Dein Baumhaus-Traum: So baust du es sicher und stabil – Der Profi-Guide ohne Blabla
Fast jeder von uns hatte doch diesen Traum als Kind, oder? Ein eigenes kleines Reich oben in den Ästen, ein geheimes Versteck, wo die Erwachsenen keinen Zutritt hatten. Ich hatte das Glück, mein erstes Baumhaus noch mit meinem Vater zusammenzimmern zu dürfen. Es war krumm, es war einfach, aber es war unser Projekt und es war bombenfest. Diese Erfahrung hat mich irgendwie nie losgelassen und war sicher ein Grund, warum ich später ins Handwerk gegangen bin.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das A und O: Welcher Baum darf es denn sein?
- 2 Das Herzstück: Wie die Last sicher in den Baum kommt
- 3 Befestigung für Profis: So geht’s richtig (und baumfreundlich)
- 4 Die Konstruktion: Vom Balken zur fertigen Hütte
- 5 Sicherheit zuerst! Geländer, Aufstieg und der Papierkram
- 6 Fazit: Ein Projekt mit Herz und Hirn
- 7 Bildergalerie
Heute, nach unzähligen Berufsjahren, sehe ich viele Baumhäuser. Manche sind echte Meisterwerke, bei denen einem das Herz aufgeht. Andere, und das sage ich ganz ehrlich, sind tickende Zeitbomben. Wenn ich heute für meine eigenen Enkel plane, dann steht eine Sache über allem: Sicherheit. Ein Baumhaus ist kein Wegwerf-Spielzeug, es ist ein richtiges kleines Bauwerk, das Stürmen, Regen und einer Horde tobender Kinder standhalten muss. Es geht nicht darum, ein paar Bretter an einen Baum zu nageln. Es geht um Respekt vor dem Baum, ein bisschen Physik und saubere Arbeit. Also, krempeln wir die Ärmel hoch – ich zeig dir, worauf es wirklich ankommt.

Das A und O: Welcher Baum darf es denn sein?
Alles fängt mit dem Baum an. Er ist dein Fundament, dein Träger und dein stiller Partner im Projekt. Wählst du hier falsch, ist die ganze Mühe umsonst. Nicht jeder Baum, egal wie groß er aussieht, ist geeignet. Man lernt mit der Zeit, Bäume zu „lesen“ – ihre Rinde, wie die Äste wachsen, wie sie im Gelände stehen. All das verrät viel über ihre Gesundheit.
Die Champions League der Baumarten
Wir brauchen Bäume mit starkem, hartem Holz und einer robusten Verästelung. Meine absoluten Favoriten für unsere Breitengrade sind:
- Eiche: Der unangefochtene König. Extrem stark, unglaublich langlebiges Holz und eine Aststruktur, auf die man bauen kann. Eine gesunde Eiche ist die absolute Top-Wahl.
- Buche: Sehr hartes Holz und eine glatte Rinde, die Schädlingen kaum eine Chance gibt. Buchen wachsen oft kerzengerade und bieten super Ankerpunkte.
- Linde: Ein klassischer Hofbaum. Das Holz ist etwas weicher, aber unheimlich zäh. Linden können uralt werden und massive Stämme entwickeln, die enorme Lasten tragen.
- Kräftige Nadelhölzer (Kiefer, Lärche): Können auch funktionieren, wenn sie wirklich alt, dick und gesund sind. Ihr Harz ist ein super natürlicher Holzschutz. Trotzdem, mein Herz schlägt eher für Laubbäume.

