Wenn wir uns einen Roboter vorstellen, denken wir normalerweise an eine autonome Maschine, die bei unterschiedlichen Aufgaben den Platz des Menschen einnehmen kann. Bestimmte Roboter können aber auch die menschlichen Fähigkeiten verbessern. Dies gilt insbesondere für Menschen mit Behinderungen. Hier tritt Jaco ins Spiel – ein Roboterarm des kanadischen Tech-Unternehmen Kinova Robotics. Der Roboterarm lässt sich leicht an jedem Elektrorollstuhl befestigen und als eine Art dritter Arm fungieren. Das kann Menschen mit eingeschränkter Mobilität dabei helfen, unabhängiger zu leben.
Für viele Rollstuhlfahrer ist Selbstständigkeit immer noch nur ein Traum – Jaco soll bei dessen Verwirklichung helfen
Rollstuhlfahrer können den Roboterarm mit denselben Bedienelementen steuern, die sie bereits zum Lenken ihrer Rollstühle verwenden. Kinova hat Jaco in vorhandene Steuerungen integriert, um dessen Bedienung so intuitiv und einfach wie nur möglich zu machen. Der Roboterarm soll bei all möglichen alltäglichen Aktivitäten helfen. Jaco kann unter anderem Türen öffnen, verschiedene Gegenstände (bis zu 2 kg schwer) aufheben, Ihr Make-up auftragen oder Ihnen eine leichtere Interaktion mit Mitmenschen und Haustieren ermöglichen.
Jaco fungiert wie ein dritter Arm und ist sehr intuitiv
Der Roboterarm soll einem natürlichen menschlichen Arm ähneln
Kinova hat Jaco so konzipiert, dass es einen voll funktionsfähigen menschlichen Arm nachahmt. Er verfügt über eine Schulter, Ellbogen und Handgelenk mit drei Fingern, wodurch er insgesamt 16 sanfte Bewegungen aus jedem Winkel ausführen kann. Der Roboterarm ist mit einem Kohlefaser-Exoskelett ausgestattet und somit funktional, vielseitig, witterungsbeständig und langlebig. Aus diesem Grund findet er auch bereits häufige Anwendung in der Forschung. Zudem sieht Jaco dadurch sehr futuristisch aus.
Der Roboterarm fand bis heute häufigere Anwendung in der Forschung
Obwohl Kinova den Roboterarm Jaco dazu gebaut hat, um Rollstuhlfahrern eine leichtere Interaktion und Navigation in der Welt zu ermöglichen, ist das Gerät selbst größtenteils leider immer noch unzugänglich. In Deutschland ist der Preis in Höhe von 35.000 USD zwar durch die Krankenversicherung gedeckt. In den USA und vielen weiteren Orten ist das noch allerdings nicht der Fall. Eine günstigere Version von Jaco ist derzeit in Arbeit, das Verringern der Kosten bedeutet aber auch, dass Geschwindigkeit und Feinmotorik geopfert werden müssen.