Umzug & Strom: Dein Fahrplan, um Hunderte Euro zu sparen – ganz ohne Stress!
Ein Umzug ist schon aufregend genug, oder? Kisten schleppen, Möbel aufbauen, das neue Leben planen. Aber ehrlich gesagt, gibt es ein Thema, das fast jeder vergisst und das richtig teuer werden kann: der Strom. Viele merken es erst, wenn das Licht in der neuen Bude nicht angeht oder die erste Stromrechnung im Briefkasten liegt – und die ist meistens ein echter Schock.
Inhaltsverzeichnis
Dabei ist der Umzug die perfekte Chance, hier mal richtig aufzuräumen. Ein sauberer Schnitt sozusagen. Wer jetzt ein paar Minuten investiert, spart über Jahre bares Geld. Wer es ignoriert, landet automatisch in der sogenannten Grundversorgung. Das ist zwar bequem, aber fast immer die teuerste Option, die es gibt. Ich zeig dir hier mal, wie du das Ganze locker und ohne Kopfschmerzen regelst – als wär’s ein Kinderspiel.
Das Wichtigste zuerst: Warum du handeln musst
Bevor wir loslegen, müssen wir kurz zwei Begriffe klären, die oft durcheinandergeworfen werden. Das ist das A und O.

- Der Netzbetreiber: Das ist der Chef der Kabel in deiner Straße. Ihm gehören die Leitungen und der Stromzähler in deinem Keller. Du kannst ihn dir nicht aussuchen, er ist einfach da. Bei einem Stromausfall im ganzen Viertel ist er dein Mann.
- Der Stromanbieter: Das ist der Laden, bei dem du deinen Strom kaufst. Er schickt dir die Rechnungen und nutzt die Leitungen vom Netzbetreiber, um die Energie zu dir zu bringen. Und das Beste: Den Anbieter kannst du dir frei aussuchen!
Die fiese Grundversorgungs-Falle
Wenn du in deine neue Wohnung ziehst und nichts tust, landest du automatisch in der Grundversorgung. Gesetzlich ist das so geregelt, damit du nicht im Dunkeln sitzt. Meistens ist das der lokale Platzhirsch, oft die Stadtwerke. Klingt nett, ist es aber nicht.
Ganz ehrlich: Die Grundversorgung ist ein teures Auffangnetz. Ein aktueller, guter Tarif liegt vielleicht bei 28 bis 30 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Die Grundversorgung? Die kostet oft über 40 Cent, manchmal sogar noch mehr. Lass uns das mal kurz durchrechnen:

Ein Profi rechnet vor:
Eine kleine Familie verbraucht ca. 3.500 kWh im Jahr.
- In der teuren Grundversorgung: 3.500 kWh x 0,42 €/kWh = 1.470 € pro Jahr.
- Mit einem clever gewählten Tarif: 3.500 kWh x 0,28 €/kWh = 980 € pro Jahr.
Das ist ein Unterschied von fast 500 €! Jedes Jahr! Und genau dieses Geld wollen wir in deiner Tasche behalten.
Der perfekte Zeitpunkt: Planung ist alles
Die wichtigste Regel aus der Praxis: Kümmer dich früh! Hektik kurz vor knapp führt nur zu Fehlern. Ich empfehle immer, den Prozess etwa sechs bis acht Wochen vor dem Umzug anzustoßen. So hast du genug Zeit, um alles in Ruhe zu vergleichen und die Fristen einzuhalten. Der Wechsel selbst dauert nämlich gerne mal drei bis sechs Wochen.
Dein Schritt-für-Schritt-Fahrplan zum günstigen Strom
1. Den alten Vertrag checken und kündigen
Zuerst schaust du, was für einen Vertrag du gerade hast. Davon hängt alles ab.

