Geschenktüten selber machen, die wirklich was aushalten: Der Profi-Guide aus der Werkstatt

von Augustine Schneider
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Eine gute Verpackung ist doch irgendwie schon der Anfang des Geschenks, oder? In meiner Werkstatt hab ich über die Jahre eins gelernt: Jedes Detail zählt. Ob’s nun ein aufwendiger Bucheinband ist oder eine simple Papiertüte – die Sorgfalt, die man reinsteckt, sieht man am Ende einfach.

Klar, man kann schnell eine fertige Geschenktüte kaufen. Aber mal ehrlich, wie oft gehen die Dinger schon beim ersten Benutzen kaputt? Das ist doch schade ums Material und die ganze Mühe. Eine selbst gemachte Tüte ist nicht nur stabiler und nachhaltiger, sie ist auch so viel persönlicher. Sie flüstert dem Beschenkten quasi zu: „Hey, ich hab mir extra für dich Zeit genommen.“

Das hier wird keine schnelle 5-Minuten-Bastelanleitung. Ich will dir zeigen, wie du mit ein paar Kniffen aus dem Buchbinder-Handwerk richtig stabile und schöne Geschenktüten herstellst. Wir reden über das richtige Papier, saubere Falttechniken und Klebeverbindungen, die auch wirklich halten. Keine Sorge, das ist kein Hexenwerk. Mit etwas Geduld und dem richtigen Wissen kann jeder eine Verpackung zaubern, die fast zu schade zum Aufreißen ist.

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Das A und O: Das richtige Material und Werkzeug

Bevor wir auch nur ein Blatt Papier knicken, müssen wir über die Grundlagen sprechen. Ein häufiger Fehler, den ich immer wieder sehe, ist die falsche Papierwahl. Das Ergebnis ist dann eine schlaffe, traurige Tüte, die schon beim Anblick eines etwas schwereren Geschenks die Grätsche macht.

Papier ist nicht gleich Papier: Worauf es ankommt

Die wichtigste Kennzahl für uns ist die Grammatur, also das Gewicht des Papiers in Gramm pro Quadratmeter (g/m²). Normales Druckerpapier mit seinen 80 g/m² kannst du direkt vergessen – viel zu dünn. Für eine anständige Geschenktüte brauchst du schon etwas zwischen 120 g/m² und 170 g/m². Das ist stabil genug, um was zu tragen, aber noch flexibel genug für saubere Kanten.

  • Kraftpapier (ab 120 g/m²): Mein absoluter Favorit. Es ist robust, reißfest und hat diese coole, natürliche Optik. Ein großer Bogen kostet im Bastelladen oder online meist nur zwischen 1,50 € und 3 €.
  • Tonpapier oder Fotokarton (ca. 130-160 g/m²): Perfekt, wenn du Farbe ins Spiel bringen willst. Achte darauf, dass es durchgefärbt ist, sonst hast du an den Schnittkanten unschöne weiße „Blitzer“.
  • Hochwertiges Recyclingpapier: Es gibt fantastische Papiere mit dem „Blauen Engel“-Siegel in höheren Grammaturen, die sich super anfühlen und der Umwelt guttun.

Übrigens, noch wichtiger als das Gewicht ist die Laufrichtung des Papiers. Die Papierfasern liegen alle in einer Richtung. Für die Stabilität ist das entscheidend: Die senkrechten Faltlinien deiner Tüte müssen immer parallel zur Laufrichtung verlaufen. So bricht das Papier nicht und die Kanten werden superglatt.

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Kleiner Test zur Laufrichtung: Nimm ein rechteckiges Blatt und biege es einmal über die lange und einmal über die kurze Seite, ohne es richtig zu knicken. In eine Richtung geht’s leichter und mit weniger Widerstand. Bingo, das ist die Laufrichtung!

