Schluss mit den Streifen! Deine Decke streichen wie ein Profi – eine ehrliche Anleitung

von Julia Steinhoff
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Ganz ehrlich, die Decke ist für viele der Endgegner beim Renovieren. Man nennt sie oft die „fünfte Wand“, aber sie verzeiht Fehler viel weniger als ihre vier Kollegen. Warum ist das so? Das fiese Streiflicht vom Fenster, die Schwerkraft und oft auch die falsche Technik arbeiten gnadenlos gegen dich. Das Ergebnis kennen wir alle: unschöne Streifen, Flecken und eine Menge Frust.

Viele Anleitungen im Netz schwafeln ewig über die perfekte Farbauswahl. Das ist natürlich wichtig, aber es ist der letzte Schritt, nicht der erste. Bevor wir uns über den Farbton unterhalten, müssen wir das Handwerk verstehen. In diesem Guide zeige ich dir nicht nur, wie du eine Decke streichst, sondern wie du es richtig machst. Wir packen das Problem an der Wurzel – bei der Vorbereitung, dem Werkzeug und der Technik, die auch die Profis nutzen. So wird dein Ergebnis eines, auf das du wirklich stolz sein kannst.

Das Geheimnis der Streifen: Warum das Licht dein größter Feind ist

Bevor wir den Pinsel schwingen, müssen wir kurz verstehen, warum Decken so eine Diva sind. Es hat viel mit Physik zu tun. Der Hauptgrund für sichtbare Streifen ist das berüchtigte „Streiflicht“. Das ist das Licht, das flach von einem Fenster über die Decke streicht und JEDE kleine Unebenheit, jeden Ansatz der Farbrolle gnadenlos hervorhebt. Eine normale Wand hat selten so ein kritisches Spotlight auf sich gerichtet.

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Dazu kommt die Schwerkraft. Die Farbe will nun mal nach unten. Ist sie zu dünn, tropft sie dir ins Gesicht. Ist sie zu dick, lässt sie sich kaum verteilen. Genau dafür gibt es spezielle Deckenfarben. Die sind oft etwas fester eingestellt, damit sie besser haften und weniger spritzen. Die absolut wichtigste Eigenschaft einer guten Farbe ist aber ihre „offene Zeit“. Das ist die Zeit, in der die Farbe nass genug bleibt, um die nächste Bahn nahtlos anzusetzen. Ist diese Zeit zu kurz, trocknet die Kante deiner letzten Bahn schon an. Fährst du dann mit der neuen Bahn drüber, gibt’s eine unschöne Überlappung – und genau das siehst du später als Streifen.

Was die Zahlen auf dem Farbeimer wirklich bedeuten

Lass dich im Baumarkt nicht von bunten Werbesprüchen blenden. Die Qualität einer Farbe ist genormt. Zwei Werte sind für deine Decke entscheidend:

  • Deckvermögen: Das ist die wichtigste Angabe. Klasse 1 ist die Champions League, sie deckt meistens mit einem einzigen Anstrich. Klasse 2 ist okay, kann aber einen zweiten Durchgang nötig machen. Ganz ehrlich? Nimm für die Decke IMMER Klasse 1. Du sparst dir einen kompletten, anstrengenden Arbeitsgang über Kopf, und das Ergebnis wird viel gleichmäßiger. Klar, ein 10-Liter-Eimer der Klasse 1 kostet vielleicht 70-90 €, während du Klasse 2 schon für 40 € bekommst. Aber wenn du bei Klasse 2 zweimal streichen musst, hast du am Ende nichts gespart – außer Nerven.
  • Nassabriebbeständigkeit: Das beschreibt, wie robust die Farbe ist. Klasse 1 ist scheuerbeständig (braucht man im Treppenhaus), Klasse 3 nur waschbeständig. Für eine normale Decke im Wohn- oder Schlafzimmer reicht Klasse 2 oder 3 locker aus. In der Küche oder im Bad, wo du vielleicht mal was abwischen musst, ist Klasse 2 eine sichere Bank.

