Bodengleiche Badewanne: Traum vom Spa oder teurer Albtraum? Ein Profi packt aus

von Julia Steinhoff
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In meinem Job auf Baustellen sehe ich viele Trends kommen und gehen. Aber einer hält sich hartnäckig: die eingelassene Badewanne. Mal ehrlich, die Bilder in den Hochglanzmagazinen sehen schon verdammt gut aus, oder? Alles wirkt so offen, luxuriös und ein bisschen wie im Privat-Spa. Ich verstehe den Reiz total.

Aber als Handwerksmeister, der solche Projekte seit Ewigkeiten umsetzt, sehe ich eben auch die andere Seite. Ich habe Wannen eingebaut, die heute noch perfekt sind und pure Freude bereiten. Genauso habe ich aber auch sündhaft teure Wasserschäden saniert, die durch winzige Fehler beim Einbau entstanden sind. Und glaub mir, das ist der Stoff, aus dem Albträume gemacht sind.

Dieser Beitrag hier ist also keine reine Inspirations-Galerie. Sieh es als ehrliche Anleitung aus der Praxis. Ich will dir zeigen, was wirklich hinter dem Traum von der bodengleichen Wanne steckt. Es geht um knallharte Physik, Bauvorschriften und die kleinen Kniffe, die am Ende den Unterschied zwischen „Wow!“ und „Oh nein!“ ausmachen.

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Das Fundament: Ist dein Bad überhaupt bereit für so ein Projekt?

Bevor wir über schicke Wannenmodelle oder coole Fliesen reden, müssen wir die eine, alles entscheidende Frage klären: Hält deine Bausubstanz das überhaupt aus? Eine eingelassene Wanne ist ein massiver Eingriff. Das ist keine Entscheidung, die man mal so nebenbei trifft. Hier sind die Punkte, die du als Allererstes abklopfen musst.

1. Die Statik – Das, was man nicht sieht, aber alles trägt

Wasser ist schwer. Richtig schwer. Ein Liter wiegt ein Kilo. In eine normale Badewanne passen locker 180 bis 250 Liter. Lass uns das mal kurz überschlagen:

  • Wasser: ca. 200 kg
  • Wanne (Acryl): ca. 30 kg
  • Du selbst: sagen wir mal 80 kg
  • Unterbau & Fliesen: nochmal gut 50 kg

Zack, sind wir bei über 350 kg. Und diese Last drückt auf eine winzige Fläche von vielleicht zwei Quadratmetern. Die meisten Wohndecken sind für eine Flächenlast von etwa 150 bis 200 kg/m² ausgelegt. Du siehst das Problem? Die Punktlast einer vollen Wanne ist oft viel höher.

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Deshalb ist dein erster Anruf nicht der beim Installateur, sondern der beim Statiker. Ohne eine schriftliche Freigabe von einem Tragwerksplaner fasse ich so ein Projekt gar nicht erst an. Das Risiko, dass die Decke Schaden nimmt – vielleicht sogar in der Wohnung unter dir – ist einfach zu groß. Kleiner Tipp: Rechne für die Prüfung und Freigabe durch den Statiker schon mal mit Kosten zwischen 500 € und 1.500 €. Das Geld ist aber die beste Versicherung, die du kaufen kannst.

2. Die Deckenkonstruktion: Beton oder doch Holzbalken?

Die Art deiner Decke ist der nächste Knackpunkt. Im Neubau mit massiven Stahlbetondecken ist ein Einbau prinzipiell machbar. Ideal ist, wenn die Aussparung für die Wanne von Anfang an mitgeplant wird. Nachträglich einen riesigen Schlitz in eine bestehende Betondecke zu stemmen, ist statisch ein Albtraum und wird fast immer abgelehnt.

Hast du eine Holzbalkendecke, wie sie in vielen Altbauten typisch ist? Dann wird es, ehrlich gesagt, richtig knifflig. Nicht nur das Gewicht ist ein Thema, sondern vor allem die Feuchtigkeit. Holz arbeitet, es bewegt sich. Auf so einem „lebendigen“ Untergrund eine 100% dichte Konstruktion hinzubekommen, ist eine echte Meisterleistung. Jeder winzige Fehler sorgt dafür, dass Wasser über Jahre unbemerkt in die Decke sickert und die Balken vergammeln. Bei Holzbalkendecken rate ich meistens von einer komplett eingelassenen Wanne ab.