Fall A: Du bist schon in der Grundversorgung
Glückwunsch, das ist der einfachste Fall. Du kannst deinen alten Vertrag mit einer Frist von nur zwei Wochen kündigen. Ein kurzes Schreiben an den Anbieter genügt.
Fall B: Du hast einen festen Laufzeitvertrag
Hier wird’s ein bisschen kniffliger, aber keine Sorge. Bei einem Umzug hast du oft ein Sonderkündigungsrecht. Das greift immer dann, wenn dein Anbieter dich am neuen Wohnort nicht zu den exakt gleichen Preisen beliefern kann. Und ganz ehrlich: Das ist fast immer der Fall, weil sich die regionalen Netzentgelte ändern.
Achtung, wichtig: Die Kündigung wegen deines Sonderkündigungsrechts musst du selbst erledigen. Das kann der neue Anbieter nicht für dich tun. Informiere deinen alten Anbieter so früh wie möglich (mindestens 6 Wochen vorher) über den Umzug. Wenn er dir dann neue, schlechtere Konditionen anbietet, kündigst du.
Kleiner Tipp: Mach alles schriftlich, am besten per E-Mail. Auf mündliche Zusagen am Telefon solltest du dich nie verlassen. Hier eine kleine Vorlage, die du einfach kopieren kannst:
Betreff: Sonderkündigung wegen Umzug, Vertragsnummer [Deine Vertragsnummer]
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich meinen Stromvertrag für die Adresse [Deine alte Adresse] fristgerecht zum [Datum deines Auszugs] aufgrund meines Umzugs zum [Datum deines Einzugs] an die neue Adresse [Deine neue Adresse].
Ich mache von meinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch. Bitte senden Sie mir eine Kündigungsbestätigung sowie die Schlussrechnung an meine neue Anschrift.
Mit freundlichen Grüßen,
[Dein Name]
2. Einen neuen, fairen Anbieter finden
Okay, der alte Vertrag ist geklärt, jetzt kommt der spaßige Teil: Geld sparen! Am besten geht das über Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox. Aber Achtung, Falle!
Diese Portale wollen dir natürlich was verkaufen und locken mit riesigen Neukunden-Boni. Das sieht im ersten Moment super aus, aber im zweiten Jahr wird’s dann oft richtig teuer. Ich hatte mal einen Kunden, der sich über einen 200-Euro-Bonus gefreut hat. Im zweiten Jahr hat er dann 500 € mehr gezahlt als nötig. Der hat sich schwarz geärgert! Lass dich davon nicht blenden.
So findest du wirklich gute Angebote – der Profi-Trick:
- Gib deine neue Postleitzahl und deinen geschätzten Jahresverbrauch ein. (Keine Ahnung? Ein Single-Haushalt braucht ca. 1.800 kWh, ein Paar ca. 3.000 kWh, eine Familie ca. 4.500 kWh).
- Geh in die Filtereinstellungen. Das ist das Wichtigste! Setze folgende Haken:
- Mindestens 12 Monate Preisgarantie
- Keine Pakettarife
- Keine Vorkasse oder Kaution
- Kundenbewertung mindestens 4 von 5 Sternen
- Und jetzt der entscheidende Klick: Deaktiviere die Option „Bonus einrechnen“ oder ändere die Sortierung auf „Preis im 1. Jahr ohne Bonus“. Plötzlich siehst du die echten, fairen Tarife.
Gut zu wissen: Du willst Ökostrom? Super Idee! Achte dabei auf echte Gütesiegel wie das „ok-power“- oder das „Grüner Strom“-Label. Die garantieren, dass dein Geld wirklich in neue, saubere Kraftwerke fließt und nicht nur Zertifikate auf dem Papier gehandelt werden.
Das Goldstück: Dein Übergabeprotokoll
Ich kann es nicht oft genug sagen: Das Wichtigste bei jedem Ein- und Auszug ist ein sauberes Übergabeprotokoll. Das ist dein Beweis, falls es mal zu Streit kommt.
