Deine Küchenwand kann mehr: Der ultimative Guide vom Profi – ehrlich & ohne Schnickschnack
Ganz ehrlich? Ich hab in meiner Laufbahn als Handwerker wahrscheinlich mehr Küchenwände gesehen als manch einer warme Mahlzeiten. Ich habe die glänzenden, neuen Lösungen bewundert und ein paar Jahre später die traurigen Überreste wieder abgerissen. Und eins hab ich gelernt: Die Küche ist kein Wohnzimmer. Sie ist ein Labor, ein Schlachtfeld, eine Werkstatt. Hier spritzt Fett, kocht Wasser über und der Dampf vom Nudelwasser zieht an allem vorbei. Deine Wand muss das abkönnen.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Das Fundament: Ohne sauberen Untergrund geht gar nichts
- 0.2 Der Klassiker: Farbe – aber bitte die richtige!
- 0.3 Robust und bewährt: Der Fliesenspiegel
- 0.4 Die Frage, die alle stellen: Kann ich über meine alten Fliesen einfach drüberstreichen?
- 0.5 Moderne Alternativen: Fugenlose Rückwände
- 0.6 Sonderfälle: Tapete oder Putz in der Küche?
- 0.7 Ein ernstes Wort zum Schluss: Sicherheit bei Strom und Wasser
- 0.8 Fazit: Deine Küche, deine Regeln
- 1 Bildergalerie
Viele denken bei der Küchenwand nur an eine hübsche Farbe oder ein cooles Muster. Aber wir müssen das mal anders betrachten: Deine Küchenwand ist eine Funktionsfläche. Es geht um Haltbarkeit, Hygiene und darum, wie einfach du das Chaos vom Kochen wieder wegbekommst. Ich verkaufe dir hier keine Hochglanz-Ideen, sondern gebe dir ehrliches Handwerker-Wissen an die Hand, damit deine Entscheidung auch nach Jahren noch die richtige ist.
Das Fundament: Ohne sauberen Untergrund geht gar nichts
Bevor du auch nur einen Gedanken an Fliesen oder Farbe verschwendest, müssen wir über den wichtigsten Teil reden: die Wand selbst. Das ist der Schritt, bei dem die meisten Heimwerker aus Ungeduld pfuschen – und sich später schwarzärgern. Wenn die Basis nicht stimmt, hält die teuerste Rückwand nicht.

Nimm dir also wirklich mal eine Stunde Zeit für einen ehrlichen Wand-Check. Los geht’s:
- Der Kratztest: Nimm einen Spachtel und kratz an einer unauffälligen Stelle. Blättert die alte Farbe fröhlich ab? Tja, dann muss sie leider komplett runter. Das ist Knochenarbeit, aber unumgänglich.
- Der Wischtest: Fahr mal mit deiner Hand oder einem dunklen Tuch über die Wand. Hast du einen weißen, kreidigen Abrieb an den Fingern? Das ist wahrscheinlich alte Leimfarbe. Die muss komplett abgewaschen werden, sonst perlt jede moderne Farbe einfach ab.
- Der Fett-Check: Gerade in Herdnähe lauert ein unsichtbarer Feind: ein hauchdünner Fettfilm. Um den loszuwerden, brauchst du eine spezielle Reinigungslösung, zum Beispiel einen Anlauger aus dem Baumarkt (kostet keine 10 €). Danach gründlich mit klarem Wasser nachwaschen. Achtung: Fenster auf und Handschuhe an!
- Löcher und Risse: Kleine Macken füllst du mit Fertigspachtel aus der Tube. Größere Risse kratzt du V-förmig etwas auf, damit die Spachtelmasse besser hält, und füllst sie dann. Nach dem Trocknen kurz glatt schleifen.
Deine Wand ist erst startklar, wenn sie komplett eben, sauber, trocken und tragfähig ist. Plane für diese Vorbereitung ruhig einen ganzen Nachmittag ein – es ist die beste Investition in dein Projekt.