Finger weg von diesen Bäumen!
Manche Baumarten sind leider ungeeignet. Ihr Holz ist zu weich, sie wurzeln zu flach oder brechen im Sturm wie Streichhölzer.
- Birke: Sieht toll aus, keine Frage. Aber ihr Holz ist nicht sehr dauerhaft und viel zu flexibel.
- Pappel & Weide: Wachsen zwar rasant, aber ihr Holz ist butterweich und bricht extrem leicht. Ein absolutes No-Go für tragende Konstruktionen.
- Obstbäume: Sind meistens zu klein und werden zu oft beschnitten, was ihre natürliche Stabilität schwächt.
Der Gesundheitscheck: Wann der Profi ran muss
Bevor du auch nur eine Schraube kaufst, musst du deinen Baum auf Herz und Nieren prüfen. Gibt es Faulstellen? Siehst du Pilze am Stamm? Hängen große, trockene Äste in der Krone? Das sind alles Warnsignale. Aber Achtung! Auch das geübte Auge sieht nicht alles.
Und hier kommt mein wichtigster Rat, wirklich: Investiere das Geld in einen zertifizierten Baumpfleger. Rechne mal mit 150 bis 300 Euro für eine professionelle Begutachtung. Der Experte kann mit speziellen Verfahren feststellen, ob der Baum vielleicht von innen hohl ist (Kernfäule). Ich hab mal eine Anfrage abgelehnt, weil mir eine riesige Buche komisch vorkam. Der später gerufene Experte hat genau das festgestellt – das Baumhaus wäre nach wenigen Jahren mit dem ganzen Ast abgebrochen. Diese Expertise ist keine Option, sie ist eine Versicherung. Wo du einen findest? Such einfach online nach „FLL-zertifizierter Baumkontrolleur“ in deiner Region.

Als Faustregel gilt: Der Stammdurchmesser auf Brusthöhe sollte mindestens 40-50 cm betragen. Das ist mein persönliches Minimum für eine kleine, einfache Plattform.
Das Herzstück: Wie die Last sicher in den Baum kommt
Jetzt wird’s ein bisschen technisch, aber glaub mir, das ist der wichtigste Teil. Ein Baum ist kein Betonpfeiler. Er lebt, er wird jedes Jahr dicker und er bewegt sich im Wind. Eine falsche Befestigung kann den Baum langsam umbringen und dein Baumhaus instabil machen.
Warum du einen Baum niemals umklammern darfst
Ich sehe es leider immer wieder: Leute, die Balken mit Gewindestangen quer durch den Stamm jagen oder dicke Ketten um den Baum spannen. Das ist das Schlimmste, was du tun kannst! Der Baum wächst im Umfang, jedes Jahr ein kleines bisschen. Eine feste Umschlingung wirkt wie eine Schlinge und schneidet die lebenswichtigen Leitungsbahnen direkt unter der Rinde ab. Der Baum verhungert quasi oberhalb dieser Stelle. Das ist so, als würdest du dir einen Gürtel jeden Tag ein Loch enger schnallen.

Befestigung für Profis: So geht’s richtig (und baumfreundlich)
Um die Last sicher ins starke Kernholz zu leiten und dem Baum gleichzeitig seine Bewegungsfreiheit zu lassen, nutzen Profis spezielle Systeme. Die sind nicht ganz billig, aber jeden einzelnen Cent wert.
Die Wunderwaffe: Die Baumhausschraube (TAB)
Die „Treehouse Attachment Bolt“ (TAB), oder einfach Baumhausschraube, ist eine massive Spezialschraube aus Stahl. Ihr Geheimnis: Sie hat ein grobes Gewinde, das sich tief ins tragfähige Kernholz schneidet, und einen viel dickeren Schaft, der aus dem Baum herausragt. Dieser Schaft wirkt wie ein künstlicher, superstarker Ast, auf dem die Konstruktion des Baumhauses aufliegt.
So eine Schraube ist kein Schnäppchen, je nach Größe und Hersteller liegst du gut und gerne zwischen 80 € und 200 € pro Stück. Aber an der Sicherheit spart man nicht! Gute Schrauben findest du bei spezialisierten Online-Shops für Baumhausbedarf. Finger weg von billigen Nachbauten ohne Prüfzertifikat!
Das Geniale daran ist die Möglichkeit der „gleitenden Lagerung“. Stell dir vor, der Hauptträger deines Baumhauses liegt nicht festgeschraubt auf dem Schaft, sondern in einer Art offenem Stahlschuh, der auf dem Schaft ruht. So kann sich der Baum im Wind bewegen und leicht hin und her schwanken, ohne dass die Kräfte die Konstruktion zerreißen. Das Haus „atmet“ mit dem Baum mit.