Notiere bei der Wohnungsübergabe (sowohl in der alten als auch in der neuen Wohnung) unbedingt Folgendes:
- Datum und Uhrzeit
- Die Zählernummer: Das ist die fest eingestanzte oder aufgedruckte Nummer auf dem Gerät. Sie ist quasi die Fahrgestellnummer deines Zählers.
- Der Zählerstand: Lies die Zahlen exakt ab. Wichtig: Die rote Zahl ganz rechts oder die Zahlen nach dem Komma werden immer ignoriert!
- Unterschriften: Lass es vom Vermieter, Nachmieter oder Vormieter unterschreiben.
Mein allerbester Profi-Tipp: Mach mit deinem Handy ein klares Foto vom Zähler, auf dem man die Zählernummer UND den Zählerstand gut erkennen kann. Dieses Foto ist Gold wert. Ich habe schon so oft erlebt, dass Kunden plötzlich den Verbrauch des Vormieters zahlen sollten. Mit einem datierten Foto war die Sache in zwei Minuten geklärt.
Noch ein paar Sonderfälle aus der Praxis
- Umzug in einen Neubau? Hier muss der Eigentümer erst einen Netzanschluss beantragen. Das kann dauern. Kümmer dich also extrem frühzeitig, sonst sitzt du auf einer Baustelle ohne Strom.
- WG-Umzug? Läuft der Vertrag auf dich, musst du ihn kündigen oder auf einen Nachfolger umschreiben lassen. Mach das unbedingt schriftlich, sonst zahlst du ewig weiter!
- Vormieter hat nicht gekündigt? Passiert selten, ist aber nervig. Wenn die Anmeldung fehlschlägt, weil die Adresse „belegt“ ist, wende dich mit deinem Mietvertrag und dem Übergabeprotokoll an den örtlichen Grundversorger. Der klärt das und von da aus kannst du sofort zu deinem Wunschanbieter wechseln.
Und zum Schluss: Sicherheit geht vor!
Weil wir hier über Strom reden, muss ich das als Fachmann einfach loswerden: Finger weg von der Technik! Lies nur den Zähler ab. Alles, was versiegelt ist oder hinter einer Abdeckung liegt, ist absolut tabu. Das ist nicht nur lebensgefährlich, sondern auch strafbar. Im Zweifel lieber einen Elektriker rufen.
So, das war’s schon! Klingt nach viel, aber wenn du dem Plan folgst, ist der Stromwechsel ein Klacks. Und das gesparte Geld kannst du definitiv besser für die Einweihungsparty oder neue Möbel gebrauchen, oder? Falls es doch mal Zoff mit einem Anbieter gibt, sind die Schlichtungsstelle Energie e.V. oder die Bundesnetzagentur gute Anlaufstellen für dich.
Inspirationen und Ideen
Laut Bundesnetzagentur befanden sich Ende 2022 immer noch rund 24 % der Haushaltskunden in der teuren Grundversorgung.
Das ist fast jeder Vierte, der potenziell Hunderte von Euro pro Jahr zu viel bezahlt – oft aus reiner Bequemlichkeit oder Unwissenheit. Dein Umzug ist die perfekte Gelegenheit, dieser Statistik zu entkommen und dich auf die Seite der cleveren Sparer zu schlagen.
Schon mal was von der „Preisgarantie“ gehört?
Sie ist dein Sicherheitsnetz gegen plötzliche Preissprünge. Achte beim neuen Vertrag auf eine „eingeschränkte Preisgarantie“. Sie sichert dir den Energiepreis und die Netzentgelte für meist 12 oder 24 Monate zu. Nur Steuern oder staatliche Abgaben können sich dann noch ändern. So hast du Planungssicherheit und erlebst keine bösen Überraschungen – perfekt für den Start im neuen Zuhause.