Ein matter Anstrich ist für Decken fast immer die beste Wahl. Warum? Eine matte Oberfläche schluckt das Licht, statt es zu reflektieren. Das kaschiert ganz wunderbar kleine Unebenheiten und entschärft das kritische Streiflicht. Glänzende Farbe an der Decke? Das ist was für absolute Profis mit perfekt gespachtelten Untergründen, denn Glanz betont jeden noch so kleinen Fehler.

Decke streichen mögliche Deckenfarben Ideen für interessante Farbkombinationen
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Übrigens, ein kleiner Trick im Baumarkt: Heb mal einen Eimer Billigfarbe und einen Eimer Premiumfarbe an. Du wirst merken, die teurere ist deutlich schwerer. Das liegt daran, dass mehr feste Pigmente und Bindemittel drin sind und weniger wässriges Füllmaterial. Mehr Gewicht bedeutet oft mehr Deckkraft!

Die Vorbereitung: 80 Prozent der Arbeit für ein 100-Prozent-Ergebnis

Ein alter Meisterspruch lautet: „Gute Vorbereitung ist die halbe Miete.“ Ich sage: Bei Decken sind es eher 80 Prozent. Wenn der Untergrund nicht passt, kannst du mit der teuersten Farbe und der besten Technik nichts mehr retten. Nimm dir hierfür richtig Zeit. Lass uns das mal wie eine Checkliste durchgehen, damit du nichts vergisst.

Schritt 1: Dein Arbeitsplatz – sicher und sauber

Räum das Zimmer so leer wie es geht. Was nicht rausgeht, kommt in die Mitte. Decke alles, wirklich alles, sorgfältig ab. Und bitte, nimm dafür Malervlies, nicht diese hauchdünne Plastikfolie. Folie wird spiegelglatt, wenn Farbe drauf tropft. Malervlies saugt die Tropfen auf und ist rutschfest. Das Vlies an den Rändern am besten mit Klebeband fixieren. Lampen von der Decke entfernen. Und hier kommt der wichtigste Satz des Tages: Sicherung raus! Das ist keine Empfehlung, das ist eine Regel. Ein Stromschlag ist kein Spaß.

Holzdecke dunkel streichen in Scwarz viel Holz im gemütlichen Sommerhaus

Schritt 2: Check die Decke – was hast du vor dir?

Bevor du Farbe kaufst, musst du wissen, womit du es zu tun hast. Mach zwei simple Tests:

  • Der Wischtest: Reib mit der trockenen, dunklen Hand über die Decke. Bleibt ein weißer, kreidiger Staub hängen? Dann ist das wahrscheinlich eine alte Leimfarbe. Die muss komplett abgewaschen werden, ohne Wenn und Aber. Streichst du da drüber, kommt dir die neue Farbe mitsamt der alten Schicht entgegen. Das ist der häufigste und teuerste Fehler überhaupt.
  • Der Klebebandtest: Drück einen Streifen starkes Klebeband (Panzerband geht super) fest auf die Decke und reiß ihn ruckartig ab. Bleiben Farbstücke kleben? Dann bröckelt der Altanstrich. Lose Teile müssen runter, oft muss man nachspachteln.

Schau auch genau nach Flecken. Wasserflecken, Nikotin oder Ruß? Die musst du mit einer speziellen Isolier- oder Sperrfarbe vorstreichen. Normale Wandfarbe löst diese Stoffe nur an, und sie kommen immer wieder durch, egal wie oft du drüber gehst.

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Schritt 3: Reinigen, Spachteln, Grundieren

Jetzt geht’s ans Eingemachte. Spinnweben und Staub mit dem Staubsauger entfernen. In Küchen müssen Fettablagerungen mit einem Anlauger weg, klares Wasser schafft das nicht.

