Eichhörnchen fotografieren wie die Profis: Dein Praxis-Guide für magische Waldbilder

von Julia Steinhoff
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Ich liege jetzt schon unzählige Stunden im Moos, im Laub oder auch mal im Schnee. Mein Ding ist die Naturfotografie. Und wenn du über die Jahre eines lernst, dann das hier: Geduld und Wissen sind tausendmal wichtiger als die teuerste Kamera, die du dir kaufen kannst. Wir alle kennen doch diese flinken Eichhörnchen im Park oder im eigenen Garten. Überall und doch so verdammt schwer zu fassen, oder? Ein richtig gutes Foto von ihnen ist aber kein Zufall. Es ist das Ergebnis von guter Vorbereitung, der richtigen Technik und, ganz wichtig, einer ordentlichen Portion Respekt vor dem Tier.

Klar, in der Ausbildung lernt man alles über Licht und Komposition. Aber die echten Lektionen, die hab ich draußen im Wald gelernt. Ich habe so viele Tage damit verbracht, einfach nur dazusitzen und zu beobachten. Wie bewegen sich die Tiere? Wo sind ihre geheimen Pfade? Wie reagieren sie auf ein knackendes Geräusch? Genau diese Erfahrung will ich mit dir teilen. Das hier ist keine Anleitung für schnelle Instagram-Likes, sondern ein ehrlicher Einblick in die Arbeit, die hinter einem ausdrucksstarken Tierfoto steckt.

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Erst verstehen, dann fotografieren: Ein kleiner Blick ins Eichhörnchen-Leben

Das ist die allererste Regel: Wer ein Tier fotografieren will, muss es verstehen. Ein Eichhörnchen ist nicht nur ein süßer Puschel. Es ist ein hochspezialisiertes Wildtier mit wahnsinnig scharfen Sinnen und ganz festen Gewohnheiten. Wenn du seine Biologie kennst, ist das schon die halbe Miete.

Lerne, die Geheimsprache der Hörnchen zu lesen

Eichhörnchen sind absolute Gewohnheitstiere. Sie benutzen oft dieselben Äste als Autobahnen und haben ihre Lieblingsplätze. Bevor du also die Kamera zückst, hab ich eine kleine Mission für dich: Setz dich einfach mal 30 Minuten in einen Park oder an den Waldrand und beobachte nur. Wo klettern sie hoch? Wo suchen sie nach Futter? Mach dir Notizen, aber keine Fotos! Das ist die wahre Vorbereitung.

Du wirst schnell merken, dass sie morgens und am späten Nachmittag am fittesten sind. In der Mittagshitze im Sommer? Da wird eher Siesta gehalten. Ihre Sinne sind dabei unglaublich gut. Sie hören und sehen dich, lange bevor du sie überhaupt bemerkst. Ein knackender Ast unter deinem Schuh kann eine ganze Stunde Wartezeit ruinieren. Ach ja, und wenn du dieses keckernde oder quiekende Geräusch hörst – das ist oft ein Warnsignal. Dann heißt es: Einfrieren, absolut stillhalten und abwarten.

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Das Licht im Wald: Dein Freund und Feind zugleich

Der Wald ist für uns Fotografen ein kniffliges Pflaster. Das Licht ist oft schwach, fleckig und unberechenbar. Aber genau hier kommt die Technik ins Spiel, unser Handwerkszeug: das berühmte Belichtungsdreieck aus Blende, Verschlusszeit und ISO.

  • Die Blende (f-Wert): Um das Eichhörnchen schön vom unruhigen Hintergrund abzuheben, brauchen wir eine offene Blende. Ein niedriger f-Wert wie f/2.8, f/4 oder f/5.6 sorgt für eine geringe Schärfentiefe. Das Ergebnis? Nur das Tier ist knackscharf, der Hintergrund verschwimmt in einem traumhaften „Bokeh“. Außerdem lässt eine offene Blende mehr Licht auf den Sensor – Gold wert im dunklen Wald!
  • Die Verschlusszeit: Diese kleinen Flitzer sind pfeilschnell. Ein Sprung von Ast zu Ast ist in einem Wimpernschlag vorbei. Um diese Bewegung scharf einzufrieren, brauchst du eine kurze Verschlusszeit. Unter 1/500 Sekunde würde ich gar nicht erst anfangen. Besser sind 1/800 s oder sogar 1/1000 s. Das bedeutet aber auch, dass weniger Licht reinkommt. Hier müssen wir clever abwägen.
  • Der ISO-Wert: Der ISO regelt, wie lichtempfindlich deine Kamera ist. Im düsteren Wald müssen wir ihn oft hochdrehen, um die kurze Verschlusszeit zu halten. Früher bedeutete das sofort fieses Bildrauschen. Moderne Kameras sind da aber echt gut geworden. ISO 800, 1600 oder sogar 3200 sind oft kein Problem mehr. Die Faustregel bleibt aber: So niedrig wie möglich, so hoch wie nötig. Ein scharfes, leicht verrauschtes Bild ist immer besser als ein rauschfreies, aber verwackeltes.

