Dein perfekter Osterstrauß: Insider-Tipps, die wirklich funktionieren
Ganz ehrlich? Lange bevor der erste Schokohase im Regal steht, riecht es bei mir schon nach Frühling. Aber nicht künstlich nach Raumspray, sondern so richtig echt – nach feuchter Rinde und frischem Holz. Das ist der Moment, in dem die ersten Zweige für den Osterstrauß ins Haus kommen. Ein Brauch, der total tief in unserer Kultur verankert ist, oder?
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Die Grundlage: Welche Zweige eignen sich WIRKLICH?
- 0.2 Das Handwerk: Die Technik für einen langlebigen Strauß
- 0.3 Die Gestaltung: Schmücken mit Maß und Ziel
- 0.4 Hilfe! Was tun, wenn’s nicht klappt?
- 0.5 Für Fortgeschrittene: Zweige plus Schnittblumen
- 0.6 Dein Spickzettel für den perfekten Osterstrauß
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Aber wie so oft steckt im scheinbar Einfachen eine ganze Menge Wissen. Es geht eben nicht nur darum, ein paar Äste in eine Vase zu pferchen. Es geht um das perfekte Timing, den sauberen Schnitt und die Pflege danach. Als Gärtner mit ein paar Jahrzehnten Erfahrung auf dem Buckel habe ich schon so ziemlich jeden Fehler gesehen (und wahrscheinlich auch selbst gemacht). Deshalb will ich hier mal aus dem Nähkästchen plaudern, damit dein Osterstrauß dieses Jahr nicht nur Deko ist, sondern ein echtes, lebendiges Stück Natur, das wochenlang Freude macht.
Die Grundlage: Welche Zweige eignen sich WIRKLICH?
Die Auswahl der Zweige ist schon die halbe Miete, wirklich. Nicht jeder Ast, der im Garten gut aussieht, macht auch im warmen Wohnzimmer eine gute Figur. Das A und O ist, dass die Pflanze eine richtige Winterruhe hinter sich hat. Sie braucht diesen Kältereiz als Signal, damit die Knospen überhaupt wissen, dass sie aufwachen dürfen. Ohne diesen Impuls bleiben die Knospen stur geschlossen, egal wie sehr du die Heizung aufdrehst.
Die Klassiker für den traditionellen Look
Birkenzweige: Die Birke ist der Inbegriff des Frühlings. Ihre zarten, hellgrünen Blättchen treiben super zuverlässig aus. Die leicht hängende Form gibt dem Strauß sofort eine lockere, natürliche Optik. Suchen Sie nach jungen, biegsamen Trieben.
Aber, und das ist wichtig: Birkenpollen sind heftige Allergene. Wenn jemand in der Familie damit zu kämpfen hat, lassen Sie die Finger davon. Ein geschwollenes Gesicht am Ostersonntag braucht kein Mensch. Es gibt so viele tolle Alternativen!
- Blühdauer im Zimmer: Die Blätter zeigen sich oft schon nach 7-10 Tagen.
- Allergie-Risiko: Sehr hoch!
- Für Haustiere: Ungiftig.
Haselnusszweige: Ähnlich wie die Birke treibt die Hasel kleine Blätter aus. Die Zweige sind aber oft etwas stabiler und geben dem Strauß ein gutes Grundgerüst. Die männlichen Blütenkätzchen sind meist schon dran. Aber auch hier gilt: Haselpollen fliegen extrem früh und können für Allergiker ein Problem sein.
- Blühdauer im Zimmer: Blätter brauchen etwa 10-14 Tage.
- Allergie-Risiko: Hoch.
- Für Haustiere: Ungiftig.
Weidenkätzchen / Palmkätzchen: Ihre samtig-weichen Kätzchen sind für viele ein Muss. Der Name „Palmkätzchen“ kommt ja daher, dass man sie früher am Palmsonntag anstelle von echten Palmwedeln genutzt hat. Hier kommt aber mein größter Appell: Bitte schneiden Sie Weiden NIEMALS einfach so in der freien Natur! Sie stehen unter Naturschutz und sind eine der allerersten und wichtigsten Futterquellen für Bienen und Hummeln. Kaufen Sie die Zweige lieber im Blumenladen oder auf dem Wochenmarkt. Da können Sie mit etwa 5 bis 10 Euro pro Bund rechnen. Dieses Geld ist gut investiert, denn die Zweige stammen aus speziellem Anbau, der die Natur nicht plündert.