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3. Die Einbautiefe: Wie viel Platz brauchen wir wirklich?

Eine Badewanne ist ja nicht nur die sichtbare Schale. Darunter muss eine Menge Technik Platz finden. Wir brauchen Platz für:

  • Die Wannenhöhe selbst (ca. 45-60 cm)
  • Den Siphon für den Ab- und Überlauf (ca. 10-15 cm)
  • Das nötige Gefälle für die Abwasserleitung (mindestens 2 %!)
  • Den Wannenträger oder die Füße als Unterkonstruktion (ca. 5-10 cm)

Du siehst, wir brauchen schnell mal eine Gesamthöhe von 60 bis 75 cm unter dem fertigen Boden. Diesen Platz muss man erstmal haben.

Zwei Wege zum Ziel: Podest oder der „echte“ Bodeneinlass

Wenn die Statik grünes Licht gegeben hat, gibt es im Grunde zwei Methoden. Jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Methode 1: Der Einbau in ein Podest

Das ist die gängigste und sicherste Methode, um diese coole eingelassene Optik zu bekommen. Man baut im Bad eine Stufe, in die die Wanne dann versenkt wird. Das Podest versteckt die ganze Technik und die Wanne selbst.

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Für den Bau nehmen wir meist Porenbetonsteine oder eine stabile Holzständerkonstruktion mit zementgebundenen Bauplatten. Achtung: Finger weg von Gipskarton, selbst vom grünen! Der ist für die dauerhafte Feuchtigkeit in Bodennähe einfach nicht gemacht.

Und jetzt kommt der wichtigste Punkt, den ich nicht oft genug wiederholen kann: die Revisionsöffnung! Du musst an den Siphon und die Anschlüsse drankommen, ohne die ganze Bude aufzureißen. Eine kleine, unauffällige Klappe, die mit Fliesen beklebt wird, ist Gold wert. Plan die Klappe nicht zu klein – 30×30 cm sollten es mindestens sein, damit man auch mit Werkzeug hantieren kann. Ich hatte mal einen Notfall, da war nur der Abfluss verstopft. Weil die Revisionsklappe fehlte, wurde aus einer 100-Euro-Reparatur eine Baustelle für drei Tage. Also, immer einplanen!

Methode 2: Der echte, bündige Einbau

Das ist die Königsklasse. Die Wanne schließt bündig mit dem Boden ab. Sieht mega aus, ist aber technisch extrem aufwendig. Das ist eigentlich nur im Neubau auf einer Bodenplatte oder bei einer Kernsanierung realistisch, wo der ganze Bodenaufbau eh neu gemacht wird. Die Aussparung muss vom Architekten und Statiker von Anfang an mitgeplant werden. Nachträglich geht da fast nichts mehr.

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Das Herzstück: Die Abdichtung nach aktueller Norm

Jetzt mal Butter bei die Fische. Fast alle Wasserschäden im Bad passieren durch eine fehlerhafte Abdichtung. Dafür gibt es eine ganz klare technische Vorschrift, die DIN 18534. Sie ist quasi unser Gesetzbuch auf der Baustelle.

Der Boden um eine Badewanne herum gehört zur hohen Wassereinwirkungsklasse. Das bedeutet, wir müssen eine sogenannte Verbundabdichtung direkt unter die Fliesen packen. Das ist eine Art „Wanne unter der Wanne“ und sie muss absolut perfekt sein. Das läuft bei uns Profis so ab:

  1. Untergrund vorbereiten: Alles muss fest, sauber und trocken sein.
  2. Grundieren: Das ist die Haftbrücke zwischen Untergrund und Abdichtung.
  3. Dichtbänder einarbeiten: Alle Ecken und Anschlüsse werden mit flexiblen Dichtbändern abgeklebt. Sie nehmen Bewegungen auf, ohne zu reißen.
  4. Erste Schicht Flüssigabdichtung: Mit einer Rolle wird die erste Lage aufgetragen.
  5. Zweite Schicht Flüssigabdichtung: Nach der Trocknung folgt die zweite Lage. Kleiner Profi-Trick: Wir nehmen für die zweite Schicht oft eine andere Farbe. So sieht man sofort, ob man eine Stelle vergessen hat.

