Ostereier färben wie die Profis: Dein Guide für Naturfarben, echte Handwerkskunst & sichere Methoden

von Angela Schmidt
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Jedes Jahr, pünktlich wenn die Tage wieder länger werden, zieht ein ganz bestimmter Geruch durch meine Werkstatt. Es riecht nach kochenden Zwiebelschalen, ein bisschen nach Wachs und frischer Farbe. Und genau dann weiß ich: Ostern ist nicht mehr weit. Für mich ist das Färben von Ostereiern so viel mehr als nur ein netter Brauch für Kinder. Es ist ein echtes, altes Handwerk. Eine Kunst, die ein bisschen Geduld, etwas Wissen und eine ruhige Hand erfordert.

Und genau dieses Wissen, das über viele Jahre in der Praxis gewachsen ist, möchte ich heute mit dir teilen. Vergiss die schnellen Lösungen aus dem Supermarkt. Wir schauen uns die Grundlagen an, die wirklich zählen. Wir sprechen darüber, wie man Eier perfekt vorbereitet, gewinnen Farben direkt aus der Natur – ganz so, wie es früher üblich war – und ich zeige dir sogar ein paar traditionelle Techniken, die fast in Vergessenheit geraten sind.

Das Ziel ist nicht, dir 30 verschiedene Ideen um die Ohren zu hauen. Mein Ziel ist, dass du das Handwerk dahinter verstehst. Damit du am Ende Eier in den Händen hältst, die eine Geschichte erzählen. Deine Geschichte.

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Die Basis: Gute Vorbereitung ist die halbe Miete

Bevor wir auch nur an Farbe denken, muss die Leinwand stimmen. Das ist das Erste, was jeder Lehrling bei mir lernt: Die beste Technik und das teuerste Material bringen nichts, wenn die Vorbereitung schlampig war. Das gilt für Holz, für Metall und eben auch für ein simples Hühnerei.

Welches Ei für welches Ergebnis?

Alles fängt bei der Auswahl an. Weiße Eier sind die perfekte, neutrale Leinwand. Sie nehmen Farben unglaublich klar und leuchtend an. Gerade für helle Töne wie ein zartes Gelb oder Himmelblau sind sie die erste Wahl. Braune Eier hingegen bringen von sich aus schon Charakter mit. Sie verleihen jeder Farbe einen warmen, erdigen Unterton. Ein Rot aus Zwiebelschalen wird auf einem braunen Ei viel tiefer und satter. Probier am besten beides mal aus, du wirst den Unterschied sofort sehen! Achte nur darauf, dass die Schale schön glatt und ohne feine Risse ist, die beim Kochen aufplatzen könnten.

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Kochen oder ausblasen? Die Gretchenfrage

Willst du die Eier später essen? Dann müssen sie natürlich hart gekocht werden. Ein kleiner Tipp: Leg die Eier immer in kaltes Wasser und bring es dann langsam zum Kochen. So platzen sie viel seltener. Nach etwa 10 Minuten Kochzeit sind sie perfekt hart und stabil für fast alle Färbetechniken.

Für Dekorationen, die du aufheben möchtest, musst du die Eier ausblasen. Viele kennen die Methode mit zwei Löchern, aber das geht auch sauberer. Mit einem kleinen Handbohrer (ein Dremel oder ähnliches, gibt’s in jedem Baumarkt) oder einer stabilen Nadel bohrst du nur am stumpfen Ende des Eis ein einziges, kleines Loch von 2-3 Millimetern. Dann nimmst du einen langen Holzspieß, stichst durch das Loch und rührst im Inneren vorsichtig herum, um das Eigelb zu zerstoßen. Jetzt kommt der Trick: Mit einer kleinen Spritze (ohne Nadel) oder einem speziellen Blasebalg (findest du für ein paar Euro im Bastelladen oder online) pumpst du Luft hinein. Der Inhalt wird durch den Druck aus demselben Loch gedrückt. Dauert einen Moment, aber das Ergebnis ist ein Ei mit nur einem unauffälligen Loch. Danach gut mit Wasser ausspülen und komplett trocknen lassen.