Diese drei Werte hängen untrennbar zusammen. Wenn du einen änderst, musst du die anderen anpassen. Das muss irgendwann in Fleisch und Blut übergehen, damit du im entscheidenden Moment nicht mehr nachdenken musst.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen Samen suchen die Wildpflanzen bewundern

Die Tricks der Profis: So überlässt du nichts dem Zufall

Ganz ehrlich? Die besten Bilder sind selten Glück. Sie sind das Ergebnis von Planung und einer Arbeitsweise, die man über Jahre verfeinert.

Standort, Tarnung und die Kunst des Wartens

Die Wahl des richtigen Ortes ist 90 % des Erfolgs. Ich suche gezielt nach alten Eichen, Buchen oder Nussbäumen. Angeknabberte Zapfen oder Nussschalen am Boden sind wie ein großes Leuchtschild, das ruft: „Hier sind wir!“. Wusstest du übrigens, dass Eichhörnchen bis zu 80 % ihrer Nussverstecke vergessen? Damit sind sie quasi die wichtigsten Förster des Waldes. Du fotografierst also fleißige Gärtner!

Wenn der Spot gefunden ist, geht’s an die Tarnung. Es geht nicht darum, unsichtbar zu sein, sondern darum, nicht als Gefahr wahrgenommen zu werden. Manchmal nutze ich ein kleines Tarnzelt, oft reicht aber auch ein einfaches Tarnnetz, das man bei Amazon schon für rund 20 € bekommt. Wichtig ist, deine menschliche Form zu brechen. Kleidung in den Farben des Waldes – also Oliv, Braun, Grau – ist Pflicht. Vermeide Schwarz (das wirkt wie ein unnatürliches Loch in der Landschaft) und natürlich alle Knallfarben. Parfüm oder starkes Deo sind natürlich tabu.

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Der wichtigste Teil der Tarnung ist aber Stille. Ich bin oft eine Stunde vor der „Rush Hour“ der Hörnchen vor Ort, richte alles ein und bewege mich dann einfach nicht mehr. Die Tiere müssen lernen, dass von diesem komischen, stillen Hügel da drüben keine Gefahr ausgeht.

Kamera-Einstellungen: Das Starter-Rezept für den Wald

Wenn das Eichhörnchen dann auftaucht, muss alles bereit sein. Du hast keine Zeit, an Knöpfen zu drehen. Hier ist ein super-konkretes Starter-Rezept, mit dem du anfangen kannst:

  • Aufnahmemodus: Stell deine Kamera auf Blendenpriorität (A oder Av). Hier gibst du die Blende vor, und die Kamera wählt die passende Verschlusszeit.
  • Dein Startpunkt: Wähle die offenste Blende, die dein Objektiv hergibt (z.B. f/5.6 bei einem Zoomobjektiv). Stell die ISO-Automatik ein, aber begrenze sie nach oben, z.B. auf maximal ISO 3200. Aktiviere die schnelle Serienbildfunktion.
  • Fokusmodus: Nutze unbedingt den kontinuierlichen Autofokus (AF-C oder AI Servo). Das Eichhörnchen steht nie still, und so verfolgt der Fokus seine Bewegungen. Wähle ein kleines, einzelnes Fokusfeld und ziele immer auf das Auge. Das Auge muss der schärfste Punkt sein!