Erst wenn diese Schicht komplett durchgetrocknet und geprüft ist, darf der Fliesenleger auch nur eine einzige Fliese anrühren. Die eigentliche Versicherung gegen Wasserschäden ist diese Schicht, nicht die Silikonfuge!

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Materialcheck: Acryl, Stahlemaille oder Mineralguss?

Die Optik ist das eine, das Material das andere. Jedes hat so seine Eigenheiten im Alltag.

Sanitäracryl ist heute der Standard. Es ist ein Kunststoff, fühlt sich angenehm warm an und ist relativ leicht. Kleine Kratzer kann man oft rauspolieren. Dafür ist es etwas empfindlicher gegen scharfe Reiniger. Preislich liegt es im unteren bis mittleren Bereich.

Stahlemaille ist der robuste Klassiker. Ein Stahlkern mit einer Art Glasüberzug. Die Oberfläche ist extrem hart, kratzfest und super hygienisch. Dafür fühlt sie sich erstmal kalt an und das Wasser kühlt etwas schneller ab. Und wenn dir mal was Schweres rein- und ein Stück abplatzt, ist die Reparatur knifflig. Stahlemaille ist schwer und preislich im Mittelfeld angesiedelt, aber quasi unzerstörbar.

Mineralguss ist das Material für Design-Liebhaber. Ein Mix aus Mineralien und Kunstharz, der tolle, scharfe Kanten erlaubt. Es fühlt sich massiv und steinähnlich an und speichert die Wärme super. Nachteile sind das hohe Gewicht und der höhere Preis – hier sind wir klar im Premium-Segment.

Eingelassene Badewanne in Betonoptik Industrial Style
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Laguna Moderne Badewanne aus Holz von Alegna

Mein Tipp? Für die Familie mit Kindern ist Stahlemaille oft die vernünftigste Wahl. Wer Wert auf Design und ein warmes Gefühl legt, ist mit Acryl oder Mineralguss besser bedient. Fass die Materialien im Fachhandel einfach mal an, das hilft bei der Entscheidung enorm.

Der Einbau selbst: Auf die kleinen Details kommt es an

Wenn die ganze Vorarbeit stimmt, ist der eigentliche Einbau fast schon entspannt. Fast.

Man kann die Wanne entweder auf verstellbare Wannenfüße stellen oder in einen passgenauen Wannenträger aus Hartschaum legen. Der Träger dämmt Wärme und Schall viel besser, aber der Untergrund muss dafür topfeben sein. Füße sind flexibler, aber man muss den Hohlraum darunter gut dämmen.

Ganz wichtig ist auch der Schallschutz. Nichts ist nerviger, als wenn die Nachbarn unter dir hören, wann du badest. Wir entkoppeln die Wanne deshalb komplett vom Bauwerk. Zwischen Wannenrand und Wand kommt ein Schallschutzband, die Füße stehen auf Gummipuffern. Übrigens: Es gibt dafür fertige Schallschutz-Sets im Fachhandel zu kaufen, die alles Nötige enthalten. Die paar Euro extra lohnen sich absolut!

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Und nochmal zur Silikonfuge: Sie ist eine Wartungsfuge, keine Abdichtung! Sie hält nur Spritzwasser ab und muss alle paar Jahre kontrolliert und erneuert werden. Verlass dich niemals allein auf Silikon!

Was kostet der Spaß und wie lange dauert das alles?

Kommen wir zum Geld. Eine eingelassene Badewanne ist ein Luxusprojekt. Die größten Posten sind nicht die Wanne selbst, sondern die unsichtbaren Vorarbeiten und die vielen Handwerkerstunden. Realistisch betrachtet, reden wir hier über ein Projekt, das selten unter 8.000 € bis 10.000 € zu haben ist. Je nach Ausstattung und Aufwand kann das auch schnell das Doppelte kosten.