Die Montage: Nichts für den Akkuschrauber
Die Dinger zu montieren, erfordert Kraft und Präzision. Du brauchst eine bärenstarke Bohrmaschine, einen langen Schlangenbohrer (z. B. 32 mm für den Schaft, 18 mm fürs Gewinde) und zum Eindrehen einen massiven Drehmomentschlüssel oder einen speziellen Eindrehhebel. Das Loch muss absolut gerade sein. Das ist definitiv kein Job für den kleinen Akkuschrauber von nebenan.
Die Alternative: Bauen auf Stelzen
Wenn dein Baum nicht stark genug ist oder du ihn einfach gar nicht anbohren möchtest, gibt es eine super Alternative: Das Baumhaus wird auf Pfosten gebaut, die fest im Boden verankert sind. Der Baum wächst dann einfach durch ein Loch in der Terrasse oder sogar mitten durchs Haus. Technisch ist das dann eher ein „Haus am Baum“, aber es ist extrem sicher und die schonendste Methode überhaupt. Der Aufwand für die Fundamente ist aber nicht zu unterschätzen – die müssen mindestens 80 cm tief in die Erde, damit der Frost sie nicht anhebt.

Die Konstruktion: Vom Balken zur fertigen Hütte
Sobald die Ankerpunkte sitzen, geht die eigentliche Zimmererarbeit los. Die Unterkonstruktion ist das Fundament in der Luft und trägt später alles. Hier nehme ich am liebsten Konstruktionsvollholz (KVH) aus Lärche oder Douglasie. Die sind von Natur aus viel wetterfester als Fichte. Für eine kleine Plattform von 3×3 Metern würde ich niemals Balken unter 8×16 cm nehmen.
Ganz wichtig: Denk in Dreiecken! Jedes Viereck ist wackelig. Erst diagonale Streben machen die Konstruktion steif und leiten die Kräfte sicher ab. Und bitte, nimm anständige Schrauben, keine Nägel. Schrauben halten auf Zug, Nägel rutschen raus.
Ein kleiner Zeitplan: Als geübter Heimwerker solltest du für die reine Plattform (ca. 3×3 Meter) ruhig ein volles Wochenende einplanen. Also eher 2-3 Tage, wenn alles glattläuft.
Konstruktiver Holzschutz: Schlau bauen statt ständig streichen
Der beste Holzschutz ist immer der, der das Holz gar nicht erst nass werden lässt. Chemie ist immer nur die zweite Wahl.

- Boden: Verlege die Dielen immer mit einer kleinen Fuge (ca. 5-8 mm). So läuft Wasser sofort ab und die Luft kann zirkulieren. Geriffelte Dielen sind bei Nässe rutschfester!
- Wände: Eine klassische Stülp- oder Boden-Deckel-Schalung leitet Regenwasser perfekt nach unten ab. Lass dahinter immer einen Luftspalt, damit alles gut trocknen kann.
- Dach: Ein ordentliches Gefälle (mindestens 15 Grad) und ein großer Dachüberstand sind Pflicht. Das schützt die Wände und hält den Regen fern.
Sicherheit zuerst! Geländer, Aufstieg und der Papierkram
Dieser Teil ist mir persönlich am allerwichtigsten. Ein Sturz aus drei Metern Höhe kann böse enden. Hier gibt es keine Kompromisse.
Die Top 3 Fehler, die immer wieder gemacht werden:
- Den Baum falsch einschätzen: Zu schwach, zu krank oder einfach die falsche Art.
- Den Baum erwürgen: Feste Umschlingungen oder starre Bolzen statt professioneller, beweglicher Systeme.
- Beim Geländer sparen: Zu niedrig, zu wackelig oder mit waagerechten Sprossen, die zum Klettern einladen (Leitereffekt!).
Ein Geländer muss mindestens 90 cm hoch sein und so stabil, dass sich auch ein Erwachsener dagegenlehnen kann. Der Abstand zwischen senkrechten Stäben darf nicht größer als 12 cm sein, damit kein Kinderkopf durchpasst. Eine wackelige Strickleiter ist keine Option! Der sicherste Zugang ist eine feste Treppe mit Handlauf.

Übrigens: Ein kleines Spiel-Baumhaus braucht meist keine Genehmigung. Sobald es aber größer wird oder auf Stelzen steht, könnte es genehmigungspflichtig sein. Die Regeln sind überall anders. Ein kurzer, freundlicher Anruf beim örtlichen Bauamt klärt das und erspart dir eine Menge Ärger.
Fazit: Ein Projekt mit Herz und Hirn
Ein Baumhaus zu bauen ist eines der schönsten Projekte überhaupt. Es verbindet dich mit der Natur und lässt einen Kindheitstraum wahr werden. Aber es ist eben auch ein Projekt, das Verantwortung verlangt.
Nimm dir Zeit für die Planung. Sparen am falschen Ende, besonders bei der Befestigung und der Stabilität, kann fatale Folgen haben. Wenn du dir unsicher bist, frag einen Profi. Ein gut gebautes Baumhaus ist mehr als nur eine Hütte in den Ästen. Es ist ein sicherer Hafen für Abenteuer und ein Ort, der mit dem Baum wächst und vielleicht sogar noch deinen Enkeln Freude bereitet. Wenn du es richtig anpackst, schaffst du etwas, das bleibt.

