Kork-Projekte, die wirklich halten: Dein Werkstatt-Guide für Weinkorken
In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre ja schon mit fast allem gearbeitet. Holz, Metall, sogar Stein. Aber es gibt da ein Material, das viele belächeln, das mir aber ehrlich gesagt ziemlich am Herzen liegt: Kork. Die meisten sehen darin nur den Stopfen, der aus der Weinflasche fliegt. Ich sehe ein geniales Naturmaterial mit Eigenschaften, die Respekt und ein bisschen Know-how verlangen. Das hier ist mehr als nur eine Bastelei für einen verregneten Sonntag. Wenn du Kork richtig anpackst, schaffst du damit Dinge, die nicht nur gut aussehen, sondern auch ewig halten.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Erst mal verstehen: Was steckt wirklich im Korken?
- 0.2 Die Vorbereitung: Wer hier schlampt, ärgert sich später
- 0.3 Los geht’s: Projekte für Einsteiger und Ungeduldige
- 0.4 Für Fortgeschrittene: Wenn’s anspruchsvoller werden soll
- 0.5 Die Qual der Wahl: Kleber und Werkzeug im Überblick
- 0.6 Das Wichtigste zum Schluss: Sicherheit und Respekt
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Vergiss die Hochglanz-Bilderbücher mit Deko-Ideen. Ich will dir hier was aus der Praxis mitgeben. Wir quatschen über das Material an sich, die richtigen Werkzeuge und Techniken, die ich auch jedem Lehrling beibringen würde. Und ganz wichtig: über die Sicherheit. Denn gutes Handwerk fängt immer damit an, dass man weiß, was man in den Händen hält. Also, hol dir einen Kaffee, und lass uns das Thema Kork mal von Grund auf richtig angehen.

Erst mal verstehen: Was steckt wirklich im Korken?
Bevor wir auch nur einen einzigen Korken zerschneiden, müssen wir kapieren, womit wir es zu tun haben. Kork ist nicht einfach totes Zeug. Es ist die Rinde einer ganz besonderen Eiche, der Korkeiche, die hauptsächlich im Mittelmeerraum wächst. Die Ernte ist übrigens ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit: Die Rinde wird alle paar Jahre von Hand geschält, ohne den Baum zu fällen. Der macht einfach weiter und bildet eine neue Schutzschicht. Ein faszinierender Kreislauf, oder?
Das Geheimnis liegt in den Zellen
Warum ist Kork so ein Tausendsassa? Die Antwort ist seine Wabenstruktur. Stell dir vor, ein winziger Kubikzentimeter Kork besteht aus rund 40 Millionen luftgefüllten Zellen. Diese Struktur, kombiniert mit einer wachsartigen Substanz, verleiht dem Kork seine Superkräfte:
- Federleicht: Durch den hohen Luftanteil ist Kork extrem leicht. Super praktisch, wenn du mal was Größeres planst.
- Elastisch: Du kannst Kork zusammendrücken, und er federt fast komplett in seine alte Form zurück. Das ist sein „Gedächtnis“. Genau deshalb dichtet er Weinflaschen so perfekt ab.
- Wasserabweisend: Die wachsartige Substanz in den Zellwänden macht Kork quasi wasserdicht. Deshalb verrottet er kaum und ist ideal für Untersetzer oder sogar Badematten.
- Isolierend: Die eingeschlossene Luft macht Kork zu einem Top-Isolator gegen Wärme und Schall. Kein Wunder, dass Profis es auch als Bodenbelag oder Dämmplatte im Bauwesen einsetzen (nach den gängigen Baunormen).