Der richtige Kleber: Was wirklich zusammenhält

Der falsche Kleber kann dir dein ganzes Projekt versauen. Flüssiger Bastelkleber weicht das Papier auf und hinterlässt unschöne Wellen. Hier sind die besseren Alternativen:

Ganz ehrlich? Für die Längsnaht ist stark haftendes, doppelseitiges Klebeband oft die sauberste und schnellste Lösung. Es wellt nichts und hält sofort. Die Profi-Lösung ist aber Buchbinderleim (Weißleim wie Ponal Express tut’s auch, kostet ca. 5 € für eine kleine Flasche). Er trocknet transparent und flexibel. Wichtig: Immer nur hauchdünn mit einem Pinsel auftragen! Ein guter Klebestift ist okay für Deko-Elemente, aber für den Boden, der Gewicht tragen muss, ist er definitiv zu schwach.

Ein paar gute Werkzeuge machen den Unterschied

Du brauchst keine Profi-Werkstatt, aber ein paar Dinge machen dir das Leben leichter und das Ergebnis besser.

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  • Stahllineal & Cutter: Für lange, gerade Schnitte ist ein scharfes Cuttermesser mit einem Stahllineal unschlagbar. Lass die Schere in der Schublade.
  • Schneidematte: Schont deinen Tisch und die Klinge. Wenn du keine hast, tut’s zur Not auch ein dicker Stapel alter Zeitungen oder ein großer, flacher Versandkarton.
  • Falzbein: Das ist mein Geheimtipp! Ein stumpfes Werkzeug aus Kunststoff oder Knochen, mit dem du die Faltlinien vorziehst. Das Ergebnis sind gestochen scharfe Kanten. Gibt’s für 3-5 € im Künstlerbedarf. Keins zur Hand? Nimm die abgerundete Rückseite eines Buttermessers. Aber sei sanft, du willst das Papier nur prägen, nicht zerreißen.

Achtung! Bei der Arbeit mit dem Cutter immer konzentriert bleiben und vom Körper wegschneiden. Eine scharfe Klinge ist sicherer als eine stumpfe, weil man weniger Druck braucht.

Anleitung: Deine erste Profi-Geschenktüte

So, jetzt geht’s los. Der alte Handwerkerspruch „Zweimal messen, einmal schneiden“ ist hier Gesetz. Für deine erste Tüte, plane mal entspannte 30 bis 45 Minuten ein. Mit etwas Übung schaffst du das später locker in 15 Minuten.

geschenktüte basteln metallene dreiecken

Unsere Zielmaße (fertige Tüte): 20 cm hoch, 15 cm breit, 8 cm tief.

Schritt 1: Der Zuschnitt

Wir brauchen nur ein einziges Stück Papier. Die Berechnung ist ganz einfach:

  • Papierbreite: (2 x Tütenbreite) + (2 x Tütentiefe) + 2 cm Klebelasche. Also: (2 x 15 cm) + (2 x 8 cm) + 2 cm = 48 cm.
  • Papierhöhe: Tütenhöhe + etwas mehr als die halbe Tiefe für den Boden. Also: 20 cm + 5 cm = 25 cm.

Schneide also ein Rechteck von 48 cm x 25 cm zu. Denk dran: Die Laufrichtung muss parallel zur 25-cm-Seite sein!

Tipp für andere Größen: Um dir den Start zu erleichtern, hier ein paar praxiserprobte Maße. Für ein normales Taschenbuch brauchst du ein Papier von ca. 45 x 28 cm. Für eine Weinflasche plane eher 40 x 45 cm ein, damit sie in der Höhe gut reinpasst.

Schritt 2: Anzeichnen und Falzen

Leg das Papier mit der Außenseite nach unten vor dich. Jetzt nimm dein Falzbein und das Lineal und ziehe von links nach rechts leichte Rillen bei folgenden Maßen: 2 cm (Klebelasche), dann bei 17 cm, 25 cm und 40 cm. Dreh das Papier dann um 90 Grad und zieh die Bodenlinie bei 5 cm von der unteren Kante. Durch dieses Vorfalzen wird das spätere Knicken zum Kinderspiel.

geschenktüte basteln mit packpapier und farben
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Schritt 3: Den Körper kleben

Falte alle senkrechten Linien sauber nach. Bring jetzt Klebeband oder eine dünne Schicht Leim auf die 2 cm breite Lasche auf, klapp das andere Ende darüber und drück es fest. Schon hast du einen flachen Papierschlauch.