Mit diesen Einstellungen bist du für den Anfang perfekt gerüstet. Du kannst dich aufs Motiv konzentrieren, und die Kamera nimmt dir einen Teil der Arbeit ab.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen Nahrung suchen Überlebenstechnik der kleinen Nagetiere
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Ein heikles Thema: Ethisch richtig anfüttern

Okay, das ist ein Thema, bei dem man viel falsch machen kann. Manchmal nutze ich eine winzige Menge Futter, um die Tiere an einen fotogenen Ort zu locken, etwa einen moosigen Baumstumpf. Aber hier gibt es eiserne Regeln:

  1. Nur artgerechtes Futter: Ausschließlich ungesalzene Nüsse wie Haselnüsse, Walnüsse oder Sonnenblumenkerne. Gutes Futter (ungeschwefelt!) findest du im Reformhaus oder in gut sortierten Supermärkten. Was du NIEMALS füttern darfst, sind Brot, Kekse, gesalzene Erdnüsse oder Mandeln – letztere können für sie giftig sein!
  2. Weniger ist mehr: Ich lege nur eine Handvoll aus. Es ist ein Lockmittel, keine Vollpension. Die Tiere sollen nicht von dir abhängig werden.
  3. Verlässlichkeit: Wenn du im Winter damit anfängst, zieh es auch durch. Die Tiere verlassen sich darauf. Plötzlich aufzuhören, kann sie in echte Schwierigkeiten bringen.

Sei dir immer bewusst, dass du in die Natur eingreifst. Das Ziel ist ein tolles Foto, nicht ein neues Haustier.

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Das Eichhörnchen-Jahr: Vier Jahreszeiten, vier Chancen

Ein Eichhörnchen verhält sich je nach Jahreszeit komplett anders. Und genau das können wir nutzen!

  • Frühling: Action pur! Die Paarungszeit beginnt, und oft jagen sich mehrere Männchen wild durch die Bäume. Später kommen die neugierigen und noch etwas tollpatschigen Jungtiere aus dem Kobel – eine einmalige Chance für süße Motive.
  • Sommer: Ehrlich gesagt, die schwierigste Zeit. Das dichte Laub schluckt Licht und macht den Hintergrund sehr unruhig. Die Tiere sind meist nur in den kühlen Morgenstunden unterwegs.
  • Herbst: Die absolute Primetime! Die Hörnchen sind im Sammelwahn, das Licht ist golden und weich, und das bunte Laub zaubert eine unfassbar schöne Kulisse. Besser wird’s nicht.
  • Winter: Eine magische Kulisse. Eichhörnchen im Schnee sind ein Klassiker. Der Schnee wirkt wie ein riesiger natürlicher Reflektor. Achtung: Die Kälte ist dein Feind. Akkus machen bei Minusgraden viel schneller schlapp. Ich habe immer mindestens zwei Ersatzakkus in der Hosentasche, nah am Körper gewärmt.
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Kein Vermögen nötig: Deine Ausrüstung für den Einstieg

Du musst keine 10.000 Euro ausgeben, um loszulegen. Wichtiger als die Kamera ist das Objektiv. Du brauchst Brennweite, um den Tieren nicht zu sehr auf die Pelle zu rücken.

Ein solides Einsteiger-Kit, das dich startklar macht, ohne dein Konto zu sprengen, könnte so aussehen:

Kauf dir eine gebrauchte Spiegelreflex- oder Systemkamera, zum Beispiel eine ältere Nikon D5300 oder eine Canon EOS 700D. Die bekommst du oft schon für unter 250 €. Dazu ein gebrauchtes Telezoom-Objektiv wie ein Tamron 70-300mm für etwa 150 €. Noch ein Tarnnetz für 20 € dazu, und du bist für unter 500 € voll ausgestattet. Der Gebrauchtmarkt ist hier dein bester Freund!

Und hier noch ein kleiner Tipp: Vergiss für den Anfang das Stativ. Viel praktischer ist ein Bohnensack. Klingt komisch, ist aber genial. Kleiner DIY-Tipp: Nimm ein altes Hosenbein, füll es mit ungekochtem Reis oder Linsen, näh die Enden zu – fertig ist der beste Freund des Naturfotografen. Kostet fast nichts, und du kannst deine Kamera damit auf dem Boden oder einem Baumstumpf perfekt stabilisieren, um auf Augenhöhe mit den Tieren zu kommen.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen auf der anderen Seite der Kamera

Für Fortgeschrittene: Wenn das Bild eine Geschichte erzählen soll

Wenn die Grundlagen sitzen, fängt der kreative Spaß erst richtig an. Es geht nicht mehr nur darum, ein scharfes Bild zu machen, sondern eine Geschichte zu erzählen.