Bildergalerie



Brauche ich für mein Baumhaus eine Baugenehmigung?
Eine Frage, die oft übersehen wird. Die Antwort ist ein klares „Es kommt darauf an“. In Deutschland variieren die Bauordnungen je nach Bundesland und Gemeinde. Kleine, reine Spielhäuser für Kinder sind oft genehmigungsfrei. Sobald Ihr Projekt aber eine bestimmte Größe überschreitet, als Aufenthaltsraum dient oder gar über Nacht genutzt werden soll, wird es komplizierter. Ein kurzer, freundlicher Anruf beim örtlichen Bauamt schafft Klarheit, bevor Sie die erste Schraube ansetzen – und erspart potenziell teuren Ärger.


Der Baum ist kein starres Gerüst, sondern ein lebendiger Organismus. Die größte Herausforderung beim Baumhausbau ist es, seine Bewegungen und sein Wachstum über Jahrzehnte vorauszusehen.
Das bedeutet konkret: Starre Verbindungen, die den Stamm umschließen, sind tabu. Sie würden den Baum auf Dauer „erwürgen“. Professionelle Systeme wie die von „Garnier Limb“ oder speziell angefertigte Baumhausschrauben (Treehouse Attachment Bolts, kurz TABs) werden in den Kern des Baumes gebohrt und ermöglichen es der Struktur, sich mit dem Baum zu bewegen, ohne ihn zu schädigen.


Der Boden, der den Unterschied macht: Bei der Wahl des Terrassenholzes für die Plattform entscheidet sich, wie lange Sie Freude an Ihrem Rückzugsort haben. Zwei Hölzer haben sich hier besonders bewährt:
- Sibirische Lärche: Aufgrund ihres hohen Harzgehalts ist sie von Natur aus extrem witterungsbeständig und resistent gegen Pilzbefall. Sie entwickelt mit der Zeit eine wunderschöne silbergraue Patina.
- Douglasie: Ein heimisches Nadelholz, das ebenfalls sehr robust und langlebig ist. Es ist etwas günstiger als Lärche und besticht durch seine warme, rötliche Färbung.


Das Geheimnis liegt in der Schraube: Verzinkte Schrauben sind gut, aber für ein Projekt, das Jahrzehnte überdauern soll, sind Schrauben aus Edelstahl A2 oder A4 die wahre Profi-Wahl. Sie rosten nicht – niemals. Das verhindert nicht nur unschöne Rostflecken auf dem Holz, sondern garantiert auch, dass die Verbindungen auch nach Jahren im Freien ihre volle Festigkeit behalten. Eine Investition, die sich in puncto Sicherheit und Langlebigkeit absolut auszahlt.


- Ein magisches Lichtspiel am Abend
- Schutz vor Regen, ohne den Blick in die Kronen zu verlieren
- Ein Gefühl von Leichtigkeit und Offenheit
Die Lösung? Transparente Dacheindeckungen. Statt klassischer Dachpappe oder Ziegeln bieten sich Stegplatten oder Wellplatten aus Polycarbonat (z.B. von Makrolon®) an. Sie sind leicht, extrem schlagfest, UV-beständig und lassen das Baumhaus innen hell und freundlich wirken, selbst an grauen Tagen.


Statistisch gesehen legt ein gesunder Baum pro Jahr zwischen 2 und 5 cm an Stammumfang zu.
Das klingt nach wenig, aber über ein Jahrzehnt summiert sich das! Wenn Ihre Trägerbalken fest am Stamm anliegen, wird der Baum sie langsam, aber mit unvorstellbarer Kraft zerquetschen oder in seine Rinde einwachsen lassen. Planen Sie deshalb immer einen Abstandshalter oder gleitende Konsolen ein, die dem Dickenwachstum des Stammes Raum geben.