Die Grundierung: Die unsichtbare Versicherung für deine Wand
So, die Wand ist sauber. Jetzt kommt der Schritt, den viele für Geldverschwendung halten: die Grundierung. Ein riesiger Fehler! Ohne Grundierung saugt die Wand die Farbe ungleichmäßig auf, und du bekommst am Ende fiese Flecken. Das willst du nicht, glaub mir.
Gut zu wissen:
- Tiefgrund nimmst du für stark saugende Wände wie Gipsputz. Er dringt, wie der Name schon sagt, tief ein und sorgt für eine gleichmäßige Oberfläche.
- Haftgrund ist deine Brücke für glatte, nicht saugende Flächen. Willst du zum Beispiel auf eine alte Lackschicht streichen? Dann brauchst du Haftgrund, damit die neue Farbe überhaupt eine Chance hat, sich festzukrallen.
Eine gute Grundierung kostet dich vielleicht 20-30 €, aber sie erspart dir Ärger im Wert von Hunderten. Einfach mit einer Rolle satt auftragen und dann – ganz wichtig – komplett durchtrocknen lassen, am besten über Nacht.
Der Klassiker: Farbe – aber bitte die richtige!
Ein Eimer Farbe ist der schnellste Weg, deiner Küche einen neuen Look zu verpassen. Aber Achtung, nicht jede Farbe ist für diesen Job gemacht. Du brauchst eine, die man auch mal ordentlich schrubben kann.

Das Zauberwort hier ist die Nassabriebklasse. Die steht auf jedem guten Farbeimer drauf.
- Klasse 1: Das ist die Champions League der Farben. Sie ist scheuerbeständig. Hier kannst du Ketchup-Spritzer auch mal mit der rauen Seite vom Schwamm wegmachen, ohne dass die Farbe leidet. Perfekt für den Bereich hinter Herd und Spüle. Ein Eimer (ca. 10 Liter) kostet dich hier schon mal 50-80 €, aber das ist er wert.
- Klasse 2: Das ist die Bundesliga, also immer noch sehr gut. Sie ist waschbeständig und ein super Kompromiss für alle anderen Wände in der Küche. Hier landest du preislich bei etwa 30-50 €.
- Klasse 3 bis 5: Finger weg! Das ist die Billigplörre für 20 €, die du im Angebot siehst. Die hat in einer beanspruchten Küche absolut nichts verloren.
Kleiner Tipp für einen streifenfreien Anstrich: Streich immer „nass in nass“. Das heißt, eine komplette Wand in einem Rutsch durchziehen. Erst die Ecken mit einem Pinsel, dann die große Fläche mit einer guten Lammfellrolle. Billige Rollen fusseln nur und machen dich wahnsinnig.

Robust und bewährt: Der Fliesenspiegel
Fliesen sind der Panzer für deine Küchenwand. Hitzebeständig, kratzfest und superleicht zu reinigen. Die größte Schwachstelle ist aber die Fuge. Normaler Fugenmörtel ist wie ein Schwamm für Fett und Schmutz.
Ich hatte mal einen Kunden in einem Restaurant, dessen weiße Fugen hinter dem Profi-Herd nach einem Jahr aussahen wie eine alte Schatzkarte. Die Lösung? Epoxidharzfugenmörtel. Das Zeug ist eine chemische Festung – komplett dicht, nimmt keinen Schmutz an und du kannst es mit allem reinigen. Für den Heimwerker ist die Verarbeitung allerdings eine Herausforderung, weil es extrem schnell anzieht und teurer ist. Aber für den Spritzbereich hinter dem Herd gibt es nichts Besseres.
Meister-Tipp: Die perfekte Silikonfuge in 4 Schritten
Der Übergang von der Wand zur Arbeitsplatte muss elastisch sein. Niemals mit Fugenmörtel zumachen, das reißt! Hier kommt Küchen-Silikon zum Einsatz. Und so wird’s perfekt und keine Schmiererei:
- Beide Seiten der Fuge sauber mit Malerkrepp abkleben.
- Silikon gleichmäßig in die Fuge spritzen.
- Deinen Finger oder einen Fugenglätter mit einer Spüli-Wasser-Mischung besprühen (das verhindert das Kleben).
- In einem sauberen Zug die Fuge abziehen. Danach sofort das Klebeband entfernen. Voilà!