Spreng den Rahmen: Neue Perspektiven und Techniken

Wie wäre es mal mit einer Weitwinkelaufnahme? Das zeigt das Eichhörnchen in seinem Lebensraum und erzeugt eine total dramatische Perspektive. Das geht natürlich nur mit sehr zutraulichen Tieren oder einer ferngesteuerten Kamera. Oder versuch doch mal, nicht nur das eine perfekte Porträt zu jagen. Dokumentiere ein ganzes Verhalten: Wie das Hörnchen eine Nuss findet, sie prüft, ein Loch gräbt und das Versteck wieder tarnt. So eine Serie erzählt so viel mehr!

Kleiner Profi-Tipp, der für mich alles verändert hat: Beschäftige dich mit dem „Back-Button-Focus“. Dabei legst du die Fokussierung von deinem Auslöser auf eine Daumentaste auf der Kamerarückseite. So kannst du einmal scharfstellen und der Fokus bleibt, wo er ist, egal wie oft du abdrückst. Oder du hältst den Daumen drauf und verfolgst das Tier kontinuierlich. Das ist ein absoluter Game-Changer für die Tierfotografie!

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen etwas Wind mit Pusteblume spielen
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Typische Probleme und wie du sie löst

  • Problem: Der Hintergrund ist zu unruhig. Lösung: Ändere deine Position! Oft reichen ein paar Zentimeter nach links oder rechts, um einen ruhigeren Hintergrund zu finden. Und: Blende auf, so weit es geht!
  • Problem: Das Tier ist unscharf und verwischt. Lösung: Kürzere Verschlusszeit, ohne Wenn und Aber! Geh mit dem ISO hoch, wenn es sein muss. Und sorge für eine stabile Haltung – lehn dich an einen Baum an oder nutze deinen DIY-Bohnensack.

Das Wichtigste zum Schluss: Respekt ist alles

Wir sind Gäste im Wohnzimmer der Tiere. Das ist keine Floskel, das ist die absolute Wahrheit. Kein Foto der Welt ist es wert, ein Tier zu gefährden oder massiv zu stören. Jage niemals einem Tier hinterher und halte immer ausreichend Abstand zu Nestern oder Bauten.

Wenn ein Eichhörnchen nervös mit dem Schwanz zuckt oder Warnrufe ausstößt, bist du zu nah dran. Dann ist es Zeit, sich langsam und ruhig zurückzuziehen. Denk auch an dich: In vielen Gebieten sind Zecken ein Thema. Lange Kleidung und gründliches Absuchen danach sind Pflicht.

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Fotografie ist ein fantastisches Handwerk. Sie bringt uns der Natur näher und zeigt uns ihre Schönheit. Und wenn wir das mit Respekt und Wissen tun, schaffen wir Bilder, die vielleicht auch andere für den Schutz unserer heimischen Tierwelt begeistern. Und das, mein Freund, ist am Ende viel mehr wert als jedes perfekte Foto.

Bildergalerie

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen unter gelber Mohnblume stehen
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Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen Blume Samen suchen

Ein unscharfer, cremiger Hintergrund ist das Geheimnis, um das Eichhörnchen wirklich aus der Szene herauszuheben. Dieses sogenannte „Bokeh“ lenkt den Blick und schafft eine fast malerische Atmosphäre. Der Schlüssel dazu ist eine offene Blende (idealerweise zwischen f/2.8 und f/5.6) und ein möglichst großer Abstand zwischen dem Tier und dem Hintergrund. Ein Teleobjektiv, wie das beliebte Canon EF 70-200mm f/2.8L, verstärkt diesen Effekt und lässt störende Äste im Hintergrund einfach verschwimmen.

