanne) oft die günstigste Wahl und leicht zu bearbeiten. Es ist jedoch weich und anfällig für Dellen. Wer Langlebigkeit und eine edle Optik sucht, sollte zu Harthölzern wie Eiche oder Buche greifen. Sie sind robuster, verzeihen auch mal einen feuchten Topf und geben dem Ständer ein wertiges Gewicht, was die Stabilität erhöht.

Der wichtigste Quadratzentimeter: Die Oberfläche, auf der der Topf steht, ist der Feuchtigkeit am stärksten ausgesetzt. Selbst mit Untersetzer kann Wasser überlaufen. Behandeln Sie diese Fläche daher besonders sorgfältig, am besten mit zwei bis drei Schichten eines wasserfesten Klarlacks, wie zum Beispiel einem Bootslack von Clou. So verhindern Sie unschöne Wasserflecken und das Aufquellen des Holzes.

- Stabilität vor Schönheit: Ein Dreibein-Ständer wackelt prinzipiell nie, auch nicht auf unebenen Böden. Das ist simple Physik.
- Verbindungstechnik: Überblattungen oder eingelassene Dübel sind stabiler und optisch ansprechender als einfach nur verschraubte Verbindungen.
- Das richtige Finish: Ein Hartwachsöl, wie das Polyx-Öl von Osmo, schützt das Holz, lässt es aber atmen und bewahrt die natürliche Haptik.

Mein selbstgebauter Ständer sieht super aus, aber die Pflanze darauf wirkt irgendwie verloren. Woran liegt das?
Das ist eine Frage der Proportionen. Eine Faustregel besagt: Der Durchmesser des Ständers sollte etwa dem des Topfes entsprechen oder minimal kleiner sein. Ein zu breiter Ständer lässt den Topf mickrig wirken, ein zu schmaler sieht instabil aus. Auch die Höhe spielt eine Rolle – der Ständer sollte die Pflanze auf eine interessante Sichthöhe heben, ohne dass sie die Decke „kratzt“.

Pflanzenständer im Mid-Century-Stil, oft aus Teak oder Nussbaum gefertigt, erlebten ab den 1950er Jahren ihre Blütezeit. Ihr simples, funktionales Design sollte die Pflanze selbst in den Mittelpunkt rücken und sie wie eine Skulptur im Raum präsentieren.

Kupferrohr: Eine moderne, industrielle Alternative zu Holz. Im Baumarkt erhältlich, lassen sich die Rohre mit passenden Eckverbindern (T-Stücke, Winkel) oft ohne Schweißen oder Löten zu einem stabilen Gestell zusammenstecken. Ein kleiner Rohrschneider genügt für den Zuschnitt. Das Ergebnis ist leicht, elegant und absolut im Trend.
Beton: Für einen brutalistischen Look. Ein Eimer, etwas Estrichbeton und drei Holzbeine – mehr braucht es nicht für einen massiven, standfesten Hocker. Den Beton anmischen, in den Eimer füllen und die leicht schräg gestellten Beine hineinstecken. Nach dem Aushärten den Eimer entfernen. Fertig.

Denken Sie über einen einzelnen Ständer hinaus und gestalten Sie eine dynamische grüne Ecke. Kombinieren Sie zwei oder drei Ständer unterschiedlicher Höhen. Das schafft visuelle Tiefe und lässt Ihre Pflanzensammlung wie einen kleinen Indoor-Dschungel wirken. Besonders gut funktioniert das, wenn alle Ständer aus dem gleichen Material oder in der gleichen Farbe gehalten sind – das sorgt für einen ruhigen, stimmigen Gesamteindruck.

- Schafft eine unsichtbare, aber extrem starke Verbindung.
- Keine sichtbaren Schraubenköpfe stören die Optik.
- Gibt dem Möbelstück einen professionellen, handwerklichen Charakter.
Das Geheimnis? Holzdübel! Mit einem Dübelset und präzisem Bohren verbinden Sie Holzteile so elegant wie ein Tischler. Es erfordert etwas Übung, aber das Ergebnis ist die Mühe absolut wert.