Die Frage, die alle stellen: Kann ich über meine alten Fliesen einfach drüberstreichen?
Ja, aber! Das ist eine gute Lösung, wenn das Budget klein oder die Zeit knapp ist. Aber erwarte keine Wunder, es wird nie so robust wie eine neue Fliese. Wenn du es richtig machen willst, gehst du so vor:
1. Grundreinigung: Die Fliesen müssen absolut fettfrei sein. Schrubben, was das Zeug hält! 2. Anschleifen: Die glänzende Glasur muss leicht aufgeraut werden, damit irgendetwas darauf haften kann. Nimm feines Schleifpapier. 3. Haftgrund: Ein spezieller Haftgrund für Fliesen ist Pflicht. Ohne ihn blättert die Farbe später ab. 4. Fliesenlack: Verwende einen 2-Komponenten-Fliesenlack. Der ist deutlich widerstandsfähiger als normaler Lack. Meistens musst du zwei Schichten auftragen.
Ehrlich gesagt, für eine Mietwohnung ist das eine super Sache. Wenn du aber dein Eigenheim für die nächsten 20 Jahre planst, würde ich immer empfehlen, die alten Fliesen abzuschlagen und es richtig zu machen.

Moderne Alternativen: Fugenlose Rückwände
Fugen sind Schmutzfänger. Kein Wunder also, dass fugenlose Rückwände total im Trend liegen. Die Reinigung ist einfach unschlagbar: einmal drüberwischen, fertig.
- Glas (ESG): Die edelste, aber auch teuerste Variante. Rechne mal mit 200-400 € pro Quadratmeter, je nach Farbe oder Motiv. Wichtig: Es muss Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) sein, das ist hitzefest. Alle Löcher für Steckdosen müssen vorher vom Hersteller gebohrt werden – nachträglich geht da nichts mehr. Das ist also ein Job für Profis.
- Acrylglas (Plexiglas): Die günstigere Alternative, die du auch selbst bearbeiten kannst. Liegt bei ca. 50-100 € pro Quadratmeter. Der Haken: Es ist nicht so kratzfest und absolut ungeeignet direkt hinter einem Kochfeld, da es bei Hitze schmelzen kann. Für den Spülenbereich aber top.
- Alu-Verbundplatten: Ein super Allrounder. Leicht, stabil, in vielen Designs (von Betonoptik bis Edelstahl-Look) erhältlich und relativ hitzebeständig. Kannst du oft im Baumarkt wie Bauhaus oder online zuschneiden lassen und selbst montieren. Preislich liegen wir hier irgendwo in der Mitte.
- Edelstahl: Der Look aus der Profi-Küche. Unverwüstlich und ultra-hygienisch, aber auch empfindlich für Kratzer und Fingerabdrücke. Das muss man mögen.

Sonderfälle: Tapete oder Putz in der Küche?
Eine Tapete in der Küche? Klar, warum nicht! Aber bitte keine Papiertapete. Nimm eine robuste Vliestapete. Im direkten Spritzbereich hinter Herd und Spüle braucht sie aber Schutz. Entweder packst du eine transparente Glasplatte davor oder du versiegelst sie mit einem matten Schutzlack, oft „Elefantenhaut“ genannt. So eine Dose kostet um die 20 € und macht die Tapete abwaschbar.
Und was ist mit Kalkputz für ein tolles Raumklima? Absolut, Kalkputz ist von Natur aus schimmelhemmend und atmungsaktiv. Aber er ist auch weich und extrem empfindlich gegenüber Säuren wie Essig oder Zitrone. Ein Spritzer und du hast einen Fleck für die Ewigkeit. Für den direkten Kochbereich ist er daher ohne spezielle (und teure) Behandlung eher ungeeignet.
Ein ernstes Wort zum Schluss: Sicherheit bei Strom und Wasser
Jetzt mal im Ernst, hier hört der Heimwerker-Spaß auf. Sobald du an Steckdosen oder Wasseranschlüsse musst, ist ein Profi gefragt. Arbeiten an der Elektroinstallation dürfen NUR von einer ausgebildeten Elektrofachkraft durchgeführt werden. Das ist keine Empfehlung, das ist Gesetz. Wasser und Strom sind eine tödliche Mischung.

