Blumensträuße, die wirklich halten: Die ultimativen Tricks für Schnittblumen aus dem Garten

von Julia Steinhoff
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Jedes Jahr das Gleiche, und es ist einfach wunderbar. Sobald die Tage länger werden, spüre ich dieses Kribbeln. Du weißt schon, dieses Gefühl, wenn du morgens barfuß durch den noch taufeuchten Garten gehst, die Luft kühl ist, aber schon die Wärme des Tages verspricht. Überall summt es. Ehrlich gesagt, für mich gibt es keine schönere Zeit. Der Sommer schenkt uns eine solche Fülle, dass man sie kaum fassen kann.

Aber es geht nicht nur darum, schöne Blumen zu pflanzen. Der wahre Zauber entsteht, wenn wir diese Schönheit ins Haus holen und sie so lange wie möglich genießen. Viele rennen schnell zum Discounter für einen Strauß, aber ich zeige dir, wie du mit Blumen aus dem eigenen Garten wochenlang Freude hast. Das ist keine Magie, sondern pures Handwerk, das jeder lernen kann.

Warum deine Blumen wirklich welken (und wie du es verhinderst)

Bevor wir überhaupt zur Schere greifen, müssen wir eine Sache verstehen: Eine Blume in der Vase kämpft ums Überleben. Klingt dramatisch, ist aber so. Ihre Hauptaufgabe, die Samenbildung, haben wir unterbrochen. Jetzt will sie nur noch eins: Wasser. Im Stiel hat sie winzige Leitungsbahnen, quasi ihre Strohhalme. Wenn wir sie abschneiden, dringen Luft und Bakterien in diese Leitungen ein und verstopfen sie. Die Folge: Die Blume verdurstet, obwohl sie im Wasser steht. Verrückt, oder? All unsere Tricks zielen also nur darauf ab, diese Strohhalme freizuhalten.

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Ganz grob unterscheiden wir bei Sommerblumen zwischen Einjährigen und Stauden. Einjährige wie Zinnien oder Cosmeen geben eine Saison lang alles. Je mehr du schneidest, desto mehr Blüten schieben sie nach – sie wollen sich ja unbedingt vermehren. Stauden wie Rittersporn oder Sonnenhut kommen jedes Jahr wieder und brauchen einen etwas bedachteren Schnitt, damit die Pflanze kräftig bleibt.

Meine 5-Schritte-Routine für Blumen, die ewig halten

Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Bitte, tu deinen Blumen einen Gefallen und nimm keine stumpfe Küchenschere. Die quetscht den Stiel und zerstört die Wasserleitungen sofort. Eine gute, scharfe Gartenschere ist eine Investition fürs Leben.

Kleine Grundausstattung für den Start:

  • Eine scharfe Gartenschere: Achte darauf, dass es eine Bypass-Schere ist, bei der zwei Klingen aneinander vorbeigleiten. Amboss-Scheren mit einer Klinge, die auf eine flache Oberfläche drückt, quetschen die Stiele. Gute Modelle gibt’s im Baumarkt schon für 15-20€, Profis schwören oft auf Marken wie Felco, die aber auch mal 60€ kosten können.
  • Ein sauberer Eimer: Den hat wohl jeder zu Hause.
  • Spiritus oder Desinfektionsmittel: Um die Schere nach Gebrauch zu reinigen und keine Krankheiten zu übertragen. Kostet fast nichts.

Und jetzt geht’s los. Mit dieser Routine habe ich die besten Erfahrungen gemacht:

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1. Der perfekte Zeitpunkt: Früh am Morgen!
Schneide deine Blumen immer am frühen Morgen. Dann sind sie nach der kühlen Nacht prall mit Wasser gefüllt und topfit. In der Mittagssonne zu schneiden ist der größte Fehler. Glaub mir, ich habe als junger Gärtner mal einen ganzen Eimer wunderschöner Rosen ruiniert, weil ich sie in der Mittagshitze geschnitten habe. Die Köpfe hingen runter wie bei einem traurigen Hund. Die Lektion habe ich nie wieder vergessen.

2. Der richtige Schnitt: Immer schräg!
Je schräger du den Stiel anschneidest, desto größer ist die Oberfläche, über die die Blume Wasser ziehen kann. Ein gerader Schnitt würde flach auf dem Vasenboden aufliegen und die Wasseraufnahme blockieren. Bei holzigen Stielen (wie bei Rosen oder Flieder) mache ich den Schnitt extra lang.