Kleine Risse oder Dübellöcher verspachteln. Kleiner Tipp dazu: Für einzelne Dübellöcher reicht Fertigspachtel aus der Tube (ca. 5-8 €). Bei größeren Rissen würde ich immer zu Pulverspachtel greifen, den man selbst anrührt. Der ist stabiler und auf die Menge gerechnet günstiger. Nach dem Trocknen die Stelle mit feinem Schleifpapier (120er Körnung) glattschleifen.

Und jetzt kommt ein entscheidender Profi-Tipp: Jede gespachtelte Stelle MUSS grundiert werden. Gipsspachtel saugt Farbe viel stärker auf als der Rest der Decke. Ohne Grundierung siehst du später jeden Flicken als matten Fleck.

Überhaupt ist eine Grundierung (meist Tiefengrund genannt) fast immer eine gute Idee, bei neuen Gipskartonplatten ist sie sogar Pflicht. Sie sorgt dafür, dass die Farbe überall gleichmäßig einzieht. Das ist die wichtigste Versicherung für ein streifenfreies Ergebnis. Lass die Grundierung komplett trocknen, am besten über Nacht.

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Schritt 4: Abkleben für Kanten wie mit dem Lineal gezogen

Investiere in gutes Malerkrepp (oft gelb oder lila). Billiges Band weicht durch oder hinterlässt fiese Klebereste. Drück die Kante des Klebebandes mit dem Fingernagel oder einem Spachtel fest an.

Und hier kommt ein Trick, den nicht jeder kennt: Nachdem du das Band festgeklebt hast, ziehst du eine hauchdünne Naht Acryl an der Kante zwischen Wand und Klebeband. Einfach mit dem Finger glattziehen und kurz antrocknen lassen. Das Acryl versiegelt die Kante zu 100 %. Wenn du dann streichst, läuft absolut nichts mehr unter das Band. Das Ergebnis ist eine Kante, so scharf wie ein Skalpell.

Das richtige Werkzeug: Hier zu sparen ist am falschen Ende gespart

Mit billigem Werkzeug quälst du dich nur. Du brauchst keine Profi-Ausstattung, aber diese Dinge sollten es schon sein:

  • Die Farbrolle: Das Herzstück. Finger weg von Schaumstoffrollen! Ideal ist eine langflorige Walze (ca. 18-22 mm Flor) aus Polyamid. Die kostet dich zwar zwischen 15 € und 25 €, aber sie speichert viel Farbe und gibt sie gleichmäßig ab. Das ist entscheidend für das „Nass-in-Nass“-Arbeiten.
  • Die Teleskopstange: Unverzichtbar! Eine Decke streicht man nicht von der Leiter aus. Mit der Stange arbeitest du sicher vom Boden, es geht schneller und dein Rücken wird es dir danken. Vor allem aber kannst du breite Bahnen ohne Pause durchziehen.
  • Ein guter Pinsel: Für die Ecken. Ein runder Ringpinsel oder ein flacher Pinsel, der keine Haare verliert.
  • Das Abstreifgitter: Leg dieses Gitter in den Farbeimer. So verteilst du die Farbe gleichmäßig in der Rolle und verhinderst, dass sie tropft. Eine ungleichmäßig getränkte Rolle ist ein Garant für Flecken.

Ach ja, und weil wir von Investition sprechen: Eine gute Rolle für 20 € wirft man nicht einfach weg. Nach der Arbeit kratzt du die überschüssige Farbe mit einem Spachtel aus, wäschst sie gründlich mit lauwarmem Wasser und Seife aus, bis das Wasser klar bleibt, und hängst sie zum Trocknen auf. So ist sie für das nächste Projekt wieder fit.

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Die Technik: So geht’s ran an die Decke

Jetzt kommt alles zusammen. Zieh dir alte Klamotten und eine Schutzbrille an. Kein Scherz, Farbspritzer im Auge sind extrem schmerzhaft und gefährlich. Sicherheit geht vor!

Schritt 1: Die Ecken zuerst – aber clever!