Bevor du auch nur eine Steckdosenabdeckung abnimmst: Sicherung raus! Und bitte mit einem zweipoligen Spannungsprüfer testen, ob der Strom wirklich weg ist. Diese einpoligen „Lügenstifte“ für 5 € sind lebensgefährlich. Die paar Euro für einen Elektriker sind die beste Investition in deine Gesundheit.
Fazit: Deine Küche, deine Regeln
Die eine perfekte Küchenwand gibt es nicht. Es gibt nur die, die perfekt zu dir und deinen Kochgewohnheiten passt. Frag dich einfach:
- Bist du der Fünf-Gänge-Menü-Koch, bei dem es auch mal spritzt? Dann sind fugenlose, glatte Flächen wie Glas oder eine scheuerbeständige Farbe (Klasse 1) dein bester Freund.
- Liebst du Design und willst etwas Einzigartiges? Eine coole Vliestapete mit einer schützenden Glasplatte davor könnte genau dein Ding sein.
- Muss es schnell, einfach und budgetfreundlich sein? Dann fährst du mit einer hochwertigen, waschbeständigen Farbe (Klasse 2) am besten.
- Bist du eher der traditionelle Typ, der auf Robustheit setzt? Ein klassischer Fliesenspiegel ist und bleibt eine sichere Bank.
Nimm dir die Zeit für die Vorbereitung, investiere in gutes Material statt in das billigste Angebot und hab Respekt vor Strom. Dann schaffst du eine Küchenwand, die nicht nur gut aussieht, sondern dir die tägliche Arbeit über viele Jahre erleichtert. Und genau das ist das Ziel von gutem Handwerk.

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- Fugen-Frust? Nicht mit Epoxidharz! Zementfugen sind wie ein Schwamm für Fett und Verfärbungen. Die Profi-Lösung, gerade hinter dem Herd: Fugenmörtel auf Epoxidharzbasis. Er ist komplett wasserdicht, schmutzabweisend und unempfindlich gegen scharfe Reiniger. Eine einmalige Investition, die dir jahrelanges Schrubben erspart.
- Farbiger Akzent: Wer es moderner mag, greift zu Fugen in Anthrazit oder Schwarz – das gibt klassischen weißen Metrofliesen sofort einen coolen, grafischen Look.


Der Glas-Check: Eine Rückwand aus Glas sieht edel aus, aber Achtung hinter dem Kochfeld! Hier ist ausschließlich Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) zulässig. Normales Floatglas würde durch die Hitze springen. Achte also auf das ESG-Siegel – dein Versicherer wird es dir im Schadensfall danken.


Warum wirken grüne Küchenwände so beruhigend?
Grün ist die Farbe der Natur, sie steht für Frische und Harmonie. In der Küche kann ein Salbei- oder Mintgrün eine Oase der Ruhe schaffen, selbst wenn die Töpfe überkochen. Es ist ein cleverer psychologischer Trick, der den Kochbereich weniger hektisch und mehr wie einen kreativen, lebendigen Ort wirken lässt. Ideal in Kombination mit Holzelementen oder weißen Fronten für einen skandinavisch-frischen Look.



Wussten Sie, dass der durchschnittliche Deutsche rund 3 Jahre seines Lebens in der Küche verbringt?
Eine Zahl, die nachdenklich macht. Die Küchenwand ist die Kulisse für unzählige Gespräche, Kochexperimente und den ersten Kaffee am Morgen. Sie nur als spritzgeschützte Fläche zu sehen, wird ihr nicht gerecht. Sie ist ein wesentlicher Teil des Raumes, in dem wir leben – und sollte sich auch so anfühlen.


Mal was anderes als Fliesen? Die fugenlose Optik ist nicht nur ein Trend, sie ist auch extrem praktisch. Materialien wie Mikrozement (bekannt von Marken wie „Beton Ciré“) oder spezielle Kalkputze (Tadelakt) schaffen eine nahtlose, wasserfeste Oberfläche. Das Ergebnis ist eine minimalistische, ruhige Wand, die sich samtweich anfühlt und auf der sich Schmutz nirgends festsetzen kann. Perfekt für einen modernen, aufgeräumten Look.


Die richtige Farbe: Mehr als nur der Farbton
Vergiss die normale Wandfarbe aus dem Wohnzimmer. In der Küche brauchst du eine „Nassabriebklasse 1 oder 2“. Das bedeutet, die Farbe ist extrem scheuerbeständig. Ein Spritzer Tomatensauce lässt sich dann einfach abwischen, ohne dass die Farbe leidet. Latexfarben oder spezielle Küchenfarben (z.B. die „Resist“-Serien von Schöner Wohnen oder Alpina) sind hier die richtige Wahl.


Edelstahl: Der Klassiker aus der Profi-Küche. Absolut hitzebeständig, hygienisch und unverwüstlich.
Acrylglas: Leichter und günstiger als Echtglas, aber kratzempfindlicher und nicht für den direkten Einsatz hinter Gasherden geeignet.
Für den harten Küchenalltag ist Edelstahl oft die robustere, wenn auch kühlere Wahl. Acrylglas punktet mit Farbvielfalt und Leichtigkeit für weniger beanspruchte Bereiche.