Augen auf: Nicht jeder Korken ist dein Freund
Wenn du eine Kiste voller Korken vor dir hast, siehst du schnell: Da gibt’s Unterschiede. Und die zu kennen, ist der erste Schritt zum guten Ergebnis.
- Naturkorken: Aus einem Stück Rinde gestanzt. Das ist die Königsklasse. Sie sind elastisch, langlebig und haben eine schöne, individuelle Maserung. Perfekt für alle Projekte, bei denen man den Korken am Ende auch sieht.
- Presskorken: Hergestellt aus Kork-Granulat, das mit Bindemittel verpresst wird. Die sind günstiger und gleichmäßiger, bröseln aber beim Schneiden leichter. Gut für Füllmaterial oder Projekte, wo die Korken verdeckt werden.
- Sektkorken: Extrem dicht gepresst, um dem Druck standzuhalten. Der untere Teil besteht oft aus hochwertigem Naturkork. Sie sind aber deutlich härter und echt mühsam zu schneiden. Eher was für spezielle Anwendungen.
- Synthetische „Korken“: Das ist schlicht Plastik. Für unsere Zwecke unbrauchbar. Die lassen sich mies kleben und haben keine der tollen Eigenschaften. Sortier die Dinger konsequent aus.
Nimm dir die Zeit und sortiere deine gesammelten Werke. Das ist der erste Schritt, der den Bastler vom Handwerker unterscheidet. Trenn Natur- von Presskorken. Sortier vielleicht sogar nach Größe und Weinfärbung. So hast du für jedes Projekt sofort das richtige Material parat. Ach ja, findest du welche mit leichten Schimmelspuren? Kein Grund zur Panik. Ein Bad in einer Essig-Wasser-Lösung (Verhältnis ca. 1:10) für eine Stunde kann helfen. Danach aber wirklich extrem gut trocknen lassen!

Die Vorbereitung: Wer hier schlampt, ärgert sich später
Ein guter Handwerker hetzt nicht. Gerade bei einem Naturmaterial wie Kork entscheidet die Vorbereitung über Sieg oder Niederlage.
Reinigen und Trocknen – ohne Kompromisse
Gebrauchte Korken müssen blitzsauber und knochentrocken sein. Sonst riskierst du Schimmel und miese Gerüche im fertigen Stück. Meine Methode ist denkbar einfach:
- Einweichen: Leg die Korken für eine Stunde in warmes Wasser mit einem Spritzer Spüli. Das löst Weinreste und klebrigen Zucker.
- Abspülen: Jeden Korken einzeln unter klarem Wasser abwaschen.
- Trocknen: Das ist der wichtigste Schritt! Breite die Korken auf einem Gitter oder einem alten Handtuch aus. Sorge für gute Luftzirkulation, aber leg sie nicht in die pralle Sonne, das macht sie spröde. Das dauert, je nach Luftfeuchtigkeit, gut und gerne zwei bis drei Tage. Die Dinger müssen innen komplett trocken sein. Drück mal fest drauf: Fühlt er sich noch feucht an, braucht er mehr Zeit.
Richtig schneiden: Die Sache mit der scharfen Klinge
Beim Schneiden passieren die meisten Unfälle. Ein runder Korken rollt, die Klinge rutscht ab – ein klassisches Rezept für eine Reise in die Notaufnahme. Hier gibt es keine Kompromisse.

Das Werkzeug: Vergiss Scheren oder stumpfe Küchenmesser. Du brauchst eine verdammt scharfe Klinge. Ich nehme immer ein hochwertiges Teppichmesser (Cutter) mit einer frischen Abbrechklinge. Eine scharfe Klinge schneidet, eine stumpfe reißt und quetscht nur.
Die sichere Technik: Schneide NIEMALS, indem du den Korken frei in der Hand hältst und auf dich zu schneidest. Das ist Wahnsinn. Bau dir lieber eine simple Halterung, das dauert zwei Minuten:
Nimm dir einfach ein Restbrett. Schraub zwei kleine Holzleisten im 90-Grad-Winkel darauf. Fertig ist deine sichere Schneide-Ecke! Da legst du den Korken rein, er kann nicht mehr wegrollen. Jetzt kannst du ihn mit einem weiteren Holzstück von oben fixieren und den Schnitt sicher führen.
Kleiner Tipp für Perfektionisten: Das kniffligste ist, viele Korken exakt gleichmäßig zu halbieren. Bau dir dafür eine kleine Schneidlade. Ein Brettchen mit einer festen Führungsschiene für dein Cuttermesser in der gewünschten Höhe. Dann schiebst du die Korken einfach durch – jede Hälfte wird absolut identisch. Das macht bei der finalen Optik einen Riesenunterschied!