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Fasching mit Kids: Eure Bastel-Anleitung gegen Langeweile (und für wenig Geld)

  • Teleobjektiv (mind. 200mm)
  • Ersatz-Akkus (Kälte entlädt sie schneller!)
  • Leere Speicherkarten mit hoher Schreibgeschwindigkeit
  • Eine Isomatte oder ein Kniekissen für bodennahe Aufnahmen
  • Tarnschal oder -netz zur Abdeckung von Kamera und Objektiv

Gut vorbereitet zu sein bedeutet, im entscheidenden Moment nicht über die Technik nachdenken zu müssen.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen mit Sonnenblumen spielen im Sommer

Der entscheidende Moment ist flüchtig: Um die blitzschnellen Bewegungen eines Eichhörnchens gestochen scharf einzufrieren, ist eine kurze Verschlusszeit unerlässlich. Beginnen Sie bei mindestens 1/800 Sekunde, aber für springende oder rennende Tiere sind 1/1250s oder kürzer oft die bessere Wahl. Eine höhere ISO-Einstellung bei gutem Licht ist ein kleiner Preis für absolute Schärfe.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen Pilz gefunden tolles Foto

Wussten Sie, dass Grauhörnchen sich an den Standort von Tausenden vergrabener Nüsse erinnern können, oft noch Monate später? Diese Intelligenz macht ihre Beobachtung so faszinierend.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen Beeren schmecken gut

Der Autofokus ist Ihr wichtigster Verbündeter. Vergessen Sie den manuellen Fokus, wenn die Tiere in Bewegung sind. Moderne Kameras bieten dafür spezielle Modi:

  • AF-C (Continuous Autofocus) / AI Servo: In diesem Modus verfolgt die Kamera das sich bewegende Eichhörnchen kontinuierlich, solange Sie den Auslöser halb gedrückt halten.
  • Tieraugen-AF: Funktionen wie bei den Sony Alpha- oder Canon EOS R-Systemen sind revolutionär. Die Kamera erkennt das Auge des Tieres und hält den Fokus genau dort.
Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen Wasser trinken

Telezoom oder lichtstarke Festbrennweite?

Ein Telezoom-Objektiv wie ein Sigma 150-600mm bietet maximale Flexibilität, um auf verschiedene Distanzen zu reagieren, ohne sich bewegen zu müssen. Eine Festbrennweite, zum Beispiel ein 300mm f/4, ist oft leichter, unauffälliger und bietet eine etwas höhere Bildqualität und bessere Lichtstärke. Die Wahl hängt davon ab, ob Sie Mobilität oder die bestmögliche Freistellung bei schwachem Licht priorisieren.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen im Frühling zwischen blühenden Zweigen spielen

Stativ: Bietet maximale Stabilität, ist aber sperrig und unflexibel, wenn Sie schnell die Position wechseln müssen.

Bohnensack: Die Geheimwaffe für die Froschperspektive! Legen Sie ihn auf den Boden oder einen Baumstumpf. Er stabilisiert die Kamera perfekt auf Augenhöhe mit dem Eichhörnchen und dämpft Vibrationen exzellent.

Für die Bodenperspektive ist der Bohnensack oft die überlegene, praktischere Wahl.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen zwei kleine Buschschwänzer Hagebuttenzweige

Eichhörnchen besitzen ein exzellentes peripheres Sehen, um Feinde frühzeitig zu erkennen. Sie sehen Bewegungen, bevor sie Details wahrnehmen.

Das bedeutet für Sie: Langsame, bedachte Bewegungen sind entscheidend. Tragen Sie gedeckte Kleidung in Erdtönen (Grün, Braun, Grau). Eine einfache Tarnjacke von Marken wie Pinewood oder Deerhunter kann den Unterschied machen, ob Sie als Teil der Landschaft oder als Bedrohung wahrgenommen werden.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen im Winter etwas Sonne getrocknete Pflanze
  • Gestochen scharfe Bilder, selbst bei längeren Belichtungszeiten.
  • Kein Verwackeln durch das Drücken des Auslösers.
  • Die Möglichkeit, sich von der Kamera zu entfernen und das Tier nicht zu stören.

Das Geheimnis? Ein einfacher Funk- oder Kabelfernauslöser. Alternativ bieten die meisten Kameras heute eine App-Steuerung über das Smartphone – perfekt, um aus einem kleinen Versteck heraus zu agieren.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen weiße Rose im Schnee
Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen unter einem großen Pilz knabbern

Gehen Sie in die Knie! Eine der wirkungsvollsten Regeln der Tierfotografie ist es, dem Motiv auf Augenhöhe zu begegnen. Bilder, die von oben herab aufgenommen werden, wirken distanziert. Wenn Sie sich jedoch auf den Boden legen, schaffen Sie eine intime Verbindung und ziehen den Betrachter direkt in die Welt des kleinen Waldbewohners hinein.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen frei spielen ohne Ende in der Natur