Laut einer NASA-Studie können Zimmerpflanzen wie die Grünlilie oder der Bogenhanf bis zu 87 Prozent der flüchtigen organischen Verbindungen (wie Benzol und Formaldehyd) innerhalb von 24 Stunden aus der Raumluft filtern.
Indem Sie diese grünen Helden auf einem Ständer platzieren, verbessern Sie nicht nur ihre Lichtverhältnisse, sondern fördern auch die Luftzirkulation um die Pflanze herum, was ihre luftreinigende Wirkung optimieren kann.

Werfen Sie alte Hocker nicht weg! Ein ausgedienter Barhocker oder ein einfacher Holzhocker aus Omas Keller ist die perfekte Basis für ein Upcycling-Projekt. Ein neuer Anstrich in einer kräftigen Farbe, vielleicht ein Mosaik aus alten Fliesen auf der Sitzfläche – und schon haben Sie einen einzigartigen Pflanzenständer mit Geschichte und Charakter, der garantiert niemand sonst besitzt.

Wichtiger Punkt: Verwenden Sie für die Montage rostfreie Edelstahlschrauben (gekennzeichnet mit A2 oder A4). Auch wenn der Ständer im Haus steht, kommt er unweigerlich mit Wasser in Berührung. Normale, verzinkte Schrauben können mit der Zeit rosten und unschöne Flecken im Holz hinterlassen oder sogar ihre Stabilität verlieren.

Ist Palettenholz eine gute und sichere Option für Pflanzenständer?
Ja, aber mit Vorsicht. Palettenholz ist eine fantastische, rustikale und kostenlose Ressource. Achten Sie aber unbedingt auf den Stempel: Suchen Sie nach der Markierung „HT“ (Heat Treated). Diese Paletten wurden mit Hitze behandelt und sind unbedenklich. Vermeiden Sie Paletten mit dem Stempel „MB“ (Methyl Bromide) – diese wurden chemisch begast und sollten nicht in Wohnräumen verwendet werden.


- Ein alter, ausgedienter Gitarrenständer.
- Ein stabiler Stapel alter, gebundener Bücher oder Zeitschriften.
- Eine kleine Trittleiter aus Holz, auf deren Stufen mehrere kleine Töpfe Platz finden.

Die japanische Ästhetik des Wabi-Sabi feiert die Schönheit im Unvollkommenen. Ein einfacher, grob behauener Baumstumpf oder ein dicker, verwitterter Ast kann als der perfekteste Pflanzenständer dienen. Suchen Sie nach einem Stück mit interessanter Maserung oder Form. Sorgen Sie für eine ebene Standfläche und eine gerade Auflagefläche für den Topf, aber belassen Sie die Rinde und die natürliche Form ansonsten unangetastet.

Öl-Finish: Zieht tief ins Holz ein, feuert die Maserung an und erhält die natürliche Haptik. Es schützt von innen, ist aber weniger widerstandsfähig gegen stehendes Wasser. Ideal für einen matten, natürlichen Look. Beispiele: Leinölfirnis oder spezielle Hartwachsöle.
Lack-Finish: Bildet eine harte, schützende Schicht auf der Holzoberfläche. Bietet den besten Schutz vor Wasser und Kratzern. Kann je nach Produkt von seidenmatt bis hochglänzend sein. Ideal für stark beanspruchte Flächen.

„Biophilic Design ist die Praxis, Menschen und Natur in unseren gebauten Umgebungen und Gemeinschaften zu verbinden.“ – Stephen R. Kellert
Ein selbstgebauter Pflanzenständer aus natürlichen Materialien ist ein kleiner, aber wirkungsvoller Schritt in diese Richtung. Er ist nicht nur ein Halter, sondern ein bewusster Akt, der Natur einen prominenten Platz in unserem Zuhause einzuräumen.