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Der entscheidende Schritt: Die Reinigung

Jede Eierschale hat eine natürliche Schutzschicht. Zusammen mit Fett von unseren Händen sorgt sie dafür, dass die Farbe nicht gleichmäßig haftet – das Ergebnis sind unschöne Flecken. Deshalb ist dieser Schritt so wichtig: Wasch die Eier vor dem Färben gründlich in warmem Essigwasser. Auf einen Liter Wasser kommen etwa 3-4 Esslöffel einfacher Haushaltsessig. Das löst die Schutzschicht und raut die Schale minimal auf, sodass die Farbe viel besser aufgenommen wird. Danach trocken reiben und ab jetzt am besten nur noch mit sauberen Händen anfassen.

Teil 1: Farben aus der Naturküche – So geht’s richtig

Früher gab es keine fertigen Farbtabletten. Man hat einfach genommen, was Garten und Küche hergaben. Das Färben mit Pflanzen ist eine wunderschöne Methode, weil jedes Ei ein echtes Unikat wird. Die Farben haben eine Tiefe, die Industriefarben selten erreichen.

Der Farbsud: Das Grundrezept

Das Prinzip ist denkbar einfach: Du zerkleinerst dein Pflanzenmaterial, kochst es in Wasser auf und lässt es dann mindestens 30 bis 60 Minuten ziehen. Je länger, desto intensiver die Farbe. Danach seihst du die Pflanzenteile durch ein feines Sieb ab, damit keine unschönen Flecken auf dem Ei entstehen. Erst in diesen fertigen, sauberen Sud gibst du einen Schuss Essig (rechnen wir mal mit 1-2 Esslöffeln pro Liter), damit die Farbe besser an der Schale haftet.

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Bewährte Rezepte aus der Werkstatt:

  • Rotbraun mit Zwiebelschalen: Der absolute Klassiker! Nimm die trockenen Schalen von 5-6 roten und gelben Zwiebeln auf einen Liter Wasser. Der Geruch ist… intensiv, aber das Ergebnis ist ein wunderschönes, warmes Rotbraun. Nach etwa 30 Minuten Ziehzeit hast du einen Kupferton, über Nacht wird es tief und satt.
  • Leuchtendes Gelb mit Kurkuma: Für ein richtiges Knallergelb brauchst du ca. 15 Gramm Kurkumapulver auf einen Liter Wasser. Gut umrühren, aufkochen, fertig. Aber Achtung! Kurkuma färbt gnadenlos alles – Hände, Kleidung, Arbeitsplatte. Unbedingt Handschuhe tragen!
  • Himmelblau mit Rotkohl: Das ist pure Magie. Schneide einen halben Kopf Rotkohl klein und koche ihn in 1,5 Litern Wasser. Der Sud sieht lila aus, aber durch eine chemische Reaktion mit der Kalkschale wird das Ei oft strahlend blau. Eines meiner liebsten Experimente!
  • Natürliche Grüntöne: Eine große Handvoll frischer Spinat oder junge Brennnesseln (bitte mit Handschuhen pflücken!) auf einen Liter Wasser ergeben sanfte, natürliche Grüntöne. Für ein kräftigeres Grün kannst du dem Sud eine Messerspitze Natron beigeben.
  • Rosa bis Rot mit Roter Bete: Die Schalen von 2-3 Knollen Roter Bete liefern tolle Ergebnisse von zartrosa bis tiefrot, je nachdem, wie lange du die Eier im Sud lässt.

Die vorbereiteten, hartgekochten Eier legst du einfach in den warmen Sud. Nach 30 Minuten hast du einen zarten Ton, für kräftige Farben können sie auch mal über Nacht im Kühlschrank im Sud bleiben. Zum Trocknen legst du sie auf ein Kuchengitter. Und wenn sie trocken sind, verleih ihnen mit einem Tropfen Speiseöl auf einem weichen Tuch einen schönen, seidenmatten Glanz.

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Ostereier natürlich färben: Dein kompletter Guide für wunderschöne Unikate

Kleiner Erste-Hilfe-Kasten für Pannen

Manchmal klappt’s nicht auf Anhieb. Kein Problem!