Und der Zeitplan? Von der ersten Idee, über die Planung mit dem Statiker bis zum ersten Bad im fertigen Raum vergehen gut und gerne zwei bis drei Monate. Die reine Bauzeit, in der dein Bad eine lärmige und staubige Baustelle ist, beträgt in der Regel zwei bis drei Wochen. Das sollte man bei der Familienplanung definitiv berücksichtigen.

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Was, wenn’s nicht geht? Die clevere Alternative

Manchmal sagen Statik oder Budget einfach „Nein“. Das ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Eine super Alternative ist eine teil-eingelassene Wanne. Dabei wird die Wanne nur zur Hälfte in ein niedrigeres Podest eingelassen. Das sieht auch extrem schick aus, reduziert die Einstiegshöhe und ist technisch viel einfacher und günstiger umzusetzen. Manchmal ist der beste Kompromiss die eleganteste Lösung.

Mein Fazit als Meister

Eine fachmännisch eingebaute, bodengleiche Wanne ist eine absolut geniale Sache. Sie kann dein Bad in eine echte Wohlfühloase verwandeln. Aber sie ist ein ernsthaftes Bauvorhaben, kein Möbelstück. Sie verzeiht keine Fehler, weder in der Planung noch in der Ausführung.

Mein dringender Rat: Sprich mit einem Meisterbetrieb vor Ort. Lass dir jeden Schritt genau erklären. Ein guter Handwerker wird dich von sich aus auf die Risiken hinweisen. Wenn du diese Punkte beachtest, steht deinem Traum vom perfekten Bad nichts im Wege.

Eingelassene Badewanne minimalistisches Baddesign Callas in Vase Blick nach draußen

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Dein Bad für die Ewigkeit: Ein Profi packt aus, was wirklich zählt

Eingelassene Badewanne minimalistisch gestaltet weiß dominiert Bergpalme als Akzent

Der Schritt hinab ins warme Wasser ist mehr als nur ein Bad – es ist ein Ritual. Anders als beim Einstieg in eine freistehende Wanne, erdet dieser Moment buchstäblich. Die Inspiration dafür stammt oft aus der japanischen Badekultur des Onsen, wo das Eintauchen in die in den Boden eingelassenen Becken eine fast meditative Wirkung hat und den Übergang vom Alltag zur Entspannung symbolisiert.

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Die Eckbadewanne: Platzwunder oder Relikt? Ein Profi packt aus

„Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind Leitungswasserschäden die häufigste Ursache für Schäden in der Wohngebäudeversicherung – noch vor Sturm und Hagel.“

Das unterstreicht, was der Meister im Artikel sagt: Bei einer eingelassenen Wanne ist die Abdichtung keine Option, sondern die wichtigste Komponente des gesamten Projekts. Jeder Millimeter zählt.

Eingelassene Badewanne mit Dusche kombiniert minimalistisches Baddesign

Welches Material ist das richtige für mich?

Die Wahl des Wannenmaterials beeinflusst Haptik, Langlebigkeit und Pflege. Sanitäracryl fühlt sich angenehm warm an, ist leicht und formbar, aber empfindlicher gegenüber Kratzern. Stahlemaille, wie sie von Marken wie Kaldewei oder Bette perfektioniert wurde, ist extrem robust, kratz- und säurefest, speichert die Wärme aber etwas weniger lang. Eine moderne Alternative ist Mineralguss (z.B. von Villeroy & Boch), der eine samtige, massive Steinoptik bietet, aber auch ein höheres Gewicht mitbringt.

Eingelassene Badewanne Zen Feeling Ruhe und Gelassenheit im Bad

Der unsichtbare Helfer: Denken Sie an die Revisionsklappe! Es ist der kleine, oft geflieste Zugang, der im Notfall Gold wert ist. Ohne ihn muss bei einem Problem mit dem Siphon oder einer Undichtigkeit die gesamte Verkleidung aufgerissen werden. Bestehen Sie bei Ihrem Handwerker auf einer dezent integrierten, aber funktionalen Lösung.

Eingelassene Badewanne Kamin Stuhl interessante Gestaltung

Die Armatur setzt den finalen Akzent. Soll sie aus der Wand kommen, elegant auf dem Wannenrand thronen oder als freistehende Säule ein eigenes Statement setzen? Marken wie Dornbracht oder Axor bieten hier skulpturale Lösungen, die das Spa-Gefühl unterstreichen. Wichtig bei der Planung: Die Position der Armatur bestimmt die Leitungsführung, die lange vor dem Wanneneinbau festgelegt werden muss.

