Hundeartiger Roboter SpotMini von Boston Dynamics kommt bald auf den Markt
Nach fast drei Jahrzehnten macht sich das US-amerikanische Robotik-Unternehmen Boston Dynamics endlich bereit, einige der Roboter zu verkaufen, die es seit 1992 entwickelt. Die Ankündigung wurde auf der Bühne der TechCrunch Konferenz „TC Sessions: Robotics“ gemacht. Gründer und CEO Marc Raibert berichtete, dass sich der hundeartige Roboter SpotMini bereits auf baldige kommerzielle Verfügbarkeit vorbereitet. Er hofft, im Juli oder August mit dessen Produktion zu beginnen. Boston Dynamics hat bereits eine Reihe von Robotern entwickelt, von denen jeder über seine eigenen Fähigkeiten verfügt. Atlas zum Beispiel hat die bemerkenswerte Fähigkeit, einen perfekten Rückwärtssalto auszuführen.
Fünf der wichtigsten Roboter von Boston Dynamics
Atlas kann nun Parkour
Der Roboter SpotMini wurde noch Ende 2016 eingeführt und übernahm das Design und Mobilität seines großen Bruders Spot. Während das Unternehmen häufig fortgeschrittene Demos dieser aufstrebenden Projekte vorstellte, schien SpotMini von Anfang an einzigartig zu sein. Der Roboter ist zweifellos süß und faszinierend anzusehen. Er wiegt 30 kg und kann bei voller Ladung etwa 90 Minuten tätig sein.
Dieser Robo-Hund sieht recht nett und schnuffig aus
Spot kann alle Kommandos eines richtigen Hundes ausführen
Boston Dynamics plant, die ersten 100 SpotMinis noch dieses Jahr für kommerzielle Zwecke herzustellen. Preise sind noch nicht bekannt, allerdings kostet der neueste Prototyp angeblich 10-mal weniger als sein großer Bruder. Er ist auch der leiseste Roboter, den das Unternehmen je gebaut hat.
Jeff Bezos geht mit seinem Robo-Hund spazieren
Wofür eignet sich doch der SpotMini Roboter?
SpotMini Roboter könnten für Sicherheitspatrouillen hilfreich sein oder Baufirmen dabei helfen, einen Überblick über das Geschehen auf Baustellen zu behalten. Diese sind eine anspruchsvolle Umgebung, die sich ständig ändert und voller Hindernisse ist. Die Idee ist also klar – Wenn Spot einen Ort wie diesen navigieren kann, dann kann er überall arbeiten. Der Roboter kann mit zusätzlicher Hard- und Software für bestimmte Jobs ausgestattet und angepasst werden. Letztendlich hofft Marc Raibert, ihn in Wohnräumen und Unternehmensumgebungen einzusetzen.
Auf der Bühne zeigte der Robo-Hund seine Fähigkeit, unterschiedliche Hindernisse zu bewältigen
Damit SpotMini autonom navigieren kann, muss ein Leiter ihn zunächst manuell durch ein Gebiet fahren und dadurch seine eigene Karte davon erstellen lassen. Der Roboter verwendet vier strategisch positionierte Kameras, um die Lagen von Hindernissen zu bestimmen und den besten Weg herauszufinden, sie zu überwinden. SpotMini verfügt auch über einen flexiblen Arm-Kopf, womit er sehr unterschiedliche Aufgaben erfüllen kann. Türen öffnen, Autos schleppen, Geschirrspüler beladen, Ihnen eine Soda bringen und tanzen sind nur wenige davon.
Der Roboter braucht anfangs einen Führer, um seine eigene Karte vom Gebiet zu erstellen
Spot kann eine Reihe häuslicher Aufgaben erledigen
Raibert hofft, SpotMini schließlich zum „Android der Roboter“ zu machen. Das heißt also, dass Entwickler Apps und Navigationssoftware dafür schreiben, die mit dessen Steuerelementen interagieren können. „Auf lange Sicht könnten Roboter wichtiger sein als das Internet. Im Internet können Sie alle Informationen der Welt berühren. Roboter lassen Sie aber alles auf der Welt berühren und manipulieren. Das ist eine größere Idee.“