Schritt 4: Den Boden formen – keine Panik!

Jetzt kommt der Teil, der am Anfang ein bisschen knifflig wirkt, aber das kriegen wir hin. Hier entsteht die ganze Stabilität.

  1. Öffne den Schlauch leicht und drück die kurzen Seiten (die 8-cm-Segmente) nach innen, sodass der Boden sich öffnet.
  2. Drücke die Mitte nach unten, sodass an den Seiten zwei Dreiecke entstehen. Streich diese Dreiecke schön glatt. Sieht jetzt aus wie bei einer Einkaufstüte aus Papier.
  3. Klappe nun die obere und untere Lasche des Bodens zur Mitte hin, sodass sie sich um ca. 1,5 cm überlappen.
  4. Klebe jetzt erst die eine Lasche fest, gib dann Kleber auf sie drauf und klappe die zweite darüber. Gut andrücken!

Profi-Tipp: Für schwere Geschenke (wie eine Flasche Wein) lege ich immer ein passend zugeschnittenes Stück Pappe als Bodeneinlage in die fertige Tüte. Das verteilt das Gewicht und verhindert, dass der Boden durchhängt. Restpappe von einem Versandkarton kostet nichts!

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Schritt 5: Stabile Griffe anbringen

Damit die Griffe nicht ausreißen, verstärken wir den oberen Rand. Falte ihn einfach 3-4 cm nach innen und kleb ihn fest. Dieser doppelte Rand ist viel stabiler.

  1. Loch die Positionen für die Griffe mit einer Lochzange.
  2. Der wichtigste Trick: Kleb von innen kleine Vierecke aus Restpappe über die Stellen, wo die Löcher hinkommen. Das sind deine unsichtbaren Bodyguards für die Henkel. Dann erst lochen, direkt durch Pappe und Tüte.
  3. Fädel eine Kordel oder ein Stoffband durch und verknote die Enden im Inneren mit einem einfachen, festen Doppelknoten. Da reißt garantiert nichts mehr aus!

Fertig ist deine professionelle Geschenktüte. Stabil, sauber verarbeitet und ein echtes Unikat.

Mehr als nur Papier: Variationen und Deko-Ideen

Die Basistüte ist nur der Anfang. Du kannst sie natürlich noch ordentlich aufhübschen.

  • Stempeldruck: Ich liebe ja den schlichten Stempeldruck auf Kraftpapier. Sieht einfach immer edel aus. Du kannst dir aus Moosgummi ganz einfach eigene Stempel basteln.
  • Schablonieren: Schneide aus fester Pappe eine Schablone und tupfe Farbe mit einem Schwamm auf. Weniger Farbe ist hier mehr, um saubere Kanten zu bekommen.
  • Natürliche Elemente: Ein kleiner Zweig Rosmarin, eine getrocknete Orangenscheibe oder eine Zimtstange, mit Juteschnur angebunden – sieht toll aus und duftet auch noch.

Eine tolle, nachhaltige Alternative ist übrigens ein einfacher Stoffbeutel aus Baumwollresten oder altem Leinen. Einfach ein Stoffrechteck mittig falten, an zwei Seiten zunähen, oben einen Saum machen, fertig. Kann man immer wieder verwenden!

geschenktüte basteln
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Hilfe, es klappt nicht! Typische Fehler und wie du sie vermeidest

Auch in der Werkstatt geht mal was schief. Das gehört dazu. Hier die häufigsten Pannen und ihre Lösungen.