Die Einkaufsliste oder das Lieblingsrezept immer im Blick? Dafür braucht es keine Zettelwirtschaft. Tafelfarbe verwandelt einen Teil deiner Küchenwand in ein riesiges Notizbuch. Ein paar Tipps für den Einsatz:
- Wähle eine Wand, die nicht direkt im Kochdunst hängt.
- Trage mindestens zwei Schichten für eine gute Deckkraft auf.
- Kombiniere sie mit Magnetfarbe als Untergrund – so halten auch Postkarten und Fotos.


- Verleiht Tiefe und Eleganz.
- Lässt weiße oder helle Küchenmöbel richtig strahlen.
- Schafft eine gemütliche, intime Atmosphäre.
Das Geheimnis? Eine dunkle Wandfarbe! Keine Angst vor Anthrazit, tiefem Blau oder Waldgrün. Solange der Rest der Küche hell ist und die Beleuchtung stimmt, wirkt eine dunkle Wand nicht drückend, sondern edel und charakterstark. Ein mutiger Schritt, der sich lohnt.


Marmor in der Küche – Luxus oder Leichtsinn?
Marmor ist atemberaubend schön, aber auch ein Sensibelchen. Das Naturmaterial ist porös und säureempfindlich. Ein Spritzer Zitrone oder Rotwein kann dauerhafte Flecken hinterlassen, wenn er nicht sofort weggewischt wird. Eine regelmäßige Imprägnierung ist absolute Pflicht. Eine pflegeleichtere Alternative mit ähnlicher Optik sind Keramikplatten in Marmor-Look, zum Beispiel von Herstellern wie Dekton oder Neolith.



„Der Fliesenspiegel ist die Krawatte der Küche. Er kann alles zusammenhalten oder den ganzen Look ruinieren.“ – Aussage eines Küchendesigners
Betrachte den Bereich zwischen Arbeitsplatte und Oberschränken als deine Bühne. Hier kannst du mit Mustern, Farben und Texturen spielen, ohne gleich den ganzen Raum zu verändern. Ein Mosaik, handgefertigte Zellige-Fliesen oder eine auffällige Farbe können einer schlichten Küche eine ganz neue Persönlichkeit geben.


Keine Lust auf den Dreck und Lärm einer Fliesensanierung? Für eine schnelle Verwandlung gibt es Alternativen:
- Fliesenaufkleber: Ideal für Mietwohnungen. Hochwertige Folien (z.B. von FoLIESEN) sind robust, wasserfest und lassen sich rückstandslos entfernen.
- Fliesenfarbe: Mit speziellem Fliesenlack (2-Komponenten-Systeme sind am haltbarsten) kannst du alten Fliesen einen komplett neuen Anstrich verpassen. Wichtig: Gründliche Reinigung und Grundierung sind das A und O für die Haftung.


Matte Oberflächen: Sie schlucken das Licht und wirken dadurch sehr edel und ruhig. Fingerabdrücke und Fettflecken sieht man darauf aber schneller. Am besten für Wände, die nicht ständig berührt werden.
Seidenglanz/Seidenmatt: Der Allrounder für die Küche. Robust, leicht zu reinigen und mit einem dezenten Glanz, der Unebenheiten verzeiht. Die sicherste Wahl für die meisten Anwendungsbereiche.


Tapete in der Küche? Ja, das geht! Moderne Vliestapeten sind nicht nur robust, sondern es gibt sie auch in abwaschbaren oder sogar scheuerfesten Varianten. Gerade in der Essecke oder an Wänden ohne direkten Wasserkontakt setzen sie wohnliche Akzente. Marken wie Rasch oder Marburg bieten spezielle Küchentapeten mit versiegelter Oberfläche an, denen Dampf und kleine Spritzer nichts ausmachen.



- Extrem robust und kratzfest
- Hitzebeständig und nicht brennbar
- Fugenlos und damit super hygienisch
Die Lösung? Großformatige Keramikplatten. Sie sind die Luxusversion der Küchenrückwand. Platten von bis zu 3 Metern Länge schaffen eine durchgehende, pflegeleichte Fläche, die aussieht wie aus einem Guss. Ein Material für die Ewigkeit, das allerdings auch eine professionelle Montage erfordert.