Man streicht zuerst die Ecken und Kanten mit dem Pinsel vor. Das nennt man „beschneiden“. Mach aber bloß nicht den Fehler, erst den kompletten Raum rundherum vorzustreichen. Bis du mit der Rolle da ankommst, ist die Farbe an den Rändern längst trocken. Das gibt garantierte Streifen entlang der Wände.

Besser: Arbeite in Abschnitten. Streiche nur die Ecken für den ersten Bereich vor, den du dann sofort mit der Rolle bearbeitest. So gehen Pinselstrich und Rollenauftrag immer „nass in nass“ ineinander über.

Schritt 2: Die „Nass-in-Nass“-Technik

Die wichtigste Regel überhaupt: Streiche immer vom Fenster weg, also mit dem Lichteinfall. So fällt das Streiflicht auf die nasse, fertige Fläche und nicht auf die Kante, an der du neu ansetzt. Das macht einen riesigen Unterschied.

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So gehst du vor:

  1. Trage die Farbe in leicht schrägen Bahnen in einem gedachten Quadrat von etwa einem Quadratmeter auf. Rolle gut mit Farbe sättigen, aber nicht tropfend.
  2. Verteile die Farbe sofort, indem du quer dazu rollst. Übe dabei nur leichten Druck aus.
  3. Zum Schluss rollst du das Quadrat noch einmal ganz leicht in der ursprünglichen Richtung (parallel zum Fenster) ab. Das nennt man „verschlichten“ und sorgt für eine einheitliche Struktur.

Und dann sofort zum nächsten Quadrat. Setze die Rolle in der noch nassen Kante des vorigen Abschnitts an und wiederhole den Vorgang. Arbeite zügig und ohne lange Unterbrechungen. Mach keine Kaffeepause, wenn die halbe Decke fertig ist. Der Anstrich muss in einem Rutsch durchgezogen werden.

Problemfälle: Was tun, wenn doch was schiefgeht?

Selbst mit der besten Vorbereitung kann mal was danebengehen. Keine Panik, das ist kein Weltuntergang. Wichtig ist nur, die Fehler nicht noch schlimmer zu machen.

  • Problem: Streifen und Ansätze sind sichtbar.
    Lösung: Der häufigste Fehler. Versuche NIEMALS, trocknende Farbe auszubessern. Das macht alles nur schlimmer. Lass die Decke komplett durchtrocknen (mindestens 24 Stunden). Oft ziehen sich Streifen beim Trocknen noch etwas zusammen. Wenn sie immer noch stören, hilft nur ein kompletter zweiter Anstrich. Achte diesmal penibel auf die Nass-in-Nass-Technik.
  • Problem: Die Farbe deckt nicht richtig.
    Lösung: Liegt meist an fehlender Grundierung oder billiger Farbe. Auch hier gilt: komplett trocknen lassen. Ein zweiter Anstrich mit einer hochwertigen Farbe (Deckkraftklasse 1) löst das Problem zu 99 %.
  • Problem: Farbe reißt oder blättert ab.
    Lösung: Das ist der Super-GAU. Der Untergrund war nicht in Ordnung (Leimfarbe, Schmutz etc.). Hier gibt es leider keine schnelle Lösung. Der ganze Anstrich muss wieder runter. Das ist eine Sauarbeit, bei der ich ehrlich gesagt dazu raten würde, einen Profi zu rufen.
Decke in Dunkelblau streichen visuellen Kontrast schaffen mit Weiß auf den Treppen

Ein letztes Wort zum Schluss

Eine Decke zu streichen ist anspruchsvoll, aber absolut machbar und sehr lohnend. Es geht nicht um Geschwindigkeit, sondern um Sorgfalt und die richtige Reihenfolge. Wenn du das Prinzip verstanden hast, in gutes Material investierst und dir Zeit für die Vorbereitung nimmst, schaffst du ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann.