- Blühdauer im Zimmer: Die Kätzchen sind ja schon dran, sie werden in der Wärme nur noch größer und „stauben“ dann gelb.
- Allergie-Risiko: Mittel bis hoch, je nach Sorte.
- Für Haustiere: Ungiftig.
Die Blüher: Endlich Farbe in der Bude
Forsythie: Das leuchtende Gelb der Forsythie schreit einfach nur „FRÜHLING!“. Sie ist super dankbar und blüht im warmen Wasser fast garantiert. Die dicken Blütenknospen sind kaum zu übersehen.
Achtung! Alle Teile der Forsythie sind leicht giftig. Das ist keine Panikmache, sondern Fakt. Wenn Sie kleine Kinder oder neugierige Haustiere (vor allem Katzen, die gern am Wasser nippen) haben, stellen Sie den Strauß absolut unerreichbar auf oder wählen Sie lieber eine andere Sorte. Sicher ist sicher.
- Blühdauer im Zimmer: Rechnen Sie mit ca. 8-12 Tagen vom Schnitt bis zur vollen Blüte.
- Allergie-Risiko: Gering.
- Für Haustiere: Leicht giftig.
Kirschzweige: Ob von der Süß- oder Zierkirsche – diese Zweige sind der Inbegriff von Ostern. Die zarten Blüten sind einfach traumhaft. Kleiner Tipp: Zweige von Zierkirschen treiben oft leichter aus als die von Obstbäumen. Der Schnitt sollte aber mit Bedacht erfolgen. Wählen Sie dünne Triebe aus, die sowieso weg müssten. Das sind oft die, die steil nach oben oder nach innen wachsen und andere Äste kreuzen. So schaden Sie dem Baum nicht.
- Blühdauer im Zimmer: Die Kirsche ist eine Diva und braucht Zeit. Planen Sie gute 2 bis 3 Wochen ein.
- Allergie-Risiko: Gering.
- Für Haustiere: Zweige und Blätter sind leicht giftig, die Kerne im Obst später sowieso.
Kornelkirsche: Das ist mein persönlicher Geheimtipp! Sie blüht noch vor der Forsythie mit unzähligen kleinen, feinen gelben Blütenbüscheln. Das wirkt viel eleganter und natürlicher. Ein Strauß nur aus Kornelkirschen ist pure Klasse und absolut sicher für alle Mitbewohner.
- Blühdauer im Zimmer: Sie ist recht schnell, oft blüht sie schon nach 7-10 Tagen.
- Allergie-Risiko: Sehr gering.
- Für Haustiere: Ungiftig.
Das Handwerk: Die Technik für einen langlebigen Strauß
Ein schöner Strauß ist kein Zufall, sondern gutes Handwerk. Die richtige Vorbereitung ist dabei viel wichtiger als die Deko, die später drankommt. Ein gut versorgter Zweig hält wochenlang, ein schlecht behandelter ist nach drei Tagen hinüber.
Der richtige Zeitpunkt und der saubere Schnitt
Schneiden Sie die Zweige an einem frostfreien Tag. Die Knospen sollten schon dick und prall sein, aber noch fest verschlossen. Das Timing ist alles: Schauen Sie auf die Blühdauer der jeweiligen Sorte und rechnen Sie von Ostern zurück. Für Kirschzweige bedeutet das, schon gut drei Wochen vorher aktiv zu werden!
Das wichtigste Werkzeug ist eine saubere, richtig scharfe Gartenschere. Eine normale Haushaltsschere quetscht die feinen Wasserleitungen im Holz – stellen Sie sich vor, Sie treten auf einen Strohhalm. Da kommt nichts mehr durch. Profis nehmen ein scharfes Messer und ziehen einen langen, schrägen Schnitt. Die Idee dahinter? Die Oberfläche für die Wasseraufnahme wird so massiv vergrößert. Das ist das ganze Geheimnis.
Bei sehr holzigen Ästen wie Magnolie oder Schlehe gibt es einen alten Gärtnertrick: Spalten Sie das untere Ende mit einem Messer etwa zwei Zentimeter tief kreuzweise ein. Das öffnet zusätzliche Wasserkanäle.
