Kinder in der Küche – Gefahren erkennen und bannen

von Augustine Schneider
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Die Planung einer Küche für das Zuhause der eigenen Familie ist eine wichtige Aufgabe, bei der es so einige Dinge zu beachten gilt. Vor allem, wenn kleine Kinder im Haushalt leben, birgt eine Küche zahlreiche Gefahrenstellen, die Eltern kennen sollten. Heiße Herdplatten, scharfe Messer und auch Schranktüren und Elektrogeräte sorgen sonst schnell für schmerzhafte und sogar lebensgefährliche Verletzungen. Sowohl in einer bereits bestehenden Küche als auch bei der Planung eines neuen Kochbereiches können Eltern jedoch viel tun, um die Gesundheit ihrer Kinder auch hier zu schützen.

Welches Kochfeld für die Familienküche? 

Das Kochfeld ist eine der Hauptquellen für Gefahren in der Küche. Insbesondere die klassischen Cerankochfelder bleiben auch lange nach dem Kochen noch heiß. Kleine Kinderhände, die in Berührung mit einer solchen Kochplatte kommen, sind großer Gefahr ausgesetzt. Wer in der eigenen Küche dennoch ein Cerankochfeld nutzen möchte, sollte unbedingt für zusätzliche Absicherung sorgen. Dies ist möglich, wenn vor dem Kochfeld ein Gitter aufgestellt wird, das Kinderhände von den heißen Bereichen fern hält. Während des Kochens sollten außerdem lange Pfannenstiele stets zur hinteren Wand der Küche zeigen, sodass Kinder sie nicht plötzlich herunterreißen können.

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Cerankochfelder sollten mit einem sicheren Gitter ausgestattet werden. (Quelle: Foto-Rabe (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Eine Alternative, die nach dem Kochen ihre Hitze schneller verliert, sind Gaskochfelder. Sie werden entweder mit einer Gasflasche betrieben, oder auch an die Gasleitung des Hauses angeschlossen. Durch Knopfdruck wird Gas über die kleinen Düsen freigesetzt, das über einen elektrischen Impuls angezündet wird. Nach dem Kochen drehen Eltern das Gas ab und das kleine Feuer erlischt sofort. Die Aufsatzgitter kühlen verhältnismäßig schnell ab, was die Verletzungsgefahr nach dem Kochen bannt. Gefährlich bleiben Gaskochfelder jedoch während der Kochzeit. Wirft ein Kind ein Stofftier oder Spielzeug auf das Gaskochfeld, während es angeschaltet ist, steigt die Gefahr eines gefährlichen Brandes. Eltern sollten ihre Kinder daher niemals unbeaufsichtigt lassen, wenn das Gaskochfeld in Benutzung ist.

Als besonders sicher für Kinder gelten die modernen Induktionskochfelder. Ein solches Kochfeld erzeugt erst dann Hitze, wenn ein Topf darauf steht und ist während der restlichen Zeit kühl. Da die Hitze bei einem Induktionskochfeld also sehr zielgerichtet und direkt verwendet wird, lässt sich außerdem Energie sparen und laut des Kochfeldratgebers von Plana sinkt außerdem die Kochzeit. Ein möglicher Nachteil bei der Anschaffung eines Induktionskochfeldes ist, dass gewöhnliche Töpfe und Pfannen nicht mehr verwendet werden können. Es braucht induktionsgeeignetes Kochgeschirr, das den Eigenschaften dieses Kochfeldes entspricht. Zusätzlich zu den Anschaffungskosten des Induktionskochfeldes müssen Eltern daher auch Kosten für neue Töpfe und Pfannen einplanen. Die genaue Funktionsweise eines Induktionskochfeldes wird im folgenden Video näher erläutert.

Gefahrenstellen schon bei der Planung bedenken und sichern 

Das Kochfeld ist jedoch nicht die einzige Stelle, die in der Küche für Gefahren sorgen kann. Auch Schranktüren und Schubladen können beim Öffnen und ruckartigen Schließen für Quetschungen von Kinderhänden sorgen. Es lohnt sich daher, nach der Installation der Küche Sicherungen anzubringen, die das Öffnen der Türen und Schubladen mit dem Betätigen eines kleinen Sicherheitsmechanismus verbinden. Kindern ist es so nicht möglich, einen Schrank unbeaufsichtigt zu öffnen, was auch die Aufbewahrung gefährlicher Gegenstände erleichtert. Mit wachsendem Alter haben manche Kinder jedoch schnell herausgefunden, wie dieser Sicherheitsmechanismus funktioniert. Auch hier ist es daher empfehlenswert, die eigenen Kinder nicht unbeaufsichtigt in der Küche zu lassen.