Plane dir also ruhig ein ganzes Wochenende ein. Am Samstag nimmst du dir 3-4 Stunden für das Abdecken und Vorbereiten. Dann kommt der Tiefengrund drauf, der am besten über Nacht trocknet. Am Sonntag bist du dann in 2-3 Stunden mit dem eigentlichen Streichen durch. Der Lohn ist nicht nur eine schöne Decke, sondern auch das Gefühl, eine echte Herausforderung gemeistert zu haben.

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Der richtige Roller ist die halbe Miete: Nicht am Werkzeug sparen! Für glatte Decken ist eine kurzflorige Polyamid-Walze (ca. 12-14 mm Florhöhe) ideal. Sie nimmt viel Farbe auf und gibt sie gleichmäßig ab, was die Streifenbildung minimiert. Vergessen Sie billige Schaumstoffrollen – sie sind der direkte Weg zur Flecken-Katastrophe.

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Wussten Sie, dass eine stumpfmatte Farbe kleine Unebenheiten an der Decke viel besser kaschiert als eine glänzende? Das Streiflicht wird gebrochen statt reflektiert, was Fehler fast unsichtbar macht.

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Muss ich wirklich grundieren?

Ja, in den meisten Fällen ist es der entscheidende Schritt. Eine Grundierung sorgt für eine gleichmäßige Saugfähigkeit der Oberfläche. Ohne sie zieht der Untergrund die Farbe ungleichmäßig ein – das Ergebnis sind unschöne Flecken, die auch ein zweiter Anstrich oft nicht behebt. Bei Gipskarton oder gespachtelten Stellen ist ein Tiefengrund wie der von Knauf oder Molto absolut unverzichtbar.

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Dein Homeoffice braucht keinen Trend – es braucht einen Plan. Mein Ratgeber aus der Werkstatt.

  • Beginnen Sie immer an der Seite des Hauptfensters.
  • Streichen Sie in Bahnen vom Licht weg.
  • Lassen Sie jede Bahn die vorherige um etwa eine halbe Rollenbreite überlappen.

Das Geheimnis? Diese Technik, auch „Nass-in-Nass“ genannt, sorgt dafür, dass die Kanten feucht bleiben und nahtlos ineinander übergehen.

Holzdecke dunkel streichen Deckenfarbe Schwarz im Kontrast zu Weiß im Flur

Dunkle Decken liegen im Trend und können, entgegen aller Mythen, einen Raum unglaublich gemütlich und edel wirken lassen. Ein tiefes Blau wie „Stiffkey Blue“ von Farrow & Ball oder ein sattes Anthrazit schaffen eine intime, fast höhlenartige Atmosphäre. Besonders in Räumen mit hohen Decken oder viel Tageslicht entfalten sie ihre volle Wirkung und lassen weiße Wände stärker leuchten.

Schwarz und Weiß kombinieren Decke dunkel streichen Deckenfarbe gemütliches Wohnzimmer

Der Ecken-Fehler: Viele streichen die Ecken zuerst mit einem Pinsel vor und rollen dann an die Kante heran. Das erzeugt oft einen sichtbaren „Rahmen“, weil die Pinselstruktur anders ist als die der Rolle. Profi-Tipp: Streichen Sie die Ecken mit einem kleinen Pinsel und gehen Sie sofort danach mit einer kleinen 10-cm-Rolle über die gepinselten Bereiche, um die gleiche Oberflächenstruktur zu erzeugen.

dunkele Deckenfarbe verwenden mit Graunuancen kombinieren perfekte Raumgestaltung

Option A (Budget): Alpinaweiß „Unsere Beste“. Eine solide Dispersionsfarbe mit Deckkraftklasse 1, die in fast jedem Baumarkt erhältlich ist. Gute Leistung für den Preis, braucht aber manchmal einen zweiten Anstrich.