Das Wellness-Bad: Der Weckruf für die Zweige
Nach dem Schnitt kommen die Zweige nicht sofort in die Vase. Gönnen Sie ihnen erst mal einen Weckruf! Legen Sie die kompletten Zweige für ein bis zwei Stunden in die Badewanne oder eine große Wanne mit lauwarmem Wasser. Das reinigt die Rinde und, viel wichtiger, es rehydriert die Knospen und spült eventuelle Luftblasen aus den Leitungsbahnen. Danach sind sie topfit für die Vase.
Die Vase und die Pflege: Hier entscheidet sich alles
Wählen Sie eine hohe, standfeste Vase. Ein kleiner Tipp aus der Praxis: Die Vase sollte mindestens ein Drittel so hoch sein wie die längsten Zweige, damit die ganze Pracht später nicht kippt, wenn der Schmuck dranhängt.
Und jetzt kommt der Quick-Win für heute, auch wenn Sie noch gar keine Zweige haben: Suchen Sie die perfekte Vase raus und schrubben Sie sie blitzeblank! Mit Bürste und Spülmittel. Ein unsichtbarer Bakterienfilm vom letzten Strauß ist oft der heimliche Killer und der häufigste Fehler, den ich sehe.
Füllen Sie die saubere Vase mit lauwarmem Wasser. Kaltes Wasser versetzt die Zweige in eine Art Schockstarre. Entfernen Sie unbedingt alle Blätter, Knospen oder Seitentriebe, die unter der Wasserlinie wären. Alles, was im Wasser vor sich hin gammelt, züchtet Bakterien, die die Leitungen verstopfen. Dann verdurstet der Zweig, obwohl er im Wasser steht.
Wechseln Sie das Wasser alle zwei Tage komplett aus. Nur nachfüllen ist zu wenig. Bei der Gelegenheit können Sie die Stiele auch mit einem scharfen Messer neu anschneiden. Ein winziges Stückchen reicht schon, um die Poren wieder zu öffnen.
Ach ja, und was ist mit den Hausmitteln wie Zucker, Kupfermünzen oder einem Spritzer Spüli? Vergessen Sie’s. Das ist Aberglaube. Sauberes Wasser, saubere Stiele und eine saubere Vase – mehr braucht es nicht.
Die Gestaltung: Schmücken mit Maß und Ziel
Jetzt kommt der schönste Teil! Denken Sie immer daran: Der Strauß selbst ist schon eine Dekoration. Der Schmuck soll das nur unterstreichen, nicht erschlagen.
Das Gewicht ist entscheidend. Echte, ausgeblasene Eier sind federleicht und perfekt für zarte Zweige. Schwere Anhänger aus Holz oder Keramik gehören nur an stabile Äste weiter unten. Plastikeier sind natürlich unschlagbar, wenn Kinder im Haus sind. Ich hatte mal einen Kunden, der schwere Glaseier an dünne Birkenzweige hängen wollte… ich musste ihm dann behutsam erklären, dass auch die Natur ihre statischen Grenzen hat. Wir haben das Problem dann mit ein paar stabilen Haselnusszweigen im Zentrum gelöst.
Beschränken Sie sich auf zwei bis drei passende Farben, das wirkt viel harmonischer als ein kunterbunter Mix. Und lassen Sie dem Strauß Luft! Hängen Sie ihn nicht komplett voll. Die Lücken lassen die einzelnen Zweige und Knospen erst richtig wirken.
Hilfe! Was tun, wenn’s nicht klappt?
Auch beim Profi geht mal was schief. Die Natur hat ihren eigenen Kopf. Hier ein paar schnelle Lösungen:
- Problem: „Meine Zweige treiben einfach nicht aus.“
Oft ist die Heizungsluft zu trocken. Besprühen Sie die Zweige täglich mit einem feinen Wassernebel. Manchmal hilft es auch, die Vase über Nacht in einen kühleren Raum (z.B. Schlafzimmer) zu stellen. Der Temperaturwechsel kann die Knospen anregen. - Problem: „Die Blüten welken extrem schnell.“
Der Strauß steht wahrscheinlich zu warm, in der prallen Sonne oder neben der Obstschale. Das ist ein absoluter Klassiker! Reifendes Obst, ganz besonders Äpfel und Bananen, strömt Ethylengas aus. Dieses Gas ist ein Reifehormon und lässt jede Blüte im Zeitraffer altern. Also: Obstschale und Blumenstrauß bitte niemals in denselben Raum!
