Es werde Licht: Die Geschichte der Kerze
Kerzen dienen uns heute zur Schaffung einer gemütlichen oder romanischen Atmosphäre. In früheren Jahren waren Sie jedoch oft die einzige Lichtquelle überhaupt. Wobei wir uns die Kerzen von damals nicht wie heutige Kerzen vorstellen dürfen – aber dazu später mehr.
Erste Kerzen vor rund 5.000 Jahren
Steinschalen mit flüssigem Talg und einem darin schwimmenden Docht wurden wohl schon vor rund 40.000 Jahren eingesetzt, um die Nacht etwas zu erhellen. Erste Kerzen im eigentlichen Sinne gab es aber erst vor rund 5.000 Jahren.
Hierbei waren unterschiedliche Völker auch unterschiedlich kreativ, je nachdem, welche Rohstoffe sie zur Verfügung hatten. Die beiden Hauptmaterialien waren Rindertalg und Wachse aus Samen und Früchten, die jeweils mit einem Docht aus Reispapier oder auch Stroh oder Hanf verwendet wurden.
Moderne Kerzen dank der Römer
Kerzen, die am ehesten an unsere heutigen Kerzen erinnern, wurden aber erst zu Zeiten der Römer entwickelt, die die Technik bis hin zu Bienenwachskerzen perfektionierten. Bereits bei den Römern, aber auch in den Jahrhunderten danach blieben Bienenwachskerzen jedoch zumeist der Kirche und vermögenden Bürgern vorbehalten. Das einfache Volk musste sich noch bis ins 15. Jahrhundert mit Kerzen aus Rinder- oder Hammeltalg zufriedengeben. Diese rochen und rußten jedoch sehr stark.
Ab dem 18. Jahrhundert wurde Walrat für weiße Kerzen verwendet
Kerzen waren bis in 18. Jahrhundert nicht wirklich weiß. Nun gab es aber einen neu gefundenen Rohstoff, der die Herstellung weißer Kerzen ermöglichte. Allerdings war der Rohstoff so selten und kostspielig, dass nur die vermögendsten Leute sich diese Kerzen leisten konnten. Die Rede ist von Kerzen aus Walrat, eine wachsartige Substanz aus Kopf von Pottwalen.
Erste Stearinkerzen im 19. Jahrhundert
Es sollte ein weiteres Jahrhundert dauern, bis die ersten Stearinkerzen in Frankreich auf den Markt kamen. Auch heute noch bestehen die meisten Kerzen zu einem Teil aus Stearin und zu zwei Teilen aus Paraffin (ein Stoff, der aus Erdöl gewonnen wird).
Aktuell: Rückbesinnung auf natürliche Materialien
In den letzten Jahren sind Paraffinkerzen in die Kritik geraten, da auch sie als Grundlage Erdöl haben. Immer mehr geht der Trend zu hochwertigen Bienenwachskerzen oder auch Kerzen aus Sojawachs. Gerade letztere sind eine hervorragende Alternative auch für Veganer, die ansonsten alle tierischen Produkte, also auch Bienenwachs, ablehnen.
Wenn Sie die Möglichkeit haben im Großhandel Wohnaccessoires einzukaufen, werden Sie feststellen, dass auch hier immer mehr auf diese natürlichen Rohstoffe ausgewichen wird. Derzeit sind diese Materialien aber noch deutlich teurer als herkömmliche Kerzen und so werden beide Arten sicher noch viele Jahre nebeneinander auf dem Markt sein.
Der Kerzen Großhandel konzentriert sich jedoch immer mehr auf nachhaltige Produkte und Konsumenten sind durchaus bereit, hierfür mehr Geld auszugeben. Dies ist insgesamt eine spannende und interessante Entwicklung. Weg von Billig und “Geiz ist geil” hin zu einem bewussteren Einkauf mit der Umwelt und dem Gedanken der Nachhaltigkeit im Hinterkopf.
Ob es dabei um Teelichter geht, um Stabkerzen, Stumpenkerzen, lange, kleine oder große Kerzen spielt überhaupt keine Rolle. Auf die Natürlichkeit kommt es an und ganz sicher wird dieser Trend sich noch weiter beschleunigen.