Echtholzpaneele bringen Wärme und Natürlichkeit in die Küche, benötigen aber Pflege. Sie müssen regelmäßig geölt oder lackiert werden, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Eine praktische und oft günstigere Alternative sind Kompaktplatten in Holzoptik (z.B. von Fundermax). Sie kombinieren die wohnliche Ausstrahlung von Holz mit der Robustheit und Pflegeleichtigkeit von Schichtstoff.


Der häufigste Fehler bei der Wandgestaltung? Die Beleuchtung ignorieren.
Eine Farbe, die im Baumarkt bei Neonlicht perfekt aussah, kann in deiner Küche bei warm-weißer LED-Beleuchtung plötzlich ganz anders wirken. Teste Farbmuster immer an der originalen Wand und schau sie dir zu verschiedenen Tageszeiten und bei eingeschaltetem Licht an, bevor du dich entscheidest.



Der Metro-Fliesen-Trick?
Die weiße, rechteckige „Subway-Tile“ ist ein zeitloser Klassiker, der an Pariser Bistros erinnert. Für einen modernen Twist einfach mal vom Standard abweichen: Verlege sie senkrecht, um die Deckenhöhe zu strecken, oder im Fischgrätmuster für eine dynamische Optik. Gepaart mit einer farbigen Fuge wird der Klassiker zum individuellen Design-Statement.


Du willst ein besseres Raumklima? Dann schau dir ökologische Farben genauer an. Silikat- oder Lehmfarben (von Herstellern wie Keim oder Claytec) sind diffusionsoffen, das heißt, sie lassen die Wände „atmen“. Das hilft, die Luftfeuchtigkeit im Raum auf natürliche Weise zu regulieren und kann Schimmelbildung vorbeugen. Zudem sind sie frei von Lösungsmitteln und Weichmachern – gut für die Wand und für dich.


Kupfer-Akzente: Eine Rückwand aus einer dünnen Kupferplatte oder Fliesen mit Kupfer-Effekt bringt einen warmen, edlen Schimmer in die Küche. Das Material entwickelt mit der Zeit eine einzigartige Patina und wirkt durch seine natürlichen Eigenschaften sogar antibakteriell. Ein echter Hingucker, der besonders gut zu dunklen Küchenfronten passt.


Eine Rückwand, die leuchtet?
Hinterleuchtete Rückwände aus satiniertem Glas oder lichtdurchlässigem Kunststein wie Onyx sind das absolute Highlight in modernen Küchen. Sie dienen nicht nur als Spritzschutz, sondern auch als indirekte Lichtquelle, die eine stimmungsvolle Atmosphäre schafft. Per Fernbedienung lässt sich oft sogar die Lichtfarbe wechseln – von funktionalem Arbeitslicht bis zu gemütlichem Dämmerlicht.



Spritzschutz aus Fensterglas? Niemals! Aus gutem Grund wird für Rückwände ESG (Einscheiben-Sicherheitsglas) verwendet. Es wird bei der Herstellung speziell wärmebehandelt und ist dadurch deutlich stoß- und schlagfester als normales Glas. Sollte es doch einmal brechen, zerfällt es in kleine, stumpfe Krümel und nicht in gefährliche, scharfe Scherben.


- Die Oberfläche muss absolut fettfrei sein. (Tipp: Anlauger verwenden!)
- Eine spezielle Haftgrundierung für nichtsaugende Untergründe ist Pflicht.
- Zwei Schichten 2K-Fliesenlack sorgen für eine schlagfeste, haltbare Oberfläche.
Das Ergebnis? Eine komplett neue Optik für wenig Geld und ohne Baustelle. Perfekt, um eine alte Küche schnell und effektiv aufzufrischen.


Pegboards sind nicht nur was für die Werkstatt. Eine Lochplatte aus Metall oder Holz als Küchenrückwand ist extrem flexibel. Mit Haken, kleinen Regalen und Halterungen kannst du Kochutensilien, Kräutertöpfe und Messerleisten genau dort anbringen, wo du sie brauchst. Das System lässt sich jederzeit verändern und neu anordnen – praktischer geht’s kaum.

Die Spachteltechnik: Für einen individuellen, leicht rustikalen Look können Wände mit speziellen Effektspachtelmassen gestaltet werden. Techniken wie „Betonoptik“ oder „Marmorino“ schaffen einzigartige Oberflächen mit einer lebendigen Textur, die jede Wand zum Unikat machen. Das ist zwar aufwendiger als Streichen, das Ergebnis ist aber unvergleichlich charakterstark und haptisch ein Erlebnis.