Option B (Profi-Qualität): StoColor Rapid Ultramatt. Diese Farbe hat eine extrem lange „offene Zeit“, was das streifenfreie Arbeiten enorm erleichtert. Sie deckt in der Regel perfekt beim ersten Mal und hat ein makelloses, mattes Finish. Der höhere Preis zahlt sich in Zeitersparnis und Ergebnis aus.

Decke dunkel streichen Deckenfarbe Blau im Schlafzimmermit Weiß kombinieren

Ihre Decke hat Nikotin- oder alte Wasserflecken? Einfach überstreichen funktioniert nicht, die Flecken kommen wieder durch. Hier hilft nur ein spezieller Sperrgrund.

  • Produkt-Tipp: Zinsser B-I-N oder eine vergleichbare Isolierfarbe auf Schellackbasis.
  • Anwendung: Nur die betroffenen Stellen isolieren, trocknen lassen und dann die gesamte Decke wie gewohnt streichen.
Decke in Streifen streichen interessante Gestaltung im Babyzimmer

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann eine reinweiße Decke bis zu 85% des Tageslichts reflektieren und so die Helligkeit im Raum deutlich steigern.

Das spart nicht nur Stromkosten für künstliche Beleuchtung, sondern hebt auch nachweislich die Stimmung. Ein einfacher Anstrich kann also die gesamte Wohnqualität verbessern.

dunkelblaue Deckenfarbe mit hellblauer Wandfarbe kombinieren im modernen Wohnzimmer

Keine Lust auf schlichtes Weiß? Ein subtiler Trick für eine harmonische Raumwirkung ist es, einen winzigen Klecks der Wandfarbe in die weiße Deckenfarbe zu mischen. Das bricht das harte Weiß, schafft einen weicheren Übergang und lässt den Raum wie aus einem Guss wirken, ohne dass die Decke farbig erscheint.

Wohnzimmer in Braunnuancen gestalten Decke streichen in Schokobraun

Wie erzeuge ich eine messerscharfe Farbkante zur Wand?

Der Trick liegt im Versiegeln des Klebebands. Kleben Sie die Kante mit einem hochwertigen Malerband (z.B. Tesa Precision Mask oder FrogTape) ab. Streichen Sie dann mit der Farbe der Wand einmal dünn über die Kante des Klebebands, die an die Decke grenzt. Diese Farbe kriecht in die winzigen Lücken und versiegelt sie. Nach dem Trocknen streichen Sie die Decke. Zieht man das Band ab, bleibt eine perfekte Linie zurück.

modernes Schlafzimmer gestalten Decke streichen in Dunkelgrau
  • Bessere Haftung der Farbe
  • Geringerer Farbverbrauch
  • Ein fleckenfreies, gleichmäßiges Endergebnis

Das Versprechen? Eine gute Grundierung. Sie ist der unsichtbare Held jeder perfekt gestrichenen Decke und der Schritt, den Amateure am häufigsten überspringen.

geräumiges Esszimmer mit Lila Decke großer Esstisch mit Stühlen Fliesenboden viel Licht

Der richtige Zeitpunkt zum Abkleben: Entfernen Sie das Malerband, wenn die Farbe noch leicht feucht, aber schon angetrocknet ist – meist nach etwa 1-2 Stunden. Warten Sie zu lange, kann die trocknende Farbe mit dem Band eine feste Verbindung eingehen und beim Abziehen unschöne Kanten abreißen. Zieht man es zu früh ab, kann die nasse Farbe verlaufen.

klassische Deckengestaltung Beige und Weiß mit Verzierungen in der Mitte Kristallkronleuchter

Eine farbige Decke muss nicht immer die ganze Fläche einnehmen. Denken Sie an einen breiten, farbigen Streifen, der von einer Wand über die Decke zur gegenüberliegenden Wand verläuft. Das kann einen Bereich optisch definieren, zum Beispiel den Essbereich in einem offenen Wohnraum, und verleiht dem Zimmer eine dynamische, architektonische Note.

gemütliches Wohnzimmer mit Balken in Hellbraun an der Decke eingebaute Strahler

Der Begriff „Color Drenching“ bezeichnet den aktuellen Designtrend, Wände, Decke, Türen und Leisten im selben Farbton zu streichen. Das Ergebnis ist ein unglaublich immersives, modernes und ruhiges Raumgefühl.