Ein kleiner, aber entscheidender Schritt zum Schluss: Kleben Sie kleine Filz- oder Korkgleiter unter die Füße Ihres Pflanzenständers. Das schont nicht nur empfindliche Böden wie Parkett oder Laminat vor Kratzern, sondern erleichtert auch das Verschieben beim Staubsaugen und verhindert Klappergeräusche.

Spielen Sie mit Kontrasten, um Ihre Pflanze hervorzuheben. Ein dunkler, fast schwarzer Ständer lässt eine Pflanze mit hellgrünen Blättern, wie eine Efeutute, förmlich leuchten. Umgekehrt kann ein heller Ständer aus Birkenholz oder weiß lackiert einen dunklen Gummibaum oder eine Geigenfeige wunderbar in Szene setzen. Der Ständer wird so zur Bühne für Ihren grünen Star.

Was ist das wichtigste Werkzeug für den Anfang?
Abgesehen von einem guten Akkuschrauber ist es der Winkel. Egal ob ein einfacher 90-Grad-Anschlagwinkel oder ein Geodreieck – ohne ihn werden Ihre Schnitte und Verbindungen nie exakt rechtwinklig. Das ist die Grundlage für einen stabilen, professionell aussehenden Ständer und verhindert das gefürchtete Wackeln von Anfang an.

- Vergessen, die Schnittkanten leicht mit Schleifpapier zu brechen. Scharfe Kanten sehen unfertig aus und splittern leichter.
- Die Holzmaserung missachten. Die Beine sollten immer mit der Maserung in Längsrichtung zugeschnitten werden, um maximale Stabilität zu gewährleisten.
- Keine Schraubzwingen benutzen. Beim Verleimen oder Verschrauben sorgen Zwingen für festen Halt und präzise Verbindungen.

Der Hänge-Trend: Warum muss ein Ständer immer stehen? Ein hängender Pflanzenständer, gefertigt aus einer einfachen Holzscheibe und drei Seilen, die an einem Haken in der Decke befestigt werden, ist eine platzsparende und elegante Lösung. Ideal für kleinere Räume und Hängepflanzen wie die Erbsenpflanze (Senecio rowleyanus).

Der Moment, in dem man zurücktritt und das fertige Werk betrachtet – ein stabiles, schönes Möbelstück, das aus ein paar einfachen Brettern entstanden ist. Darauf die Pflanze, die nun einen Ehrenplatz hat. Dieses Gefühl von Stolz und die greifbare Verbindung zu einem selbst geschaffenen Objekt im eigenen Zuhause ist durch kein gekauftes Teil zu ersetzen.

Wussten Sie schon? Das Konzept, Pflanzen als festen Bestandteil der Inneneinrichtung zu nutzen, etablierte sich erst im viktorianischen Zeitalter (ca. 1837–1901). Aufwendig gestaltete Pflanzenständer aus Gusseisen oder Rattan wurden zum Statussymbol in den Salons der Wohlhabenden.

Outdoor-Ständer: Wenn Ihr Werk auf dem Balkon oder der Terrasse stehen soll, ist die Holzauswahl entscheidend. Lärche, Douglasie oder kesseldruckimprägniertes Kiefernholz sind von Natur aus witterungsbeständiger. Zusätzlich ist eine Behandlung mit einer speziellen Holzschutzlasur, die vor UV-Strahlung und Feuchtigkeit schützt, unerlässlich, um Fäulnis und Vergrauen vorzubeugen.
Wenn es schnell gehen muss: Zwei simple Holzkreuze bilden die perfekte Basis für einen minimalistischen Ständer. Schneiden Sie dafür vier identische Leisten zu. In die Mitte jeder Leiste sägen Sie eine Nut, die exakt halb so tief und so breit wie die Leiste selbst ist. Nun können Sie je zwei Leisten zu einem „X“ zusammenstecken. Verbinden Sie die beiden Kreuze mit vier Querstreben – fertig ist ein stabiler und moderner Pflanzenständer.