Wer eine neue Küche plant, sollte außerdem den Backofen nicht vergessen. Ganz ohne dieses Großgerät ist flexibles Kochen in der Küche nicht möglich, weswegen ein Verzicht auf ihn aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen ist. Dennoch können Eltern bei der Planung für etwas mehr Sicherheit sorgen, wenn sie den Backofen nicht unterhalb der Arbeitsplatte integrieren, sondern weiter oben. „Eine Gefahr bleibt dann noch – wenn die Backofentür im laufenden Betrieb geöffnet wird. Hier gibt es keine zuverlässige Absicherung. Ein Backofen im Betrieb sollte daher nicht unbeaufsichtigt bleiben.“ (Quelle: https://lebensmittelinfo.net/wissen/kindersichere-kuche) Welcher Ort innerhalb der eigenen Küche sich für einen hoch platzierten Backofen eignet, kann nur individuell entschieden werden. Plana zeigt beispielsweise in seinem Küchenplaner für die Online-Nutzung, dass Backöfen in einen Hochschrank integriert werden können. Der Vorteil an dieser Platzierung ist nicht nur, dass Kinder nicht an den Türgriff des Backofens greifen können. Auch für die Eltern selbst kann ein erhöhter Backofen sinnvoll sein, da er anstrengendes Bücken beim Herausnehmen und Einschieben von Backblechen überflüssig macht.

Selbstverständlich sollte auch die Küche kein verbotener Bereich innerhalb des Hauses sein. Schließlich wünschen sich die meisten Eltern ein angenehmes Familienleben, in dem jedes Mitglied seine ganz eigenen Bedürfnisse befriedigt wissen kann. Mit einem extra Spielbereich in der Küche gelingt das unter Umständen, da Kinder sich laut familie.de so nicht ausgeschlossen fühlen. Bei der Planung der Küche kann dann beispielsweise ein Bereich der Arbeitsplatte etwas abgesenkt werden. Hier haben Kinder dann Platz zum Malen, Spielen und können Mama oder Papa sogar beim Kochen helfen, ohne auf einem wackeligen Hocker stehen zu müssen.

Gefährliche Kochutensilien sicher aufbewahren und platzieren

Der richtige Ort für scharfe Messer und spitze Metallspieße ist nicht immer eine Schublade, selbst wenn diese mit einer Sicherung versehen ist. Bietet die Küche genügend Platz und eine erhöhte Stelle, kann ein Messerblock sinnvoll sein. Dieser sollte jedoch in jedem Fall kippsicher sein und weit genug vom Rand der Arbeitsplatte entfernt aufgestellt werden. Wer die eigene Küche gerade plant, kann außerdem an der Rückwand der Arbeitsfläche Magnetleisten anbringen, an denen Messer in kindersicherer Höhe aufgehängt werden.

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Eine Magnetleiste hilft bei der kindersicheren Aufbewahrung von Messern. (Quelle: condesign (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Die Arbeitsfläche in der Küche gestalten Eltern am besten groß genug, um ausreichend Platz für Elektrogeräte zu haben. Kaffeemaschine, Toaster oder auch Mikrowelle werden in den meisten Haushalten nicht nach ihrer Benutzung in den Schrank gestellt, weswegen sie möglichst weit entfernt vom Rand der Arbeitsplatte stehen sollten. Für kleinere Elektrogeräte und solche, die nicht häufig verwendet werden, lohnt es sich, eine extra Schublade mit Sicherung in die Küche zu integrieren. Hier können dann Geräte wie

  • der Pürierstab,
  • die Küchenmaschine,
  • die elektrische Reibe,
  • oder auch die Fritteuse

untergebracht werden.

Zu guter Letzt braucht es auch für Reinigungsmittel einen sicheren Ort in der Küche. Sprühflaschen, Tuben und Dosen mit gefährlichen Substanzen können bei der Einnahme oder auch bei Kontakt mit Haut und Augen für schwere Verletzungen sorgen. Am besten ist es, Reinigungsmittel in einer verschlossenen Box möglichst weit oben zu platzieren, oder auch einen abschließbaren Schrank in die Küche zu integrieren.

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Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.