Für Fortgeschrittene: Zweige plus Schnittblumen
Ein reiner Zweigestrauß ist toll, aber mit frischen Tulpen oder Ranunkeln wird er noch schöner. Stellen Sie die Blumen aber erst dazu, wenn die Zweige schon Blätter oder Blüten zeigen.
Und der wichtigste Tipp überhaupt betrifft Narzissen (Osterglocken): Ihr Stiel sondert einen Schleim ab, der für fast alle anderen Blumen pures Gift ist. Wenn Sie Narzissen dazustellen wollen, müssen Sie sie vorbereiten: Anschneiden und für mindestens 12 Stunden (besser 24) allein in eine separate Vase stellen. In dieser Zeit „bluten“ sie aus. Danach können Sie sie zum Strauß geben, aber AUF KEINEN FALL nochmal frisch anschneiden, sonst geht das Spiel von vorne los.
Dein Spickzettel für den perfekten Osterstrauß
Keine Zeit, alles zu lesen? Hier die 5 wichtigsten Schritte im Überblick:
- Timing ist alles: Je nach Sorte 1-3 Wochen vor Ostern an einem frostfreien Tag die Zweige schneiden.
- Der richtige Schnitt: Eine scharfe, saubere Gartenschere benutzen und einen langen, schrägen Schnitt machen.
- Wellness-Bad: Die kompletten Zweige für 1-2 Stunden in lauwarmes Wasser legen.
- Vase vorbereiten: Vase gründlich schrubben, mit lauwarmem Wasser füllen und alle Triebe entfernen, die im Wasser stehen würden.
- Pflege: Wasser alle zwei Tage wechseln, Stiele dabei frisch anschneiden und den Strauß nicht neben die Obstschale stellen.
Ein Osterstrauß ist so viel mehr als nur ein paar Äste. Er ist ein Stück Vorfreude, das uns jeden Tag zeigt, wie das Leben zurückkehrt. Wenn Sie die Zweige mit ein wenig Sorgfalt und Wissen behandeln, werden Sie wochenlang Freude daran haben und jeden Tag eine neue Knospe entdecken, die sich öffnet. Und das ist doch das kleine Wunder, das wir uns jedes Jahr zu Ostern ins Haus holen wollen.
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Der Temperatur-Trick: Damit die Zweige aus ihrem Winterschlaf erwachen, gönnen Sie ihnen nach dem Schnitt ein kurzes Bad. Stellen Sie die frisch angeschnittenen Stielenden für einige Minuten in handwarmes Wasser. Dieser sanfte Weckruf simuliert den Frühlingsanfang und regt die Knospen an, schneller und gleichmäßiger aufzugehen.
- Schnellere Blütenentwicklung
- Gleichmäßigeres Austreiben
- Längere Haltbarkeit in der Vase
Das Geheimnis? Frischhaltemittel für Schnittblumen. Ein Tütchen davon, oft beim Floristen erhältlich, liefert Nährstoffe und hemmt Bakterienwachstum im Wasser. Eine echte Frischekur für Ihren Osterstrauß.
Muss die Vase immer aus Glas sein?
Absolut nicht! Während eine Glasvase den Blick auf die Stiele freigibt, setzt eine bauchige Keramikvase von Marken wie Broste Copenhagen oder eine schlichte Steingutvase einen rustikalen, erdigen Akzent. Der Vorteil: Sie verzeiht auch mal leicht trübes Wasser und bietet durch ihr Eigengewicht auch kräftigeren Zweigen wie denen der Korkenzieherweide stabilen Halt.
„Das Ei ist nicht nur ein Ostersymbol, sondern in fast allen alten Kulturen ein Sinnbild für neues Leben und Wiedergeburt.“
Diese universelle Bedeutung macht die Eier am Strauß zu mehr als nur Dekoration. Sie sind kleine Erinnerungen an den Kreislauf der Natur, der sich draußen vor dem Fenster und in den Knospen an den Zweigen vollzieht.
Abseits von Birke und Haselnuss gibt es wahre Blütenschätze für die Vase. Erweitern Sie Ihr Repertoire:
- Forsythie: Der Klassiker für leuchtend gelbe Farbtupfer. Treibt extrem zuverlässig.
- Zierkirsche/-pflaume: Bringt zartrosa bis weiße, elegante Blüten hervor. Ein Hauch von Japan im Wohnzimmer.
- Kornelkirsche: Blüht ebenfalls gelb, aber viel filigraner und früher als die Forsythie.