Wie kommt man am besten nach oben?
Strickleiter: Der Klassiker für Abenteurer. Sie ist günstig, schnell montiert und unterstreicht den rustikalen Charme. Nachteil: Für kleinere Kinder oder wenn man mal etwas transportieren möchte, ist sie unsicher und unpraktisch.
Feste Treppe: Die sicherste und komfortabelste Variante. Sie ermöglicht einen leichten Aufstieg für alle Altersklassen und ist stabil. Sie benötigt allerdings mehr Material, Platz und eine solide Verankerung am Boden. Ein guter Kompromiss kann eine steile Spartreppe sein.


- Der jährliche Sicherheits-Check:
- Verbindungen: Sitzen alle Schrauben und Bolzen noch fest?
- Holz: Gibt es morsche oder rissige Stellen, besonders an tragenden Teilen?
- Geländer: Ist es noch stabil und hoch genug? Ein kräftiger Rütteltest gibt Aufschluss.
- Zugang: Sind die Stufen der Treppe oder die Sprossen der Leiter intakt?
- Baumgesundheit: Hat der Baum tote Äste entwickelt, die zur Gefahr werden könnten?


Inspiration von den Meistern: Wenn Sie sehen wollen, was architektonisch in den Baumwipfeln möglich ist, schauen Sie sich die Projekte von „Baumraum“ an. Das deutsche Architekturbüro hat den modernen Baumhausbau revolutioniert. Ihre Designs kombinieren oft runde Formen, große Glasflächen und hochwertige Materialien zu schwebenden Skulpturen, die sich perfekt in die Natur einfügen. Eine unendliche Quelle der Inspiration!


Unterschätzen Sie niemals die Last! Ihr Baumhaus muss nicht nur sein Eigengewicht tragen. Denken Sie an das Gewicht von Freunden, Möbeln und vor allem an die Schneelast im Winter. Eine 30 cm hohe, nasse Schneedecke kann schnell mehrere hundert Kilo pro Quadratmeter wiegen. Die Dimensionierung der Trägerbalken und der Verankerungspunkte sollte diese potenziellen Maximallasten immer berücksichtigen.


Der Traum vom Baumhaus ist international. In Japan gibt es den Teahouse Tetsu von Terunobu Fujimori, in Schweden das futuristische „Mirrorcube“ des Treehotels – die Ideen sind grenzenlos.


Die richtige Oberflächenbehandlung schützt das Holz und bewahrt seine Schönheit. Statt deckender Lacke, die abblättern können, sollten Sie auf offenporige Öle und Lasuren setzen. Produkte auf Naturölbasis, wie die von Osmo oder Livos, dringen tief ins Holz ein, schützen es von innen gegen Feuchtigkeit und lassen es trotzdem atmen. Das Ergebnis ist ein langlebiger Schutz, der die natürliche Maserung des Holzes wunderschön betont.



Ein kleiner Trick mit großer Wirkung: Montieren Sie die Dielen des Bodens nicht press aneinander, sondern mit einer kleinen Fuge von 5-8 mm. Das hat zwei entscheidende Vorteile: Regenwasser kann sofort ablaufen und staut sich nicht, was Fäulnis verhindert. Außerdem kann das Holz bei Feuchtigkeitsschwankungen arbeiten, ohne dass sich die Dielen nach oben wölben.


Was, wenn mein Wunschbaum keinen idealen Ast für die Auflage hat?
Kein Problem! Man muss die Plattform nicht zwingend auf Ästen ablegen. Die professionellste Methode ist die freitragende Konstruktion. Dabei wird die gesamte Last über spezielle Baumhausschrauben (TABs) in den Stamm geleitet. Die Plattform „schwebt“ dann quasi am Stamm, ohne auf Ästen aufzuliegen. Das gibt maximale Flexibilität bei der Platzierung und schont die Aststruktur des Baumes.


Tipp für den Innenraum: Sperrholz aus Pappel ist eine exzellente Wahl für die Innenverkleidung. Es ist extrem leicht, was das Gesamtgewicht des Baumhauses reduziert, gleichzeitig aber sehr stabil. Die helle, ruhige Oberfläche lässt den kleinen Raum größer und freundlicher wirken und kann nach Belieben gestrichen oder naturbelassen werden.