Problem: Die Farbe wird fleckig.
Lösung: Wahrscheinlich war das Ei nicht richtig sauber oder lag direkt auf Pflanzenteilen. Das Abseihen des Suds ist wirklich wichtig! Aber hey, manchmal sind es genau diese kleinen Unregelmäßigkeiten, die den Charme ausmachen.

Problem: Die Farbe ist viel zu blass.
Lösung: Ganz einfach – lass das Ei länger im Sud ziehen. Manchmal hilft es auch, beim nächsten Versuch einfach mehr Pflanzenmaterial zu verwenden.

Ein einfacher Trick für zwischendurch: Muster mit Blättern

Bevor wir zu den Meistertechniken kommen, hier noch ein super einfacher Trick mit Wow-Effekt. Sammle kleine, filigrane Blätter oder Blüten (Giersch, Farne oder Kleeblätter eignen sich super). Leg ein Blatt auf ein rohes Ei, zieh ein Stück von einer alten Nylonstrumpfhose straff darüber und binde es auf der Rückseite fest zu. Jetzt kochst und färbst du das Ei ganz normal im Farbsud. Wenn du den Strumpf danach entfernst, hast du einen perfekten, hellen Abdruck des Blattes. Sieht fantastisch aus und passt perfekt zum Natur-Thema!

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Teil 2: Echte Handwerkskunst für Fortgeschrittene

In einigen Regionen Europas wurde die Kunst des Ostereierverzierens zu einer wahren Meisterschaft entwickelt. Diese traditionellen Techniken brauchen Übung, aber die Ergebnisse sind unvergleichlich. Wenn du bereit für den nächsten Schritt bist, dann lass uns mal reinschauen.

Die Wachs-Batik-Technik

Das Prinzip ist genial einfach: Alles, was mit Wachs bedeckt ist, nimmt keine Farbe an. Man arbeitet sich von der hellsten zur dunkelsten Farbe vor.

Was du dafür brauchst: Die Einkaufsliste ist überschaubar. Du brauchst Bienenwachs-Pastillen (ca. 5€ im Bastelladen), einen alten Metalllöffel, ein Teelicht, Stecknadeln mit Glaskopf (wichtig, kein Plastik!) und einen alten Weinkorken, in den du eine Nadel als Griff steckst. Traditionell werden Gänsefedern genutzt, aber für den Anfang sind Nadelköpfe für Punkte und Linien perfekt.

Und so geht’s: 1. Du beginnst mit einem weißen oder hellgelb gefärbten Ei. 2. Das Wachs schmilzt du im Löffel über dem Teelicht. Mit dem Nadelkopf trägst du nun flüssiges Wachs auf die Stellen auf, die weiß bleiben sollen. 3. Jetzt legst du das Ei in die erste Farbe, zum Beispiel Gelb. 4. Nach dem Trocknen deckst du die Stellen mit Wachs ab, die gelb bleiben sollen. 5. Dann kommt das Ei in die nächste, dunklere Farbe, zum Beispiel Rot. 6. Das wiederholst du, bis du bei der dunkelsten Farbe angekommen bist. 7. Zum Schluss kommt der magische Moment: Du hältst das Ei vorsichtig neben die Kerzenflamme. Das Wachs schmilzt und du wischst es sofort mit einem weichen Tuch ab. Darunter leuchten die Farben hervor. Ein echtes Erlebnis!

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Ostereier zum Aufhängen selber machen- schnell und einfach

Die Kratztechnik

Hier wird Farbe wieder entfernt. Du färbst ein Ei zuerst in einer intensiven, dunklen Farbe (Zwiebelschalensud ist ideal). Nach dem Trocknen kratzt du mit einem scharfen Messer oder einer Graviernadel feine Muster in die Farbschicht. Dort kommt die helle Eierschale wieder zum Vorschein.

Ganz ehrlich, mein erstes Kratz-Ei war eine Katastrophe und bestand am Ende mehr aus Rissen als aus einem Muster. Diese Technik verlangt eine sehr ruhige Hand. Aber das Ergebnis – filigrane weiße Muster auf dunklem Grund – ist jede Mühe wert.