3. Blätter ab – und zwar alle!
Entferne rigoros alle Blätter, die im Vasenwasser stehen würden. Jedes einzelne Blatt, das im Wasser gammelt, wird zur Bakterienschleuder, die das Wasser vergiftet und die Stiele verstopft. Das ist der häufigste Anfängerfehler überhaupt.

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4. Erst mal ins Wasserbad: Das Konditionieren
Die frisch geschnittenen Blumen kommen sofort in einen Eimer mit handwarmem Wasser. Warum handwarm? Weil es weniger Sauerstoffbläschen enthält als kaltes Wasser und von den Stielen leichter aufgenommen wird. Stell den Eimer dann für mindestens zwei bis drei Stunden an einen kühlen, dunklen Ort, zum Beispiel in den Keller oder eine kühle Garage. Dort können sie sich in Ruhe vollsaugen.

5. Das richtige Futter für die Vase
Und was ist mit diesen kleinen Tütchen mit Frischhaltemittel? Die sind tatsächlich ziemlich gut! Darin ist meist Zucker als Nahrung, ein Säuerungsmittel, damit das Wasser besser aufgenommen wird, und ein antibakterieller Wirkstoff. Aber ganz ehrlich, du kannst das auch super einfach selbst mixen. Gib auf einen Liter Wasser einfach einen Teelöffel Zucker und ein paar Tropfen Zitronensaft oder einen kleinen Schuss Essig. Das wirkt Wunder!

Kleiner Sonderfall: Bei Blumen mit milchigem Saft wie Mohn oder Wolfsmilch tritt an der Schnittstelle klebriger Saft aus, der alles verstopft. Tauch die Stielenden einfach für 2-3 Sekunden in heißes Wasser (so heiß, dass du den Finger nicht lange reinhalten willst) oder halte sie kurz über eine Kerzenflamme. Das versiegelt die Wunde.

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Top 5 Schnittblumen für den Anfänger-Garten

Du fragst dich jetzt, was du überhaupt pflanzen sollst? Kein Problem! Hier sind meine Favoriten, die in den meisten deutschen Gärten super funktionieren und fast von alleine wachsen:

  • Zinnien: Bunt, robust und je mehr du schneidest, desto mehr Blüten kommen nach. Ein absoluter Muss.
  • Cosmeen (Schmuckkörbchen): Schweben filigran im Wind, sehen im Strauß locker und leicht aus und sind super pflegeleicht.
  • Löwenmäulchen: Bringen Höhe und Struktur in jeden Strauß und blühen unermüdlich bis zum Frost.
  • Frauenmantel: Das perfekte Füllgrün! Die chartreuse-farbenen Blütenwolken und die Blätter, an denen Tautropfen abperlen, sind einfach zauberhaft.
  • Dahlien: Okay, die brauchen etwas mehr Pflege (Knollen im Herbst rausnehmen), aber die Blüten sind einfach spektakulär und die Mühe wert.

Kreativ werden: Mehr als nur die Standard-Vase

Du brauchst keine teuren Designer-Vasen. Oft sind die einfachsten Dinge die schönsten. Es geht darum, die Blume für sich wirken zu lassen.

Dein 5-Minuten-Projekt für sofort gute Laune:
Keine Zeit für einen ganzen Strauß? Schneide nur drei Stängel Frauenmantel und eine einzelne, prachtvolle Dahlienblüte. Stell sie zusammen in ein altes Marmeladenglas. Fertig. Sieht toll aus und hebt sofort die Stimmung, versprochen!

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Trockener Garten, pralle Sonne? Diese Pflanzen lieben die Hitze wirklich!

Schau dich mal im Keller oder auf dem Dachboden um. Eine alte Zinkgießkanne, ein Emaille-Eimer oder eine rostige Holzkiste können fantastische Pflanzgefäße sein. Wichtig ist nur, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann (notfalls ein paar Löcher bohren). Das hat Charakter und erzählt eine Geschichte.

Gut zu wissen: Ein paar letzte Profi-Tricks

Manchmal gibt es kleine Herausforderungen. Hier ein paar schnelle Lösungen:

  • Welke Hortensien retten: Lässt eine Hortensie plötzlich den Kopf hängen? Oft ist nur eine Luftblase im Stiel schuld. Tauche den gesamten Blütenkopf und Stiel für etwa 20 Minuten komplett in ein Waschbecken mit kaltem Wasser. Meistens erholt sie sich danach wieder vollständig.
  • Schwere Blüten stützen: Dahlien oder Rittersporn knicken in der Vase leicht ab. Arrangiere sie in einem hohen, schmalen Gefäß, damit sie sich gegenseitig stützen. Alternativ kannst du auch ein lockeres Gitter aus Zweigen in die Vase legen, das gibt Halt.
  • Finger weg von Steckschaum? Der grüne Steckschaum ist zwar praktisch, aber eine ziemliche Umweltsünde. Probier mal nachhaltige Alternativen! Ein Ball aus Kaninchendraht in der Vase funktioniert genauso gut, um die Stiele zu fixieren, und du kannst ihn immer wieder verwenden.