Achtung! Trage immer schnittfeste Handschuhe, zumindest an der Hand, die das Werkstück hält. Die Dinger kosten im Baumarkt keine 15 Euro und sind eine verdammt gute Investition. Arbeite außerdem immer auf einer Schneidematte.
Los geht’s: Projekte für Einsteiger und Ungeduldige
Fangen wir mit etwas an, bei dem du schnell ein Erfolgserlebnis hast. Das motiviert ungemein.
Dein 15-Minuten-Projekt: Der klassische Untersetzer
- Schwierigkeit: Absolut anfängertauglich.
- Zeitaufwand: Ca. 15-20 Minuten plus Kleber-Trockenzeit.
- Materialkosten: Fast null, wenn du Korken gesammelt hast.
Ein Untersetzer ist perfekt, um ein Gefühl fürs Material zu bekommen. Du kannst die Korken entweder aufrecht nebeneinander auf eine runde Papp-Schablone kleben. Oder, eine super Übung für deine neue Schneidetechnik: Korken exakt halbieren und die Hälften flach auf ein Stück Filz oder eine dünne Korkplatte kleben. Für den Anfang reicht Heißkleber. Der ist schnell, trägt aber etwas dick auf. Für eine bombenfeste Verbindung nimm wasserfesten Holzleim (D3-Leim, ca. 8 € die Flasche), dann musst du die Korken aber beim Trocknen mit einem Gummiband fixieren.

Der Klassiker für die Wand: Eine Pinnwand
- Schwierigkeit: Mittel. Hier ist Geduld gefragt.
- Zeitaufwand: Plane einen entspannten Nachmittag ein.
- Materialkosten: Hängt vom Rahmen ab. Rechne mal mit 15-30 € für eine dünne Sperrholz-Rückwand und Kleber.
Hier lernst du, auf einer größeren Fläche zu arbeiten. Nimm einen alten Bilderrahmen und eine dünne Sperrholzplatte als stabile Basis. Pappe biegt sich mit der Zeit durch. Und jetzt kommt die Fleißarbeit: Korken halbieren. Viele. Nimm dir die Zeit, alle sauber zu schneiden. Sortier sie nach Farbe (hell und rotweingefärbt), um später ein schönes Muster legen zu können.
Kleiner Richtwert: Für eine Fläche von etwa 50×70 cm brauchst du grob 150-180 halbierte Korken. Also fang rechtzeitig an zu sammeln oder schau mal auf eBay Kleinanzeigen, da gibt’s oft ganze Säcke für einen Fünfer.
Fürs Kleben empfehle ich Kontaktkleber. Das ist die Profi-Methode. Streiche die Rückseite der Korkenhälften UND die Sperrholzplatte dünn ein. Lass beides nach Anleitung ablüften. Wenn es sich trocken anfühlt, legst du die Korken an. Aber Vorsicht: Kontaktkleber klebt sofort und verzeiht keine Fehler. Also arbeite präzise von einer Ecke aus.

Für Fortgeschrittene: Wenn’s anspruchsvoller werden soll
Du hast die Grundlagen drauf? Dann kannst du dich an Projekte wagen, bei denen es auf Präzision und die richtige Materialwahl ankommt.
Projekt für die Füße: Ein Badteppich
- Schwierigkeit: Fortgeschritten. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
- Zeitaufwand: Ein gutes Wochenende solltest du einplanen.
- Materialkosten: Hier wird’s teurer. Rechne mit 30-50 € für eine gute, rutschfeste Matte und den passenden Kleber.
Ein Badteppich aus Kork fühlt sich genial an und ist von Natur aus schimmelresistent. Aber er muss sicher sein. Als Basis brauchst du eine rutschfeste Matte, wie man sie unter Teppiche legt. Und jetzt kommt der entscheidende Punkt: der Kleber. Nimm hier auf keinen Fall Heißkleber oder normalen Holzleim!
Ich geb’s ja zu, bei meinem ersten Versuch hab ich billigen Heißkleber genommen. Sah super aus … für genau drei Wochen. Dann lösten sich in der feuchten Wärme die ersten Korken. Eine klebrige Sauerei. Lerne aus meinen Fehlern! Du brauchst einen dauerhaft wasserfesten und flexiblen Konstruktionskleber auf Polyurethan-Basis. Gib lieber 15 € für die richtige Kartusche aus, als dich später zu ärgern.