Problem: Das Papier wellt sich nach dem Kleben.
Lösung: Du hast zu viel oder zu wässrigen Kleber benutzt. Nimm Buchbinderleim und trage ihn hauchdünn auf oder wechsle zu doppelseitigem Klebeband.

Problem: Die Faltkanten sind unsauber.
Lösung: Du hast die Laufrichtung missachtet oder ohne Vorbereitung geknickt. Denk an den Test und nutze unbedingt ein Falzbein (oder die Messerrückseite) zum Vorrillen der Linien.

Problem: Der Boden hält nicht.
Lösung: Ah, der Klassiker. Ganz ehrlich, das ist mir am Anfang auch passiert. Ich wollte eine schwere Flasche Olivenöl verschenken und hab aus Faulheit nur einen billigen Klebestift für den Boden genommen. Tja, die Sauerei auf dem Küchenboden hätte ich mir sparen können. Lektion gelernt: Am Boden nie beim Kleber sparen! Nimm starken Leim oder Klebeband und sorge für genug Überlappung.

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Keine Zeit? Der 2-Minuten-Trick für gekaufte Tüten

Mal schnell ein Tipp für den Notfall: Du hast keine Zeit, eine ganze Tüte zu basteln? Verstärke einfach den Boden einer gekauften Tüte! Schneide ein Stück Pappe passgenau zu und leg es unten rein. Das dauert zwei Minuten und verhindert 90 % des Einreißens bei schweren Geschenken.

Ein letztes Wort aus der Werkstatt

So, jetzt hast du das Rüstzeug, um Geschenktüten zu machen, die nicht nur gut aussehen, sondern auch richtig was können. Du hast gelernt, auf die kleinen Details zu achten, die den Unterschied zwischen „nett gebastelt“ und „sauber gearbeitet“ ausmachen.

Nimm dir die Zeit und genieß den Prozess, mit deinen Händen etwas Wertiges zu schaffen. Eine solche Verpackung ist eine echte Geste der Wertschätzung. Viel Freude dabei!

Bildergalerie

originelle geschenktüte basteln gold silber
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Geschenke verpacken wie ein Profi: Die ultimative Anleitung für perfekte Ecken und Schleifen

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  • Buchbinderleim (z.B. Planatol BB): Der Profi-Standard. Trocknet flexibel und transparent, wellt das Papier kaum. Perfekt für die Hauptnähte.
  • Kraftkleber (z.B. UHU Kraft): Ideal für Stellen, die sofort halten müssen, wie umgeschlagene Kanten, bevor die Hauptverklebung trocknet.
  • Doppelseitiges Klebeband: Nur für dekorative Elemente verwenden, nicht für tragende Teile. Für die Struktur ist es auf Dauer nicht zuverlässig genug.

Die Wahl des Klebstoffs ist entscheidend. Es geht darum, eine Verbindung zu schaffen, die genauso stark ist wie das Papier selbst.

niedliche geschenktüte basteln punkt muster
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Von Herzen, von Hand: Geschenke mit Seele, die wirklich was hermachen

Der Falzbein-Trick: Für wirklich scharfe, professionelle Kanten ohne gebrochene Papierfasern ist ein Falzbein unerlässlich. Dieses einfache Werkzeug aus Knochen oder Kunststoff komprimiert die Papierfasern vor dem Falten. Das Ergebnis ist eine saubere, präzise Kante, wie man sie von hochwertigen Verpackungen kennt. Eine lohnende kleine Investition, die den Unterschied macht.

geschenktüte basteln aus stoffresten

Wussten Sie schon? Laut Umweltbundesamt verbrauchen wir in Deutschland pro Kopf jährlich über 50 Kilogramm an Papier-, Pappe- und Kartonverpackungen.

Eine stabile, wiederverwendbare Geschenktüte ist mehr als nur eine nette Geste – sie ist ein kleiner, aber feiner Beitrag zur Reduzierung dieses Berges. Wenn sie gut gemacht ist, wird sie vielleicht selbst zum Aufbewahrungsort und lebt ein zweites Leben.