Wandfarbe Dunkelblau Decke weiß streichen gemütliches Schlafzimmer gestalten

Problem Holzdecke: Eine dunkle Holzpaneeldecke kann einen Raum erdrücken. Ein Anstrich wirkt Wunder, erfordert aber Vorbereitung.

  • Schritt 1: Gründlich reinigen und entfetten (z.B. mit Anlauger).
  • Schritt 2: Leicht anschleifen, um die Oberfläche aufzurauen.
  • Schritt 3: Unbedingt einen Haft- und Sperrgrund verwenden, um das Durchschlagen von Holzinhaltsstoffen (Astlöcher!) zu verhindern. Erst danach folgen zwei Schichten des gewünschten Lacks.
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Die Temperatur im Raum hat einen direkten Einfluss auf die „offene Zeit“ der Farbe. Streichen Sie nicht bei praller Sonne, aufgedrehter Heizung oder im Hochsommer bei über 25 °C. Die Farbe trocknet sonst zu schnell, was Streifenbildung fördert. Ideale Bedingungen sind etwa 18-20 °C und eine normale Luftfeuchtigkeit.

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Kann ich eine Raufaserdecke einfach überstreichen?

Ja, das geht problemlos. Wichtig ist hier eine Rolle mit höherem Flor (ca. 18 mm), damit die Farbe auch in die tiefen Strukturen der Raufaser gelangt. Streichen Sie „kreuz und quer“: erst eine Bahn längs, dann sofort eine quer darüber. Das verteilt die Farbe optimal in der Struktur und vermeidet, dass einzelne „Berge“ der Raufaser ungestrichen bleiben.

herrliches stilvolles Wohnzimmer in Lila gestalten Decke streichen in Lila

Der Teleskopstangen-Vorteil: Versuchen Sie nicht, Ihre Decke von einer Leiter aus in kleinen Abschnitten zu streichen. Eine Teleskopstange für die Farbrolle ist unverzichtbar. Sie ermöglicht es Ihnen, lange, durchgehende Bahnen über die gesamte Deckenbreite zu ziehen, ohne abzusetzen. Das ist der Schlüssel für ein ansatzfreies Ergebnis.

Olivgrün als Deckenfarbe in der Küche gemütliche Raumgestaltung in erdigen Farbtönen

Ein Quadratmeter Dispersionsfarbe der Deckkraftklasse 1 wiegt im Schnitt 1,5 Kilogramm. Für eine 20m²-Decke bewegen Sie also rund 30 Kilogramm Farbe über Kopf – ein echtes Workout!

Gutes, leichtes Werkzeug und die richtige Technik sind daher nicht nur für das Ergebnis, sondern auch für Ihren Rücken entscheidend.

Decke in weiß streichen und mit verschiedenen Grautönen im Schlafzimmer kombinieren

Die Farbe ist an der Decke, die Freude ist groß – aber was nun? Lassen Sie den Raum gut durchlüften, aber vermeiden Sie Zugluft, die die Farbe ungleichmäßig trocknen lässt. Reinigen Sie Pinsel und Rollen sofort gründlich mit lauwarmem Wasser und etwas Spülmittel, damit sie für das nächste Projekt wieder einsatzbereit sind. Hochwertiges Werkzeug hat mehr als nur ein Leben.

Pastell an der Decke: Zarte Töne wie Salbei, Himmelblau oder ein pudriges Rosé sind nicht nur für die Wände reserviert. An der Decke gestrichen, verleihen sie einem Raum – besonders Schlaf- oder Kinderzimmern – eine sanfte, luftige und traumhafte Atmosphäre. Kombiniert mit weißen Wänden wirkt der Raum höher und offener.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.