Festes Shampoo selber machen – Anleitung und praktische Tipps für eine Zero Waste Haarpflege

von Augustine Schneider
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Konventionelle Shampoos und Spülungen versprechen oft ganz viele Vorteile für unsere Haare. Nicht selten ist aber das Ergebnis ziemlich unbefriedigend. Außerdem werden diese immer in Plastikbehältern verkauft, die unsere Umwelt unnötig belasten. In vielen dieser Haarpflegeprodukte ist noch Mikroplastik drin, was auf Dauer eine zusätzliche Bedrohung für Mensch und Natur darstellt. Von ungesunden Zutaten wie Konservierungsstoffen und Parabenen ganz zu schweigen. Die Alternative dazu ist, auf umweltfreundliche Haarpflege umzuschalten. Also, hochwertige Naturkosmetik bevorzugen oder sogar Ihre eigenen Haarprodukte selber machen. Heute zeigen wir Ihnen, wie Sie ganz einfach festes Shampoo selbst herstellen können. Nicht umsonst ist dieses ein absoluter Trend seit einiger Zeit und wird immer beliebter. Unten erfahren Sie welche seine wichtigsten Vorteile sind und wie Sie dieses benutzen und aufbewahren sollten.

Festes Shampoo in unterschiedlicher Form selber machen

festes shampoo haarseife selber machen

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Festes Shampoo ist nicht gleich Haarseife!

Gleich vorweg möchten wir den Unterschied zwischen festem Shampoo, auch Shampoo Bar oder Solid Shampoo genannt, und Haarseife erklären. Denn sehr oft werden die zwei Haarprodukte verwechselt. Beide sind zwar in fester Form und ähneln handgemachter Seife. Der Hauptunterschied versteckt sich aber in den Zutaten. Bei der Herstellung von Haarseife wird die sogenannte Natronlauge (Natriumhydroxid, NaOH) mit den verwendeten Ölen vermischt. Auf diese Weise entstehen beim Verseifungsprozess Tenside, die für die Reinigung der Haare nötig sind. Wenn man ein festes Shampoo dagegen herstellt, benutzt man die ätzende Natronlauge nicht, sondern vermischt die restlichen Zutaten mit einem schon bestehenden Tensid, wie beispielsweise SLSA (Sodium Lauryl Sulfoacetate).

Mit wenigen Zutaten einzigartige Shampoo Bars anfertigen

kreative geschenke festes shampoo selber machen

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In beiden Fällen geht es um alternative Haarpflege, die paraben-, silikon und sulfatfrei ist. Trotzdem gibt es einige Nachteile bei der Haarseife, die schon zu berücksichtigen sind.

Die Haarseife ist vor allem ziemlich rückfettend und deswegen für dünneres, delikates Haar nicht so gut geeignet. Auch blondiertes oder gefärbtes Haar fühlt sich, mit einer Haarseife gewaschen, nicht besonders wohl, sondern wird schnell strähning und stumpf. Außerdem muss man nach der Haarwäsche mit Haarseife auf jeden Fall eine zusätzliche saure Spülung/Rinse benutzen, damit die Haare nicht spröde werden. Das fällt beim Waschen mit einem festen Shampoo dagegen bei den meisten Haartypen völlig aus.

Festes Shampoo schäumt ergiebig und reinigt die Haare perfekt

festes shampoo als nachhaltige haarpflege

Zu guter Letzt spielt auch der Herstellungsprozess selbst eine wichtige Rolle, und zwar bei der DIY Haarseife muss man sehr vorsichtig mit der Natronlauge arbeiten, denn diese ist stark ätzend und unter Umständen kann sogar gefährlich werden. Wogegen beim Herstellen vom festen Shampoo diese Gefahr entfällt. Das fertige Tensid ist für Haut und Augen nicht gefährlich. Man muss lediglich aufpassen, dieses nicht direkt einzuatmen, denn es staubt. Dabei schafft ein konventioneller Mundschutz ausreichende Abhilfe.

Shampoo Bars können Sie in den unterschiedlichsten Farben und Formen kreieren

regenbogen festes shampoo selber machen

Shampoo Bars richtig aufbewahren

Ein festes Shampoo ist sehr ergiebig und macht dazu auch noch ganz viel Schaum beim Haarewaschen. Sie sollten dieses zuerst nur mit Wasser nass machen, etwas mit den Händen reiben und in die Haare einarbeiten und aufschäumen. Sie können aber auch das Shampoo direkt ins Haar reiben und wie eine herkömmliche Seife benutzen. Nach Wunsch kann man den Schaum kurz einwirken lassen und abspülen. Es ist ein herrliches Dufterlebnis, das Haare und Seele glücklich macht.

Shampoo Bars sind sehr ergiebig und einfach zu benutzen

festes shampoo selber machen

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Und jetzt zur Aufbewahrung. Diese ist genauso wie das Benutzen selbst ziemlich einfach und bequem. Es gibt schon tolle Behälter für Shampoo Bars auf dem Markt, die mit Mustern oder Sprüchen verschönert sind. Sie können aber Ihr festes Shampoo auch in einer einfachen Seifendose aufbewahren oder in einem dafür gemachten Sisalsäckchen. Wichtig bei der Aufbewahrung ist nur, dass Sie die Shampoo Bars nach dem Duschen immer vollständig austrocknen und an einer trockenen Stelle liegen lassen.

Festes Shampoo hält mehr aus, wenn die Aufbewahrung stimmt

festes shampoo geflochtene tüten aufbewahrung

Festes Shampoo selber machen

Das ist eher ein Grundrezept für Shampoo Bars, welches Sie nach eigenem Geschmack auch mit anderen Ölen, Düften und Farben ausprobieren können. Für einen größeren Vorrat an festem Shampoo brauchen Sie folgendes…

Zutaten und Werkzeuge:

  • 200 g SLSA Tensid (Sodium Lauryl Sulfoacetate)
  • 100 g Sheabutter (alternativ: Kokosöl oder Kakaobutter)
  • 200 g Speisestärke
  • 15-20 Tropfen ätherisches Öl (Rosmarin, Lavendel, Zeder, Kamille, Eukalyptus)
  • Lebensmittelfarbe (optional)
  • getrocknete Blüten oder Kräuter (optional)
  • Silikonform o. ä. für das Formen der Bars
  • Mundschutz
  • eine Schale

Extra Tipp: Sie können ebenso das Tensid SCI (Sodium Cocoyl Isethionate) benutzen, dieses ist auch sehr mild und für die Haarpflege perfekt geeignet.

Sie können auch eine lange Kuchenform benutzen und die Bars nach dem Aushärten in Scheiben schneiden

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Und so einfach wird´s gemacht:

Legen Sie zuerst den Mundschutz an, denn das Tensid staubt und obwohl es für Naturkosmetik absolut zugelassen und unbedenklich ist, könnte es Ihre Atemwege reizen. Vermischen Sie dann das Tensid und die Speisestärke in der Schüssel und verschmelzen Sie die Sheabutter im Wasserbad. Gießen Sie dann diese auf die Pulvermischung und durchkneten Sie alles mit den Händen. Kneten Sie so lange, bis sich alles gut miteinander vermischt. Befüllen Sie damit Ihre Silikon- oder Backformen und lassen Sie die Shampoo Bars ca. 24 Stunden oder länger aushärten. Nehmen Sie diese aus den Formen heraus und bewahren Sie sie in luftdichten Behältern auf.

Schauen Sie sich noch an, wie Sie ein nachhaltiges Trockenshampoo selber machen können.

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Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.