Achtung, giftig! Viele Schönheiten im Garten sind mit Vorsicht zu genießen. Fingerhut, Eisenhut (extrem giftig!), Maiglöckchen oder Oleander gehören dazu. Wenn Kinder oder Haustiere im Haus sind, solltest du besonders aufpassen und dich gut informieren. Nach der Gartenarbeit gilt sowieso: immer Hände waschen!

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Also, trau dich ran! Die Arbeit mit Blumen ist eine der ehrlichsten und schönsten Tätigkeiten, die es gibt. Sie verbindet uns mit der Natur und den Jahreszeiten. Und ein selbst gepflückter, vielleicht nicht ganz perfekter Strauß auf dem Tisch ist am Ende so viel mehr wert als jeder gekaufte.

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Blumensträuße, die wirklich halten: Die ultimativen Tricks für Schnittblumen aus dem Garten

Sommerblumen Deko Ideen Kranz aus Wandelröschen in einer zarten Blaunuance

Der perfekte Moment für den Schnitt ist nicht die sonnige Mittagszeit, sondern der frühe Morgen. Dann sind die Stiele prall mit Wasser gefüllt und die Blüten erleben keinen Hitzeschock. Nimm einen Eimer mit lauwarmem Wasser direkt mit in den Garten und stelle die Blumen sofort nach dem Schnitt hinein. So verhinderst du, dass Luft in die Leitungsbahnen gelangt.

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15 hitzebeständige Pflanzen und Blumen für Ihren Sommergarten

  • Verhindert, dass Bakterien das Wasser verunreinigen.
  • Sorgt dafür, dass die gesamte Energie in die Blüte geht.
  • Sieht in einer klaren Glasvase einfach professioneller aus.

Das Geheimnis? Entferne konsequent alle Blätter, die unterhalb der Wasserlinie in der Vase stehen würden. Ein kleiner Handgriff mit riesiger Wirkung!

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„Eine Schnittblume nimmt in den ersten Stunden in der Vase bis zu 80 % des Wassers auf, das sie für ihre gesamte Lebensdauer benötigt.“

Dieser Fakt unterstreicht, wie entscheidend die unmittelbare Versorgung nach dem Schnitt ist. Die sogenannte „Konditionierung“ – also das mehrstündige Ruhen der frisch geschnittenen Blumen an einem kühlen, dunklen Ort im Wasser – ist kein optionaler Luxus, sondern die Basis für eine lange Haltbarkeit.

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Hilft es wirklich, eine Kupfermünze, Zucker oder Aspirin ins Blumenwasser zu geben?

Das sind hartnäckige Mythen. Während Zucker Bakterien sogar füttern kann und Aspirin die Wasserqualität kaum verbessert, ist der Effekt von Kupfer minimal. Professionelles Frischhaltemittel wie Chrysal oder Floralife ist eine bessere Wahl. Es enthält Nährstoffe für die Blüte, senkt den pH-Wert des Wassers und hemmt das Bakterienwachstum – eine 3-in-1-Lösung, die Hausmittel nicht bieten können.

Sommerblumen Deko Ideen Blumen in einem alten Eimer Retro Look

Glasvase: Perfekt, um den Wasserstand und die Sauberkeit im Blick zu behalten. Sie wirkt leicht und lässt den Blumen den Vortritt. Nachteil: Algenbildung wird bei direktem Sonnenlicht sichtbar.

Keramikvase: Hält das Wasser länger kühl und schützt vor Lichteinfall, was das Bakterienwachstum verlangsamt. Ideal für einen rustikalen oder minimalistischen Look, bei dem die Vase selbst ein Design-Statement ist.

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Achtung, Obstschale! Platziere deinen Strauß niemals direkt neben reifendem Obst, besonders nicht neben Bananen oder Äpfeln. Diese verströmen Ethylen, ein Reifegas, das den Alterungsprozess deiner Blumen dramatisch beschleunigt und zum schnellen Verwelken führt. Ein unsichtbarer Feind in deiner Küche.