- Salweide: Ihre flauschigen Weidenkätzchen sind der Inbegriff des Vorfrühlings.
Glas-Anhänger: Sorgen für funkelnde Lichtreflexe und wirken edel. Besonders filigrane Glasvögel oder Eier von Traditionsherstellern wie Villeroy & Boch setzen elegante Akzente.
Holz-Anhänger: Bringen Wärme und Natürlichkeit. Sie sind robust, kindersicher und passen perfekt zum skandinavischen oder ländlichen Stil. Auf Plattformen wie Etsy findet man unzählige handgemachte Unikate.
Die Kombination aus beidem erzeugt ein spannendes Spiel aus Glanz und Mattheit.
Der richtige Schnitt ist entscheidend für die Wasseraufnahme. Verwenden Sie eine scharfe, saubere Gartenschere – eine hochwertige Rosenschere von Felco oder Gardena ist ideal. Ein stumpfes Messer oder eine Küchenschere quetscht die Leitungsbahnen im Holz und behindert die Wasserzufuhr. Setzen Sie den Schnitt schräg an, um die Oberfläche für die Wasseraufnahme so groß wie möglich zu machen.
Der häufigste Fehler: Den Strauß direkt neben die Obstschale stellen. Reifendes Obst wie Äpfel und Bananen strömt das Gas Ethylen aus. Dieses Gas ist ein Reifehormon, das bei den Zweigen das Welken und den Knospenabwurf extrem beschleunigt. Also: Genügend Abstand halten, um die Pracht lange zu erhalten!
Wussten Sie, dass Weidenkätzchen zweihäusig sind? Das bedeutet, es gibt rein männliche und rein weibliche Pflanzen. Die flauschigen „Kätzchen“, die wir für den Osterstrauß lieben, sind die männlichen Blütenstände.
Der skandinavische Oster-Look setzt auf „Weniger ist mehr“. Statt üppiger Farben dominieren Naturtöne, zartes Glas und grafische Muster. Oft werden nur wenige, sorgfältig ausgewählte Zweige wie die der Lärche mit ihren kleinen Zapfen verwendet. Als Schmuck dienen echte, ausgeblasene Wachtel- oder Hühnereier, ergänzt durch ein paar schlichte Federn. Ein Stil, der Ruhe und Naturverbundenheit ausstrahlt.
Hilfe, meine Zweige wollen einfach nicht blühen!
Das liegt meistens am falschen Timing. Wurden die Zweige vor einer entscheidenden Kälteperiode geschnitten, fehlt ihnen der Impuls zum Austreiben. Botaniker nennen das „Dormanz“. Die Pflanze befindet sich in einer tiefen Winterruhe. Schneiden Sie Zweige daher immer erst nach einigen Wochen mit Frost oder zumindest anhaltend kalten Temperaturen.
Kreativität muss nicht teuer sein. Zaubern Sie individuellen Schmuck einfach selbst:
- Salzteig-Anhänger: Aus 2 Tassen Mehl, 1 Tasse Salz und 1 Tasse Wasser formen, backen und bemalen.
- Papier-Origami: Kleine Vögel oder Schmetterlinge aus schönem Papier falten.
- Woll-Pompons: In Pastellfarben sind sie eine weiche, moderne Alternative zum klassischen Ei.
Die Zweige wirken am besten, wenn sie frei im Raum stehen und von Licht durchflutet werden. Ein Platz vor einem Fenster ist ideal, solange die pralle Mittagssonne vermieden wird. Das Licht lässt nicht nur die zarten Blüten leuchten, sondern wirft auch ein faszinierendes Schattenspiel der filigranen Äste an die Wand – ein lebendiges Kunstwerk, das sich von Tag zu Tag verändert.
Schlanke, hohe Vase: Perfekt für langstielige, eher gerade wachsende Zweige wie Kirsche oder Forsythie. Sie bündelt den Strauß und lenkt den Blick nach oben, was in Räumen mit hohen Decken toll wirkt.
Bauchige, weite Vase: Ideal für ausladende, geschwungene Zweige wie die der Korkenzieherhasel. Sie gibt dem Strauß Raum zur Entfaltung und sorgt für einen lockeren, natürlichen Look.
- Die Zweige sind zu schwer mit Deko überladen.
- Das Wasser wird nicht alle 2-3 Tage gewechselt.
- Die Vase steht in der prallen Sonne oder über einer Heizung.
