Do it yourself! Leben vom Hobby mit DaWanda, Etsy und Co.?

von Augustine Schneider
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DIY Erfolgsgeschichten – Wissenswertes und praktische Tipps

Verkaufsportale im Internet machen es möglich, mit liebevoll selbst gebastelten Designobjekten Käufer aus aller Welt zu erreichen. Für viele ein Traum: Dem Chef Lebewohl sagen, von Zuhause aus arbeiten und das Hobby zum Beruf machen. Aber ist es realistisch? Hier eine kleine Checkliste, damit auf den DIY-Traum nicht ein böses Erwachen folgt.

Bin ich einzigartig?

Wer hofft, dank DaWanda & Co. einfach zuhause auf dem Sofa bleiben und stricken zu können, der wird schnell von der Realität eingeholt werden. Gefragt sind Talent, Geschäftssinn und ein originelles Produkt, das den hohen Ansprüchen des Marktes genügt. Wer den tausendsten Topflappen mit Polka Dots anbietet, muss sich nicht wundern, dass nicht viel über seine virtuelle Theke geht. Gerade auf DaWanda, dem DIY-Produktportal mit dem meisten User Traffic in Deutschland – und damit dem meisten Potenzial, seine Ware loszuwerden – ist es durch die starke Konkurrenz nicht gerade leicht, einen sogenannten Unique Selling Point zu entwickeln, wie es im Marketing heißt. Doch eben ein solches „Alleinstellungsmerkmal“ sollte man unbedingt haben, wenn aus dem Hobby eine Einnahmequelle werden soll.

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Bin ich schnell genug?

Wer sein Hobby zum Beruf macht, wird feststellen, dass sich damit auch das Hobby verändert. Für viele bedeutet DIY, sich zu entspannen und sich einer meditativen Handarbeit hinzugeben, um den Kopf freizubekommen. Wird die Handarbeit als Beruf betrieben, spielen jedoch auch andere Dinge eine Rolle. Wer drei Tage gedankenverloren an einer Lampe bastelt, die dann für höchstens 50 Euro verkauft wird, wird schnell merken, dass es wichtig ist, den effektiven Stundenlohn im Auge zu behalten. Der Stolz des Hobbyisten auf sein Werk ist eine schöne Sache, doch von einem Stundenlohn von ein paar Euro die Stunde kann niemand leben.

Steuer & Krankenkasse einkalkulieren

Wer denkt, dass er nach einer solchen Neuausrichtung der Karriere nur noch das macht, worauf er Lust hat, wird enttäuscht sein. Selbstständigkeit bedeutet leider auch, sein eigener Personalmanager zu sein. Das Finanzamt sieht das Handeln auf DaWanda als Gewerbe oder mindestens als Nebenerwerb. Also muss man ab einem gewissen Einkommen Steuern zahlen. Auch das sollte vorher in die Kalkulation des Produktpreises einfließen, sonst gibt es im nächsten Jahr eine unerfreuliche Überraschung in Form einer Nachzahlungsforderung. Nicht zuletzt muss man als Selbstständiger selbst für seine Krankenkasse aufkommen – das kann schnell sehr teuer werden.

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Hallo, Papierkram

Steuer bedeutet übrigens: Ordnung halten und alles abheften. In die Preiskalkulation sollte also auch die Arbeitszeit mit einfließen, die man mit dem langweiligen Zettelkram verbringt. Das bedeutet nicht nur das Abheften von Verbrauchsmaterialien und Rechnungen, sondern auch, einen Überblick über die Bestellungen und Retouren zu behalten. Nicht zu vergessen, dass man seine DIY-Ware nicht nur herstellen, sondern auch fotografieren, im Portal einstellen und verschicken muss. Wem dieser ganze Aufwand zu viel ist, für den ist eine feste Anstellung als Designer oder Gestalter möglicherweise eine Alternative, um der DIY-Leidenschaft nachzugehen und frischen Wind ins Berufsleben zu bringen.

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Es gibt viele DIY-Erfolgsgeschichten

Diese Punkte sollte man zumindest einmal grob durchdacht haben, bevor man den Schritt in die DaWanda-Selbstständigkeit macht. Wie man sieht, braucht man dafür mehr als nur ein Händchen für DIY. Wie bei jeder anderen Geschäftsidee braucht man Geduld, starke Nerven, Disziplin, Ordnungssinn, Organisationstalent und eine gehörige Portion Glück.

Ermutigend ist: Nicht gerade wenige haben es bereits geschafft, wie man in diesem Artikel nachlesen kann. Viele DaWanda-Bastler haben sich fleißig hochgearbeitet oder haben aus Lust und Laune eine Bastelei eingestellt, die sich als Bestseller entpuppte. Der eine oder andere Bastler hat inzwischen einen Showroom in Berlin – nur, weil er mutig genug war, ein ursprünglich für den Eigenbedarf gebasteltes Stück aus einer Laune heraus bei DaWanda einzustellen. Auf so einen Glücksfall sollte man natürlich nicht spekulieren. Am besten, man probiert es einfach mal einige Zeit lang nebenher aus und schaut, wie es läuft, bevor man überstürzte Schritte macht.

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Bildmaterial via www.dawanda.com

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.