Eingelassene Badewanne graue Fliesen Dusche
  • Sorgen Sie für eine absolut perfekte Abdichtungsebene.
  • Planen Sie den Zugang zu Siphon und Überlauf.
  • Integrieren Sie eine Schallentkopplung zum Baukörper.

Das Geheimnis? Ein Wannenträger aus Hartschaum (z.B. von Wedi oder Lux Elements), der oft schon perfekt vorgeformt ist und diese Punkte berücksichtigt.

Eingelassene Badewanne graue Fliesen mit Dusche kombiniert

Großformatfliese: Sorgt für eine ruhige, fugenarme Optik und lässt den Bereich großzügiger wirken. Der Einbau erfordert aber höchste Präzision beim Gefälle.

Mosaikfliese: Passt sich Rundungen perfekt an und kann für mehr Rutschfestigkeit sorgen. Der höhere Fugenanteil bedeutet aber auch mehr Reinigungsaufwand.

Die Entscheidung ist eine Frage des persönlichen Stils und des gewünschten Pflegeaufwands.

Eingelassene Badewanne minimalistisches Design fließendes Wasser

Ist eine eingelassene Wanne eigentlich barrierefrei?

Ein klares Nein. Auch wenn sie bodengleich ist, bleibt der hohe Wannenrand eine Barriere, die überwunden werden muss. Das macht den Ein- und Ausstieg für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sogar schwieriger und unsicherer als bei einer freistehenden Variante, an der man sich festhalten kann. Für ein barrierefreies Bad ist eine bodengleiche Dusche die einzig richtige Wahl.

Eingelassene Badewanne gefliestes Bad in Blau Waschbecken Wanne in Weiß Holzhocker

Rund 15 Dezibel – das ist der Unterschied, den eine professionelle Schallisolierung der Wanne ausmachen kann. Das entspricht dem Sprung von einem Flüstern zu einem normalen Gespräch.

Eingelassene Badewanne gefliestes Bad in Blau Waschbecken Wanne in Weiß Holzhocker

Verleihen Sie dem Badeerlebnis Tiefe mit dem richtigen Lichtkonzept. Statt einer zentralen Deckenleuchte schaffen indirekte Lichtquellen eine intime Atmosphäre. Wasserdichte LED-Bänder in einer schmalen Nische hinter der Wanne oder unter dem Wannenrand erzeugen ein sanftes, schwebendes Licht, das die Architektur des Raumes betont und zur puren Entspannung einlädt.

Eingelassene Badewanne elegantes Baddesign Glaswand

Tipp vom Fliesenleger: Die Silikonfuge zwischen Wanne und Fliesen ist eine Wartungsfuge. Sie bleibt nicht ewig schön und dicht. Kontrollieren Sie sie alle paar Jahre auf Risse oder Schimmel. Verwenden Sie zum Reinigen keine aggressiven oder scheuernden Mittel, sondern neutrale Reiniger, um das Material nicht spröde werden zu lassen. Ein rechtzeitiger Austausch ist weitaus günstiger als die Beseitigung eines Wasserschadens.

Eingelassene Badewanne mit Dusche kombiniert Holz Glaswand Panoramablick

Was auf den ersten Blick wie eine Kleinigkeit wirkt, ist entscheidend für die Sicherheit: die Rutschhemmung. Achten Sie bei den Bodenfliesen rund um die Wanne auf eine Klassifizierung von mindestens R10. Für die Wanne selbst bieten Hersteller wie Bette spezielle, fast unsichtbare Antirutsch-Beschichtungen (BetteAntislip) an, die fest in die Emaille eingebrannt sind und so dauerhaft für einen sicheren Stand sorgen.

Eingelassene Badewanne breites Fenster Panoramablick Zen Feeling
  • Ein Gefühl von Großzügigkeit und Weite.
  • Eine optische Einheit von Boden und Badelandschaft.
  • Keine Stolperkanten und eine klare Linienführung.