Dies sind die drei häufigsten Gründe, warum ein Osterstrauß vorzeitig schlapp macht. Achten Sie darauf, und Sie werden wochenlang Freude daran haben.
Wichtiger Hinweis für Tierhalter: Während viele klassische Osterzweige ungiftig sind, ist bei Blumen Vorsicht geboten! Tulpen, Narzissen und vor allem Lilien sind für Katzen hochgiftig. Wenn Sie Ihren Strauß mit Schnittblumen ergänzen, stellen Sie sicher, dass keine Gefahr für Ihre Vierbeiner besteht, oder platzieren Sie ihn außer Reichweite.
Laut einer Umfrage von Statista schmücken rund 40% der Deutschen ihr Zuhause zu Ostern mit Zweigen und einem Osterstrauß.
Das zeigt, wie tief dieser Brauch verwurzelt ist. Er ist mehr als nur Dekoration – er ist ein gemeinschaftliches Ritual, das den Frühling willkommen heißt und oft über Generationen in Familien weitergegeben wird.
Ein aktueller Trend ist die Kombination von frischen, austreibenden Zweigen mit getrockneten Gräsern und Blumen vom letzten Sommer. Zartes Pampasgras, getrockneter Eukalyptus oder filigrane Disteln schaffen einen spannenden Kontrast zu den frischen Knospen. Dieser Mix aus Alt und Neu, aus Vergänglichkeit und aufkeimendem Leben, verleiht dem Osterstrauß eine moderne, poetische Note.
Schaffen Sie Tiefe und Struktur, indem Sie verschiedene Holzarten mischen. Kombinieren Sie zum Beispiel die dunklen, fast schwarzen Zweige der Zierpflaume mit den hellen, silbrig schimmernden Ästen der Birke. Die raue Rinde der Eiche bildet einen tollen Kontrast zu den glatten Trieben der Kirsche. So wird Ihr Strauß schon vor dem Austreiben zu einem Hingucker.
Wie vermeide ich, dass die schweren Porzellaneier die Zweige nach unten ziehen?
Der Trick liegt in der Platzierung. Hängen Sie schwere Anhänger immer nah am Hauptast und an dickeren, stabilen Verzweigungen auf. Die leichten, filigranen Dekorationen wie Federn oder Papieranhänger gehören an die dünnen, äußeren Enden der Zweige. So bleibt die natürliche, aufstrebende Form des Straußes erhalten.
Nach den Feiertagen müssen die Zweige nicht in den Müll. Wenn sie bereits Wurzeln in der Vase gebildet haben – was besonders bei Weiden oft vorkommt – können Sie sie in den Garten pflanzen. Ansonsten sind die trockenen Äste ein hervorragender Kletter- und Stützgerüst für Erbsen oder Bohnen im Gemüsebeet oder dienen als wertvolles Strukturmaterial im Kompost.
Schließen Sie für einen Moment die Augen und riechen Sie an den Zweigen. Kirsch- und Apfelzweige verströmen einen ganz zarten, süßlichen Duft, lange bevor die Blüten aufgehen. Das feuchte Holz der Birke riecht erdig und frisch. Diese subtilen Aromen sind der wahre Duft des Frühlings, eine authentische und unaufdringliche Alternative zu künstlichen Raumdüften.
Profi-Tipp: Kratzen Sie bei stark verholzten Zweigen wie denen von Apfel oder Magnolie die Rinde am unteren Ende mit einem Messer leicht an. Diese kleinen Verletzungen brechen die äußere Schutzschicht auf und helfen dem Ast, noch effizienter Wasser aufzunehmen. Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung für eine langanhaltende Blütenpracht.
- Zweige von Korkenzieherhasel oder -weide.
- Ein paar getrocknete Hortensienblüten vom Vorjahr.
- Ein oder zwei Magnolienzweige für eine dramatische Blüte.
Was ergibt das? Einen Osterstrauß mit Charakter! Trauen Sie sich, über die klassischen Forsythien hinauszudenken und mit Formen und Texturen zu experimentieren.
Verwenden Sie für filigrane oder schwebend wirkende Dekorationen fast unsichtbare Perlenschnur oder dünnen Nylonfaden anstelle von dicken Bändern. So scheint es, als würden die Eier und Anhänger schwerelos zwischen den Zweigen tanzen. Dieser kleine Kniff verleiht dem gesamten Arrangement eine luftige Leichtigkeit und eine besonders edle Anmutung.