Die Ätztechnik: Achtung, nur für Profis!

Das hier ist die Meisterdisziplin und ich muss eine dicke Warnung aussprechen. Hier wird die Farbe mit Säure (z.B. stark verdünnter Salzsäure) weggeätzt. Das ist absolut nichts für Kinder und erfordert äußerste Vorsicht! Arbeite nur mit Schutzhandschuhen, Schutzbrille und bei guter Belüftung. Wenn du unsicher bist, lass bitte die Finger davon. In meiner Werkstatt dürfen das nur erfahrene Leute unter Aufsicht machen. Das Ergebnis ist einzigartig, aber die Sicherheit geht immer vor.

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Sicherheit & Haltbarkeit: Was du unbedingt wissen solltest

Ein guter Handwerker arbeitet nicht nur sauber, sondern vor allem sicher. Und gerade, wenn die Eier gegessen werden sollen, gibt es ein paar klare Regeln.

Essbar oder Deko? Für Eier, die auf dem Frühstückstisch landen, gilt: Nur Naturfarben oder explizit als lebensmittelecht gekennzeichnete Farben verwenden. Techniken mit Seidenkrawatten (ja, das geht, aber die Farbstoffe sind nicht zum Verzehr geeignet!), Lacken oder Filzstiften sind ausschließlich für ausgeblasene Deko-Eier!

Wie lange sind die Eier haltbar? Eine Frage, die sich wohl jeder stellt! Hartgekochte, gefärbte Eier mit unversehrter Schale halten sich im Kühlschrank etwa 1 bis 2 Wochen. Wichtig: Nach dem Kochen und Färben nicht mit kaltem Wasser abschrecken! Das zerstört die Schutzmembran unter der Schale und Keime können leichter eindringen. Eier, die stundenlang bei Zimmertemperatur im Osternest lagen, sollten lieber schnell gegessen werden. Als Faustregel gilt: Was länger als zwei Stunden draußen war, ist eher Deko als Snack.

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Sorbische Ostereier verzieren- Anleitung zur kreativen Handarbeit

Abschluss: Ein Handwerk mit Herz und Seele

Puh, das war jetzt eine ganze Menge Input, oder? Von der Wahl des richtigen Eis bis zu den anspruchsvollen Techniken der Profis. Ich hoffe, du hast gesehen, dass Ostereier bemalen so viel mehr sein kann als ein schnelles Farbbad.

Es ist eine Tätigkeit, die uns zur Ruhe bringt und uns mit der Natur verbindet. Jedes Ei, das du gestaltest, ist ein Ausdruck deiner Geduld. Und es muss nicht perfekt sein! Die kleine Unregelmäßigkeit im Naturfarbsud oder die zittrige Linie beim Kratzen machen dein Werk erst richtig lebendig. Das ist der Unterschied zwischen Handarbeit und Massenware.

Also, trau dich ran! Fang klein an, vielleicht mit einem einfachen Zwiebelsud. Und wer weiß, vielleicht packt es dich ja und du versuchst dich nächstes Jahr an der Wachstechnik. Ein Handwerk lernt man schließlich nicht an einem Tag. Man wächst mit jeder Erfahrung.

Ich wünsche dir ganz viel Freude in deiner kleinen Oster-Werkstatt!

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Ostereier färben wie ein Profi: Mein Werkstatt-Guide für echte Unikate

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Das Geheimnis für leuchtende Farben: Ein Schuss Essig. Es ist keine Magie, sondern reine Chemie. Die Säure im Essig raut die Eierschale minimal an und hilft den Pigmenten aus dem Natursud, sich fest und dauerhaft mit dem Kalk zu verbinden. Ohne diesen einfachen Schritt bleiben die Farben oft blass und fleckig.

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Ostergras selber ziehen: So wird’s garantiert dicht & saftig grün

Schließen Sie für einen Moment die Augen, wenn Sie den Farbsud ansetzen. Der erdige Duft von Roter Bete, das herbe Aroma von Walnussschalen oder der würzige Geruch von Kurkuma – das Färben mit Naturmaterialien ist ein Fest für die Sinne. Es ist eine bewusste Verlangsamung, die uns mit alten Traditionen und den Rhythmen der Natur verbindet, lange bevor das erste Ei ins Bad getaucht wird.