Das Meisterstück: Eine Küchenrückwand
Eine Küchenrückwand aus Kork ist ein optischer Knaller, aber hier betreten wir jetzt absolutes Profi-Terrain. Und da bin ich ganz ehrlich: Das ist ein Projekt mit Risiken.
Achtung, jetzt wird’s ernst: Das größte Thema ist der Brandschutz. Kork ist brennbar. In der Nähe eines Kochfelds hat eine unbehandelte Korkwand absolut NICHTS zu suchen. Punkt. Die Bauordnungen sind da ganz klar. Wenn du so etwas vorhast, muss die fertige Oberfläche mit einem zertifizierten Brandschutzmittel behandelt werden. Und die gesamte Fläche muss danach noch mit einem lebensmittelechten Lack (z. B. 2-Komponenten-Treppenlack) absolut wasser- und fettdicht versiegelt werden.
Mein Rat als alter Werkstatt-Hase: Eine dekorative Korkwand in einer Ecke der Küche, weit weg vom Herd – machbar. Eine komplette Rückwand hinter Herd und Spüle? Hol dir dafür unbedingt den Rat von einem Fachmann wie einem Schreiner oder Küchenbauer. Der kennt die Vorschriften und die richtigen Materialien für eine sichere Lösung.

Die Qual der Wahl: Kleber und Werkzeug im Überblick
Hier eine kurze, praxisnahe Übersicht, damit du im Baumarkt nicht verloren bist:
- Heißkleber: Dein schneller Freund für simple, nicht belastete Verbindungen. Supergünstig (Pistole ab 10 €), aber eben nicht für die Ewigkeit und nicht wasserfest.
- Holzleim (PVA-Leim): Der Zuverlässige. Hält bombenfest auf porösem Kork. Achte auf die Kennzeichnung „D3“ oder „D4“ für Wasserfestigkeit. Kostet ca. 8-10 € pro Flasche und ist sehr ergiebig. Nachteil: Braucht Geduld und Anpressdruck beim Trocknen.
- Kontaktkleber: Der Profi für große Flächen. Klebt sofort, bleibt flexibel. Ideal für die Pinnwand. Aber Vorsicht: Eine Korrektur ist kaum möglich. Und sorge für gute Belüftung, das Zeug dünstet aus! (Dose ab ca. 15 €).
- Montage-/Konstruktionskleber: Die Allzweckwaffe aus der Kartusche. Füllt kleine Spalten, klebt extrem stark und ist oft wasserfest. Die richtige Wahl für den Badteppich. Ist aber auch am teuersten (Kartusche um die 12-20 €).
Das Wichtigste zum Schluss: Sicherheit und Respekt
Ich kann es nicht oft genug sagen: Sicherheit geht immer vor. Denk an diese drei Dinge:

- Scharfe Klingen sind deine Freunde. Arbeite immer mit einer frischen Klinge und nutze eine sichere Schneidetechnik (Halterung!). Eine scharfe Klinge schneidet kontrolliert, eine stumpfe rutscht ab.
- Lies das Kleingedruckte. Bei Klebstoffen und Lacken immer für gute Belüftung sorgen und die Sicherheitshinweise auf der Packung ernst nehmen.
- Kenne deine Grenzen. Bei Projekten, die mit Brandschutz oder der Bausubstanz zu tun haben, ist es keine Schande, einen Profi zu fragen. Im Gegenteil, es ist ein Zeichen von Verantwortung.
So, jetzt hast du das Rüstzeug, um Kork mit dem nötigen Wissen und Respekt anzugehen. Es ist ein wunderbarer Werkstoff, der Geduld belohnt. Und genau hier trennt sich die schnelle Bastelei, die nach einem Jahr auseinanderfällt, von einem handwerklich soliden Stück, an dem du ewig Freude haben wirst.
Viel Erfolg und Spaß in deiner Werkstatt!
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Bevor es in die Werkstatt geht, steht ein entscheidender Schritt an: die Reinigung. Gebrauchte Korken sollten in einer lauwarmen Wasserlösung mit einem Schuss Essig für etwa 15 Minuten eingeweicht werden. Das entfernt nicht nur Weinflecken und Gerüche, sondern macht das Material auch kurzzeitig etwas geschmeidiger für den ersten Schnitt. Danach auf einem Handtuch vollständig trocknen lassen – mindestens 24 Stunden, damit keine Restfeuchte den Kleber sabotiert.


- Sortieren nach Typ: Trennen Sie echte Korken von synthetischen. Letztere haben oft eine gleichmäßigere Form, aber es fehlt ihnen der natürliche Charme und sie lassen sich anders schneiden.
- Sortieren nach Farbe: Legen Sie Korken mit tiefroten Weinflecken beiseite. Sie sind Gold wert, um später gezielt Muster und Akzente in Ihrem Projekt zu setzen.
- Sortieren nach Größe: Auch wenn sie genormt scheinen, gibt es minimale Unterschiede in Länge und Durchmesser. Für eine glatte Oberfläche ist Vorsortieren unerlässlich.


Weltweit werden jährlich über 13 Milliarden Weinkorken produziert. Ein riesiger Rohstoff-Pool für kreative Projekte, der oft ungenutzt im Müll landet.


Der richtige Kleber ist das A und O?
Absolut. Heißkleber ist für schnelle, dekorative Fixierungen okay, aber für alles, was halten soll, ist er der Feind. Durch die glatte, wachsartige Oberfläche des Korkens findet er kaum Halt. Setzen Sie stattdessen auf Kraftkleber wie Pattex Classic oder einen hochwertigen Holzleim, zum Beispiel Titebond III Ultimate. Dieser ist wasserfest und sorgt für eine Verbindung, die stärker ist als der Kork selbst. Wichtig ist bei beiden: dünn auftragen und den Herstellerangaben zur Ablüftzeit folgen.


Der häufigste Fehler: Ungenaue Schnitte. Ein schiefer Korken kann ein ganzes Projekt ruinieren. Investieren Sie in ein wirklich scharfes Cuttermesser mit Abbrechklingen und eine Schneidematte. Für perfekt senkrechte Schnitte ist eine kleine Gehrungslade, wie man sie im Modellbau verwendet, ein unschlagbarer Helfer. Damit wird jeder Schnitt exakt im 90-Grad-Winkel.


Option A: Echte Weinkorken. Sie haben eine einzigartige, lebendige Textur und erzählen eine Geschichte. Ihre Elastizität ist unübertroffen, aber sie können in der Größe leicht variieren und kleine Risse oder Löcher aufweisen.
Option B: Neue Bastelkorken. Diese sind maschinell gefertigt, absolut gleichmäßig und sauber. Ideal für Projekte, die eine makellose, glatte Oberfläche erfordern. Man kauft sie aber ohne den Charme der Weinflecken.
Für rustikale, charakterstarke Stücke ist A die Wahl. Für präzise, geometrische Designs ist B oft einfacher zu handhaben.

- Die Maserung des Korkens nutzen, um durchgehende Linien zu erzeugen.
- Die rot gefärbten Enden für ein Schachbrett- oder Mosaikmuster verwenden.
- Korken abwechselnd horizontal und vertikal anordnen für eine 3D-Struktur.
Das Geheimnis eines professionellen Looks? Die Planung. Skizzieren Sie Ihr Muster auf dem Untergrund, bevor Sie den ersten Korken kleben.