Sommerblumen Deko Ideen Gläser auf der Fensterbank Dahlie andere Blumen

Bevor die Blumen in die endgültige Vase kommen, gönn ihnen eine Kur. Dieser Profi-Schritt nennt sich „Konditionieren“ und wirkt Wunder:

  • Schneide die Stiele unter Wasser frisch an.
  • Stelle den gesamten Bund für mindestens vier Stunden, besser über Nacht, in einem tiefen Eimer mit Wasser an einen kühlen, dunklen Ort (z.B. Keller oder Garage).
  • Die Blumen können sich so richtig vollsaugen, ohne durch Licht oder Wärme Energie für die Photosynthese aufwenden zu müssen.
Sommerblumen Deko Ideen Rosen Ranunkeln Margeriten in einer Schale arrangieren
  • Zinnien: Ihre Stiele neigen dazu, weich zu werden. Ein kurzer Dip (20 Sekunden) in kochendes Wasser versiegelt die Enden und verbessert die Wasseraufnahme enorm.
  • Mohn & Wolfsmilch: Diese „Bluter“ sondern einen milchigen Saft ab, der das Wasser verunreinigt. Halte die Schnittstelle kurz über eine Kerzenflamme oder in heißes Wasser, um sie zu versiegeln.
  • Sonnenblumen: Sie sind extrem durstig. Fülle die Vase täglich nach und achte darauf, dass die schweren Köpfe gestützt sind.
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Nicht nur Blüten machen einen Strauß aus. Das Grün aus dem eigenen Garten verleiht Fülle, Textur und einen natürlichen Look. Frauenmantel (Alchemilla mollis) mit seinen Chartreuse-farbenen Blütenschleiern, die Blätter der Hosta oder zarte Zweige von Rosmarin und Eukalyptus sind perfekte Begleiter und füllen Lücken auf die eleganteste Weise.

Sommerblumen Deko Ideen weiße Kerzen Tischdeko für ein besonderes Abendessen draußen

Vergiss die Küchenschere. Investiere in eine scharfe Bypass-Gartenschere von Marken wie Felco oder Gardena. Sie schneidet sauber, ohne die empfindlichen Wasserleitungsbahnen im Stiel zu quetschen – der häufigste Grund für vorzeitiges Welken.

Sommerblumen Deko Ideen den Tisch draußen dekorieren bei speziellen Anlässen

Deine Hortensien lassen schon nach einem Tag den Kopf hängen?

Keine Panik, es gibt einen Wiederbelebungstrick! Schneide den Stiel frisch an und tauche den gesamten Blütenkopf für etwa 20-30 Minuten kopfüber in eine Schale mit lauwarmem Wasser. Die Blütenblätter können so direkt Wasser aufnehmen. Anschließend gut abtropfen lassen und zurück in die Vase stellen. Oft stehen sie danach wieder wie eine Eins.

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Weiche Stiele (z.B. Tulpen, Mohn): Hier genügt ein langer, schräger Schnitt mit einem sehr scharfen Messer. Dies vergrößert die Oberfläche zur Wasseraufnahme maximal.

Harte, holzige Stiele (z.B. Flieder, Rose): Nach dem Schrägschnitt kannst du die unteren 2-3 cm des Stiels mit einem Hammer leicht aufspalten oder klopfen. Das bricht die harte Außenstruktur auf und hilft dem Stiel, mehr Wasser zu ziehen.

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Ein einfacher Trick für professionell aussehende Arrangements in weiten Vasen ist das Gitter aus Klebeband. Klebe einfach transparente Klebestreifen (am besten wasserfestes Floristen-Klebeband) wie ein Gitter über die Vasenöffnung. So erhältst du kleine Fächer, in die du die einzelnen Stiele stecken kannst. Sie geben sich gegenseitig Halt und fallen nicht mehr unkontrolliert an den Rand.

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  • Ein atemberaubender Blickfang im Zentrum (der „Thriller“), z.B. eine große Dahlie oder eine Lilie.
  • Füllmaterial, das Volumen und Textur gibt (der „Filler“), wie Cosmeen, Schleierkraut oder Frauenmantel.
  • Elemente, die elegant über den Vasenrand hängen (der „Spiller“), wie ein Zweig Efeu oder eine rankende Wicke.

Das ist die „Thriller, Filler, Spiller“-Formel, eine einfache Gestaltungsregel, die jedem Strauß sofort eine dynamische und durchdachte Struktur verleiht.

Sommerblumen Deko Ideen blühende Zweige frische Note im Frühling

Wassertemperatur: Entgegen dem alten Glauben ist für die meisten Schnittblumen handwarmes Wasser (ca. 38-43°C) besser als eiskaltes. Die Moleküle in warmem Wasser bewegen sich schneller und werden von den Stielen leichter aufgenommen. Ausnahme: Zwiebelblumen wie Tulpen oder Narzissen bevorzugen es kühler.