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Die sorbische Wachstechnik gehört zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands.

Diese filigrane Kunstform aus der Lausitz ist weit mehr als nur Dekoration. Mit feinen Nadelköpfen, Stecknadeln oder Gänsefedern werden winzige Wachspunkte und -linien auf das Ei aufgetragen. Nach jedem Farbbad werden weitere Muster hinzugefügt, wodurch komplexe, mehrfarbige Kunstwerke entstehen. Eine meditative Arbeit, die Generationen überdauert.

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Warum perlt die Farbe einfach von der Schale ab?

Meist liegt es am unsichtbaren Herstellerstempel auf dem Ei oder an natürlichen Fettresten. Die Lösung ist einfach: Reiben Sie die Eier vor dem Kochen vorsichtig mit einem in Essigwasser getauchten Tuch ab. Das entfernt den Stempel und entfettet die Schale porentief, sodass sie die Farbe gleichmäßig aufnehmen kann.

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  • Avocadoschalen & -kerne: Ergeben ein zartes Altrosa.
  • Rotkohlblätter: Zaubern je nach Einwirkzeit ein beeindruckendes Spektrum von Himmelblau bis Tiefviolett.
  • Getrocknete Hibiskusblüten: Sorgen für ein tiefes Grau-Blau.
  • Spinat: Liefert ein sanftes, frühlingshaftes Grün.
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Wachsreservierung: Mit flüssigem Bienenwachs und einer feinen Nadel lassen sich präzise, kunstvolle Linien und Punkte zeichnen, die nach dem Färben und Entfernen des Wachses weiß bleiben.

Gummiband-Technik: Einfache Haushaltsgummis um das Ei gewickelt erzeugen klare, grafische Linien und Muster. Ideal für ein modernes Design und auch für Kinderhände geeignet.

Beide Methoden schützen die Schale vor der Farbe, doch das Ergebnis könnte unterschiedlicher nicht sein: filigrane Handwerkskunst trifft auf kühne Geometrie.

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Eine Eierschale besteht zu über 90 % aus Calciumcarbonat, einer kristallinen Form von Kalk.

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Für den letzten Schliff, der Ihre gefärbten Eier wie polierte Edelsteine glänzen lässt, braucht es kein Lackspray. Die Natur hält die besten Mittel bereit:

  • Eine Speckschwarte
  • Ein paar Tropfen Sonnenblumen- oder Rapsöl
  • Ein kleines Stück Butter

Einfach mit einem weichen Tuch nach dem Trocknen sanft einreiben.

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  • Perfekt runde, gleichmäßige Punkte.
  • Exakte geometrische Muster ohne Verlaufen.
  • Ein moderner, fast grafischer Look.

Das Werkzeug dahinter? Oft sind es simple Klebepunkte aus dem Bürobedarf oder Etiketten, die mit einem Motivlocher ausgestanzt wurden. Fest auf das Ei drücken, färben, abziehen – fertig ist das präzise Design.

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In der Galerie sehen Sie auch Eier, die mit Nagellack marmoriert oder mit feinen Stiften im Graffiti-Stil verziert wurden. Das zeigt, wie die alte Tradition immer wieder neu interpretiert wird. Wichtig ist hierbei die Entscheidung: Ist das Ei ein reines Dekorationsobjekt oder soll es noch gegessen werden? Für Kunstwerke, die für die Ewigkeit gedacht sind, eignen sich ausgeblasene Eier am besten. So können auch nicht lebensmittelechte Materialien wie Acrylfarben oder Glitzerlacke von Marken wie Marabu oder Edding zum Einsatz kommen.

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Achtung bei Glitzer & Co.: Wenn die Ostereier später im Osternest landen und auch gegessen werden sollen, ist absolute Lebensmittelechtheit geboten. Verwenden Sie ausschließlich essbaren Glitzer, Zuckerschrift oder Farben, die explizit für Lebensmittel zugelassen sind. Herkömmlicher Bastelglitzer enthält Mikroplastik und ist nicht zum Verzehr geeignet.