Staub vom Schneiden und Schleifen von Kork ist extrem fein und kann die Atemwege reizen. Auch wenn es wie eine harmlose Bastelei wirkt: Sobald Sie mehr als nur ein paar Korken bearbeiten oder gar eine Schleifmaschine einsetzen, ist das Tragen einer einfachen Staubmaske (FFP2) eine absolute Profi-Angewohnheit. Ihre Lunge wird es Ihnen danken.


„Kork ist ehrlich. Er verzeiht keine schlechte Vorbereitung, aber er belohnt saubere Arbeit mit einer Wärme und Haptik, die kaum ein anderes Material erreicht.“ – Ein Zitat, das man oft unter Schreinern und Tischlern hört.


Für Projekte, die mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen, wie eine Badematte oder Untersetzer, ist eine Versiegelung Pflicht. Aber nicht jeder Lack ist geeignet. Die Lösung aus dem Bootsbau:
- Epoxidharz: Eine dünne Schicht versiegelt die Oberfläche komplett und schafft eine glasartige, wasserdichte Ebene. Ideal für Tischplatten.
- Polyurethan-Lack auf Wasserbasis: Marken wie Clou oder Osmo bieten seidenmatte Lacke, die die natürliche Optik des Korkens erhalten, ihn aber zuverlässig vor Spritzwasser schützen.


Kann man Kork lackieren oder beizen?
Ja, aber seine Saugfähigkeit ist eine Herausforderung. Normale Holzbeize wird oft fleckig. Besser funktionieren stark pigmentierte Acrylfarben, die leicht mit Wasser verdünnt werden, um die Korkstruktur durchscheinen zu lassen. Ein Geheimtipp: Tragen Sie vor dem Farbauftrag eine dünne Schicht klaren Schellack auf. Er wirkt wie eine Grundierung, versiegelt die Poren und sorgt für einen gleichmäßigen Anstrich.


Laut der APCOR (Portugiesischer Korkverband) kann eine geerntete Korkeiche während ihrer Lebensdauer bis zu 1 Tonne CO2 binden. Jedes Kork-Projekt ist also auch ein kleines Stück aktiver Klimaschutz.
Das bedeutet, dass die Verwendung von Kork nicht nur ein Upcycling von Abfall ist. Sie unterstützen damit eine nachhaltige Industrie, die aktiv zur Reduzierung von Treibhausgasen beiträgt, während sie gleichzeitig Lebensräume für viele Tierarten im Mittelmeerraum erhält.

Stabilität von Anfang an: Für größere Flächen wie eine Pinnwand oder eine Tischplatte ist die Trägerplatte entscheidend. Eine 6-mm-Sperrholzplatte ist oft die beste Wahl. Sie ist leicht, verzieht sich nicht und bietet dem Kleber eine ideale Haftfläche. MDF-Platten sind zwar günstiger, können sich aber bei Feuchtigkeit leicht wellen.


- Ein präziser, scharfer Bohrer (am besten ein Holzbohrer mit Zentrierspitze).
- Eine niedrige Drehzahl am Akkuschrauber, um ein Ausreißen zu verhindern.
- Ein Stück Restholz unter dem Korken als „Opferholz“ für einen sauberen Austritt des Bohrers.


Denken Sie über den Untersetzer hinaus. Korken eignen sich hervorragend, um alte Möbel zu veredeln. Bekleben Sie die Schubladenfront einer schlichten Kommode (wie die IKEA RAST) mit halbierten Korken. Das verleiht ihr sofort eine einzigartige, organische Textur. Oder ersetzen Sie langweilige Griffe durch durchbohrte und verschraubte Korken für einen rustikalen Touch.


Tipp vom Profi: Wenn Sie Korken halbieren, neigen sie dazu, beim Schneiden wegzukippen. Klemmen Sie den Korken in eine kleine Schraubzwinge mit Gummibacken oder bauen Sie sich aus zwei Holzleisten eine einfache Halterung. Das erhöht nicht nur die Präzision, sondern vor allem Ihre Sicherheit.