Sommerblumen Deko Ideen Arnika Blüten im Glas

In nur 30 Minuten kann sich die Bakterienpopulation im Vasenwasser verdoppeln.

Deshalb ist das tägliche Wechseln des Wassers keine Option, sondern ein Muss. Nutze die Gelegenheit, die Vase kurz auszuspülen und die Stiele bei jedem Wasserwechsel um etwa einen Zentimeter neu anzuschneiden. So entfernst du verstopfte Enden und gibst den Blumen eine neue Chance zum Trinken.

Sommerblumen Deko Ideen mit Ranunkeln dekorieren

Lass dich von der japanischen Kunst des Blumenarrangierens inspirieren. Ikebana feiert nicht die üppige Fülle, sondern die Schönheit der einzelnen Linie, der Form und des leeren Raums dazwischen. Probiere es aus: Platziere nur drei Stiele unterschiedlicher Höhe in einer schlichten Vase – eine hohe Gladiole, einen mittelhohen Ast und eine einzelne, tief sitzende Rose. Die Wirkung ist oft stärker als bei einem vollen Bouquet.

Sommerblumen Deko Ideen den Balkon mit bunten Blumen dekorieren

Vergiss nicht die Düfte! Ein selbst gepflückter Strauß kann ein olfaktorisches Erlebnis sein, das gekaufte Blumen selten bieten. Kombiniere visuelle Schönheiten mit Duftwundern. Ein paar Stiele Duftwicken, Levkojen, Phlox oder auch nur ein Zweig Minze oder Salbei können einen ganzen Raum mit einem zarten, natürlichen Parfum erfüllen.

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Warum wachsen meine Tulpen in der Vase einfach weiter?

Das ist kein Mythos! Tulpen sind eine der wenigen Blumen, die nach dem Schnitt weiterwachsen, manchmal mehrere Zentimeter. Das liegt an einer Eigenschaft namens Phototropismus (sie wachsen zum Licht) und Geotropismus (sie reagieren auf Schwerkraft). Das Ergebnis ist ein lebendiger, sich ständig verändernder Strauß. Plane diesen Effekt beim Arrangieren mit ein oder kürze die Stiele alle zwei Tage.

Sommerblumen Deko Ideen drinnen mit bunten Blumen dekorieren

Manche der besten Füllelemente für Sträuße wachsen vielleicht schon als „Unkraut“ in deinem Garten oder am Wegesrand.

  • Die filigranen weißen Dolden der Wilden Möhre (Daucus carota) verleihen jedem Strauß eine luftige, wiesenhafte Anmutung.
  • Goldrute (Solidago) sorgt für leuchtend gelbe Akzente im Spätsommer.
  • Beifuß (Artemisia) steuert silbriges Laub und eine interessante Textur bei.
Sommerblumen Deko Ideen bunte Blumen in einem alten Retro Eimer arrangieren

Tipp für Dahlien: Die Königinnen des Spätsommers sind in der Vase oft divenhaft. Ihr Geheimnis für eine längere Haltbarkeit liegt ebenfalls in der Hitzebehandlung. Tauche die frisch geschnittenen Stielenden für etwa eine Minute in fast kochendes Wasser (ca. 80°C). Das verhindert, dass die hohlen Stiele durch Lufteinschlüsse blockieren, und macht sie deutlich haltbarer.

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„Der eigene Garten ist der beste Florist. Er bietet dir genau das, was in diesem Moment perfekt und saisonal ist, ohne Flugmeilen und Plastikverpackung.“ – Sarah Raven, britische Gartenexpertin

Jeder Strauß aus dem eigenen Garten erzählt eine Geschichte der Saison. Er fängt das Licht, die Farben und sogar den Duft eines bestimmten Tages ein und bringt dieses einzigartige Gefühl direkt auf deinen Tisch.

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  • Fülle, ohne zu beschweren.
  • Verleiht eine professionelle, strukturierte Optik.
  • Hält deutlich länger als viele Blüten.

Das Geheimnis? Getrocknete Gräser! Ein paar Wedel von Pampasgras, Zittergras (Briza media) oder Lampenputzergras (Pennisetum) zwischen den frischen Blumen sorgen für moderne, luftige Akzente und eine faszinierende Textur.

Auch wenn ein Strauß verblüht, muss seine Schönheit nicht enden. Viele Blumen lassen sich wunderbar trocknen. Hänge Rosen, Lavendel, Strohblumen oder Hortensien einfach kopfüber an einem dunklen, trockenen und luftigen Ort auf. So konservierst du die sommerliche Pracht und schaffst dir eine nachhaltige Dekoration für die kälteren Monate.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.