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Die Natur liefert nicht nur die Farbe, sondern auch die schönsten Schablonen. Legen Sie vor dem Färben kleine, filigrane Blätter oder Blüten auf das Ei und fixieren Sie diese vorsichtig mit einem Stück alter Nylonstrumpfhose, das Sie straff darum binden.

  • Giersch- und Petersilienblätter für feine Fiedermuster.
  • Winzige Gänseblümchen oder Veilchen für zarte Blütenabdrücke.
  • Einzelne Reiskörner für ein unregelmäßiges Sprenkelmuster.
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Wie erziele ich diese intensive, fast lackartige Farbtiefe?

Geduld ist der Schlüssel. Statt das Ei nur einmal zu färben, wird es in einem mehrstufigen Prozess veredelt. Färben Sie das Ei zunächst in einem hellen Sud, lassen Sie es vollständig trocknen. Danach legen Sie es für eine zweite, längere Runde in einen intensiveren Farbsud. Dieser Vorgang kann sogar ein drittes Mal wiederholt werden. Jede Schicht baut auf der vorherigen auf und erzeugt so eine unvergleichliche Tiefe und Leuchtkraft.

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Hartgekochte Eier: Sie haben ein angenehmes Gewicht, liegen gut in der Hand und sind der Klassiker für den Osterbrunch. Ihre Haltbarkeit ist jedoch auf wenige Tage im Kühlschrank begrenzt.

Ausgeblasene Eier: Sie sind federleicht, zerbrechlich, aber dafür unbegrenzt haltbar. Sie eignen sich perfekt für filigrane Techniken und können als dauerhafter Osterschmuck am Osterstrauch aufgehängt werden.

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Manchmal nimmt ein Ei die Farbe nicht ganz gleichmäßig an, ein Blatt verrutscht und hinterlässt eine unerwartete Form oder ein Wachstropfen landet an der falschen Stelle. Sehen Sie diese kleinen Makel nicht als Fehler, sondern als Charakter. Sie sind der Beweis für echte Handarbeit und machen jedes Ihrer Ostereier zu einem unverwechselbaren Unikat – eine kleine Erinnerung daran, dass wahre Schönheit oft im Unvollkommenen liegt.

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Das Ei gilt in vielen Kulturen als Symbol für Fruchtbarkeit, neues Leben und die Auferstehung.

Schon im alten Ägypten und in Persien wurden verzierte Eier zum Frühlingsfest verschenkt, lange bevor es das christliche Osterfest gab. Diese tief verwurzelte Symbolik verleiht dem Brauch des Ostereierfärbens eine Dimension, die weit über bloße Dekoration hinausgeht. Es ist ein Ritual, das den Kreislauf des Lebens feiert.

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  • Für Kalligrafie-ähnliche Verzierungen: feine Tuschestifte von Faber-Castell Pitt Artist Pen.
  • Für deckende, porzellanartige Effekte auf Deko-Eiern: Pēbēo Porcelaine 150 Marker.
  • Für traditionelle Wachstechniken: ein elektrischer Wachsmalstift oder ein traditioneller Kistka-Trichterstift.
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Ein einziges Hühnerei besitzt zwischen 7.000 und 17.000 Poren.

Diese winzigen Kanäle sind der Grund, warum Farbstoffe so gut in die Schale eindringen können, aber auch, warum man bei essbaren Eiern unbedingt auf lebensmittelechte Farben achten sollte.

  • Leuchtende, intensive Farbtöne ohne Chemie.
  • Ein gutes Gefühl, da absolut lebensmittelecht.
  • Einfache Anwendung, direkt aus der Packung.

Keine Zeit zum Sammeln und Kochen von Naturmaterialien? Hochwertige Pflanzenfarben zum Anrühren, zum Beispiel von Herstellern wie Ökonorm Nawaro oder Auro, sind die perfekte Alternative. Sie basieren auf Konzentraten aus Roter Bete, Kurkuma oder Chlorophyll und liefern verlässliche, brillante Ergebnisse auf rein natürlicher Basis.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.