- Falsche Befestigung: Direktes Nageln oder Bolzen durch den Baum ohne Abstandshalter.
- Keine Dynamik: Eine starre Verbindung zwischen zwei Bäumen oder einem Baum und dem Boden ignoriert, dass sich Bäume im Wind bewegen.
- Wasserfallen: Waagerechte Flächen, auf denen sich Wasser sammeln kann, führen unweigerlich zu Fäulnis. Jede Oberfläche sollte ein leichtes Gefälle haben!


Denken Sie an die kleinen Details, die das Baumhaus erst richtig magisch machen. Ein einfacher Flaschenzug mit einem Korb ist nicht nur ein lustiges Spielzeug, um Proviant nach oben zu befördern, sondern auch ein praktisches Werkzeug. Er erspart das mühsame Hochtragen und macht den geheimen Rückzugsort noch authentischer.


Die Höhe des Geländers ist kein Detail, sondern ein zentrales Sicherheitselement. Orientieren Sie sich an den Vorschriften für Balkongeländer: Eine Höhe von mindestens 90 cm, in manchen Bundesländern bei größeren Höhen sogar 110 cm, ist Pflicht. Die vertikalen Streben sollten zudem so eng sein, dass kein Kinderkopf hindurchpasst – ein Abstand von maximal 12 cm ist hier der Richtwert.


Ein Baumhaus ist eine Investition in die Kindheit – und die Erinnerungen daran sind unbezahlbar.


Budget-Tipp: Upcycling! Ein Baumhaus muss nicht aus neuem Holz gebaut werden. Gut erhaltene Paletten (achten Sie auf das „HT“-Zeichen für hitzebehandelt, nicht chemisch behandelt!) oder altes Holz von einem abgerissenen Schuppen können eine fantastische Ressource sein. Alte Fenster vom Sperrmüll oder aus Kleinanzeigen verleihen dem Projekt einen einzigartigen, persönlichen Charme und schonen den Geldbeutel.


Wind ist eine unsichtbare Kraft, die man einkalkulieren muss.
Ein Baumhaus in der Krone wirkt wie ein Segel. Je höher es gebaut ist, desto stärker sind die Windkräfte und die Schwankungen des Baumes. Eine leichte, aber stabile Bauweise ist daher essenziell. Vermeiden Sie schwere Materialien wie Ziegel oder Beton und setzen Sie auf eine flexible Holzrahmenkonstruktion, die die Bewegungen des Baumes mitmachen kann, ohne zu brechen.


Rund oder eckig? Lassen Sie die Form des Baumes die Form des Hauses inspirieren. Ein Baum mit einer breiten, ausladenden Krone lädt zu einer umlaufenden Terrasse ein. Ein hoher, schlanker Stamm passt vielleicht besser zu einem turmartigen Design. Arbeiten Sie mit dem Baum, nicht gegen ihn. Die schönsten Baumhäuser sind die, die aussehen, als wären sie organisch aus dem Baum herausgewachsen.


- Extrem haltbar, auch bei Erdkontakt
- Natürlicher Schutz gegen Insekten und Pilze
- Ein wunderschönes, edles Holz
Das Geheimnis? Robinienholz. Es wird auch „falsche Akazie“ genannt und ist eines der dauerhaftesten Hölzer Europas (Resistenzklasse 1). Es eignet sich perfekt für die Unterkonstruktion oder für Stützen, die im Boden verankert werden müssen. Es ist zwar härter zu bearbeiten, aber seine Langlebigkeit ist unübertroffen.


Nachtzauber: Mit der richtigen Beleuchtung wird das Baumhaus auch nach Sonnenuntergang zum magischen Ort. Statt aufwendiger 230V-Installationen sind Solarleuchten oder LED-Lichterketten mit Batteriebetrieb eine einfache und sichere Lösung. Warmweißes Licht schafft eine gemütliche Atmosphäre, die von außen geheimnisvoll durch die Bäume schimmert.

Holz vs. Metallverbinder: Während traditionelle Zimmermannsverbindungen wie Zapfen und Verblattungen wunderschön aussehen, sind moderne Stahlverbinder (Winkel, Balkenschuhe) für den Laien oft einfacher und sicherer zu montieren. Eine Kombination aus beidem kann das Beste aus beiden Welten vereinen: Sichtbare Hauptträger mit klassischen Verbindungen und verdeckte Bereiche mit praktischen Metallverbindern von Marken wie Simpson Strong-Tie.