Die Zellwände von Kork enthalten Suberin, eine wachsartige, wasserabweisende Substanz. Genau dieses Biopolymer macht Kork auch bemerkenswert feuerhemmend. Er brennt nicht, er verkohlt nur langsam.


Woher bekomme ich schnell viele Korken?
Der einfachste Weg ist, bei lokalen Restaurants, Weinbars oder auf Weingütern nachzufragen. Viele sammeln die Korken und geben sie gerne kostenlos ab. Online-Marktplätze wie eBay Kleinanzeigen sind ebenfalls eine gute Quelle. Für garantierte Qualität und Menge gibt es spezialisierte Anbieter wie „Kork-Shop.de“ oder „Korkie“, bei denen man sortierte Korken im Kilopack kaufen kann.

- Kork + dunkles Metall: Schafft einen eleganten Industrie-Look.
- Kork + Beton: Ein spannender Kontrast zwischen warm/weich und kalt/hart.
- Kork + frisches Moos: Für lebende Bilder oder Deko-Objekte (benötigt Pflege).
Der Schlüssel liegt im Kontrast. Kork harmoniert am besten mit Materialien, die eine völlig andere Haptik und Optik haben.


Der Geruch von Kork: Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und riechen Sie an einem echten Korken. Dieser erdige, leicht süßliche Duft ist einzigartig. Während der Arbeit in der Werkstatt mischt er sich mit dem Geruch von Leim und Holz und schafft eine Atmosphäre, die Konzentration und Handwerksstolz fördert. Es ist ein sinnliches Erlebnis, das synthetische Materialien niemals bieten können.


Champagnerkorken: Werfen Sie sie nicht weg! Ihre charakteristische Pilzform ist perfekt. Der breite Kopf eignet sich ideal als Fuß für kleine Deko-Objekte oder als Griff für Mini-Stempel. Der schmalere Teil lässt sich leicht in vorgebohrte Löcher einpassen.
Synthetische Korken: Obwohl sie für viele Projekte ungeeignet sind, haben sie einen Vorteil: Sie sind absolut wasserdicht und schimmeln nicht. Perfekt für Outdoor-Projekte wie eine Markierung im Kräuterbeet oder als Teil eines Windspiels.
Jeder Stopfen hat seinen Zweck, man muss ihn nur finden.


- Schneiden Sie Korken in dünne Scheiben und fädeln Sie diese auf.
- Bohren Sie Korken längs durch und kombinieren Sie sie mit Holzperlen.
- Verwenden Sie nur die rot gefärbten Enden für ein Armband mit Farbverlauf.


Wichtiger Punkt: Die Ausrichtung der Korken hat einen Einfluss auf die Stabilität. Bei einer Pinnwand sollten die Korken stehend (vertikal) geklebt werden. So kann eine Reißzwecke tief eindringen, ohne auf eine Klebefuge zwischen zwei Korken zu stoßen. Bei einer Tischplatte oder einem Untersetzer ist eine liegende Anordnung besser, da sie eine größere und robustere Oberfläche bildet.


Ein ausgewachsener Korkeichenwald im Alentejo, Portugal, ist einer der artenreichsten Lebensräume Europas. Er beheimatet seltene Arten wie den Iberischen Luchs und den Spanischen Kaiseradler.
Ihr Kork-Projekt trägt also indirekt zum Erhalt dieser einzigartigen Ökosysteme bei. Ein guter Grund mehr, dieses wunderbare Material wertzuschätzen und Reste nicht einfach wegzuwerfen.
Fertige Kork-Objekte sind pflegeleicht, aber nicht unverwundbar. Staub lässt sich am besten mit einem Staubsauger mit Bürstenaufsatz auf niedrigster Stufe entfernen. Bei leichten Verschmutzungen hilft ein nebelfeuchtes Tuch. Vermeiden Sie scharfe Reiniger, da diese das Suberin auslaugen und den Kork spröde machen können. Einmal im Jahr kann ein Hauch Bienenwachsbalsam, dünn aufpoliert, die Farben auffrischen und das Material geschmeidig halten.