Dein wichtigstes Werkzeug: Das Übergabeprotokoll. Egal ob du ausziehst oder einziehst – auf diesem Dokument müssen Zählernummer und der exakte Zählerstand mit Datum festgehalten werden. Mach am besten zusätzlich ein Foto vom Zähler mit deinem Handy. Dieses kleine Detail ist deine Absicherung und der entscheidende Beweis für die Endabrechnung deines alten Anbieters und den Start beim neuen. Ohne diese Zahlen wird nur geschätzt, und das ist selten zu deinen Gunsten.
- Check24 und Verivox für den kompletten Marktüberblick nutzen.
- Die Kündigungsfrist deines alten Vertrags prüfen (meist 2-6 Wochen).
- Den neuen Vertrag idealerweise 4-6 Wochen vor dem Umzug abschließen.
- Am Umzugstag den Zählerstand in alter und neuer Wohnung fotografieren.
Mit dieser kleinen Checkliste kann nichts mehr schiefgehen. Der neue Anbieter übernimmt in der Regel sogar die Kündigung für dich.
Neukundenbonus: Klingt super, wird aber oft erst nach 12 Monaten ausgezahlt. Kündigst du vorher, verfällt er. Das macht Tarife im ersten Jahr künstlich billig.
Sofortbonus: Dieser wird meist nach 60 Tagen gutgeschrieben. Er ist oft niedriger, aber dafür sicherer und schneller auf deinem Konto.
Unsere Empfehlung: Lass dich nicht allein von einem hohen Neukundenbonus blenden. Ein Tarif mit fairem Arbeitspreis und Sofortbonus kann unterm Strich die bessere Wahl sein.
„Ein Anbieterwechsel ist unkompliziert und risikofrei. Die Angst, plötzlich ohne Strom dazustehen, ist unbegründet, da die Versorgung gesetzlich garantiert ist.“ – Verbraucherzentrale
Der Umzug ist auch eine Chance, ein Zeichen für die Umwelt zu setzen. Viele Ökostrom-Tarife sind heute kaum teurer als konventionelle Angebote. Anbieter wie Naturstrom, EWS Schönau oder LichtBlick investieren nachweislich in den Ausbau erneuerbarer Energien. Ein Wechsel dorthin ist nicht nur gut für deinen Geldbeutel, sondern auch fürs Gewissen. Achte auf anerkannte Siegel wie das „ok-power-Label“ oder das „Grüner Strom Label“, um sicherzugehen, dass dein Geld wirklich in die Energiewende fließt.
Vergiss nicht, deinen alten Stromanbieter über den Auszug zu informieren! Ein einfaches „Ich ziehe um“ reicht oft nicht. Du hast bei einem Umzug ein Sonderkündigungsrecht. Nutze es schriftlich und gib deine neue Adresse für die Schlussrechnung an. Am besten erledigst du das, sobald der Umzugstermin feststeht, spätestens aber zwei Wochen vor dem Schlüsselübergabetag. So vermeidest du, für eine leere Wohnung weiterzuzahlen.
- Über 200 € Ersparnis im ersten Jahr möglich.
- Keine versteckten Preiserhöhungen für 12 Monate.
- Beitrag zur Energiewende leisten.
Das Geheimnis? Ein klug gewählter Ökostrom-Tarif mit Preisgarantie und einem fairen Neukundenbonus, den du über ein Vergleichsportal wie Check24 oder Verivox findest.
Manche Anbieter locken mit extrem günstigen Preisen, erhöhen diese aber drastisch im zweiten Vertragsjahr. Ein Profi-Tipp für Vergleichsportale: Aktiviere den Filter, um nur Tarife anzuzeigen, bei denen der Neukundenbonus bereits im Gesamtpreis verrechnet ist. Noch besser: Berechne die Kosten manuell ohne Bonus, um den wahren, langfristigen Preis des Tarifs zu erkennen. So entlarvst du die Lockvogelangebote und sicherst dir dauerhaft günstige Konditionen.