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Last-Minute-Geschenke mit Herz: Echte Profi-Tipps für Eilige

Wie verstärke ich den Boden, damit er nicht durchbricht?

Das ist einer der wichtigsten Schritte für die Stabilität! Schneiden Sie einfach ein Stück stabilen Karton oder Pappe (z.B. von einem alten Versandkarton) exakt auf die Größe des Tütenbodens zu. Legen Sie dieses Kärtchen in die fertige Tüte. Es verteilt das Gewicht des Inhalts gleichmäßig und verhindert, dass schwere oder spitze Gegenstände den Boden durchstoßen. Simpel, aber extrem wirkungsvoll.

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Der Henkel ist oft die größte Schwachstelle. Anstatt das Band einfach durch ein gestanztes Loch zu ziehen, sollten Sie die Stelle von innen verstärken. Kleben Sie kleine, unauffällige Papp-Quadrate über die Lochstellen, bevor Sie die Löcher durchstechen. Diese „Unterlegscheiben“ aus Pappe verhindern, dass die Kordel bei Belastung ausreißt.

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Kraftpapier: Seine langen, ungebleichten Fasern machen es extrem reißfest. Es verzeiht kleine Fehler, und seine matte Oberfläche lässt sich wunderbar bestempeln oder beschriften.

Beschichteter Fotokarton: Bietet brillante Farben, kann aber an den Faltkanten leicht brechen, wenn er nicht vorgerillt wird. Fingerabdrücke sind hier eher sichtbar.

Für den robusten Werkstatt-Charakter ist Kraftpapier unschlagbar.

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  • Knackig scharfe Kanten, die nicht ausfransen.
  • Perfekt gerade Faltlinien, auch bei dickem Karton.
  • Keine unschönen Risse in der Papieroberfläche.

Das Geheimnis? „Vorritzen“ oder „Nuten“. Fahren Sie die späteren Faltlinien vor dem Knicken mit einem Falzbein oder der Rückseite eines Messers entlang eines Lineals nach. So geben Sie den Fasern eine saubere Richtung vor und der Bruch entsteht genau dort, wo Sie ihn wollen.

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Papier hat eine „Laufrichtung“ – die Richtung, in die die meisten Holzfasern während der Herstellung ausgerichtet wurden.

Falten Sie immer parallel zur Laufrichtung des Papiers. Der Falz wird glatter und das Papier leistet weniger Widerstand. Um die Richtung zu testen, biegen Sie das Papier vorsichtig in beide Richtungen: Die Richtung mit dem geringeren Widerstand ist die Laufrichtung.

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Nutzen Sie Stoffreste nicht nur für die Optik, sondern auch für die Funktion. Ein aufgenähter oder aufgeklebter Streifen aus robustem Canvas oder Jeansstoff entlang der oberen Kante oder als Bodenverstärkung kann Ihrer Papiertüte eine ungeahnte Langlebigkeit und einen einzigartigen, texturreichen Look verleihen.

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Wichtiger Punkt: Echter Buchbinderleim braucht Zeit. Nachdem Sie die Hauptnähte verklebt haben, legen Sie die Tüte flach und pressen Sie sie für mindestens 30 Minuten unter ein paar schweren Büchern. Dieser Druck sorgt dafür, dass sich der Leim gleichmäßig mit den Papierfasern verbindet und eine dauerhafte, nicht mehr lösbare Verbindung eingeht.

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Die Griffe sind das taktile Highlight Ihrer Tüte. Denken Sie über das klassische Satinband hinaus:

  • Ripsband: Durch seine gerippte Struktur ist es extrem zugfest und liegt gut in der Hand.
  • Baumwollkordel: Weich, natürlich und in vielen Stärken erhältlich. Ein einfacher Knoten sieht hier oft am besten aus.
  • Lederriemen: Für einen besonders edlen, rustikalen Touch. Mit Hohlnieten befestigt, heben sie die Tüte auf ein neues Level.
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Kann ich meine Papiertüte vor Feuchtigkeit schützen?