Wenn Sie anfüttern, um die Tiere anzulocken, tun Sie es verantwortungsvoll:

  • Geeignet: Walnüsse, Haselnüsse, Sonnenblumenkerne (alles ungesalzen!), kleine Apfel- oder Karottenstücke.
  • Ungeeignet: Mandeln (enthalten Blausäure-Vorstufen), Erdnüsse (oft schimmelanfällig), Brot oder verarbeitete Lebensmittel.
  • Grundregel: Nur so viel füttern, wie sofort gefressen wird, um keine Krankheiten zu verbreiten.
Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen weiße Blume Interesse daran zeigen

Der unsichtbare Fotograf: Das klassische

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen weiße Rosen im Schnee

Wie nah ist zu nah?

Jedes Tier hat eine individuelle Fluchtdistanz. Achten Sie auf die Körpersprache: Ein entspanntes Hörnchen frisst und putzt sich. Ein gestresstes Tier erstarrt, wippt nervös mit dem Schwanz oder stößt Warnrufe aus. Sobald Sie diese Zeichen sehen, haben Sie seine Komfortzone verletzt. Ziehen Sie sich langsam zurück. Ein gutes Teleobjektiv ist immer besser als ein gestörtes Tier.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen rote Beeren im Winter

Die zauberhaften Bilder des Fotografen Geert Weggen, die Sie in dieser Galerie sehen, sind keine reinen Zufallstreffer. Sie entstehen oft in einem sorgfältig gestalteten Außenbereich. Er nutzt winzige, natürlich wirkende Requisiten, versteckt Futter darin und wartet mit der Kamera auf einem Stativ und Fernauslöser. Diese Methode erlaubt es ihm, die Komposition und das Licht perfekt zu kontrollieren und so jene märchenhaften Interaktionen zu inszenieren.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen typische Körperposition

Serienaufnahme L (Low): Ideal, um eine Fress- oder Putzsequenz mit leichten Bewegungsänderungen festzuhalten, ohne Tausende von fast identischen Bildern zu produzieren.

Serienaufnahme H (High): Unverzichtbar für den Sprung von Ast zu Ast. Aktivieren Sie den schnellsten Modus Ihrer Kamera (z.B. 20 Bilder/Sek.), um die eine perfekte Millisekunde in der Luft zu erwischen.

Passen Sie die Geschwindigkeit an die Aktion an, um Ihre Speicherkarte zu schonen.

Eichhörnchen fotografieren Geert Weggen mit zwei Sonnenblumen spielen

Das Licht ist Ihr Pinsel. Die schönsten Porträts entstehen oft nicht in der prallen Mittagssonne, sondern im weichen, warmen Licht der Morgen- oder Abenddämmerung.

  • Goldene Stunde: Die erste Stunde nach Sonnenaufgang und die letzte vor Sonnenuntergang taucht die Szene in magisches, goldenes Licht.
  • Gegenlicht: Fotografieren Sie gegen die tiefstehende Sonne, um die Konturen des Fells und der Pinselohren leuchten zu lassen.
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Fokus-Falle: Das Auge muss scharf sein! In der Porträtfotografie gilt die Regel, dass die Augen immer scharf sein müssen – das gilt auch für Tiere. Eine unscharfe Nase ist verzeihlich, ein unscharfes Auge nicht. Verwenden Sie den kleinstmöglichen AF-Punkt und platzieren Sie ihn präzise auf dem Auge des Eichhörnchens. Wenn Ihre Kamera einen Tieraugen-Autofokus hat, aktivieren Sie ihn unbedingt!

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  • Schwanz abgeschnitten: Der buschige Schwanz ist ein wesentliches Merkmal. Achten Sie darauf, dass er vollständig im Bild ist.
  • Toter Raum: Lassen Sie dem Eichhörnchen Platz in Blick- oder Laufrichtung. Das erzeugt Dynamik und wirkt natürlicher.
  • Unruhiger Hintergrund: Ein heller Ast direkt hinter dem Kopf kann das ganze Bild ruinieren. Ändern Sie Ihre Position leicht, um einen ruhigeren Hintergrund zu finden.

Ein Eichhörnchen kann aus dem Stand über zwei Meter hoch und bis zu sechs Meter weit springen, wobei es seinen Schwanz zum Steuern nutzt.

Um solch einen Sprung festzuhalten, müssen Sie antizipieren. Beobachten Sie die

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.