Das Ergebnis? Das Badezimmer wirkt nicht nur edler, sondern oft auch signifikant größer, da der Bodenbelag nahtlos durchläuft und keine visuellen Barrieren den Raum unterbrechen.

Eingelassene Badewanne Holzregal neben Schlafzimmer

Eine eingelassene Wanne muss nicht immer komplett im Boden verschwinden. Eine teilversenkte Lösung ist ein eleganter Kompromiss. Dabei wird ein Podest von 15-20 cm Höhe gebaut, in das die Wanne eingelassen wird. Das erleichtert den Einstieg, reduziert die notwendige Bodentiefe und kann gleichzeitig als praktische Ablagefläche oder Sitzgelegenheit dienen.

Eingelassene Badewanne gewölbte Durchgänge ganz in weiß

Die Norm DIN 18534 regelt die Abdichtung von Innenräumen. Ein professioneller Handwerker wird immer nach dieser Norm arbeiten und Ihnen ein entsprechendes Protokoll aushändigen. Fragen Sie danach!

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Die Abdichtung ist das Herzstück Ihres Projekts. Moderne Systeme gehen dabei weit über das einfache „Anstreichen“ hinaus.

  • Verbundabdichtungen: Hier werden Dichtbahnen, wie die bekannte orangefarbene Schlüter-KERDI, direkt auf den Estrich geklebt. Der Vorteil: Eine garantierte, gleichmäßige Schichtdicke und sofortige Belegreife mit Fliesen.
  • Flüssigabdichtungen: Diese werden in mehreren Schichten aufgestrichen. Sie sind flexibel, aber die korrekte Schichtdicke ist entscheidend und erfordert große Sorgfalt.
Eingelassene Badewanne Zen Atmosphäre Ruhe Gelassenheit mattierte Glaswand

Der Teufel im Detail: Der Überlauf. Er ist die letzte Rettung, bevor das Wasser über den Rand schwappt. Bei eingelassenen Wannen ist seine Dichtheit doppelt so wichtig. Achten Sie auf hochwertige Systeme mit einer soliden Verbindung zum Abflussrohr. Ein billiges Plastikteil kann hier zum Auslöser einer Katastrophe werden, die man erst bemerkt, wenn die Decke darunter tropft.

Eingelassene Badewanne flauschiger Badeteppich Blick zum Garten

Holen Sie die Natur ins Bad. Eine eingelassene Wanne, umgeben von großblättrigen Pflanzen wie einer Monstera oder einer Bergpalme, schafft eine Oase der Ruhe. Wichtig: Wählen Sie Pflanzen, die die hohe Luftfeuchtigkeit und die wärmeren Temperaturen im Bad lieben. Ein großer Korb aus Seegras oder ein minimalistischer Betontopf runden den Look ab.

Eingelassene Badewanne runde Formen Zen Atmosphäre Kerzen gewölbte Durchgänge

Wie lange hält die Wärme?

Eine in den Boden eingelassene Wanne hat einen thermischen Vorteil. Sie ist vom Estrich und dem umgebenden Material umschlossen, was wie eine natürliche Isolierung wirkt. Im Gegensatz zu einer freistehenden Wanne, die ihre Wärme an die Raumluft abgibt, bleibt das Wasser in einer gut gedämmten, eingelassenen Wanne spürbar länger warm – für ein ausgedehntes und ressourcenschonendes Badevergnügen.

Eingelassene Badewanne einfaches Design jedoch sehr ansprechend Glasschiebewand zum Garten

Trend-Update: Matte Oberflächen. Während glänzendes Weiß der Klassiker ist, erobern matte Wannen in Farben wie Anthrazit, Greige oder sogar Schwarz die Design-Bäder. Sie wirken besonders edel in Kombination mit Holzelementen oder Sichtbeton, schaffen eine weiche Haptik und sind weniger anfällig für sichtbare Wasserflecken. Ein starkes Statement für Puristen.

„Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.“ – Dieter Rams, Design-Ikone

Die bodengleiche Badewanne ist die architektonische Umsetzung dieses Prinzips. Sie verzichtet auf schmückendes Beiwerk und fügt sich als reines, funktionales Element in den Raum ein. Indem sie sich zurücknimmt, gibt sie dem Raum, dem Licht und dem Wasser die Hauptrolle.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.