Absolut. Für einen dezenten Schutz sorgt transparentes Wachs, wie es auch für Textilien verwendet wird (z.B. Fjällräven Greenland Wax). Reiben Sie es dünn auf die Außenseite und erwärmen Sie es kurz mit einem Föhn. Das Papier wird etwas dunkler und erhält eine tolle, wasserabweisende Patina. Testen Sie es aber zuerst an einem Reststück.

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„Die Verpackung ist das Versprechen auf das, was drin ist. Wenn sie mit Sorgfalt gefertigt wurde, steigt die Vorfreude.“

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Spielen Sie mit der dritten Dimension. Anstatt nur zu drucken oder zu malen, schaffen Sie Reliefs:

  • Blindprägung: Legen Sie eine Schablone (z.B. aus festem Karton) unter Ihr Papier und reiben Sie mit einem abgerundeten Gegenstand wie dem Ende eines Löffelstiels darüber. Das Motiv tritt erhaben hervor.
  • Stempeln mit Wasser: Auf manchen dunklen Tonpapieren hinterlässt ein mit Wasser befeuchteter Stempel nach dem Trocknen einen dezenten, dunkleren Abdruck. Eine sehr subtile Veredelung.
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Flüssigkleber: Er dringt in die Papierfasern ein und schafft eine unlösbare, chemische Verbindung. Ideal für die tragenden Nähte. Nachteil: Kann bei zu dickem Auftrag das Papier wellen und braucht Trocknungszeit.

Klebeband (stark haftend): Bietet sofortige Haftung ohne Trocknen, was praktisch ist. Die Verbindung ist aber physikalisch und kann über Jahre an Kraft verlieren, besonders bei Temperaturschwankungen.

Für maximale Haltbarkeit ist guter Leim ungeschlagen.

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Ein kleiner Rest des Papiers, aus dem die Tüte gefertigt wurde, ist der perfekte Anhänger. Anstatt ihn einfach nur zu lochen, veredeln Sie ihn. Eine kleine Metallöse aus dem Bastelbedarf (mit einer Ösenzange gesetzt) schützt das Loch vor dem Ausreißen und signalisiert dieselbe hohe Qualität und Sorgfalt wie der Rest der Tüte.

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Für einen besonders matten, schützenden und haltbaren Abschluss, der Farben versiegelt, ist ein Anstrich mit „Mod Podge“ in der matten Variante ideal. Es wirkt wie ein transparenter Lack, bleibt aber flexibel und schützt die Oberfläche vor Abrieb und leichten Spritzern. Perfekt, wenn Sie Ihre Tüte bemalt oder mit Collagen verziert haben.

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Die Bildergalerie zeigt Tüten aus Jute. Dieses Material ist nicht nur wegen seiner rustikalen Optik eine gute Wahl. Die Fasern der Jute-Pflanze sind von Natur aus lang und extrem robust. Eine mit Jute verstärkte Papiertüte oder Henkel aus Juteschnur sind daher nicht nur ein Design-Statement, sondern ein echtes Upgrade in Sachen Reißfestigkeit.

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Wenn Sie eine Serie von Tüten für ein Fest wie Weihnachten oder eine Hochzeit vorbereiten, erstellen Sie eine Schablone aus fester Pappe für die Hauptform. Das spart Ihnen nicht nur das wiederholte Ausmessen, sondern garantiert auch, dass alle Tüten exakt die gleichen Maße haben. Das ist das Geheimnis für eine konsistente, professionelle Produktion.

Wichtiger Tipp für den Zusammenbau: Beginnen Sie immer mit dem Verkleben der langen Seitennaht, um den „Schlauch“ zu formen. Lassen Sie diesen kurz anziehen. Erst dann falten und verkleben Sie den Boden. Diese Reihenfolge sorgt für mehr Stabilität und erleichtert das präzise Arbeiten am komplexeren Bodenteil erheblich.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.